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Die Tage verstrichen und der Frühling entfaltete seine Farbenpracht. Die Bediensteten, gewohnt, jeden Aspekt des Haushalts zu übernehmen, kümmerten sich sogar tagtäglich um unsere aufwendigen Frisuren, die wir Frauen der Familie zu tragen pflegten. In diesem täglichen Ritual fand ich oft Trost. Eine zeitweilige Flucht aus den Zwängen der Erwartungen. Besonders zu unserer Zofe Emily hegte ich so etwas wie eine tiefe Verbundenheit. Fast wie eine Freundschaft.

"Guten Morgen, Miss Lancaster. Wie steht es um Ihre Laune heute?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln und riss die Vorhänge meines Schlafgemachs auf. Es strahlte majestätische Pracht aus. Die Wände waren in sanftem Creme, mit vergoldeten Verzierungen versehen und schafften eine Atmosphäre von Gemütlichkeit. Das prächtige Baldachinbett, drapiert mit seidenen Vorhängen, stand im Mittelpunkt. Antike Möbel, üppige Spiegel und königliche Teppiche schmückten den Raum.

"Guten Morgen, Emily. Es geht mir gut, danke. Wie sieht es draußen aus? Das Wetter scheint vielversprechend zu sein", erwiderte ich und betrachtete den glänzenden Sonnenschein, der durch die Fensterscheiben fiel. Müde rieb ich meine Augen und streckte meine Arme von mir.

"Das Wetter ist wirklich ein Segen. Vielleicht sollten Sie den Tag draußen verbringen und die frische Luft genießen."

Ich lächelte bei dem Gedanken und stand auf. "Das klingt nach einer schönen Idee, Emily. Vielleicht werde ich einen Spaziergang im Garten machen."

"Ein bisschen Zeit im Freien könnte Ihrem Gemüt sicher guttun. Sie könnten ein Buch lesen", schlug sie vor, während sie meine Decke ausklopfte und sorgfältig auf dem Bett faltete. Sie war eine zierliche Frau mit blonden Haaren, die zu einem ordentlichen Knoten zusammengebunden waren. Ihre blauen Augen strahlten Freundlichkeit aus und ihr weißes Kleid unterstrich ihre Eleganz. Die dunkle Schürze war makellos gebügelt und ihre Haltung zeigte stets Anmut und Bescheidenheit.

"Du hast recht. Ein wenig Natur kann Wunder bewirken."

Die Zofe nickte zustimmend, richtete aber ihre Aufmerksamkeit durchgehend auf ihre Arbeit.
"Ich bin sicher, dass der Garten heute besonders einladend sein wird. Die Natur hat eine besondere Art, uns Frieden zu schenken."

Das belanglose Gespräch über das Wetter und die Idee, den Tag draußen zu verbringen, verlieh dem Morgen eine gewisse Leichtigkeit. Inmitten der alltäglichen Pflichten erinnerte mich Emilys Vorschlag daran, wie wichtig es war, ab und zu die Routine zu durchbrechen und die einfachen Freuden des Lebens zu genießen. Viel zu oft gab es regnerische Tage in unserer Gegend. Und meistens sahen die Tage so aus, dass meine Schwester Victoria und ich uns unseren Hobbys widmeten. Wir spielten klangvolle Melodien auf dem Klavier, stickten oder gaben uns leidenschaftlich der Malerei hin, während unser Bruder sich mit dem Papierkram befasste.

Nachdem ich mich im angrenzenden Badezimmer gewaschen und mein hellblaues Kleid angezogen hatte, setze ich mich an meinen Frisiertisch. Die Zofe flechtete meine dunklen Locken geschickt zu einer eleganten Frisur. Meine smaragdgrünen Augen schimmerten glanzvoll im Spiegelbild, während sie ein leichtes Rouge auf meine Wangen strich. Meine helle Haut stand im Kontrast zu meinem dunklen Haar und in Emilys geschickten Händen fand nicht nur meine äußere Schönheit, sondern auch meine innere Stärke Ausdruck.

"Fertig!", strahlte sie zufrieden und reichte mir mein Lieblingsbuch. Ausgerüstet für das wunderbare Aprilwetter.

♕♕♕

Der Duft nach aufblühenden Blumen und frischem Grün umhüllte mich, während ich mich mit dem Roman auf einer Picknickdecke niederließ, die Zofe Emily meine ständige Begleiterin. Die Sonne kämpfte gegen die kühle Brise und versprach wärmere Tage. Die Bäume erwachten zu neuem Leben, mit zarten Knospen, die sich behutsam entfalteten. Die Vögel sangen ihre fröhlichen Lieder, der Aprilhimmel wechselte zwischen beruhigendem Blau und verspielten Wolken und die Natur tanzte im Rhythmus des Frühlings.

"Miss Lancaster, wie bezaubernd Sie heute aussehen", hörte ich Alberts Stimme. Ich sah überrascht zu ihm auf, als er mit einem respektvollen Lächeln vor mir stand.

"Vielen Dank, Lord Collingwood. Das Wetter ist so herrlich, ich konnte nicht widerstehen, draußen zu sein", erwiderte ich verwundert über seinen Besuch. Ich legte mein Buch auf die Decke und begleitete ihn zu einer Bank, die unter blühenden Kirschbäumen stand.

Wir plauderten über belanglose Dinge, über den Glanz des Frühlings und die aufkeimende Natur. Doch zwischen den Zeilen spürte ich die unausgesprochene Erwartung, dass dieses Treffen nicht bloß dem geselligen Beisammensein diente.

"Wie stehen die Dinge in Ihrem Anwesen, Albert?", erkundigte ich mich höflich, um das Gespräch auf neutralen Boden zu lenken.

"Die Dinge gehen ihren gewohnten Gang. Doch es gibt etwas, worüber ich gerne mit Ihnen sprechen würde." Albert senkte den Blick und ich konnte erahnen, dass der Augenblick näher rückte, in dem er um meine Hand anhalten würde. Mein Herz begann zu rasen und am liebsten hätte ich die Flucht ergriffen.

Sein hellblondes Haar glänzte in der Frühlingssonne, als wäre es von den Strahlen selbst geküsst worden. Ein spitzes Kinn verlieh seinem Gesicht eine markante Note, während eine große Nase seine Züge dominierte. Trotz seiner mittelgroßen Statur strahlte er eine selbstbewusste Präsenz aus.

Inmitten des Gartens, umgeben von der erwachenden Natur, nahm er meine Hand in seine. Doch ich fühlte mich unwohl, ihm so nahe zu sein, und entzog sie ihm sofort wieder. "Miss Lancaster, seit wir uns kennen, habe ich viel über die Zukunft nachgedacht. Die Verbindung zwischen unseren Familien könnte von großer Bedeutung sein und ich frage mich, ob Sie bereit wären, diesen Weg mit mir zu gehen."

Die Worte hingen in der Luft und für einen Moment stand die Zeit still. "Albert, ich schätze Ihre Offenheit, doch ich bitte Sie noch um Geduld. Lassen Sie uns die Zeit nehmen, uns besser kennenzulernen, bevor wir solch wichtige Entscheidungen treffen", antwortete ich vorsichtig und mit Bedacht. Alles, was ich brauchte, war Zeit.

Albert nickte verständnisvoll, doch in seinen Augen spiegelte sich Enttäuschung wider. Ich fragte mich, ob er frei über diese Zusammenkunft entscheiden konnte oder ob auch er durch seinen Vater in diese Richtung gedrängt wurde. So sehr sehnte ich mich nach der Freiheit, mein Herz und meine Zukunft selbst zu bestimmen.

♕♕♕

Es war bereits spät am Abend, als ich auf der Holzschaukel im Garten saß und in die Dunkelheit blickte. Ein Seufzen entfleuchte meiner Kehle und meine Gedanken tanzten zwischen meinen Hoffnungen und den Fesseln der Realität.

Plötzlich vernahm ich die leisen Schritte meines Bruders William, der sich mir näherte. Sein Schatten fiel über mich, als er sich neben mich setzte. "Lizzie, es scheint, als würdest du über irgendetwas nachdenken", bemerkte er einfühlsam.

"Manchmal finde ich hier Zuflucht, wenn alles andere in Aufruhr ist", gestand ich und blickte zu den Sternen am Himmel.

William legte einen Arm um meine Schultern. "Über was grübelst du, Schwester?"

Ich nahm einen tiefen Atemzug, als würde ich meinen inneren Konflikten Luft machen. "Es geht um Albert Collingwood, William. Diese mögliche Hochzeit, die wie ein dunkler Schatten über meinem Leben hängt. Ich fühle mich, als würde ich ertrinken und als könnte ich nichts dagegen tun."

Er nickte verständnisvoll. "Ich weiß, Lizzie. Albert ist nicht unbedingt das, was du dir vorgestellt hast, aber vielleicht ist er gar nicht so übel. Vielleicht könntest du versuchen, ihn besser kennenzulernen."

Ein trockenes Lachen entwich mir. "Du kennst die Realität, William. Selbst wenn ich ihn besser kennenlernen sollte, ändert das nichts daran, dass die Entscheidung bereits für mich getroffen wurde."

William seufzte. "Du musst verstehen, dass Vater alles genau durchdacht hat. Er sieht darin das Wohl der Familie. Die Verbindung mit den Collingwoods ist von großer Bedeutung. Ich bin sicher, dass er ein guter Ehemann sein wird."

Eine Flut von Emotionen überwältigte mich und ich lehnte mich von ihm weg. "William, ich kann nicht einfach mein Glück für die Ambitionen unserer Familie opfern. Meine Träume, meine Wünsche - werden sie einfach beiseitegeschoben, um ein gesellschaftliches Bild zu bewahren?"

Er zog mich wieder zu sich und flüsterte sanft. "Elizabeth, das Leben ist nicht immer fair. Vater hat seine Gründe, auch wenn sie für dich im Moment nicht verständlich erscheinen."

Ein wortloser Moment verstrich zwischen uns. Dann richtete ich mich auf. "William, gibt es denn keine Möglichkeit, gegen diese Entscheidung anzugehen? Kann ich nicht meine eigene Wahl treffen?"

Ein trauriger Blick lag in seinen Augen. "Lizzie, ich fürchte, gegen Vaters Entscheidung anzugehen, wird nur Unheil bringen. Er hat alles bedacht und er will nicht, dass dir etwas Schlimmes widerfährt. Er mag hart erscheinen, aber er tut es aus Liebe zur Familie."

Die Worte drangen tief in meine Seele. Liebe zur Familie - ein edler Gedanke, doch welchen Preis musste ich dafür zahlen? William war fast dreiundzwanzig und somit über ein Jahr älter als ich. Warum musste er noch nicht heiraten? "Ich will nicht einfach eine Marionette in den Händen unseres Vaters sein. Ich will leben, William, nicht nur existieren."

Er drückte meine Hand fest. "Ich wünschte, es gäbe eine einfachere Lösung. Doch manchmal müssen wir uns den Gegebenheiten fügen, um unser Überleben zu sichern."

Die Tränen, die ich bisher zurückgehalten hatte, traten nun hervor. "Aber ist das wirklich leben, William? Sich den Regeln zu beugen und seine Träume zu begraben? Oder ist das nur ein hohles Dasein?"

"Vielleicht müssen wir manchmal lernen, unsere Träume anders zu verwirklichen. Vielleicht kannst du einen Weg finden, zumindest ein Stückchen von dem zu leben, was du dir erträumt hast. Mit Albert an deiner Seite."

Mein Bruder mochte Hoffnung haben, doch in meinem Herzen blieb ein Schatten, der sich nicht so leicht vertreiben ließ - der Schatten einer Zukunft, die nicht meine eigene Vorstellung zu sein schien.

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