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Helen Schuld

„Helen? Rede mit mir, bitte." Das ist Tyler. Ich weiß, dass er sich Sorgen macht, dass er Angst um mich hat, aber ich kann einfach nicht tun, was er sagt. Ich kann ihn nicht einmal ansehen. Ich habe jemanden wie ihn nicht verdient. Und er hat so etwas wie mich nicht verdient. Ich verletze jeden, der mir nahe steht. Ich bin schuld am Tod meiner Eltern. Meinetwegen hat Snow meinen Bruder Simon ermorden lassen. Nur wegen mir und meiner Weigerung Ruby die Wahrheit zu sagen, hätte ich fast auch noch meine beste Freundin auf dem Gewissen. Meine ehemalige beste Freundin. Sie hasst mich ja jetzt. Wie könnte sie das auch nicht? Wie eine Dauerschleife jagen grausame Bilder durch meinen Kopf. Wie Ruby in der Arena fast stirbt, meine Eltern und Simon, wie sie um ihr Leben kämpfen und schließlich verlieren, der Tod von Rubys Eltern, Rubys Gesicht, als sie von meinem Verrat erfahren hat. Und all diese Bilder sind unterlegt mit einem Sprechchor, der immer wieder einen Satz wiederholt. Deine Schuld, deine Schuld, deine Schuld. Immer wieder. Endlos. Ausweglos. Ich sitze nur da und starre vor mich hin. Tyler versucht immer wieder zu mir durchzudringen. Erfolglos. Merkwürdigerweise gibt er nicht auf. Ihm muss mehr an mir liegen, als ich denke. Ich weiß, dass ich auf dem besten Weg bin, so zu werden wie beispielsweise der Sieger der zweiten Hungerspiele. Kaputt, einfach nur noch eine leere Hülle, ohne Gefühle, ohne Freunde, ohne Liebe. Kein Schmerz, keine Schuld, kein gar nichts. Verlockende Aussichten, aber etwas hält mich davon ab, einfach aufzugeben. Ob es Tylers ständige Anwesenheit ist, oder die Hoffnung, dass Ruby vielleicht doch noch irgendwie einen Weg findet, mir zu verzeihen, ich weiß es nicht. Und es ist mir auch egal. Tyler taucht wieder neben mir auf. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er raus gegangen ist. Er hält mir etwas unter die Nase. Es ist ein kleines Stück Brot. „Bitte. Du musst jetzt mal was essen. Bitte.", sagt er flehend. Ich schüttle nur langsam den Kopf und schließe die Augen. „Ich kann nicht.", flüstere ich mit rauer Stimme. Es ist das erste, das ich seit Tagen sage. Ich habe eigentlich seit er da ist geschwiegen. Er ist trotzdem noch hier. Keine Ahnung, was er sich davon verspricht. Er kann mir ja nicht helfen. Ruby könnte es. Sie hat es schon einmal geschafft. Damals kurz nach meinen Spielen, als ich mir von niemandem helfen lassen wollte. Sie hat mich aus meiner Trauer und meinem Selbstmitleid gerissen, obwohl sie selbst genug Probleme hat. Vielleicht ist das genau der Punkt. Wir haben beide so viel verloren, dass wir das Leid des anderen besser als alle anderen nachvollziehen können. Das mag vielleicht nicht schön sein, aber es verbindet uns. Oder wenigstens hat es das mal. Ich kann es einfach nicht wieder gut machen, was ich Ruby angetan habe. Tyler seufzt auf und legt das Brotstück auf den Tisch. „Helen, tu mir das nicht an. Du darfst nicht aufgeben." Ich will nicht mehr. Alles, was ich tue, macht meine Situation doch nur noch schlimmer. Warum also nicht einfach aufgeben? Ich höre ein Klopfen an der Haustüre, doch ich sehe nicht auf. Warum auch? Tyler wirft mir einen letzten besorgten Blick zu und geht dann zur Türe. Ich starre einfach weiter vor mich hin, ohne wirklich etwas zu sehen. Ich höre ganz leise Tylers Stimme. Und noch die von jemand anderem, aber ich weiß nicht, wer es ist. Die Türe zum Wohnzimmer wird erneut geöffnet, ich weiß, dass es Tyler ist. Für kurze Zeit ist es still, was mich etwas verwirrt. Aber nicht genug, um aufzusehen. „Helen. Da ist jemand, der mit dir reden will." Ruckartig fährt mein Kopf nach oben und ich sehe eine Person, die ich niemals erwartet hätte. „Ruby.", hauche ich ungläubig. Sie sieht mich unbehaglich, fast schon schuldbewusst an. Sie versucht sich an einem Lächeln, scheitert aber kläglich. Währenddessen sagt sie kein einziges Wort. „Komm schon, Noel. Ich will dir was zeigen.", ertönt plötzlich Tylers Stimme. Noel ist auch hier. Bedeutet das, dass sie ihm endlich glaubt? Ich höre, wie die Türe zugeht und weiß, dass ich jetzt mit Ruby alleine bin. „Hallo Helen.", murmelt sie leise. Ich springe vom Sofa auf und stürme auf sie zu, bremse mich aber kurz bevor ich sie erreiche, weil mir wieder einfällt, dass sie mich ja hasst. „Ruby. Bitte. Ruby, es tut mir so leid. So unglaublich leid. Bitte verzeih mir.", sprudle ich hervor, ich bin den Tränen nahe. Wenn sie jetzt einfach geht und mich so zurücklässt, dann weiß ich, dass ich unsere Freundschaft endgültig zerstört habe. Und das wäre für mich das Ende. Ich erwarte schon, dass Ruby zurückweicht und meine Befürchtungen damit bestätigt, aber stattdessen geht sie einen Schritt auf mich zu, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Ich verzeihe dir. Es tut mir auch leid. Ich wusste nicht, dass es dich so sehr mitnehmen würde." Sie hasst mich nicht mehr. Sie verzeiht mir. Sie versteht es. In diesem Moment fällt eine so schwere Last von meinen Schultern, der dumpfe Ausdruck in meinen Augen weicht einem Strahlen, die Leere in mir wird von Freude verdrängt. „Danke, Ruby. Ich danke dir. Danke.", murmle ich überglücklich. Und dann tut Ruby etwas, mit dem ich nie im Leben gerechnet hätte. Sie zieht mich in eine feste Umarmung. Ruby, die jeden körperlichen Kontakt eigentlich vermeidet. Es zeigt wiedermal deutlich, wie sehr Noel sie verändert hat. „Du hast mir gefehlt, Helen. Ehrlich. Wenn Noel nicht da gewesen wäre, dann hätte ich das nicht geschafft.", erwidert sie leise und bestätigt damit meine Theorie. Noel tut ihr gut. Er rettet sie, hält sie zusammen, hindert sie am Aufgeben. Er ist ihr Licht in der Dunkelheit, der einzige, der sie wirklich glücklich machen kann. Ich lächle Ruby an. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit bin ich wieder fröhlich, kann ich wieder lächeln, ist meine Schuld erträglich. „Du mir auch, Ruby. Ich bin so froh, dass wir uns wieder vertragen.", antworte ich. Ruby nickt nur. Doch das reicht mir. Es bedeutet, dass ich meine beste Freundin wiederhabe. Nachdem ich sie verloren geglaubt habe. Jetzt kann es nur noch bergauf gehen.

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