2. Kapitel
,,Meinen Namen kennst du ja scheinbar schon", sagte ich und lächelte schüchtern. ,,Und ich bin Bill", stellte sich der älteste Weasley vor. ,,Freut mich", erwiderte ich. Bevor wir uns noch weiter unterhalten konnten, erschien Harry. ,,Und hat alles funktioniert?", fragte George und sah Harry neugierig an. ,,Oh ja", meinte dieser und grinste. ,,Kann mir bitte einer von euch sagen, was ihr schon wieder angestellt habt?", fragte ich leicht sauer, weil sie mir nichts sagten. ,,Jungs das kann nicht euer Ernst sein", meinte Mr. Weasley der plötzlich neben Harry stand. ,,Ich bemühe mich um eine freundliche Beziehung zu Muggeln und ihr zerstört alles", ging er die Zwillinge jetzt an. ,,Arthur was schreist du denn so?", fragte Molly und kam in die Küche. Sie wischte ihre Hände an der Küchenschürze ab, legte ihre Hände auf den Holztisch und lehnte sich erwartungsvoll zurück. ,,Ich höre", befahl sie. ,,Der Cousin von Harry hat eine Süßigkeit von Fred und George gegessen und daraufhin schwoll die Zunge des Jungen auf eine übernatürliche Weise an", erzählte der Familienvater. Mrs. Weasley lief langsam rot an und versuchte sich scheinbar zu beherrschen. ,,Ihr habt was", keifte sie und war sofort auf 180. ,,Anstatt euch um eine gute Ausbildung zu kümmern, entwickelt ihr irgendwelche sinnlosen Zauberscherzartikel", schrie sie und ging mit erhobenem Zeigefinger auf die Zwillinge zu. ,,So geht es nicht weiter. Entweder ihr strengt euch an oder ihr fliegt raus", sagte sie bestimmt. ,,Ja Mum", meinten die Zwillinge im Chor. ,,Kinder lasst uns kurz allein, ich werde mit den beiden ein Hühnchen rupfen", entschied Mrs. Weasley. Ich warf Fred noch einen aufmunternden Blick zu, bevor ich als letzte die Küche verließ. ,,Ich kann mir vorstellen das die beiden ziemlichen Ärger bekommen", sagte Charlie zu uns. ,,Oh ja. Und verdient haben sie es auch", meinte Ron und ich schlug ihm auf den Arm. ,,Was denn ist doch so", meinte dieser nur. Harry, Hermine und Ron stiegen gerade die Treppen hinauf und ich wollte ihnen folgen, als mich jemand aufhielt. ,,Den Wald in der Nähe kennst du gar nicht oder?", fragte mich Charlie grinsend und fuhr sich durch seine roten Haare. ,,Nein nicht so richtig", gestand ich und sah verlegen auf den Boden. ,,Hast du Lust, dass ich ihn dir zeige?", fragte Charlie weiter. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Eigentlich wollte ich nach dieser langen Zeit endlich wieder mal mit Fred etwas unternehmen, aber dieser schien ja erstmal Ärger von seiner Mutter zu bekommen. Außerdem würde es Fred bestimmt nichts ausmachen. ,,Okay gut", entschied ich und schenkte Charlie ein Lächeln. Wir gingen aus dem Haus und liefen einen steinigen Weg entlang. Da wir uns nicht unterhielten und mir die Stille zu unangenehm wurde, kickte ich einfach ab und zu kleine Kisselsteine vor mir her. ,,Ich habe dich hier nie in den Ferien gesehen, warum bist du jetzt aufeinmal da?", unterbrach ich schließlich die Stille und sah Charlie erwartungsvoll an. ,,Wegen der Quidditchweltmeisterschaft natürlich", sagte Charlie und seine Augen fingen an zu leuchten. Ach ja. Davon hatte auch etwas in dem Brief gestanden, den wir erhalten hatten. ,,Du magst Quidditch scheinbar sehr", stellte ich fest. ,,Und wie", meinte der rothaarige und begann sofort zu erzählen. ,,Als ich klein war, bin ich einmal heimlich mit einem Besen geflogen und habe mir dabei diese Narbe zu gezogen", begann Charlie zu erzählen. Er hatte seinen Pullover nach oben geschoben und zeigte mir auf der innenseite seines Armes eine Narbe. ,,Nicht nur das ich Ärger bekommen habe, danach wollte ich nie wieder auf einen Besen", erklärte er mir und ich nickte verständnisvoll. ,,In der 3. Klasse gab es dann ein Mädchen in das ich mich verliebt hatte. Violet. Sie liebte es Quidditch zu spielen und war Jägerin im Ravenclaw Team. Um sie zu beeindrucken, stieg ich wieder auf einen Besen und stellte fest, dass es der absolute Wahnsinn war. Wenn man fliegt und den Wind in den Haaren spürt. Ein unglaublich schönes Gefühl", meinte Charlie und sah verträumt in die Gegend. ,,In meinem 4. Schuljahr wurde ich Sucher und später Kapitän von Gryffindor", beendete Charlie. ,,Und was wurde aus Violet?", fragte ich neugierig. ,,Nicht viel", meinte er und mir wurde klar das Charlie nicht über sie reden wollte. ,,Hier ist es", sagte Charlie und mein Mund klappte auf. Wir standen vor einer Hütte, die aus Holz gebaut war und direkt an einem kleinen See lag. Die Fenster waren aus Glas und man konnte in das gemütliche innere sehen. ,,Wem gehört das?", fragte ich interessiert und drehte mich zu Charlie um. ,,Einem alten Freund von mir", sagte er. ,,Ist er da?", fragte ich weiter. Charlie schüttelte den Kopf. ,,Na dann lass uns mal reingehen", meinte ich und zog ihn hinter mir her. Ich drückte die Türklinke herunter und wir traten ein. Zusammen standen wir in einem hölzernen Flur. Eine Treppe führte nach oben. Diese interessierte mich in diesem Moment weniger. Ich trat ins Wohnzimmer und betrachtete jeden Winkel genau. Sofas standen in einem Kreis um einen Tisch und blaukarierte Kissen bedeckten die Sofas. Gleich daran grenzte eine Küche die wie fast das ganze Haus, aus Holz bestand. ,,Dein Freund scheint viel Geld zu haben", stellte ich fest. ,,Oh ja das hat er", bestätigte mir Charlie. Er warf einen Blick auf seine Uhr und stellte erschrocken fest, das wir zum Abendessen zurück mussten.
Atemlos setzten Charlie und ich uns an den Essenstisch der Weasleys. ,,Wo wart ihr?", war auch gleich darauf die Frage von Mrs. Weasley. ,,Hier und dort", antwortete ihr Sohn und ich musste in mich hinein Lächeln. Fred sah mich mit einem komischen Blick an und ich wusste das ich ihm später noch Antwort geben musste. Während des Abendessens unterhielten sich Percy und Arthur über Percys Chef, denn der arbeitetete jetzt im Ministerium. Mrs. Weasley, Ginny und Bill diskutierten über dessen Frisur. Die Frauen waren der Meinung er solle sie sich abschneiden, was Bill jedoch nicht wollte. Mein Bruder und unsere Freunde unterhielten sich leise über irgendetwas geheimes und Charlie redete mit den Zwillingen über die Quidditchweltmeisterschaft. Mir war nicht besonders nach Reden zu Mute, weshalb ich still da saß. Plötzlich streifte Charlie kurz meine Hand und ich hörte auf zu atmen. Er tat so als ob nichts passiert wäre. Was sollte das?, fragte ich mich. Nachdem wir fertig waren, standen wir langsam auf. ,,Kommst du mit zu uns?", fragte Fred und ich nickte. ,,Ich muss nur kurz nochmal mit deinem Bruder reden", sagte ich und ging zu Charlie. ,,Was sollte das vorhins?", fragte ich sauer. ,,Was meinst du", meinte Charlie unschuldig. ,,Warum hast du vorhins meine Hand berührt", borrte ich nach. ,,Ausversehen", meinte er Schulterzuckend jedoch glaubte ich ihm nicht. ,,Ich bin mit Fred zusammen und daran wird sich so schnell nichts ändern", machte ich ihm klar. ,,Mh, sagte er nur und verschwand. Aus ihm wurde ich auch noch nicht so richtig schlau. Wenn wir allein waren total nett und offen zu mir und wenn andere dabei waren flirtete er mit mir. Wollte er seiner Familie etwas beweisen? Ich verstand ihn nicht. Im Zimmer der Zwillinge konnte ich mich gar nicht richtig umsehen, weil Fred mich zu seinem Bett zerrte. ,,Also wo wart ihr?", fragte er und sah mich mit einem ernsten Blick an. Ich schluckte. ,,Im Wald", flüsterte ich. ,,Und wo genau?", fragte er weiter. ,,Warum willst du das eigentlich wissen?", entgegnete ich. ,,Weil ich mir Sorgen gemacht habe", sagte Fred leise. Verwirrt sah ich ihn an. ,,Charlie flirtet gern mit Mädchen und das kann er nicht mal bei meiner Freundin einstellen", knurrte Fred. ,,Hey Fred", sagte ich und nahm seine Hände in die meine. ,,Den einzigen den ich Liebe bist du", machte ich ihm klar. Fred warf mir nochmal einen prüfenden Blick zu bevor er nickte. Ich zog ihn in eine Umarmung und hätte ihn am liebsten nicht mehr los gelassen. ,,Seid ihr dann fertig?", fragte George genervt. Ich hatte ganz vergessen, dass er auch da war. ,,Kannst du diese Nacht nicht bei Percy schlafen?", fragte Fred und sah seinen Bruder bittend an. ,,Auf keinen Fall", meinte George. ,,Ich gebe mein Bett doch nicht her, damit ihr wer weiß was machen könnt", sagte er und wir sahen ihn empört an. ,,Wir würden rein gar nichts machen", meinte Fred. ,,Meine Antwort ist nein", sagte George fest entschlossen.
Ich öffnete meine Augen und starrte in die Dunkelheit. Gedankenverloren drehte ich eine Haarsträhne um meinen Finger. Ich musste daran denken, dass wir George letztendlich doch überzeugen konnten bei Percy zu schlafen. Aber besonders leicht war es nicht gewesen. Er hatte sich so lange gesträubt bis ich vorgeschlagen hatte, die nächsten Einkäufe die er in Hogsmead tätigen würde zu bezahlen. Nachdem alle zu Bett gegangen waren, hatten Fred und ich uns ein Bett geteilt und noch geredet. Irgendwann waren wir eingeschlafen. Jedoch hatte ich wieder einen Albtraum. Fred und ich waren wieder auf diesem Ball und tanzten. Plötzlich war er, genau so wie die anderen auch verschwunden. Danach folgte Voldemors lachen. Ich war aufgewacht und hatte mich vergewissert, dass Fred noch neben mir lag. Ich beugte mich leicht über ihn und gab ihm einen Kuss. ,,Wasn los?", nuschelte er verschlafen. ,,Ich wollte mich nur vergewissern das du noch da bist", antwortete ich. ,,Warum nicht?", entgegnete er. ,,Ich weiß auch nicht", seufzte ich. Auf einmal war Fred wach. Besorgt musterte er mich. ,,In letzter Zeit träume ich immer wieder, dass wir zusammen glücklich sind und im nächsten Moment bist du verschwunden", erzählte ich traurig. ,,Rose ich werde immer für dich da sein", sagte Fred und hob mein Kinn leicht an, sodass wir uns trotz der Dunkelheit, in die Augen sehen konnten. ,,Ich liebe dich", sagte ich. ,,Und ich liebe dich", meinte Fred und küsste mich kurz auf den Mund. Die Stelle, die er berührt hatte, kribbelte leicht und ich wusste, dass es richtig gewesen war, mich für Fred zu entscheiden. Der Junge bei dem ich glücklich sein und mit dem ich keine Probleme hatte.
,,Aaaaa", schrie jemand am nächsten Morgen und Fred und ich schreckten aus unserem Schlaf auf. ,,Was macht ihr da?", fragte uns Mrs. Weasley mit geröteten Wangen. ,,Kuscheln", meinte Fred kleinlaut. ,,Das kann doch nicht wahr sein. Ein Junge und ein Mädchen in einem Zimmer teilen sich ein Bett", zählte Mrs. Weasley an ihren Fingern auf. ,,Mum sie ist meine Freundin", sagte Fred bestimmt. ,,Trotzdem lasse ich es nicht zu, dass ihr euch in diesem Alter bereits ein Zimmer teilt", keifte sie. ,,Hop hop, es gibt in 5 Minuten Frühstück", teilte uns Freds Mutter noch mit. Müde trotteten wir in die Küche, wo uns alle komisch ansahen. ,,Wie war das mit es passiert nichts?", fragte George grinsend. ,,Es ist auch nichts passiert", ging ich ihn an. ,,Setzt euch jetzt", befahl uns Mrs. Weasley.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einem Hügel hinter Ottery St. Catchpole. Wir würden nicht zur Quidditchweltmeisterschaft apparieren, sondern mit einem Portschlüssel reisen. Oben auf dem Hügel erwarteten uns bereits Cedric Diggory und scheinbar sein Vater. ,,Das Kinder ist Amos Diggory. Er arbeitet in der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe", erzählte uns Mr. Weasley. ,,Und das ist sein Sohn Cedric", meinte er. ,,Schön dich mal wieder zu sehen", sagte ich lächelnd und gab ihm meine Hand, die er erwidertete. ,,Die Freude liegt ganz auf meiner Seite", meinte er Augenzwinkernd. Fred warf ihm einen warnenden Blick zu, worauf ich seine Hand nahm und drückte. Fred verstand und schenkte mir ein Lächeln.
Wir versammelten uns um einen alten Stiefel, der Punkt 05:07 Uhr los flog. Zum ersten Mal erlebte ich wie es in meinem Bauchnabel zog und alle Farben verschwanden. Dieses Gefühl mochte ich nicht besonders, aber ich wusste, dass es gleich vorbei sein würde. Wir landeten unsanft auf dem harten Boden. Fred hielt mir seine Hand entgegen die ich dankbar nahm. ,,Willkommen bei der Quidditchweltmeisterschaft", sagte Mr. Weasley und strahlte uns an.
Meinung und Verbesserungen zu dem Kapitel sind erwünscht:)
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