Kapitel 10
Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich auf mein Bett fallen und sah mich nachdenklich an. Er hatte kein Wort zu mir gesagt und ging einfach an mir vorbei, in mein Zimmer, um sich auf mein Bett zusetzen und mich anzustarren.
Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein!
"Prinz bitte geht jetzt! Ich möchte doch nur meine Ruhe haben, bevor ich in meinen Golden Käfig gebracht werde" sagte ich nun ruhiger und setzte mich ebenfalls auf das Bett, jedoch mit einem sehr großen Abstand. "Dein Bruder hat mir nichts genaues erklärt, also könntest du so freundlich sein und mir deine Situation erklären?" fragte er und sah mich weiterhin nachdenklich an. "Ich muss den Sohn der Chelington... heiraten, morgen kommen sie zu uns" presste ich diese Wörter aus mir heraus. "Jedoch... kann es euch doch egal sein und nun geht bitte! Ich habe euch gesagt was ihr hören wolltet" fügte ich leise hinzu und versuchte mich an einem Lächeln.
"Soetwas wollte ich ganz bestimmt nicht von dir hören" sagte er ruhig und ließ mich leise seufzen. "Glaubt ihr etwa, ich möchte soetwas sagen? Nein, aber ich habe keine Wahl! Ich weiß einfach nicht, wie ich so weitermachen könnte, mein Leben ist zerstört, für immer an der Seite eines Fremden, ihm Kinder schenken und glückliches Leben spielen.. das kann ich nicht!"
Der Prinz stand von meinem Bett auf und ging immer wieder auf und ab, es nervte aber etwas dagegen zutun nervte mich mehr. Plötzlich stoppte er und sah mich grinsend an "Ich werde dir helfen und deshalb geh heute zu deinem Vater, sofort nachdem ich gegangen bin. Vertrau mir bitte!"
Verwirrt sah ich zu den Prinzen "Wie wollt ihr mir helfen? Im Grunde ist es eure Schuld" erschrocken über meine Worte hielt ich mir die Hand vor meinen Mund und senkte den Kopf "Verzeih..."
"Beruhige dich bitte, Vlinder. Rede mit mir und vergiss den Prinz in mir." Er strich mir über mein Haar und verschwand, so schnell wie er aufgetaucht war, wieder.
Was dachte er sich nur dabei? Ich konnte doch nicht einfach zu meinem Vater gehen und mich ihm wiedersetzen. Alle waren auf seiner Seite. Meine Mutter, Emilia, meine Tante und sogar mein Bruder. Dabei dachte ich immer, er wäre auf meiner Seite aber da hatte ich mich wohl geirrt. Ich sollte es versuchen und dem Prinzen vielleicht etwas vertrauen. "Gut..." ich machte mich, mit etwas mehr Mut, auf den Weg zu meinem Vater und dank der Wache vor meinem Zimmer, wusste ich wo er sich jetzt aufhielt. Nach einer Weile durfte ich zu meinem Vater und sah die Person neben meinem Vater überrascht an.
Emilia klebte bereits förmlich an ihm und meine Tante sprach leise und angeregt mit meiner Mutter. Vermutlich, wie gut die Beiden zueinander passten und wie toll und entzückend deren Kinder wohl sein würden.
"Du bist wirklich gekommen" grinste der Prinz mich fröhlich an und ignorierte meine Schwester eiskalt, worauf sie mir giftige Blicke zuwarf. Meine Tante sah mich herablassend an und stampft förmlich auf mich zu. "Was tust du hier? Geh sofort in dein Zimmer, wo du hingehörst zurück und bleib..." eine Hand legte sich auf die Schulter meiner Tante, was sie erschrocken zusammenzucken ließ und den Prinzen nervös anlächelte. "Ihr solltet so nicht mit ihr sprechen Lady Wildheart..." Meine Tante lachte nervös und nahm sanft meine Hand in die Ihre. "Ach.. Mein Prinz! Das war ein kleiner Spaß zwischen uns. Das weiß meine liebste Vlinder doch, nicht wahr?" Ihr griff um meine Hand wurde fester und es schmerzte leicht. Ich entzog ihr schnell meine Hand, bevor sie diese zerquetschen konnte und murmelte ein "Natürlich Tante...".
"Vergesst meine törichte Tochter und Schwester, eure Hoheit. Möchtet ihr uns nicht verraten weshalb ihr nun hier seid?" mein Vater stand von seinem Platz auf und ging zu meiner Tante, Miro und mir.
"Natürlich Lord Wildheart" sein Grinsen in meine Richtung verriet mir nichts Gutes. "Ich bin hier um die Hand eurer Tochter anzuhalten"
Emilia sprang begeistert auf und grinste mich siegessicher an. "Emilia ist wirklich eine ausgezeichnete Wahl! Sie ist wunderschön, talentiert und gebildet. Sie wird bestimmt..." der Prinz sah zuerst zu mir bevor er sich meiner Tante zuwandte. Meine Eltern hatte bis jetzt noch kein Wort dazu gesagt. "Verzeiht aber das ist ein Missverständnis. Ich möchte nicht die älteste Tochter, sondern Vlinder zu meiner Frau nehmen!"
Seine Worte erreichten nun auch meinen Vater und meine Mutter, die sich verwundert ansahen. "Wie kommt ihr darauf, Prinz? Sie ist es wirklich nicht wert..."
"Schweig! Zweifelt ihr etwa an den Prinzen? Verweigert ihr diese Bitte, dann kann ich euch meine Freundlichkeit zu euch nicht weiter versprechen" meine Tante ging empört einen Schritt zurück und sah stumm und voller Hass zu mir. Meine Schwester tat es ihr gleich, nur das sie nicht ruhig bleiben konnte und sich wieder einmal in mein Leben einmischen musste. "Verzeiht mein Prinz aber meine Schwester ist bereits vergeben und..."
"Ach seid ihr euch da sicher? Verwechselt ihr da nicht etwas, Lady Emilia? Und eure Tante lobte euch so sehr, dass ihr so gebildet seid."
"Eure Schwester ist weder verlobt noch einem anderen Mann versprochen. Es sollte morgen erst ein Treffen zwischen den Beiden stattfinden und sonst nichts"
Mein Vater seufzte erschöpft und fuhr sich durch sein, langsam alterndes Haar. "Es ist ein Befehl, nicht wahr Prinz Miro Bradfort?" überrascht sag meine Familie zu meinem Vater. "Seht es wie ihr wollt Lord Wildheart aber eines ist sicher, ich möchte eure Tochter als meine Frau!"
"Wie Ihr wünscht, mein Prinz. Meine Tochter gehört euch!"
"Aber Vater!" Meine Schwester sah unseren Vater empört an und auch meine Tante wollte dazu etwas beitragen "Seid still! Verschwinde Emilia, sofort!"
Emilia stürmte wütend hinaus, nachdem die Wache die Tür geöffnet hatte. Verwirrt blickte uns William an und ging mit festen Schritten zu uns. "Vater was ist hier los und weshalb ist Emi so wütend?" Er hatte den Prinzen noch nicht bemerkt oder er war ihm nicht wichtig genug, der vor meinem Vater und mit dem Rücken zu meinem Bruder und mir stand. "Deine Schwester wird heiraten." Meine Mutter ging zu meinem Vater und sah stumm den Prinzen an.
"Ja das weiß ich bereits, immerhin wird er morgen hier sein"
"Nein..." er drehte sich langsam zu William "...sie wird meine Gemahlin" und grinste ihn kalt an.
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