57 - wedding
Am liebsten hätte ich angefangen zu weinen, als Danielle vorne neben mir beim Altar angekommen war. Allerdings definitiv nicht vor Glück. Ich war so verzweifelt und versuchte die ganze Zeit, Harry mit meinen Blicken zu warnen, doch es funktionierte nicht, er verstand nicht, was ich ihm signalisieren wollte. Zugegeben, Danielles Hochzeitskleid war wunderschön und auch sie selbst war nicht von schlechten Eltern. Würde ich sie wirklich lieben, dann wäre ich wohl der glücklichste Mensch auf Erden, aber das Schicksal sieht nunmal einen anderen Weg für mich, den ich auch viel lieber gehen würde, wenn mein Vater mir nicht im Weg stehen würde.
,,Wir haben uns heute hier versammelt, um die Liebe von Prinzessin Danielle und Prinz Louis zu feiern. Zwei die sich lieben und ihr Leben füreinander geben würden." Ich musste mich wirklich konzentrieren, um nicht loszulachen, die Situation war doch viel zu absurd, als das sie real sein könnte. Und dann ergriff Danielle auch noch meine Hände und schaute mir mit falschem Lächeln ins Gesicht. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und am liebsten würde ich jetzt einfach mit Harry davon laufen, alles hinter mir lassen.
Nur leider hatte ich hier viel zu viele Verpflichtungen, als das ich jetzt einfach so ohne weiteres wegrennen könnte. Auch wenn ich noch so sehr wollte, zu sehr war ich abhängig von dem Willen vom Schloss, vom Königreich und besonders von dem Willen meines Vater. ,,Danielle und Louis wollen den Bund der Ehe eingehen, vor Gott, all den anwesenden Gästen und vor sich selbst. Es ist ein großer Schritt, der voll Glück, Hoffnung und Liebe ist. Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Und so hoffen wir natürlich auch, dass sie euch beistehen wird."
Ich hatte Angst vor den Wörtern des Priesters, die am Ende kommen würden, denn dann könnte schon alles zu spät sein. Ich drehte meinen Kopf kurz zu Zayn, welcher mich tapfer anlächelte. Dann ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen, blieb bei Harry stehen, den ich fokussierte. Traurig lächelte ich zu ihm hinüber, doch als Danielle meine Hände ziemlich fest drückte, da schaute ich wieder zu ihr. Böse funkelte sie mich an. ,,Hier spielt die Musik", fauchte sie leise, sprach das so nah an mein Ohr, das die Gäste meinen könnten, sie hätte mir einen Kuss auf die Wange gedrückt.
,,Bevor wir nun den Bund der Eheschließung vollziehen, wollen wir zu Ehren des Hochzeitspaares noch ein Lied anstimmen, dass sie auf ihrem weiterem Lebensabschnitt begleiten, in der Dunkelheit ein Licht schenken und bei Regen Sonnenschein bringen soll." Dann nannte der Priester die Seite im Gemeindebuch und während man uns froh besang, schauten Danielle und ich uns einfach nur an. Wenn Blicke töten könnten, dann wären wir in diesem Moment wahrscheinlich beide tot umgefallen.
Viel zu schnell wurde das Lied beendet und viel zu schnell rückte damit die alles entscheidende Frage näher. Zayn reichte als mein Trauzeuge dem Priester die Ringe, welcher diese auf einem Samtkissen platzierte und dann vor sich hielt. ,,So frage ich dich nun, Prinzessin Danielle von Norwegen, wirst du deinen Mann ehren und lieben in guten wie in schlechten Zeiten, so antworte mit 'Ja, ich will'." Danielle zögerte nicht lange, ihr Grinsen war nicht mehr wegzudenken. ,,Ja, ich will." Sie nahm sich einen Ring vom Kissen und steckte ihn mir grob an den Finger.
,,So frage ich dich nun, Prinz Louis, zukünftiger König über das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, wirst du deine Frau ehren und lieben in guten wie in schlechten Zeiten, so antworte mit 'Ja, ich will'." Ich zögerte, stotterte vor mich hin und blickte wiedermal zu Harry, dem endlich ein Licht aufgegangen schien. Ein Raunen ging durch die Menge, als mein Freund sich plötzlich erhob und laut ,,Stopp" rief, während er auf den Alter zurannte.
,,Liebe Gäste, es tut mir leid, diese Hochzeit zu stören, obwohl, eigentlich tut es das nicht. Es gibt nämlich einiges was sie wissen sollten, weshalb Louis unmöglich Danielle heiraten kann." Bevor Harry weiterreden konnte, schrie mein Vater ,,Ergreift ihn" und gleich darauf kamen mehrere Sicherheitsleute auf uns zu, von denen mein Vater mir vorhin schon berichtet hatte. Ich stellte mich vor Harry, um ihn zu beschützen, auch wenn das wohl ziemlich blöd aussah, da ich nunmal immernoch ein Stückchen kleiner war als er, aber mir war es egal, denn keiner nahm mir meinen Harry weg.
Einige Gäste schienen jetzt neugierig geworden zu sein, weshalb sie sich erhoben hatten und ebenfalls versuchten, die Sicherheitsleute zurückzuhalten. Zudem redeten einige auf meinen Vater ein, Harry die Chance zu geben sich zu erklären. Und tatsächlich gab er am Ende nach. ,,Fein, sprich aus, aber halte dich kurz", knurrte mein Vater. Harry stellte sich daraufhin wieder vor mich und begann zu erzählen, die ganze Wahrheit.
,,Sie erinnern sich sicher an den Brand hier im Schloss, ist schließlich gerade mal eine Woche her, auch wenn von den Spuren nichts mehr zu sehen ist. Dabei ist Louis zu Schaden gekommen, welcher mir sehr wichtig ist, nicht aufgrund seines materiellen Wertes, sondern aufgrund seiner Persönlichkeit. Danielle allerdings möchte Louis nur heiraten, um an mehr Macht zu gelangen. Nicht nur, dass sie Louis und Zayn das selber mehrmals gesagt hat, sie hat zudem noch etwas ganz anderes getan, was beweist, das sie über Leichen gehen würde, für mehr Reichtum und Macht.
Sie wollte ihren Verlobten, den zukünftigen König von England, verletzen. Diese Frau hat den Buckingham Palace in Brand gesteckt." Nachdem Harry das gesagt hatte wurde es nach kurzen schockierten Ausrufen mucksmäuschenstill im Saal. Danielle lachte nur bitter, sie fühlte sich so sicher. ,,Wieso sollte ich das tun?" ,,Naja, du wolltest, das die Hochzeit von Louis und dir so schnell wie möglich über die Bühne geht, damit ich keine Gefahr mehr bin, dir deine Macht zu rauben. Und du wusstest genau, wie du Louis Vater dazu bringen kannst.
Du weißt, dass er unbedingt Nachkommen haben möchte und durch die Angst, das Louis hätte sterben können oder das ein weiterer Anschlag auf ihn stattfinden könnte, hast du ihn dazu bringen können." ,,Warum sollten Sie eine Gefahr für Danielle sein?" Kam dann eine Frage von den Gästen. Harry sah mich fragend an, doch ich nickte nur lächelnd und ergriff seine Hand. ,,Louis und ich lieben uns, wir sind zusammen und das mit Danielle ist eine einzige Lüge."
Zu meinem und Harrys und vorallem zu meines Vaters Erstaunen fingen die Gäste nach dieser Verkündung plötzlich laut zu klatschen und zu jubeln an. ,,Ich könnte genauso gut behaupten, das ihr beide das Schloss angezündet habt, um mich in Verruf zu bringen." Meinte Danielle da plötzlich, doch Harry hatte schon eine Antwort parat. ,,Behaupten könntest du das durchaus. Nur zu der Zeit, in der der Brand gelegt wurde, war ich gar nicht da, sondern in der Lobby des Hauses, in der sich mein Appartment befindet. Dazu gibt es Videobeweise. Und mal abgesehen davon würde ich Lou niemals in Lebensgefahr bringen und er sich auch nicht.
Dafür gibt es einen eindeutigen Beweis, dass du den Brand gelegt hast. Du hast Louis Handy in deinem Zimmer versteckt, damit er keine Hilfe rufen kann und auch während des Brandes wolltest du ihn nicht retten." ,,Danielle, ist das wahr?!" Schaltete sich nun mein wütender Vater ein, sowie Danielles Eltern selbst, die fassungslos waren. Sie hatten wohl keine Ahnung, was ihre Tochter für Interessen verfolgte. Zwar waren sie über die arrangierte Ehe in Kenntnis gesetzt, die Pläne ihrer Tochter kannten sie wohl allerdings nicht. ,,Ich hatte doch keine Wahl", rief sie dann, ,,ihr wäret furchtbar enttäuscht gewesen, wenn ich Louis nicht geheiratet hätte und da musste ich mir halt was einfallen lassen."
,,Nein Danielle, wir wären nicht super enttäuscht gewesen! Männer gibt es wie Sand am Meer und ein Prinz muss er doch auch nicht sein! Darüber reden wir jetzt erst einmal und danach setzen wir uns mit Louis und seinen Eltern zusammen. Da wirst du dich nochmal ausführlich entschuldigen." Damit schliffen Danielles Eltern ihre Tochter aus der Kapelle, während die Gäste und meine Eltern, die von Danielles bösen Machenschaften nichts gewusst hatten, den ersten Schock verarbeiteten.
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Ob jetzt alles gut wird?
All the love xx
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