48 - evil
Natürlich wollten Harrys Eltern danach alles wissen, von unserem Kennenlernen bis darüber, wie wir uns vor meiner Mutter geoutet hatten und wie das mit Danielle und mir war. Der Abend wurde lang und wir erzählten wirklich alles von vorne bis hinten, ließen natürlich dabei Harrys Selbstmordversuch und unsere Geheimnisse aus, aber es tat gut, zu wissen, das man so akzeptiert wurde wie man ist. Und ich merkte, wie auch Harry immer entspannter wurde und ich spürte seine Erleichterung. Von seinen Erzählungen von damals und seinen Eltern heute hatten sie sich wirklich ein ganzes Stück geändert. Andernfalls hätte ich aber auch ein ernstes Wörtchen mit ihnen reden müssen.
Da es sich in dieser Nacht nicht lohnte, noch zum Schloss zurückzukehren um dort zu übernachten, schlief ich eine weitere Nacht bei Harry. Hätte ich doch nur gewusst, was ich damit ausgelöst hatte. ,,Guten Morgen Lou", ein paar Lippen auf meinen und sofort musste ich lächeln. Auch wenn ich keinen Vergleich hatte, ich wusste ich wollte nie wieder andere Lippen als die von Harry auf meinen spüren. Er machte mich zum glücklichsten Menschen und ließ mich alle Probleme vergessen. ,,Morgen", brummte ich, schlang meine Arme um seinen Nacken, um ihn näher zu mir zu ziehen.
,,Ich bin so froh, dass das Treffen gestern gut verlaufen ist und das deine Eltern versprochen haben, nichts zu sagen." Sprach ich, als Harry und ich uns Kaffee gemacht hatten und zurück ins Bett gekrochen waren. ,,Ja, sie sind ziemlich gut im Geheimnisse bewahren. Ich meine, meine Sexualität verheimlichen sie schon ewig. Und da sie durch mich bekanntere Personen gewöhnt sind, waren sie natürlich nicht sonderlich überrascht, das mein Partner ebenfalls eine berühmte Persönlichkeit ist. Sie hätten wahrscheinlich nicht mit dem Prinz von England gerechnet, aber naja, wo die Liebe hinfällt."
,,Ich bin einfach froh, dass sie mich mögen", murmelte ich, kuschelte mich an Harrys Brust und wollte weiterschlafen, als er mich wieder hochzog. ,,Zayn holt dich bald ab, für die Generalprobe eurer Kür." ,,Man, wir können das schon blind reiten, ich will lieber bei dir bleiben", beschwerte ich mich und zog einen Schmollmund. ,,Das fände ich auch schöner, aber morgen habe ich meine Generalprobe für das Benefizkonzert und dann sehen wir uns ja schon wieder. Und übermorgen sehen wir uns dann ja auch, da das Benefizkonzert dann schon stattfindet. Und danach kümmern wir uns weiter um unser Outing."
,,Klingt nach einem Plan", murmelte ich und stand dann schwerenherzens auf, um mich fertig zu machen. Fünfzehn Minuten später stand Zayn auch schon vor der Tür des Appartments, bereit mich abzuholen. ,,Bis morgen Boo, ich liebe dich", mein Freund zog mich an sich, ließ seine Lippen mit meinen verschmelzen. ,,Ich liebe dich auch Haz, ich freu mich auf morgen. Bis dann", noch eine letzte Umarmung, dann liefen Zayn und ich zum Auto, das draußen dicht an der Tür parkte.
,,Danielle hat gestern versucht mich zu bedrohen." Sagte Zayn plötzlich, als wir beide im Auto saßen und er losfuhr. ,,Was? Was hat sie gesagt? Hat sie dir weh getan?" ,,Nein, nur weil du halt wieder über Nacht weg warst und sie meinte, ich solle dich sofort holen, sonst würden wir alle es bereuen. Ich weiß nicht, was sie vor hat, aber ich trau ihr alles zu. Am besten outet Harry und du euch bald vor deinem Vater, dann hat sie nichts mehr gegen dich in der Hand." Zustimmend nickte ich, machte mir keine weiteren Sorgen um die leere Drohung, denn was sollte schon groß passieren?
Beim Schloss angekommen gingen wir direkt in den Stall. Zayn flechtete seiner schwarzen Stute die Mähne, während ich Abilitys ebenfalls zusammenband. Auch wenn wir es lieber hatten, dass die Mähne offen im Wind wehte, fand mein Vater es wichtig als einen Bestandteil unserer Kür und unseres Auftretens. Und es wäre ja nur die nächsten zwei Tage der Fall. Nachdem wir unsere Pferde dann noch ordentlich geputzt hatten, sattelten und zäumten wir sie auf, um dann hinaus in den Garten zu reiten, wo wir unser benötigtes Feld für die Kür schon abgesteckt hatten.
Die letzten Wochen hatten wir viel geübt und ich war stolz auf das, was wir geplant hatten aufzuführen, selbst wenn mein Vater immernoch wieder was zum meckern fand. Ein Angestellter des Schlosses stand am Rande des Feldes und als ich ihm zunickte spielte er die Musik ab. Zu den sanften Klavierklängen von 'River Flows In You' leiteten wir unsere Pferde durch die Kür. Die Traversale, eine Vorwärts-Seitwärts-Bewegung, konnten unsere Pferde mittlerweile im Schlaf und die fliegenden Galoppwechsel die darauf folgten saßen auch perfekt.
Am Ende kamen Zayn und ich nebeneinander an, stiegen ab und ließen unsere Pferde verbeugen, während wir es ihnen gleich taten. Ich bin wirklich nicht der Fan von solchen Kunststücken, besonders da es in einigen Bereichen der Dressur schon wirklich nicht mehr schön ist, wie die Pferde behandelt werden. Deshalb ließen Zayn und ich unsere Pferde selber entscheiden, welche Kunststücke sie selber ausführen wollten und was ihnen Spaß bereitet. Natürlich braucht das viel mehr Zeit, Anstrengung, Nerven und Disziplin zum durchhalten, aber am Ende hat man immernoch ein gesundes glückliches Pferd.
Wir probten die Kür noch den ganzen restlichen Tag über und am Ende schaute sogar nochmal mein Vater zu, hatte nichts zu meckern, aber auch nichts zu komplementieren. Er nickte einfach nur, bevor er wieder reinging. Nachdem wir die beiden Pferde trocken geritten hatten, damit sie nicht krank werden würden, brachten wir sie zurück in den Stall und gingen auf direktem Weg in die Dusche. Zayn nahm die im Gästezimmer, während ich in meiner duschte und fröhlich vor mich hinsummte. Ich freute mich schon, Harry morgen wieder zu sehen und unwillkürlich bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Auch das ich Danielle noch nicht gesehen hatte, machte meinen Tag besser.
Frisch geduscht und in gemütliche Klamotten geschlüpft, schlenderten Zayn und ich hinab zum Abendessen, das schon reichlich aufgetischt war. Nun sah ich leider auch Danielle wieder, doch sie würdigte mich keines Blickes und ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war, war mir wirklich unklar. ,,Eure Kür sieht toll aus", sprach meine Mutter, nachdem wir uns alle etwas auf den Teller getan hatten. ,,Dankeschön. Ich freue mich auch schon, sie aufzuführen." Antwortete Zayn, was mich ihm zustimmen ließ.
Danielle schwieg, bis zu dem Moment, an dem ich allen eine Gute Nacht wünschte. ,,Süße Träume", sagte sie, lächelte finster und lief an mir vorbei die Treppen hinauf. ,,Gruselig", murmelte ich, während ich Zayn zur Tür begleitete, da er nun nach Hause fahren würde. ,,Ja, sie verhält sich wirklich komisch in letzter Zeit. Wenn irgendwas ist, dann ruf einfach an", antwortete Zayn besorgt und drückte mich fest, bevor er dann zu seinem Auto lief und ich ihm nur noch zuwinken konnte.
Nachdem er vom Hof gefahren war, schloss ich die Tür, ging in mein Zimmer und schloss mich vorsichtshalber ein, denn auch wenn ich es nicht gerne zugab, Danielle machte mir Angst. Da es schon spät war, putzte ich mir die Zähne und schlüpfte unter die Decke, denn umso schneller ich einschlief, umso schneller würde ich Harry wiedersehen, hoffte ich zumindest. Es fühlte sich an, als wäre ich gerade erst eingeschlafen, da wurde ich durch viele laute Schreie geweckt, die mich aus dem Schlaf rissen. Sofort war ich hellwach, denn die Geräusche die ich vernahm hörten sich alles andere als Gut an.
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Was glaubt ihr ist los?
Ich wünsche euch allen fröhlichen Weihnachten, ein besinnliches Fest und schöne Feiertage❤
Und natürlich happy birthday an den sassmaster from doncaster x
All the love xx
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