Klick.

Die Tür macht immer ein Klick, wenn sie geöffnet wird. Ohne das leise Klick würde ich gar nicht merken, dass sie aufgeht.

Klick. Klick. Klick.

Aber heute ist nach dem Klick jemand anderes reingekommen, um mir Essen zu bringen. Sie hatte keine roten Streifen auf dem Kittel, sondern grüne. Hellgrün, kein dunkles Waldgrün und auch ganz sicher kein Olivgrün. Ich kann nämlich Farben schon sehr gut auseinanderhalten, ansonsten würde ich noch Lernvideos zu Regenbögen anschauen und keine über Buchstaben und Zahlen.

Ich mag Farben eigentlich nicht, weil sie mich an das große blaue Zimmer mit den hellen Lichtern erinnern, in dem es immer ganz stark wehtut. Die Frauen mit den roten Streifen nennen es OP-Saal. Da gibt es ganz viele Farben, blau und grün und rot. Aber ich denke, ich mag grün jetzt ein bisschen mehr als die anderen Farben, sogar mehr als weiß. Die grüne Frau von heute hat mir nämlich erklärt, dass das Essen gesund ist, anstatt mir wehzutun. Ich mag es immer noch nicht, aber jetzt weiß ich, dass es viele wichtige Nährstoffe enthält.

Die Decke macht wieder summ und der graue Kasten - der Videoprojektor - fährt heraus. Gleich wird ein blaues Lämpchen an seiner Seite aufleuchten und die weiße Wand wird bunt werden. Jetzt ist es soweit. Die Wand wird in ein helles rot getaucht und ein großer Buchstabe erscheint. „Lese diesen Buchstaben laut vor und nenne ein Wort, welches damit anfängt.", sagt die freundliche Frauenstimme wie immer. Sorgfältig schaue ich mir das Zeichen an. "Das ist ein G!" Ich muss nicht lange überlegen, um auf ein Wort zu kommen, das mit G anfängt. Mir fallen sogar drei Wörter ein.

G wie gesund,

G wie gut,

G wie grün.