9. Kapitel
Das Leben ist nicht einfach, wie mir immer mehr und mehr bewusst wurde. Seit dem Streit mit Lexa habe ich nicht mehr mit ihr geredet. Ich ging ihr praktisch aus dem Weg.
Costia war tot, wie ich schmerzlich erfahren musste, und Lexa schien deswegen sehr mitgenommen - was ich ihr gar nicht übel nahm. Schon bevor wir die Versammlung einberufen hatten, wurde das Mädchen gefoltert, damit sie Informationen über Anya preisgibt, und dann getötet.
Anfangs trauerte ich, da Costia eine gute Freundin von mir gewesen war, doch nun war es an der Zeit, mit der Sache abzuschließen. Am besten ginge das bei der Jagd.
Ich rannte durch den dichten Wald und spürte bei jedem Schritt, wie das Moos und die Erde unter mir einsackte. Lincoln hatte, nachdem meine Eltern gegangen waren, nichts mehr gesagt - was mich ziemlich glücklich machte.
Ich ergriff den erstbesten Ast und schwang mich somit auf den Baum. Nun sprang ich von Stamm zu Stamm, von Ast zu Ast und achtete genau darauf, ob sich unter mir Wild befand. Leider war dem nicht so.
Ich hörte aus der Ferne schon das Rauschen des Flusses und sprang nun zurück auf den Boden. Schnell rannte ich dem Geräusch entgegen und blieb am Ufer stehen. Ich ließ meine Blicke schweifen. Ich hielt inne, als ich die Umrisse einer Gestalt sah.
Mayk, schoss es mir durch den Kopf und ich sprang über die Steine herüber zu ihm.
»Na, sind du und mein Bruder jetzt beste Freunde, oder wie?«, fragte ich mit einem ironischen Unterton.
»Wovon sprichst du?« Verwirrt sah mich der Junge an und ich zog blitzschnell mein Schwert.
»Du hast ihm alles verraten, du dreckiges Arschloch!«, schrie ich und schlug zu.
Er parierte und drückte meine Klinge weg.
»Ich dachte, es war nur ein Ausrutscher. Warum kümmerst du dich dann darum?«, fragte er spöttisch.
Darauf wusste ich keine Antwort. Genervt wandte ich mich um, steckte mein Schwert zurück in die Halterung und wollte umkehren, doch wurde ich von einem Geräusch abgehalten. Abrupt hob ich meinen Kopf und sah mich um.
»Hast du das gehört?«, fragte ich Mayk.
»Es kann natürlich sein, dass der Kuss für dich mehr bedeutete«, redete dieser einfach unverfroren weiter. »Und deswegen lässt es dich nicht mehr los. Ich meine, wer könnte mir schon widerstehen -«
»Halt die Klappe!«, fauchte ich sauer und schlug mit der Hand nach ihm. Diesmal hörte er wirklich auf und beobachtete weiter aufmerksam die Gegend.
»Was ist los?«, wollte Mayk mit leiser Stimme wissen.
»Ich glaube, dort ist etwas«, flüsterte ich zurück. Mit geduckter Haltung schlich ich den Bäumen entgegen. Langsam zog ich meine Waffe, was nur ein leises Schaben verursachte.
Kurz vor dem Wald blieb ich stehen und starrte mit zusammengekniffenen Augen hinein. Ich hörte ein Rascheln und Schritte und meine Atem ging auf einmal schneller.
»Wir gehen zurück, Rosana!«, vernahm ich plötzlich eine tiefe Stimme und mein Herz machte vor Schreck einen Satz.
»Lincoln! Tu das nie wieder!«, rief ich empört und atmete erleichtert auf.
»Komm, Rose. Mutter und Vater wollen mit uns reden!«, meinte Lincoln, ohne weiter auf mich einzugehen, und rannte los.
Ein kleines Kapi an Weihnachten. Gab es bei euch schon Geschenke? Bei mir noch nicht.
Ich wünsche euch auf jeden Fall Frohe Weihnachten ❤
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