1 - prince
Ein falsches Lächeln aufgesetzt und in feiner Robe gekleidet stieg ich die langen Treppen des Buckingham Palace hinunter. Unten tummelten sich die Bediensteten und bereiteten alles für das bevorstehende Verlobungsfest für meine Schwester Charlotte vor. Dieser Abend sollte der schönste in ihrem gesamten Leben werden und ich wollte mich für sie freuen, aber ich konnte einfach nicht. Alles hier engte mich ein. Die strengen Kleidungsvorschriften wenn wir in der Öffentlichkeit sind, Verhaltensregeln und so vieles mehr, an das ich mich ohnehin so gut wie nie hielt.
Deswegen brachte ich auch meine Eltern ganz schön in Aufruhr, weshalb sie mir seit meinem achtzehnten Lebensjahr, also seit fünf Jahren, einen Leibwächter zur Seite gestellt hatten, der darauf achten sollte, dass ich alles einhielt. Nur war dieser nur ein Jahr älter als ich und dementsprechend verstanden wir uns auch gut. Wir waren mehr wie beste Freunde und ihn kümmerte es nicht, dass ich ein Prinz bin. Der schwarzhaarige Pakistani wartete nun auch unten an der Treppe auf mich, weshalb ich ihm doch ein kleines ehrliches Lächeln schenkte.
,,Morgen Zayn", begrüßte ich ihn, woraufhin er einen kleinen Knicks machte. ,,Ihre Majestät", grinste er, weshalb ich ihm spielerisch auf den Oberarm schlug. ,,Du Idiot", grummelte ich. ,,Ich war gerade bei Lottie, du solltest vielleicht mal zu ihr gehen, sie ist total nervös", schlug mir Zayn vor, wofür er einen skeptischen Blick von mir erntete. ,,Was soll ich ihr denn sagen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Freude spielen kann", gab ich zurück. Lottie war zwar zwei Jahre älter als ich, trotzdem waren meine Eltern enttäuscht von mir, dass ich mich nicht zuerst mit jemandem verlobt hatte.
Doch genau da lag das Problem. Mit bürgerlichen waren sie nicht sonderlich zufrieden, das Gespräch musste ich oft genug führen. Doch wir leben im 21.Jahrhundert, es gibt fast keine Königshauser mehr und ehrlich gesagt kann ich auch verstehen warum, so depressiv wie mich das mittlerweile machte. Also wo soll ich da schon eine Prinzessin her nehmen? Oder einen Prinz? Das war ein weiteres Problem. Ich war mir total unsicher, auf welches Geschlecht ich stand und von diesem hin und her wusste auch nur Zayn, da er selbst bisexuell ist und einen wundervollen Freund namens Liam hat.
Ich konnte ihn einmal kennen lernen, als wir ein Fest für unsere Angestellten gaben, bei welchem sie ihre ganze Familie mitbringen durften. Dabei brachte Zayn eben Liam mit, welcher wirklich charmant, aber auch unglaublich schüchtern in meiner Gegenwart war. Solange zumindest, bis Zayn ihm versichert hatte, dass er mich nicht wie ein Prinz behandeln muss und sollte, da mir das nicht sonderlich gefällt.
Während Zayn neben mir her zum Frühstück lief, wurde ich immer mal wieder gegrüßt, in dem die Angestellten einen leichten Knicks machten. Lotties Freundinnen wuselten im Schloss herum und wenn sie mich sahen, kicherten sie ganz verrückt. Leider sprach es sich herum, dass ich mich möglichst bald verloben sollte. Und ich hasste meine Eltern dafür, dass sie in diesem Punkt so altmodisch waren, aber sie meinten, an irgendeiner Tradition müsste man ja festhalten.
In unserem großen Frühstückssaal angekommen wünschte ich meinen Eltern einen guten Morgen, nahm mir eine Banane und verschwand dann auch schon wieder. Mein Hungergefühl ließ in letzter Zeit zu wünschen übrig. ,,Willst du nicht etwas mehr essen?" Fragte Zayn dann, wie jeden Tag noch. ,,Heute Abend gibt es doch noch genug, muss ja was reinpassen", gab ich schmunzelnd die Lüge zurück, denn alles musste Zayn ja auch nicht wissen.
,,Ich schau jetzt mal nach meiner Schwester, kannst du nach einem Outfit für mich heute Abend suchen?" Fragte ich Zayn, obwohl er es sowieso tun musste. Trotzdem fragte ich lieber, als Befehle zu erteilen. ,,Klar, komm dann einfach gleich in dein Zimmer um die Sachen anzuprobieren." Ich nickte Zayn noch einmal zu und machte mich dann auf in Lotties Gemächer. Sie hatte drei Zimmer. Eins worin sie schlief, ein Badezimmer und ein Ankleidezimmer, was wirklich ziemlich groß war. Die Ballkleider nahmen halt viel Platz ein, war immer ihre Antwort darauf.
Ich klopfte an ihr normales Schlafzimmer und als dann ein Herein ertönte, trat ich ein. Ich schluckte den letzten Bissen meiner Banane herunter und schmiss die Schale in ihren Mülleimer. ,,Lottie? Alles gut?" Fragte ich dann, da meine Schwester mir mit dem Rücken zugekehrt war. ,,Seh ich so aus, als wäre alles gut?" Schluchzte sie und drehte sich zu mir um. Ihre Schminke war total verwischt, eine schwarze Flüssigkeit, ich meine es war Mascara, lief ihre Wangen hinunter.
,,Komm her", meinte ich nur sanft, öffnete meine Arme für sie, in welche sie sich sofort reinwarf. ,,Es ist normal, bei sowas die Krise zu kriegen, was meinst du wie das bei eurer Hochzeit sein wird? Wenn du möchtest, fahr ich den Fluchtwagen, ich kann dich auch zum Altar tragen oder einfach nur für dich da sein. Diese Verlobungsfeier heute ist nichts im Vergleich, was du dann noch alles erleben musst Lottie. Und du meinst doch, dass Daniel der richtige für dich ist, oder?" Sie musste kurz lachen, ehe sie mir antworten konnte. ,,Er ist der Richtige, nur die vielen Leute, die heut kommen, machen mich nervös."
,,Blende sie einfach aus, nur Daniel zählt. Und wenn irgendwas ist, ich bin ja auch noch da", sagte ich, wusste noch nicht, dass ich das nicht erfüllen konnte. Sie wollte noch was sagen, doch dann platzten ihre Freundinnen wieder herein. ,,Lottie dein MakeUp! Sofort ins Badezimmer", damit zogen die Mädchen sie von mir weg und ich ging zurück in mein Zimmer, wo Zayn auf meinem Bett saß und wartete. Er wollte mir gerade die verschiedenen Outfits reichen, als es klopfte und meine Eltern hereinplatzten. Zayn sprang sofort auf und verbeugte sich leicht.
,,Mr.Malik, könnten Sie uns eben mit unserem Sohn allein lassen?" Fragte mein Vater formell, was ich fürchterlich hasste. Hilfesuchend sah ich Zayn an, doch er zuckte nur entschuldigend mit den Schultern und verließ den Raum. Ich konnte aber auch nicht sauer auf ihn sein, schließlich waren meine Eltern nunmal seine Vorgesetzten in dem Sinne. ,,Louis, wir wollen nochmal mit dir wegen einer Verlobung reden, bitte hör uns einfach zu", sagte meine Mutter sanft und fuhr dann fort, ,,in zwei Wochen geben wir für dich einen Ball, bei dem Prinzessinen eingeladen sind, es würde uns freuen, wenn du dir dort eine suchst."
Ohne das ich auch nur irgendwas dazu sagen konnte, verließen meine Eltern eilig wieder den Raum, da sie wussten wie ich darauf nun reagieren würde. Zayn kam wieder rein und sah mich mitleidig an. ,,Ich hab alles gehört", erklärte er sich. Voller Wut schlug ich mit meiner Hand gegen die Wand. Eine kleine Delle bildete sich dort, ein wenig Putz blätterte ab und meine Haut riss an einigen Stellen auf. ,,Zayn ich halt das nicht mehr aus."
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Herzlich Willkommen bei meiner neuen Story, ich hoffe sie sagt euch zu.
Jetzt habt ihr schon so einiges über Louis erfahren, der hier den Prinzen spielen wird.
Ich bin gespannt auf eure Kommentare, Rückmeldung & Feedback, was ihr zu Louis Eltern sagt und wie euch das erste Kapitel gefallen hat.
Das tolle Cover ist von smileforhaz, deshalb auch die Widmung und weil du meine lovely Wife bist.
All the love, H xx
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