Charaktererstellung mit Dungeons & Dragons
In diesem Kapitel möchte ich den Prozess der Charaktererstellung noch einmal vertiefen- wer daran nicht interessiert ist, kann diesen Teil einfach überspringen. Letztendlich hat sowieso jeder eine andere Herangehensweise. Falls ihr Tipps und Ergänzungen habt, teilt sie gerne in den Kommentaren!
Steckbriefe sind schön und gut, aber sie kratzen oft nur an der Oberfläche. In Dungeons & Dragons wird eine andere Methode vorgeschlagen, bei der man fünf Sätze schreibt:
Zwei Sätze, in denen die Persönlichkeitsmerkmale (personality traits) des Charakters herausgestellt werden.
Einen Satz zu seinen Idealen (ideals).
Einen Satz zu seinen Bindungen (bonds).
Und einen Satz zu seinen charakterlichen Makeln (flaws).
Wie ihr seht, geht es hier weder um das Aussehen, noch um die Fähigkeiten des Charakters.
Aber was genau versteht man unter diesen Begriffen?
Persönlichkeitsmerkmale werden aus Sicht des Charakters beschrieben, doch statt plumpen Formulierungen wie "Ich bin immer aufgeregt und fröhlich" oder "Ich bin ehrgeizig" schreibt man Dinge wie "Wenn ich von einer Party höre, kann ich einfach nicht nein sagen" oder "Die einfachste Art, mich zu etwas zu überreden, ist mir zu sagen, dass ich es nicht schaffen könnte." Sie bestimmen, wie sich der Charakter oberflächlich verhält und welche Teile seiner Persönlichkeit besonders prägnant sind.
Das Ideal eines Charakter ist eine Art moralischer Kompass, nach dem sich der Charakter richtet. Das könnte Unabhängigkeit sein oder zum Beispiel Macht, Schönheit, Logik oder das Allgemeinwohl. Ideale ändern sich kaum, außer wenn Charaktere zum Beispiel einen schweren Schicksalsschlag oder eine plötzliche Offenbarung erleben. Diese bestimmt dann zumeist das neue Ideal.
Bei Bindungen geht es um Verpflichtungen oder emotionalen Bindungen, die das Handeln des Charakters beeinflussen können. Vier sehr verschiedene Bindungen sind beispielsweise "Für meine Crew würde ich über Leichen gehen", "Eines Tages werde ich der größte Graffitikünstler aller Zeiten sein", "Ich muss irgendwie meine hungernde Familie versorgen" und "Meine Gitarre ist mein wertvollster Besitz und ich erzähle ihr alles, was in meinem Leben vor sich geht."
Makel machen Charaktere interessant und glaubwürdig. Makel könnten beispielsweise sein: "Ich kann einfach nicht aufhören, mächtige Personen anzuschwindeln", "Ich habe etwas Furchtbares getan und kann deswegen nie wieder nach Hause zurückkehren" und "Ich nehme immer an, die klügste Person im Raum zu sein."
Theoretisch können Charaktere mehr als nur zwei Personality Traits, ein Ideal, einen Bond und einen Flaw haben, aber für den Anfang reicht das völlig! So bleibt auch etwas Entwicklungspotenzial für das RPG übrig. Führt euch außerdem immer vor Augen, wie sich diese Charaktereigenschaften vom Hintergrund eures OCs ableiten lassen und wie sich daraus Ziele und Motivationen für diesen ergeben.
Ebenfalls interessante Fragen sind: Wovor fürchtet sich euer Charakter? Was will eurer Charakter? Was würde euer Charakter tun, um das zu bekommen, was er begehrt?
Was bei RGPs ebenfalls sehr wichtig ist, ist zu wissen, warum euer Charakter mit den anderen Charakteren interagiert! Sucht er Anschluss? Will er etwas Bestimmtes erreichen? Es ist wenig sinnvoll, einen Charakter zu spielen, der nichts mit den anderen Charakteren zu tun haben möchte (oder total genervt von ihnen ist).
Wie erstellt ihr Charaktere?
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