Tintenflüstern
Staubige alte Gestalten sie wandern
Ächzend die vollen Regale entlang
Atmendes Wissen und Träume von andern
Leben was einst ihrem Geiste entsprang
Brüchige Seiten sie locken mich sehr
Ziehen mich in die Geschichten hinein
Buchstaben formen Gestalten im Heer
Grenzen verschwinden, die Erde wird klein
Bald schon ertönen die Rufe der Ferne,
Landschaften tauchen aus glühendem Duft
Wanderer suchen und finden die Sterne
Wunder und Zauber erfüllen die Luft
Kehre zurück aus den Tiefen der Meere
Schreite ich weiter die Buchrücken ab
Wähle ich eins aus dem Schrank den ich quere
Tauche erneut in den Seiten hinab
Tropfend erschleichen Ideen das meine
Vertrauen und lenken mich in ihrem Sinn
Dass ich die ihre Idee nicht verneine
Dem Ideal eher zugeneigt bin
Worte als Waffe so fechten sie Kriege
Säen Gedankengut, hoffen auf Früchte
Wünschen dass Frieden den Hass bald besiege
Doch auch die Falschheit streut ihre Gerüchte
Kein Wort mag fassen, was Worte vermögen
Zwängt man sie dennoch ins Bücherkorsett
Als wollt man sie fassen bevor sie entflögen
Schafft man es doch nicht, ein Wort tanzt Ballett
Lesen ein Schlüssel zu anderen Welten
Schreiben und Reden ist Segen und Fluch
Schufen, zerstörten viel und das nicht selten
Wahrlicher Zauber bewohnt doch das Buch
Für el_Luro, dessen Forderung nach einem Anapäst ich zwar nicht ganz nachkomme, der aber hoffentlich auch mit einem Daktylus zufrieden ist.
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