19 - the morning after
Völlig von Harry in den Bann gezogen bemerkte ich nicht, wie die Zeit verging. Er summte seine Melodie, während ich dazu leicht meine Hüfte schwang und er mittlerweile seine Hände knapp über meinem Hintern hatte. ,,Louis", hauchte er dann rau, ,,ich denke, wir sollten langsam zurück, wenn wir nicht auffliegen wollen." ,,Noch eine Sekunde", murrte ich, schmiegte mein Gesicht an seine Brust und atmete tief durch, sog so seinen Duft ein, der mich immer wieder wohlfühlen ließ.
Er verursachte in meinem Bauch ein angenehmes Kribbeln, welches ich immer fühlen wollte. Harry drückte mich fest an sich, seine Wange schmiegte sich für kurze Zeit in mein Haar, bevor wir uns dann voneinander lösten. ,,Dann lass uns jetzt zurück", flüsterte ich, wollte das angenehme Knistern zwischen uns nicht zerstören. Harry nickte, machte aber keine Anstalten sich zu bewegen, ebenso wenig wie ich.
,,Louis?" Rief dann eine Stimme, die die schöne Stimmung ruinierte und mich aus meinen Gedanken um Harry riss, welcher nun ebenfalls ziemlich erschrocken aussah. ,,Es ist nur Zayn", meinte ich dann beruhigt, da ich die Stimme sofort erkannt hatte und kletterte langsam die Leiter zum Heuboden hinab. Keine Sekunde später stand ich dann vor dem Pakistani, welcher mich wissend anlächelte. ,,Lass mich raten, Harry ist auch da oben?" Mein breites Lächeln verriet mich, weshalb ich Harry herunter rief, welcher dann auch die Leiter hinab stieg.
,,Ich wollte euch auch gar nicht stören, aber dein Vater hat nach dir gefragt Louis." ,,Wir wollten sowiesi jetzt wieder auf den Ball gehen, also alles gut", beruhigte ich Zayns Gemüt und schlichen uns dann wieder rein, was ziemlich einfach war, da niemand in diesem Moment auf den Fluren herum lief. ,,Ich geh in die Küche und hole mir ein neues Tablett, dann kommt das nicht sonderlich auffällig", meinte Harry weshalb wir ihm zunickten und ich noch einmal seine Hand drückte.
Dann gingen wir wieder in den Ballsaal, wo ich ohne Umschweife von meinem Vater abgepasst wurde. ,,Und, wie siehts aus? Gefällt dir eine bisher?" Hakte er sofort nach, weshalb ich mich darüber wunderte, dass ihn mal nicht interessierte, wo ich war. ,,Nein, ich muss noch mit einigen tanzen", meinte ich, ließ meinen Vater dann ohne einen weiteren Blick stehen, schnappte mir die nächste Prinzessin und tanzte mit ihr.
So ging das den ganzen Abend und wenn ich mal nicht in einen Tanz verwickelt war, gönnte ich mir ein Glas Champagner oder andere alkoholische Getränke, die zur Auswahl standen. Ich war nie ein großer Trinker gewesen und komme auch eigentlich nur bei Bällen an Alkohol und genau aus diesem Grund lag meine Hemmschwelle nicht besonders hoch.
Im Bezug auf Harry war ich immer unaufmerksamer, wollte mich sogar zeitweise einfach an seine Seite kuscheln, wovon er mich immer betrübt abhielt, schließlich waren hier viel zu viele Zeugen. ,,Ich geb dir nie wieder Alkohol", kicherte Harry und verteilte die restlichen Gläser an umstehende Gäste. ,,Also Lou, meine 'Schicht' ist jetzt vorbei und ich muss nach Hause, wenn irgendwas ist, du hast ja jetzte auch meine Nummer", flüsterte er leise und reichte mir eine Serviette, um so zu tun, als hätten wir darüber gesprochen.
Ich tupfte mir daraufhin den Mund ab, damit alles glaubwürdig rüber kam und schenkte Harry hinter vorgehaltener Hand ein ehrliches Lächeln, welches er erwiderte und dann den Saal verließ. Traurig schaute ich ihm hinterher, schließlich war er das einzig gute an diesem Abend. Nun konnte ich mich nur noch besser auf das Geschehen konzentrieren, was mich innerlich zerfraß und kaputt machte.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte dröhnte mein Kopf und da wurde mir klar, dass ich vielleicht auf das letzte Glas Alkohol hätte verzichten sollen. Brummend stand ich auf und ab diesem Moment fühlte es sich an, als würde mein Magen sich umdrehen, weshalb ich schnell ins Bad rannte und mich in die Toilette erbrach.
Ich sah blass aus und das war überhaupt nicht gut, wenn man bedachte, dass gleich ein gemeinsames Frühstück mit allen Prinzessinnen und ihren Eltern sein würde. Und als wäre das nicht schon genug, trat im nächsten Moment Zayn in mein Badezimmer, der mich wohl gesucht hatte. Angewidert rümpfte er die Nase, reichte mir sogleich meine Zahnbürste mit etwas Zahnpasta darauf.
Dankbar nahm ich diese entgegen und wusch ordentlich meinen Mund aus. ,,Hab ich noch Zeit zu duschen?" Fragte ich, nachdem ich die Zahnpasta in den Mülleimer geworfen hatte. ,,Fünf Minuten, unten steht schon alles bereit. Ich such dir was zum anziehen raus." Ich bedankte mich bei Zayn und nachdem er mein Zimmer verlassen hatte, enkleidete ich mich, ließ die Klamotten unachtsam auf den Boden liegen und nahm eine kurze, dennoch angenehme Dusche.
Kaum das ich in einen Bademantel gewickelt in mein Zimmer trat, drückte mir Zayn einen der vielen maßgeschneiderten schwarzen Anzüge in die Hand. ,,Alle sitzen am Tisch und warten nur auf dein Erscheinen. Dein Vater hätte mir wohl am liebsten den Hals umgedreht." Ich verdrehte die Augen, klopfte dann Zayn kurz auf die Schulter. ,,Mach dir keine Sorgen, er ist einfach wie immer, gestresst."
Zayn drehte sich um, während ich mich anzog und überprüfte am Ende nochmal, ob alles sitzt. Ich richtete ebenfalls noch einmal seine Fliege und zusammen traten wir dann die Treppe hinunter in den Speisesaal. Zayn öffnete mir dabei die Tür und sofort erhob sich jeder. Um mich zu begrüßen neigten alle ihren Oberkörper leicht nach vorne für eine Begrüßung. Ich erwiderte dies mit einer kurzen Verbeugung und setzte mich dann an das Tischende, des wirklich langen Möbelstücks, während mein Vater am anderen Ende saß. Neben ihm jeweils meine Mutter und Lottie und neben Lottie noch Daniel.
Eigentlich sollte wenigstens ein Platz neben mir frei bleiben, damit sich Zayn dort hinsetzen konnte, aber ich erkannte die beiden Mädchen von gestern, Danielle und Eleanor, wenn ich mich recht entsinne, die sich dort breit gemacht hatten. Entschuldigend lächelte Zayn mir dann zu und mit einem letzten aufmunternden Blick setzte er sich neben meine Mutter.
,,Prinz Louis, guten Morgen. Ich hoffe Sie haben gut geschlafen? Setzen Sie sich doch", redete Danielle auf mich ein, schob das Diadem auf ihrem Kopf zurecht. Ohne ein weiteres Wort setzte ich mich, nahm mir eine Tasse Tee und ließ mir von einem der Bediensteten einen Tee einschenken. In der Hoffnung, dass Harry hier war, schaute ich mich um, doch natürlich war er es nicht. Ich seufzte und blickte den Tisch entlang, erkannte Jasmin und Arielle, welchen ich beherzt zulächelte.
,,Haben Sie schon einen Favorit, Prinz Louis?" Fragte mich nun Eleanor, ebenfalls ein funkelndes Diadem auf dem Kopf. ,,Nein", entgegnete ich knapp, ziemlich mürrisch. Um wach zu werden brauchte ich morgens eigentlich meinen Kaffee, doch bei Verantstaltungen wie diesen gehörte es sich laut meinem Vater nicht, dies zu trinken. Also saß ich murrend und Zähne knirschend am Tisch und hatte schon einen Plan für heute gefasst. Ich wollte mit Harry Kaffee trinken, wenn auch nur in seinem Appartement.
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Denkt ihr Louis kleiner Wunsch geht auf oder kommt ihm was dazwischen?
All the love xx
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