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18 - Thyfens Schmerz

Ein paar Tage waren vergangen seit Ruby ins Anwesen zurückgekehrt war. Zugegeben, es lief bisher ganz gut. Sie war nicht mehr in ihrem Zimmer eingesperrt und konnte sich frei auf dem Gelände bewegen. Auch Thyfen sah sie kaum. Anscheinend hatte er viel zu erledigen. Was auch immer es war, dass der Lord an Arbeit hatte, die Nixe wollte es lieber nicht wissen. Die einzige Zeit, die sie mit ihm verbrachte waren die Mahlzeiten.

An diesem Abend saß sie am Esstisch und stocherte in ihrem Früchteteller herum. Den ganzen Tag hatte sie an Taron denken müssen. Wie gerne hätte sie den Tag mit ihm an der Oase verbracht, hätte im Wasser herumgeplanscht. Stattdessen hatte sie den Tag drinnen verbracht, weil es ohne Abkühlung viel zu heiß draußen gewesen war.

„Du scheinst keinen tollen Tag gehabt zu haben", stellte Thyfen laut fest.

Ruby sah von ihrem Teller auf und nickte. „Das könnte man so sagen."

Sie überlegte kurz, ob sie noch etwas dazu sagen sollte. Thyfen schien offensichtlich darauf zu warten.

„Es is' zu warm", zwang sie letztendlich aus sich heraus.

Thyfen summte mit der Musik, die im Hintergrund spielte, bevor er sich entschied zu antworten.

„Das kann ich verstehen, schließlich kommst du aus dem Norden. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis du dich an unser Klima gewöhnt hast."

Ruby nickte nochmals.

„Ich hatte auch keinen besonders tollen Tag", meinte Thyfen dann.

Er sagte nichts weiter und ließ ihr die Entscheidung nachzufragen oder es zu lassen. Natürlich machte sie das nur neugieriger.

„Warum das?"

Thyfen seufzte und legte sein Besteck auf seinem halb leeren Teller ab.

„Heute vor zwei Jahren is' mir mein bester Freund in den Rücken gefallen."

Da war dieses Thema wieder. Thyfens ‚bester Freund'.

Ruby konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber so wie Thyfen davon sprach, musste es schrecklich gewesen sein.

„Was is' damals passiert?" fragte sie, bevor sie es sich ausreden konnte.

Der Lord sah sie einen Moment lang grübelnd an. Vielleicht wusste er nicht, ob er es ihr erzählen sollte... Oder er wusste nicht wie.

„Wir kannten uns schon von klein auf. Damals haben wir fast unsere ganze Freizeit zusammen verbracht und obwohl ich der Sohn des Lords war, hat er mich nie anders behandelt."

Thyfen hatte ein kleines Lächeln im Gesicht, als er von diesen Tagen erzählte. Es war dieses friedvolle Lächeln, dass sie noch von ihren ersten Tagen hier kannte. Aber leider verschwand es ganz schnell wieder.

„Sogar nachdem meine Eltern ermordet wurden, stand er mir immer beiseite. Er hatte sich damals entschieden zu mir ins Anwesen zu ziehen. Aber... Ich weiß nicht, wann es begonnen hatte, doch er zog sich immer weiter von mir zurück. Jedes Mal, wenn ich ihn wegen etwas um Rat fragte, streifte er die Frage ab.

Eine Weile ging es so weiter, bis es eines Nachts einen Einbruch gab. Eine kleine Gruppe hatte sich ins Anwesen geschlichen, mit dem Ziel mich umzubringen. Genau wie meine Eltern damals."

„Und das waren dieselben Leute?" fragte Ruby und Thyfen nickte.

„Ich hatte Glück, dass ich noch nicht geschlafen hatte. So hatte ich mich verteidigen können."

Er sah aus, als hätte er seine Geschichte fertig erzählt, doch Ruby verstand es immer noch nicht. Wo war die Verbindung zwischen diesem besten Freund und den Einbrechern?

Die Nixe musterte Thyfen genauer. Der Metamorph saß gekrümmt über dem Esstisch, seine Augen voller Schmerz. Sie fand keine Spur von dem aggressiven Thyfen, der sie gewürgt und dann eingesperrt hatte. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und hakte noch einmal nach.

„Aber was hat dein... Freund mit dem Anschlag auf dich zu tun?"

Thyfen sah von seinem Teller auf, direkt in ihre dunkelblauen Augen.

„Er war ein Teil davon."

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Ruby saß auf dem Bett in ihrem Zimmer und war sich nicht sicher, wie sie sich verhalten sollte. Die Tür war zwar nicht mehr abgeschlossen und so schien es, als wäre sie hier ganz allein, doch in Wirklichkeit wurde sie rund um die Uhr überwacht. Thyfen hatte zwei Wachen beauftragt stets bei ihr zu bleiben, egal wo sie sich aufhielt, egal was sie tat.

Wie er, waren die beiden Metamorphe. Sie hatten sich verwandelt, um nicht aufzufallen. Der eine hatte sich in eine Art Kauz verwandelt und saß auf der Reling ihres kleinen Balkons. Der andere war eine Eidechse, klein genug, um sich unter ihrem Kleiderschrank oder Bett zu verkriechen.

Ruby wusste nicht, wie lange sich die Gestaltenwandler in ihrer anderen Form halten konnten, doch es sah nicht so aus, als würden sie sich in absehbarer Zeit zurückverwandeln.

Sie dachte zurück ans Abendessen. Thyfens Geschichte machte ihr noch immer zu schaffen. Sie wusste genau, dass es auch eine Lüge gewesen sein könnte, aber die Nixe konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Der Lord war nicht umsonst so übervorsichtig. Das alles passte irgendwie zusammen.

Gut, vielleicht sollte sie besser kein Mitleid mit dem Mann haben, der sie fast umgebracht hätte, aber wenn sie so an ihre eigene Vergangenheit zurückdachte... War sie nicht genauso schlimm? Hatte sie nicht auch schreckliche Dinge getan?

Die Nixe seufzte verzweifelt und sah runter auf ihren Schoß, wo sie ihre alten Klamotten aus Laothea in den Händen hielt. Ihr beerenfarbener Schwimmanzug war das einzige Erinnerungsstück an ihre Heimat. Langsam ließ sie ihre Finger über das raue Material streifen. Es weckte so viele Erinnerungen, dass sie gar nicht wusste wohin damit. 

Sie sah, wie sie und Delody im See schwammen. Wie sie ihrer kleinen Schwester und den anderen Nixen beim Singen zuhörte. Einige schöne Momente verband sie mit diesen Klamotten. Leider jedoch nicht nur Gutes. Nein, sofern sie sich erinnern konnte, war ihr Leben noch nie sehr fröhlich gewesen. Es waren die anderen Nixen, die Ruby nicht akzeptierten, ihr Vater, der sich Stück für Stück von ihr abgewendet hatte, aber die Person, die ihr am Meisten Leid gebracht hatte, war die Person, die an all dem Schuld war. Und diese Person war Ruby selbst.

Eine Hand auf ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie zusammenzucken. Sie hob ihren Kopf und verlor sich in gut bekannten Augen.

„Ruby", flüsterte das Fantom. Braune Augen musterten sie von oben bis unten, suchten nach Verletzungen. Als sie jedoch keine fanden, sahen sie wieder in Rubys blaue Augen. „Du hast ja keine Ahnung wie erleichtert ich bin."

Ihr Herz machte Freudensprünge. Taron war hier. Er war ihr hinterhergekommen... er...

oh nein.

Panik machte sich in ihr breit. „Was is' los?" fragte er besorgt.

„Falle..." brachte Ruby heraus. Tarons Augen weiteten sich, als er die Warnung verstand, doch es war zu spät.

Ein grelles Licht erfüllte den Raum und im nächsten Moment standen die zwei Wachen mit ihnen im Raum und versperrten beide Ausgänge, die Tür und den Balkon.

Taron entwich ein genervtes Fauchen.

„Verdammt."

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