»liebe/r rose.

ich hab letzte nacht von dir geträumt. ich glaube, so langsam werde ich doch ein kleines bisschen nervös - auf eine gute art natürlich!

deine mummy hat sich inzwischen schon extra hosen gekauft, damit ihr bauch wachsen kann, ohne dass sie nichts mehr zum anziehen findet. denn du magst es zwar nicht glauben, aber er wächst ganz schön schnell!

und gestern, nachdem sie mir ihre ausbeute präsentiert hat und wir arm in arm auf der couch geschlafen hat, bist du vor meinem geistigen auge aufgetaucht.

wahrscheinlich war das der zauber der vollmondnacht - das zumindest würde dein großvater jetzt behaupten.

er war immer ein ganz großer verfechter der auffassung, menschen seien vom mond beeinflussbar. nun, eventuell hatte er damit sogar recht?

nein, okay, das ist blödsinn. dass gestern vollmond war, war reiner zufall. vielleicht werde ich übermorgen wieder von dir träumen?

das wäre schon, weil der traum gut getan hat. er war gefüllt mit liebe und einer unfassbaren ruhe - von letzterem werde ich garantiert nicht mehr viel haben, sobald du geboren bist.

umso toller war, dass ich in diesem traum samt kinderwagen an einem fluss entlang spaziert bin, während am horizont bereits der mond aufging - schon wieder mond.

ich hab die ruhe der aufkommenden nacht genossen, denn wie du wissen musst, bin ich eine kleine nachteule. zu später stunde kommen mir meistens die besten ideen.

hoffentlich wirst du eher eine lerche, sonst treiben wir deine mutter am ende noch gemeinsam in den wahnsinn, wenn wir nachts um drei pfannkuchen backen oder die beatles hören.

obwohl ich das ziemlich cool fände.

genau, das werden wir tun. irgendwann.

und bis dahin schau ich mir den traumfänger an, den ich heute für dich gekauft habe.

in liebe, dein vater harry.«