51 - involuntary
Lottie war sofort bei mir und umarmte mich, so auch meine Mutter. Daniel folgte und sogar mein Vater gab mir eine kurze Umarmung. Nur Danielle fasste mich gott sei Dank nicht an, was mir auch lieber so war, andernfalls hätte sie mir wohlmöglich noch ein Messer in den Rücken gerammt. Sie wusste genau, dass ich nicht sprechen konnte und durfte, weshalb ich sie auch nicht verpfeifen konnte, was mich nur noch hilfloser fühlen ließ. Und plötzlich spielte sie ein riesiges Theater, was ihr wohl nur mein Vater abkaufte.
,,Oh Lou, was bin ich froh, das dir nichts passiert ist. Wir sind ja noch nichtmal verheiratet und du gerätst schon in Lebensgefahr. Am besten sollte die Hochzeit sofort stattfinden, du bist mir so wichtig, da will ich keinen Moment länger warten." Sie setzte sich auf meinen Schoß, doch war ich zu kraftlos um sie wegzuschubsen und auch Harry konnte nur hilflos zusehen. So lebendig ich mich mit Harry fühlte, gerade brach meine Welt zusammen. ,,Das ist eine gute Idee", murmelte mein Vater, ,,stell dir nur vor, dir wäre wirklich was passiert, dann hätte keiner den Thron besteigen können."
Mein Finger zeigte sofort auf Lottie, welche ebenfalls entrüstet zu meinem Vater sah. ,,Ja, du vielleicht, aber mit Daniel bringst du nicht so viel Macht, wie Louis mit Danielle. Ich organisiere alles, in genau sieben Tagen findet die Hochzeit statt." ,,Nein!" Sprach Harry da plötzlich und geschockt blickte ich zu ihm. Was hatte er vor? Doch nicht etwa was ich dachte? Meine Mutter lächelte Harry aufmunternd zu, denn sie ahnte wohl ebenso gut wie alle hier, ausgenommen mein Vater, was Harry vor hatte. Ich fühlte mich nicht wirklich bereit, aber noch weniger wollte ich Danielle heiraten. ,,Hören Sie, Louis kann Danielle nicht heiraten." ,,Natürlich kann er das. Warum sollte er nicht? Harry, du weißt ich lege viel wert auf deine Meinung, aber das ist wohl meine Entscheidung."
,,Erstens ist das wohl Louis Entscheidung, wen er irgendwann heiraten wird und zweitens, weil Louis Danielle nicht liebt und Danielle Louis auch nicht. Sie liebt nur, was sie durch ihn erreichen wird und das wissen Sie genau. Dafür liebe ich Louis aufrichtig und auch wenn er es gerade wohl nicht sagen kann, er liebt mich auch. Und es tut mir ehrlich gesagt nicht leid, wenn Sie das jetzt enttäuscht, aber man kann sich eben nicht aussuchen wo die Liebe hinfällt. Und ich weiß das sie in Wahrheit ein weiches Herz haben und ihren Sohn wohl genauso als Homosexuell akzeptieren. Denn mit Zayn und Liam haben Sie ja auch kein Problem."
,,Was redest du da Harry? Stimmt das Louis?!" Mein Vater sah wutentbrannt zu mir, was mich schüchtern nicken ließ. Harry griff nach meiner Hand, was mir etwas Kraft gab. ,,Du ziehst unsere Familie in den Schmutz, wie soll die Blutlinie weitergeführt werden? Und komm mir jetzt nicht wieder mit Charlotte, denn sie wird nie auf dem Thron sitzen und ihre Kinder dadurch ganz Gewiss auch nicht." ,,George", versuchte meine Mutter es, legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu beruhigen. ,,Sag nicht, dass du davon wusstest Johannah", fuhr mein Vater nun meine Mutter an, was sie schuldbewusst den Kopf senken ließ.
,,Ich hab sogar noch viel bessere Informationen", Danielle lächelte hämisch, ,,sie haben miteinander geschlafen, in ihrem Schloss." Schockiert sah ich zu Danielle und wie Harry brach auch ich in Tränen aus. Nun platzte meinem Vater der Kragen. ,,Raus!" Schrie er, blickte dabei Harry an und zeigte auf die Tür. Traurig sah Harry mich an, während uns beiden die Tränen liefen. ,,Nein", krächzte ich daraufhin und das immer wieder. ,,Nein. Nein. Nein", ich wurde lauter, meine Stimmbänder schmerzten und es gelang wieder schlecht Luft in meine Lungen. Als würde mir mein Vater, da er mir Harry wegnahm, die Luft zum Atmen nehmen.
,,Bitte Louis beruhig dich, ich will nicht das dir etwas passiert", wimmerte Harry, während mein Vater ihn immer weiter zur Tür hinaus schubste. Harry versuchte gegen meinen Vater anzukämpfen, Liam und Zayn versuchten ihm zu helfen, um zu mir zu gelangen, doch da war es schon zu spät. Mein Körper verkrampfte sich, wie er es schon im Krankenwagen getan hatte und die Schnappatmung setzte ein, welche kleine dunkle Pünktchen vor meinen Augen tanzen ließ. ,,Nein", schrie Harry, doch das war neben den hereinstürmenden Ärzten das letzte, was ich mitbekam.
Als ich das nächste Mal wach wurde, war alles dunkel in meinem Krankenzimmer. Ich spürte keinen Schmerz, was wohl daran lag, das der Tropf an meinem Arm immer wieder neue Schmerzmittel in meine Venen pumpte. Mein Zeitgefühl war völlig weg und an die letzten Geschehnisse konnte ich mich nur noch schemenhaft erinnern. Ich wusste nur noch, dass mein Vater Harry rausgeschmissen hatte, da wir uns geoutet hatten. Gott was war nur in uns gefahren? All unsere Bemühungen, dass mein Vater Harry mögen würde, die waren dahin. Unser ganze Plan hatte nichts gebracht.
Schon wieder kamen mir die Tränen, denn ich war schrecklich überfordert und wusste nicht, was ich noch tun soll. Ich hatte mir das Outing definitiv nicht so vorgestellt, ich hatte gehofft, wenn Harry und ich meinem Vater ganz in Ruhe von uns erzählen würden, dass er es dann akzeptieren und die Verlobung beenden würde. Was war das nur für eine Wunschvorstellung? Aber das er die Hochzeit nun um Monate vorverlegt hat und Harry rausgeschmissen hat, das war definitv nicht unser Plan.
Harry. Ich musste unbedingt zu ihm. Wer weiß, was nach meinem Anfall noch mit ihm passiert ist? Wenn mein Vater ihm auch nur ein Haar gekrümmt hat, dann kann er sich auf was gefasst machen. Und Danielle erst Recht. Sobald ich wieder sprechen kann ohne Schmerzen werde ich allen die Wahrheit erzählen, das Danielle mir nicht geholfen hat. Wer weiß, ob sie das Feuer gelegt hat, aber unterlassene Hilfeleistung ist es in meinem Fall alle mal, wenn ich sie nicht sogar im versuchten Mord überführen kann. Schließlich sah es für mich ganz danach aus, das sie mich umbringen wollte. Vielleicht wollte sie mich auch nur stark in Gefahr bringen, das mein Vater die Hochzeit schneller veranstaltet, aber wenn das ihr Plan war, dann war der wirklich dumm, schließlich hätte dabei so viel schief gehen können.
Das erste, was nun aber für mich galt war, zu Harry zu gelangen, denn ich brauchte ihn gerade einfach in meiner Nähe. Und wirklich sicher fühlte ich mich in diesem Krankenhaus auch nicht. Ich war froh, das der Rest meines Körpers ganz passabel aussah und ich mich ohne weiteren Schmerzen bewegen konnte, auch wenn bei jedem Atemzug meine Lunge schmerzte. Mein Körper fühlte sich nicht mehr so steif wie vor einigen Stunden noch an, oder Tagen, wer weiß wie lange ich geschlafen hatte. Bei diesen starken Schmerzmitteln war das aber wohl auch kaum überraschend.
Ich hatte Glück, dass auf dem Stuhl neben meinem Bett schon eine Tasche mit Klamotten von mir hingelegt wurde, für die nächsten Tage im Krankenhaus. Tja, da hatten sie sich gewaltig geschnitten. Ich kramte einen Pullover und eine Jogginghose raus, nachdem ich mir die Nadel des Tropfs aus dem Arm gezogen und auch sämtliche andere Schläuche von mir entfernt hatte, und zog das einfach über die Krankenhauskluft, da ich zu schlapp war, diese auszuziehen. Auch das anziehen kostete mich Kraft, doch der Gedanke an Harry trieb mich an.
Zum Glück lag das Krankenhaus nicht weit von Harrys Appartement entfernt, dennoch, als ich mich aus meinem Krankenzimmer geschlichen hatte, da wohl die Spätschicht heute ziemlich unterbesetzt war, nahm ich mir, draußen angekommen, ein Taxi. Dabei zog ich mir die Kapuze tief ins Gesicht und verstellte meine Stimme, als ich dem Fahrer Harrys Adresse nannte. Wenn mein Vater Harry nicht akzeptieren wollte, dann muss ich halt andere Geschütze auffahren und wenn ich dafür mit Harry bis an das Ende der Welt reisen müsste.
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Lief wohl nicht so wie geplant. Meinungen zu diesem Kapitel?
Ich hoffe mal das Watty seine Probleme behoben hat und dieses Update angezeigt wird.
All the love xx
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