VII ⏐ Jäger
Ein paar Stunden zuvor ...
„Das darf doch nicht wahr sein!", ruft der Jäger aufgebracht. „Mach endlich die verdammte Tür auf!" Wild fluchend hämmert er an die Zimmertür.
„Verschwinde, du Bastard!", kommt es gedämpft von drinnen. Das lässt seine Wut noch höher kochen. Was bildet die sich eigentlich ein?! Nach allem, was ich für sie getan habe! Jetzt will ich sie doch auch nur beschützen. Der Wolf ist hier, verdammt! Aber Rotkäppchen will einfach nicht zuhören ...
Seine Infos sind eindeutig: Kommissar Bernhard Wolf ist Rotkäppchen auf den Fersen. Und durch ihre Unachtsamkeit hat er wirklich bald etwas gegen sie in der Hand. Er muss nur noch bis morgen warten. Und warten kann er. Wolf ist geduldig, das haben die letzten Jahre gezeigt. Er hat sie durch ganz Deutschland verfolgt. Er hat sie studiert – ihre Vorgehensweise und ihr Wesen. Er kennt Rotkäppchen. Deshalb hat er auch im richtigen Moment die richtige Falle ausgelegt.
„Jetzt hör mir doch endlich zu! Er ist hier! Wolf ist hier!", ruft er noch einmal. Inzwischen ist der Jäger verzweifelt. Der Wolf ist gefährlich, verdammt!
„Lass mich doch endlich in Ruhe! Ich glaube dir kein Wort! Du willst dich doch so bloß wieder in mein Leben schleichen. Aber ich habe alles im Griff! Verschwinde!" Von wegen alles im Griff! Dieses dumme Mädchen rennt doch mitten ins Verderben! Aber dieses eine Mal würden David auch seine Hackerkünste nichts nützen. Er musste es irgendwie anders schaffen, sie zu überzeugen. Ich werde nicht zulassen, dass sie für Jahre im Knast landet!
„Es war eine Falle", versucht er es erneut mit Vernunft. „Wolf hat Marie auf dich angesetzt!"
„So ein Quatsch! Das hätte ich doch wohl gemerkt!" Rotkäppchens Stimme klingt inzwischen noch wütender und zittert sogar ein wenig. „Halt dich endlich aus meinem Leben raus, du Idiot!"
Das könnte dir so passen ..., denkt David grimmig. Aber fürs Erste würde er sich zurückziehen. Bis morgen habe ich noch Zeit.
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