Kapitel 19
Stumm sah ich Rayan vor mir an und dachte über das nach was er mir gesagt hatte. Ich hatte gestern wirklich Angst das er mir weh tun würde obwohl ich sein Versprechen nie vergessen hatte und nie vergessen werde. Auch jetzt hatte er mir versichert das er mich nie schlagen würde und dennoch bestrafte er mich für meine Ungehorsamkeit.
Ungehorsamkeit... ja für ihn war es ungehorsam und doch war es für mich nichts weiter als ein kleiner Ausritt, den ich für mich allein wollte.
Ich durfte mein Zimmer nicht mehr ohne seine Erlaubnis verlassen und um sicher zu gehen standen Erik und Elos draußen und hatten den Befehl mich einzuschließen wenn Rayan nicht bei mir war.
"Es ist doch nur zu deinem Schutz, Mariko! Ich möchte dir nichts böses und stelle diese Regeln für dich auf. Es hat sich sehr viel verändert. Meine E... ach vergiss es und lasse diese Ungehorsamkeit besser" brummte er und stürmte aufgebracht aus meinem Gemach, ach nein... meinem Kerker.
Was meinte er denn nur damit, das sich vieles verändert hatte?
Was hatte sich denn verändert außer das ich unser Kind verloren hatte. Traurig sah ich aus dem Fenster. Eine Träne nach der anderen flossen meine Wangen hinunter. Noch immer war es schwer für mich und Rayan hatte es wie es schien schon längst vergessen. Mein kleines Mädchen konnte nie das Licht der Welt erblicken, nie würde sie im Garten herum toben können und nie konnte meine kleine Prinzessin Erwachen werden und irgendwann einmal ihre Liebe finden und heiraten.
Schon seit Stunden saß ich bereits auf meiner Lieblings Bank, welche vor dem Fenster stand. So konnte ich immer aus dem Fenster sehen wenn ich möchte oder etwas las. Seufzend legte ich das kleine Büchlein zur Seite und schloss meine Augen. Mir war langweilig und doch konnte ich einfach nicht aus diesem Kerker. Rayan hatte sich ebenfalls nicht mehr blicken gelassen und ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits das ich diese Zeit in meinem Zimmer nicht überleben würde. Ich hatte nichts mehr zu lesen und in die Bibliothek durfte ich nicht oder vielleicht gab es ja doch noch eine Chance mir ein paar Bücher zu holen.
Leicht lächelnd ging ich zur Tür und klopfte einmal, zweimal und noch ein drittes mal bis endlich jemand den Schlüssel umdrehte und die Tür sich ein Stück öffnete. Erik sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und fragte was ich wollte. "Dürfte ich in die..." noch bevor ich meine Bitte aussprach unterbrach mich Elos, der die Tür noch ein Stück weiter öffnete und mich grimmig ansah. "Nein, vergisst es! Ohne die Erlaubnis von eurem Gemahlen werden wir euch nicht hinaus lassen" knurrte er und knallte die Tür vor meiner Nase zu. Empört über das Verhalten dieses Jungen ging ich wütend zu dem Fenster zurück. Irgendetwas musste ich doch machen können.
Es war äußerst unhöflich von ihm mich so anzufahren und dann noch diese Tür vor meiner Nase zu zuknallen.
Aber warum verhielt sich der Junge jetzt so gegenüber mir?
Vorher hatte er sich nicht so verhalten und nun? Ich hätte vielleicht nicht unüberlegt handeln sollen und dennoch besaß er keinen wirklichen grund mich so zu behandeln. Seufzend setzte ich mich auf die Bank und begann mein Buch schon zum dritten mal zu lesen. Ich kannte bereits das gesamte Buch und es wurde mir langsam wirklich langweilig es noch einmal zu lesen und das immer wieder. Warum machte Rayan das nur mit mir? Ich verstand es einfach nicht. Früher hatte er mich nie in mein Zimmer eingeschlossen oder sich so dermaßen aufgeregt wenn ich allein wohin ging oder riet. War irgendetwas geschehen, sodass er sich mir gegenüber so benahm?
"Mariko?" Seufzend drehte ich mich zu der mir allzubekannten Stimme um und würde ihm am liebsten eine Vase hinterher schmeißen. "Was möchtest du?" zischte ich und drehte mich wieder von diesem Verräter weg. "Was ist los? Warum möchtest du in die Bibliothek?" fragte er sofort weiter und ich hatte schon anfangs geahnt das mich die Beiden verraten würden.
"Was macht man wohl in einer Bibliothek wo es sehr viele Bücher gibt? Tanzen?" spottete ich und ich wusste ehrlich gesagt nicht woher ich diesen plötzlichen Mut hervorbrachte. "Pass besser auf wie du mit mir sprichst, Mariko" brummte er und er kam langsam auf mich zu. "Komm" forderte er mich auf was mich etwas überraschte und doch etwas verunsicherte. Zögerlich nahm ich seine Hand entgegen, welche er mir hin hielt. "Wohin bringst du mich?" fragte ich leise und ignorierte die Blicke der Bediensteten.
"In die Bibliothek. Mariko, hör mir zu... nur weil ich dich gegen deinen Willen in unserem Zimmer einschließe heißt es noch lange nicht, dass du nirgends mehr hin darfst. Ich möchte nur nicht das du allein irgendwohin gehst. Sei es in den Garten und erst recht nicht im Wald. Es gibt viele Feinde zur Zeit, Mariko und dir geht es zur Zeit auch nicht besonders gut. Ich möchte nie wieder das dir etwas geschieht. Du bist das kostbarste was es für mich gibt" den letzteren Teil hauchte er leise auf meine Lippen, was mein Herz um eine Spur schneller schlagen ließ. Wir befanden uns weiterhin in den Gängen von Rayans Anwesen, jedoch kamen hier keine Bediensteten oder Wachen vorbei, was mich ehrlich gesagt etwas verwunderte. "Das sind die Gänge in die niemand außer mir Zutritt haben. Du hast bis jetzt immer unsere, sagen wir mal, öffentliche Bibliothek benutzt und jetzt werde ich dir meine Bibliothek zeigen, in der es noch mehr und interessanter Bücher für dich geben wird" lächelte er und gab mir einen kurzen und hauchzarten Kuss auf meine Lippen. Als ich mich nicht mehr rührte zog er mich lachend, die leeren Gänge, weiter.
Kam nur mir das so vor oder verhielt sich Rayan definitiv seltsamer als sonst?
Warum war er jetzt so aufmerksam, nett und naja sagen wir liebevoll und doch hatte er seine dominante und gebieterische Seite, welche er wohl nie ablegen würde.
"Rayan?" Ich befreite mich aus seinem Griff und sah mich kurz um. Wir waren in einem leeren Gang und er hatte Recht, hier kamen wirklich nicht sehr viele Menschen vorbei. Wahrscheinlich ließ er jemanden hierher um etwas zu putzen. "Was ist denn?" fragte er plötzlich und sah mich mit hochgezogener Augenbraue fragend an.
"Wieso verhältst du dich so seltsam, so anders als sonst?" stellte ich zögernd meine Frage und sah in fragend an.
Überrascht lächelte er mich an und schüttelte leicht lachend seinen Kopf. "Ich hab mich nie verändert und jetzt komm" brummte er und legte stürmisch seine Lippen auf die Meinen. "Weißt du das du so wunderschön bist" hauchte er und drängte mich an die naheliegende Wand. "Rayan.. " keuchte ich als er mich von einen Küssen freigab und versuchte zu Atem zu kommen bevor er wieder meine Hand nahm und mich weiter durch die leicht erleuchten Gängen führte.
Letztendlich kamen wir in einem hohen und sehr großen Saal an. An den Wänden standen Regale und diese waren voll gefüllt mit vielen verschiedenen Büchern. In der Mitte des Raumes stand ein großes rotes samt Sofa und ein hübscher roter samt Sessel, beide Möbelstücke hatten goldene Verzierungen an den Rändern und sahen wunderschön aus. Ein dunkler Holztisch stand in der Mitte des Sofas und des Sessels und gab einen guten Kontrast zwischen den Möbeln und den hellen Regalen. Oben waren ebenfalls noch Regale voll gefüllt mit Büchern und ich fragte mich wie man zu diesen Regalen gelangten?
In der hintersten Ecke lag eine Tür versteckt im Schatten der Regale. "Was ist hinter dieser Tür dort hinten?" fragte ich Rayan und sah ihn neugierig an.
"Du kannst dir jedes Buch aussuchen welches du möchtest. Nur eines möchte ich dir sagen: diese Tür ist verschlossen und sie bleibt auch zu! Ich verbiete dir in diesen Raum zu gehen!" überging er meine Frage und setzte sich auf den Sessel.
Irritiert darüber nicht in diesen Raum gehen zu dürfen sah ich mir die Regale genauer an.
Irgendetwas verbarg er vor mir und ich wollte heraus finden was es war.
Nur wie werde ich sein Geheimnis in Erfahrung bringen?
So... ich möchte euch leider etwas naja sagen wie mal nicht gerade schönes mitteilen.
Rosenzauber wird derzeit für eine unbestimmte Zeit pausiert, doch lässt euch gesagt sein.. ich werde dieses Buch natürlich bis zum Ende weiter schreiben aber es wird eben ein wenig mehr Zeit brauchen und bevor ich euch etwas zusammen würfel werde ich dieses Buch pausieren.
Ich werde euch Bescheid geben sobald ich weiß wann das nächste Kapitel kommen wird und ich hoffe wir werden uns bald wieder lesen und schreiben.
Lg eure Lima❤
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro