27 - jealouis
,,Harry, es freut mich so, dich endlich wiederzusehen", hörte ich Niall in Harrys Halsbeuge nuscheln und sah, wie dieser dem Lockenkopf gleich danach einen Kuss auf die Wange hauchte. ,,Ich freu mich auch, wir sehen uns so selten in letzter Zeit", seufzte Harry und drückte den Blonden nochmal kurz fester an sich. Ich beobachtete das alles mit einem verzogenen Gesicht, weshalb mich Zayn schmunzelnd ansah.
,,Niall, wenn ich dir vorstellen darf. Zayn hast du ja schon kennengelernt und das ist Louis." Sagte Harry dann an den Pakistani und mich gewandt, schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln, was ich nur halbherzig erwidern konnte. Was war denn jetzt nur los mit mir? Wieso störte mich Niall, wenn er mir doch nichts getan hatte? Mein Herz pumpte schmerzhaft gegen meinen Brustkorb und ich konnte mir das einfach nicht erklären.
,,Warte, dass ist doch Prinz Louis, wieso nennst du ihn nur Louis, Harry? Wo sind deine Manieren? Und was machen wir eigentlich in seinem Zimmer?" Langsam realisierte Niall die Situation und man konnte schon förmlich erkennen, wie immer mehr Fragezeichen den Platz über seinem Kopf einnahmen. ,,Louis ist schon okay, im Privaten zumindest", ergriff ich dann kurz das Wort, ein unsicheres Lächeln legte sich auf meine Lippen.
Plötzlich fiel Niall vor mir auf die Knie und entschuldigte sich immer wieder, für sein unverschämtes Benehmen, ergriff meine Hand und wollte sie schon küssen, als Harry seinen besten Freund von mir zog. ,,Niall", Harry lachte, ,,Louis ist ein Freund von mir, meinst du, wir würden sonst in seinem Zimmer stehen und er im Schlafanzug vor dir?" ,,Oh", machte Niall und grinste dann, witzelte darüber, dass es wohl seine stürmerische Ader gewesen sein müsste.
,,Naja, wir müssen uns jetzt fertig machen, also-", versuchte ich anzudeuten, damit Niall das Zimmer verließ, doch genau das Gegenteil passierte. Er setzte sich auf mein Bett und machte es sich dort gemütlich. ,,Nur zu, ich helfe Harry immer beim fertig machen vir irgendwelchen Auftritten und so, ich hab ein Händchen für sowas.", sagte Niall, was wieder ein ziehen durch meine Brust jagte. Ob er Harry wohl schon nackt gesehen hatte? Moment, an was dachte ich da eigentlich? Meine Gedanken machten mich sowas von fertig.
Ich hatte gehofft, dass Harry seinen Freund freundlich bitten würde, dass Zimmer zu verlassen, doch er lächelte ihn nur dankbar an. Und ich wollte nicht unfreundlich sein, auch wenn das mein eigenes Zimmer war, so wollte ich, dass Harrys Freunde mich mochten, sollte ich sie jemals alle kennenlernen. Aber gut, laut Harry war da niemand außer Niall, den er als seinen Freund bezeichnen würde und darum war es für mich umso wichtiger, dass er mich mochte. Sonst würde er Harry nachher noch dazu bringen, den Kontakt mit mir abzubrechen aus welchen Gründen auch immer, aber schon allein diese Vorstellung ließ alles in mir brechen.
,,Louis, dein Anzug", riss mich Zayn aus den Gedanken und hielt mir den roten Stoff vor die Nase. ,,Danke", murmelte ich leise, fast schon betrübt und schlenderte dann damit ohne ein weiteres Wort zu sagen ins Badezimmer. Zugegeben, es wurmte mich, dass ich Harry jetzt nicht mehr für mich hatte, Niall nervte mich mit seiner fröhlich freundlichen Art, Zayn nervte mich, weil er alles so schnell durchblickte und schon vor mir wusste, was mit mir los war und Harry nervte mich, weil er einfach all das zuließ.
Und doch lag das Problemen eigentlich ganz allein bei mir. Keiner dieser Jungs nervte wirklich, aber mein Kopf legte sich das so zurecht, damit das Gefühl welches ich eigentlich verspürte, nicht weiter vordringen konnte. Und nun wurde mir auch langsam klar, was ich hatte. Ich war eifersüchtig. Bei dieser Erkenntnis kamen mir die Tränen und schnell spritzte ich mir etwas Wasser ins Gesicht. Ich hielt mich am Waschbeckenrand abgestützt fest, schaute in den Spiegel und atmete tief durch.
Ich hatte gar kein Recht, eifersüchtig zu sein. Zayn war es mal, weil Liam sich auf einem Ball, den wir gegeben hatten, mit einem anderen Mann ziemlich gut verstand und nur daher kenne ich eigentlich das Gefühl. Letztlich stellte sich heraus, dass der Mann verheiratet war und Liam bei der Unterhaltung die meiste Zeit von Zayn schwärmte. Dennoch lag Zayn am Ende in Liams Armen, welcher ihm eine tröstende Umarmung schenkte und das er keinen Grund haben muss, jemals eifersüchtig zu sein.
Doch der kleine und feine Unterschied liegt darin, dass die beiden verlobt sind, Harry und ich sind einfach Freunde. Obwohl wir uns geküsst haben, mehrmals. Ich weiß nicht, ob man das überhaupt noch als Freunde bezeichnen kann. Ich weiß nicht was wir sind und das macht mich wie gestern Abend schon einfach nur fertig. Aber ich durfte ja wohl kaum eifersüchtig werden, wenn wir nicht zusammen sind, oder? Vielleicht hatte ich ja auch nur einfach eine Magenverstimmung, die genau in dem Moment eintrat, als Niall hereinkam. Klar, wem wollte ich hier eigentlich was vormachen?
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich dann in den Anzug kleidete, der wie angegossen saß. Erschrocken zuckte ich zusammen, als es an der Tür klopfte. ,,Lou, ist alles gut? Du bist schon ziemlich lange darin", hörte ich die raue Stimme von Harry, die mein Herz gleich wieder etwas höher schlagen ließ. Anstatt zu antworten öffnete ich die Tür, nachdem ich mein Lächeln noch ein letztes Mal im Spiegel überprüft hatte.
,,Alles gut", sagte ich, als ich dann vor Harry stand, welcher mich nur mit einem skeptischem Blick musterte. ,,Komm Louis, wir haben nicht mehr viel Zeit und Lottie wartet sicher schon", sagte Zayn dann, griff meinen Arm um mich zu sich zu ziehen. Direkt fing er an, meine Haare zu stylen und gleich darauf platzierte er die Krone darauf, weshalb ich ergeben seufzte. ,,Was muss, das muss", sagte Zayn auf meine Reaktion nur, richtete nochmal den Anzug und all seine kleinen Details.
Dann klatschte er zufrieden in die Hände, fuhr sich noch einmal durch seine Haare, damit diese ebenfalls saßen. ,,Liam wartet unten auf mich und Niall, du solltest auch wieder runter, damit das hier nicht noch auffliegt, kommst du ab hier alleine klar?" Fragte Zayn an mich gewandt. ,,Ich denke, ich schaffe es, meine Schwester an der Treppe zu treffen. Danke Zayn, wir sehen uns bei der Trauung", ich umarmte ihn nochmal, warf Niall nur einen bösen Blick zu, der dann etwas verdutzt die Tür hinter sich schloss.
,,Louis, was soll das?" ,,Was meinst du?" Fragte ich, drehte mich zu Harry um. ,,Wieso behandelst du meinen besten Freund so und schenkst ihm solche missbilligenden Blicke?" Harry schien sauer und genau das wollte ich vermeiden. War meine Eifersucht auf Niall echt so auffällig gewesen? Schluckend sah ich auf den Boden, verknotete meine Finger ineinander. ,,Tut mir leid", murmelte ich bedrückt.
,,Du solltest dich nicht bei mir, sondern bei Niall entschuldigen. Er ist ein wirklich fröhlicher Mensch und du hast ihn durch dein Verhalten schon sehr verletzt", taddelte mich Harry, was mich nur noch stärker zusammen schrumpfen ließ. ,,Es ist nur-", murmelte ich leise, brach dann aber ab. ,,Was? Louis sag mir was los ist." Nun war Harry sanfter, ging vor mir in die Hocke, da ich mich auf mein Bett gesetzt hatte.
Seine Hände legte er auf meine Knie und fürsorglich schaute er mich an. ,,Na, er hat dich umarmt und so", nuschelte ich dann leise und beschämt, merkte wie lächerlich das klang als ich es aussprach. ,,Ja und was ist schon..-oh!" Harry schien ein Licht aufzugehen, musterte mich grinsend. ,,Du bist eifersüchtig, hab ich recht?" ,,Gar nicht wahr", sagte ich so unglaubwürdig wie ein bockiges kleines Kind, was Harry erneut zum Schmunzeln brachte.
,,Du hast da absolut keinen Grund zu. Erstmal ist Niall hetero und zweitens ist er einfach mein bester Freund, wir würden nie etwas miteinander anfangen. Das ist wie bei Zayn und dir, mit dem Unterschied, dass Zayn auch auf Männer steht, müsste ich da nicht eher eifersüchtig sein?" Fragte Harry mich sanft, streichelte meine Beine auf und ab. ,,Nein, du musst nicht eifersüchtig sein", brummte ich.
,,Na siehst du und genauso wenig musst du es sein." ,,Es ist nur, dass ich nicht weiß, was wir eigentlich sind." Legte ich Harry dann offen, was mich schon die ganze Zeit beschäftigte. ,,Wir reden da nach der Hochzeit drüber okay? Dann haben wir Ruhe und Zweisamkeit." ,,Das klingt gut", stimmte ich zu und mit einem letzten Streicheln meiner Wange stand Harry auf und begleitete mich zur Treppe, wo Lottie schon wartete.
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Ich liebe jealouis, musste einfach sein hehe
All the love xx
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