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9. Zeit für Antworten

Exakt zehn Minuten später öffnete sich die Tür und Marylin trat ein.
Sie strahlte Ruhe und Selbstbewusstsein aus und Elena wusste automatisch, dass Marylin die Situation lösen würde. Das schaffte sie immer.

Als sie Elena ansah verzog sich ihre vollen Lippen zu einem herzlichen Lächeln und sie nahm das Mädchen fest in den Arm.

Nun betrat auch Koro-Sensei den Flur und beobachtete Marylin, die Elena mittlerweile losgelassen hatte und ihre Schuhe auszog.

Als sie sich hinunterbeugte, fielen ihr ihre hüftlangen, warm-braunen Haare ins Gesicht. Mit einer eleganten Geste, strich sie sie hinters Ohr und richtete sich wieder auf. Nachdem sie ihre gelbe Bluse glattgestrichen hatte, widmete sie ihre Aufmerksamkeit Koro-Sensei.
"Sie sind also Elenas Lehrer?"

In ihren Augen lag ein eigenartiges Funkeln. Sie schienen von innen zu leuchten, obwohl sie beinahe schwarz waren. Es war, als könnte sie mehr sehen, als normale Menschen. Als könnte sie ihnen direkt in die Seele schauen.
Koro-Sensei nickte und erwiderte ihren Blick mit seinen winzigen Knopfaugen.

Schließlich ergriff Marylin das Wort: "Verzeihen Sie mir, wenn ich unhöflich bin, aber Sie sind kein Mensch, nicht wahr?"
Koro-Sensei schüttelte heftig den Kopf.

"Ich bin ein Mensch! Ein ganz normaler Mensch, sehen Sie?"
Er hob seine Tentakel, die in Ärmeln steckten.

"Ein ganz normaler Mensch ohne Tentakel, mit Nase und gewöhnlichen Gelenken und mein Gesicht ändert auch nicht die Farbe, je nach dem, wie es mir geht!"
Er wurde panisch und machte damit alles nur noch schlimmer.
Marylin schwieg einen Moment.

"Warum machen Sie ein Geheimnis daraus, dass Sie ein Oktopus sind?", fragte sie dann unbeeindruckt.
"Weil ... weil ich kein Oktopus bin!"
Marylin seufzte und nickte. "Wenn Sie meinen ..."

Elena blickte Koro-Sensei kurz an. "Marylin, er ist wirklich ein Oktopus."
Koro-Sensei schrie panisch auf. "Meine Identität ist doch geheim!"
"Ich habe gegen die Regeln verstoßen", erklärte Elena. "Sie können also nichts dafür, dass Ihr Geheimnis aufgeflogen ist. Wenn Sie der Regierung nichts erzählen, wird nie jemand etwas mitbekommen und alles bleibt beim Alten."

Koro-Sensei schien zu überlegen, dann nickte er. Und im nächsten Moment stand er ohne Verkleidung neben ihnen.
"Sehr schön!" Marylin nickte. "Also, was wollten Sie mit mir besprechen?"

Sie ließ sich auf einem Küchenstuhl nieder und überschlug ihre langen Beine, die in einer weißen Hose steckten. Elena hockte sich schweigend daneben und auch Koro-Sensei setzte sich.
"Wie Sie sicher wissen, ist Shiroi-san seit diesem Jahr in der E-Klasse", begann er.

"Nein, weiß sie nicht", kommentierte Elena in Gedanken.
Aber Marylin nickte und ließ sich nichts anmerken.
"Sie wissen mit Sicherheit auch, woran das liegt?", sprach der Lehrer weiter.
"Nein, weiß sie auch nicht", dachte Elena.
"Wie wäre es, wenn du es mir dann sagst?", sprach Marylin in ihrem Kopf.
"Keine Hausaufgaben und Zuspätkommen", gab Elena still zur Auskunft.
Marylin nickte Koro-Sensei zu. "Ja, ich weiß."

In solchen Situationen war es praktisch, dass Phoenixe untereinander durch Gedanken kommunizieren konnten.

"Und wissen Sie auch, ob Shiroi-san ihre Hausaufgaben in den letzten Tagen gemacht hat?"
Allmählich gingen Elena Koro-Senseis Fragen auf die Nerven. Er bezweckte damit doch etwas. Aber sie erzählte Marylin trotzdem schnell gedanklich, was passiert war.
Marylin nickte wieder. "Ja, gestern hatte sie sie nicht."
"Und heute?", fragte Koro-Sensei.
"Weiß ich nicht", antwortete die Frau geduldig. "Woher sollte ich es auch wissen, wenn ich gerade erst gekommen bin. Ist das hier ein Verhör?"

"Nur eine Frage noch: Wie können Sie beide hier wohnen, wenn es nur ein Bett gibt?"

Für einen kurzen Moment stockte Marylin. Auch Elena erstarrte.
Dann fing sich Marylin wieder und erklärte gelassen: "Ich arbeite für gewöhnlich nachts und abends. Und wenn es so ist wie heute, schlafe ich auf dem Sofa."
Sie wies in das kleine Wohnzimmer, das an die Küche angrenzte.

"Sie sehen also, es ist alles in Ordnung." Marylin lächelte Koro-Sensei freundlich an.

"Dürfte ich dann fragen, als was Sie arbeiten?"
"Nein", erwiderte Marylin höflich, aber bestimmt.
Koro-Sensei lachte. "Ich verstehe. Dann werde ich jetzt wieder gehen. Ich hoffe ihr entschuldigt mein spätes Stören. Bis morgen Shiroi-san und auf Wiedersehen ...?"
"Einfach Marylin."
"Auf Wiedersehen, Marylin-san!"
Der Lehrer stand auf und hob den Tentakel zum Gruß. Dann war er mit einem heftigen Windstoß wieder verschwunden.

Marylin seufzte.
"Schön, dich zu sehen", meinte sie an Elena gewandt. "Du hast ja ganz schön was erlebt, seit ich das letzte Mal da war."
Elena zuckte mit den Schultern. Das letzte Mal war bereits zwei Jahre her. Es wäre eher besorgniserregend, wäre in dieser Zeit nichts passiert.

"Wie geht es dir?"
Elena zuckte wieder nur mit den Schultern, aber Marylin reichte das als Antwort. Für ein paar Sekunden blieb ihr Blick auf Elenas Kopftuch liegen, das sie auch nicht ausgezogen hatte, als sie schlafen gehen wollte.

"Hast du denn wenigstens ein paar Freunde gefunden?"
"Vielleicht. Ich denke schon."
Marylin schmunzelte. "Das ist doch gut. Und warum ist dein Lehrer ein Oktopus?"

Also erzählte Elena ihr die ganze Geschichte und am Ende konnte Marylin nicht anders, als zu lachen.
"Was du immer erlebst ist echt unglaublich!" Dann hielt sie inne. "Geht das denn für dich in Ordnung, dass ihr ihn ...?"

Elena merkte, wie sie wieder nervös wurde, aber so oft wie ihre Klassenkameraden darüber sprachen, Koro-Sensei zu töten, gewöhnte sie sich langsam an das Thema.

"Wir schaffen es eh nicht. Du siehst doch, wie schnell er ist. Wie soll es einer Schulklasse gelingen, ihn zu besiegen?" Es war die Wahrheit, aber gleichzeitig auch eine Beruhigung für sich selbst. Es würde sowieso nicht funktionieren.
"Da hast du nicht Unrecht."

Marylin stockte und schien auf etwas zu lauschen.
"Tut mir leid, ich muss wieder los. Wenn nochmal was ist, gib mir Bescheid, ja?"
Elena nickte.

"Hör mal, es tut mir wirklich sehr leid, dass ich so selten da bin ..."
"Ich komme zurecht", unterbrach Elena sie. Außerdem hatte sie selbst darauf bestanden, dass sie in Ruhe gelassen wurde.
Marylin umarmte Elena kurz und war im nächsten Augenblick ebenfalls verschwunden.

***

Als Elenas Wecker am nächsten Morgen klingelte, lag sie bereits seit Stunden wach. Nachdem sie durch einen Alptraum aufgewacht war, hatte sie einfach nicht mehr einschlafen können.

Während sie sich langsam fertig machte, stellte sie fest, dass sie ein paar Nachrichten hatte.

»Wer ist Marylin?«, hatte Karma gestern Abend sofort geschrieben. War ja klar, dass er fragen würde.
»Komm heute rechtzeitig und beeil dich! <3« Kanzaki. Sie schien sich wirklich Sorgen um sie zu machen.
Elena seufzte und rieb sich die Stirn. "Ist doch eh egal."

Pünktlich 5 Minuten vor Unterrichtsbeginn kam sie durch die Tür. Kanzaki winkte ihr lächelnd zu. Elena hob kurz die Hand und setzte sich an ihren Platz.

"Und, wer ist jetzt Marylin?", fragte Karma und lehnte sich zu ihr.
"Meine Mutter."

Ein wenig erstaunt über die schnelle Antwort verstummte Karma kurz. Elena vermied weiterhin ihn anzuschauen und starrte zur Tafel. Immer wenn sie ihn ansah, konnte sie nur auf seine Haare achten.

"Und was wollte er mit ihr besprechen?", erkundigte sich Karma weiter.
"Ob ihr klar ist, wie es bei mir aktuell mit der Schule läuft." Warum interessierte es ihn?

"Wusste sie es?"
Elena zögerte kurz. "Ich hab es ihr gesagt, also ja."

Karma schwieg, was Elena dazu brachte ihn ganz kurz anzuschauen. Er musterte sie genau, aber sagte nichts.

Schnell wandte Elena den Blick wieder ab.

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