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kapitel 26 : alles unter kontrolle

Als sie gemeinsam zum Auto gingen, war es Elijah, der schließlich die Stille brach. „Was ist passiert?", fragte er, seine Stimme trug einen Hauch von Skepsis. Rosalie zuckte mit den Schultern, als wolle sie das Chaos, das sie gerade erlebt hatten, herunterspielen. „Das Übliche", hauchte sie, doch ihre Gedanken sagten etwas anderes.

„Das war jemand aus meiner Familie", fügte Hayley leise hinzu, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ihre Worte hingen schwer in der Luft, und Rosalie spürte, wie sie sich mit der Trauer und den offenen Fragen füllten, die Hayley mit sich trug.

Rosalie öffnete die Tür des Autos und ließ Hayley auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, während sie selbst hinter ihr einstieg. Während die Straße unter ihnen dahinrollte und die Stille zwischen ihnen größer wurde, dachte Rosalie unentwegt nach. Die Offenbarung über den Fluch, die Gewalt, die Marcel Hayleys Familie angetan hatte – es fühlte sich an, als hätte jemand eine Tür zu einem dunklen Raum in ihrem Inneren aufgestoßen, den sie lange verschlossen gehalten hatte.

Ihr Blick wanderte zu Elijah, dessen Gesicht im schwachen Licht der Straßenlaternen beinahe friedlich wirkte. Aber sie wusste, dass dieser Frieden nur Fassade war. Sie dachte an seine Worte von zuvor, an den Zorn, der aus ihm herausgebrochen war, als er geglaubt hatte, Klaus sei in der Nähe. Und doch war da auch diese unerschütterliche Loyalität, die ihn immer wieder zu seinem jüngeren Bruder zurückführte – trotz allem, was Klaus ihnen angetan hatte.

„Elijah", begann sie schließlich leise, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Du musst auf dich aufpassen. Selbst du bist nicht unbesiegbar." Er drehte seinen Kopf leicht zu ihr, ein Schatten eines Lächelns auf seinen Lippen. „Das Gleiche könnte ich von dir verlangen, Schwester", erwiderte er ruhig, aber in seiner Stimme lag ein Hauch von Sorge.

Rosalie seufzte leise, ihre Gedanken wanderten zurück zu Hayley, die auf der Rückbank saß und schweigend aus dem Fenster starrte. Diese Frau hatte so viel verloren, und doch war sie hier, kämpfte weiter, stellte Fragen, die sie näher an ihre Familie heranbrachten – auch wenn die Antworten schmerzhaft waren.

Rosalie verspürte einen tiefen Drang, Hayley zu beschützen, nicht nur wegen der Verbindung, die sie zu ihr aufgebaut hatte, sondern auch, weil sie wusste, wie es war, nach Antworten zu suchen, die einem mehr weh taten, als dass sie Heilung brachten.

„Wir schaffen das, Hayley", sagte sie schließlich, ihre Stimme war warm, fast beruhigend. „Wir bringen dich zu deiner Familie zurück. Egal, was es kostet."

~~~

Hayley parkte den Wagen vorsichtig vor dem Anwesen der Mikaelsons. Die Stille, die zwischen ihnen herrschte, war schwer und fast greifbar, wie eine unsichtbare Decke aus unausgesprochenen Worten. Schließlich drehte sich Hayley zu Elijah um, ihre dunklen Augen suchten seinen Blick, auch wenn sie wusste, dass sie darin kaum Antworten finden würde.

"Danke für den Ausflug," sagte sie, ihre Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Ironie. Es war offensichtlich, dass der Tag anders verlaufen war, als sie es sich vorgestellt hatte.

Elijah, der auf dem Beifahrersitz saß, strich sich mit einer fast mechanischen Bewegung das Jackett glatt. Seine Augen, die sonst so durchdringend und wachsam waren, wirkten trüb, als wäre er tief in Gedanken versunken. "Ein ziemlich unangenehmes kleines Abenteuer," erwiderte er monoton und ohne einen Funken Humor. Nach einer kurzen Pause fügte er leise hinzu, "Tut mir leid, dass ich versucht habe, euch wehzutun."

Die Worte waren entschuldigend gemeint, doch sie kamen emotionslos und distanziert über seine Lippen. Es war, als hätte er sie nur aus Pflichtgefühl gesagt, nicht aus aufrichtiger Reue.

Hayley zog die Augenbrauen zusammen. Etwas an seinem Verhalten machte sie nervös. "Was ist mit Lalita passiert?" fragte sie, wobei ihre Stimme leise, aber drängend war. Sie spürte, dass Elijah etwas verschwieg, etwas Dunkles und Schmerzvolles.

Elijahs Blick wurde noch leerer. "Unwichtig," murmelte er, als würde die Frage ihn belasten, aber er war zu stolz, es zu zeigen.

Von der Rückbank kam eine klare, fast verärgerte Stimme. "Sehr wichtig," warf Rosalie ein, ihre grünen Augen blitzten vor Ungeduld. Die rothaarige Urhybridin hatte sich nach vorne gebeugt, ihre Hände auf die Rückenlehne des Fahrersitzes gestützt. "Und du hast auch von Celeste geträumt... Nicht mal mir hast du erzählt, was passiert ist." Ihre Stimme war scharf, aber auch von einer leisen Traurigkeit durchzogen. "Ich weiß, was mit Lalita passiert ist, aber das hier? Das ist etwas anderes." Sie sah Elijah herausfordernd an. "Du hast 1.000 Jahre Erinnerungen, Elijah, aber nur diese beiden Frauen... Nur bei ihnen hat dein Fieberwahn solche Bilder hervorgebracht. Wir haben ein Recht, es zu wissen."

Sie hielt inne, und ihre Stimme wurde leiser, fast zerbrechlich. "Zeig es ihr. Ich will es gar nicht wissen." Rosalie lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und sah aus dem Fenster, als würde sie versuchen, sich emotional zu distanzieren. Doch innerlich tobte ein Sturm. Sie erinnerte sich an die endlosen Nächte, in denen Elijahs Albträume ihn quälten, an die Momente, in denen er selbst vor ihr verschlossen blieb. Die Wut und der Schmerz in ihr waren nur schwer zu unterdrücken.

Elijah atmete tief ein, als wolle er sich sammeln, und legte dann sanft seine Hand an Hayleys Schläfe. Die Berührung war überraschend zärtlich, beinahe beruhigend. Hayley zuckte kurz zusammen, aber sie ließ es zu. Ein Flackern von Licht und Bildern huschte durch ihre Gedanken, und dann zog Elijah seine Hand zurück.

"Die Zeiten waren grausam," sagte er leise. Seine Stimme war tief und schwer, voller einer Traurigkeit, die er nicht verbergen konnte. "Und sie waren besonders schlimm für die Hexe. Dank meines wundervollen Bruders."

Hayley blinzelte, ihre Gedanken rasten. "Wurde sie wegen Klaus getötet?" fragte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie spürte eine tiefe Beklemmung in ihrer Brust, die sie nicht ganz zuordnen konnte. Von der Rückbank nickte Rosalie, fast automatisch, ihre Lippen fest aufeinandergepresst.

Elijah schüttelte jedoch den Kopf. "Nein," sagte er, seine Stimme fest, aber sein Blick verriet, wie schwer ihm diese Worte fielen. "Wegen mir."

Diese drei Worte hingen in der Luft, und Hayley hielt unbewusst den Atem an. Rosalie senkte den Blick und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie wusste, dass Elijah sich die Schuld gab, dass er immer die Verantwortung trug, egal ob sie ihm wirklich gehörte oder nicht.

"Ich hatte zu tiefe Gefühle für sie," fuhr Elijah fort. Seine Stimme war ruhig, aber voller Selbstverachtung. "Ich hatte erlaubt, dass mein Bruder meiner Kontrolle entkommt, weil ich... weil ich die Zügel gelockert hatte. Ich dachte nur noch an Celeste. Ich habe alles andere ausgeblendet, auch meinen Bruder. Und am Ende hat Celeste den Preis dafür bezahlt."

Hayley sah ihn an, und für einen Moment erkannte sie etwas in seinem Gesicht – etwas Zerbrechliches, Menschliches. Sie wollte etwas sagen, irgendetwas, das ihm vielleicht Trost spenden konnte, aber sie fand keine Worte. Stattdessen herrschte Schweigen, während Rosalie sich auf der Rückbank abwandte, ihre Schultern steif vor unterdrücktem Schmerz.

Innerlich verfluchte sie Elijahs ewiges Martyrium. Sie wollte ihn anschreien, ihn zwingen, aufzuhören, sich selbst zu quälen, doch sie wusste, dass es sinnlos war. Stattdessen schloss sie die Augen und atmete tief ein, die Bilder seiner Vergangenheit und die Last seiner Schuld in ihren Gedanken nachhallend.

"Okay, selbst ich verstehe es nicht," begann Rosalie abrupt und lehnte sich von der Rückbank nach vorne. Ihr Tonfall war angespannt, fast anklagend, während ihre grünen Augen Elijah fixierten. "Warum sind wir hier? Warum willst du unbedingt unsere Familie wieder vereinen? Wir sind ein hoffnungsloser Fall, Elijah. Wir sind alle kaputt." Ihre Stimme bebte leicht, doch sie hielt an ihrer direkten Art fest. Es war eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Müdigkeit, die durch ihre Worte drang.

Elijah, der vorn saß und mit steinernem Gesicht geradeaus blickte, wandte sich langsam zu seiner Schwester. Seine dunklen Augen waren ruhig, aber tief in ihnen lag eine Traurigkeit, die er selten zeigte. "Für mich suggeriert das Wort 'kaputt'," begann er mit seiner gewohnt bedachten Stimme, "dass etwas repariert werden kann." Er hielt inne, ließ seine Worte in der Stille nachhallen, bevor er fortfuhr: "Ich habe die Ewigkeit für nur eine Aufgabe – die Erlösung meines Bruders. Und somit auch deine, Rose."

Rosalie biss die Zähne zusammen, die Finger ihrer rechten Hand krallten sich in den Sitz vor ihr. Sie hasste es, wenn Elijah diese heroische, fast unerträglich selbstlose Rolle spielte. Es war wie ein Spiegel, der ihr ihre eigenen Fehler und Schwächen vor Augen führte.

"Wenn ich jetzt aufgebe," fuhr Elijah fort, und seine Stimme wurde leiser, beinahe verletzlich, "welchen Wert hätte ich dann für meine Familie, für mich selbst oder... für das Kind?" Seine Augen huschten kurz zu Hayley, deren Gesicht plötzlich blass wurde.

Rosalie ließ ein abfälliges Lachen hören, doch es klang hohl und ohne wirkliche Überzeugung. "Wundervoll," murmelte sie trocken und lehnte sich seufzend wieder zurück. Ihre Augen wanderten zur Decke des Wagens, und sie schüttelte leicht den Kopf. "Danke, ich geh dann schon mal rein," hauchte sie schließlich. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und bevor jemand etwas erwidern konnte, öffnete sie die Tür und stieg aus dem Auto.

Rosalie zog ihren Mantel enger um sich, während sie schnellen Schrittes die Stufen zum Haus hinauflief. Der kalte Nachtwind biss in ihre Haut, aber sie begrüßte die Kälte – sie hielt sie wach, ließ sie fühlen, dass sie noch lebte, auch wenn sie sich innerlich wie ein Scherbenhaufen fühlte. Auf halbem Weg traf sie auf ihre jüngere Schwester Rebekah, die ihr skeptisch entgegenblickte.

"Was hat er diesmal gesagt?" fragte Rebekah, während sie Rosalie ein Stück entgegenging.

Rosalie schnaubte leise und verdrehte die Augen. "Ach, das Übliche: die Familie retten, das ewige Drama. Elijah in seiner ganzen unfehlbaren Pracht," erwiderte sie sarkastisch, doch ihr Blick war weich, als sie Rebekah musterte. Trotz all ihrer Differenzen fühlte sie immer eine Art von Beschützerinstinkt gegenüber ihrer kleinen Schwester. Gemeinsam gingen sie durch die großen Flügeltüren ins Haus.

Kaum hatten sie die Eingangshalle betreten, entdeckten sie Klaus. Er saß lässig in einem der Sessel, ein silberner Dolch in seiner Hand, den er zwischen seinen Fingern drehte wie ein Katzenspielzeug. Sein Blick war wie immer voller Berechnung, doch ein unheimliches Funkeln lag in seinen blauen Augen.

Rebekah blieb stehen, die Hände auf ihre Hüften gelegt, und musterte ihren Bruder mit unverhohlener Abscheu. "Elijah ist gekommen und du hast einen Dolch. Wen von uns bestrafst du heute?" fragte sie direkt, ihre Stimme voller Bitterkeit.

Rosalie blieb einen Schritt hinter ihr stehen und legte den Kopf leicht schief, während sie Klaus abschätzend betrachtete. Auch sie spürte die Anspannung im Raum, aber sie blieb ruhig – zumindest äußerlich. Innerlich bereitete sie sich auf das Schlimmste vor. "Das würde ich auch gern wissen, Niklaus," fügte sie kühl hinzu, wobei ihre Stimme wie ein scharfes Messer klang.

Klaus lächelte, doch es war ein gefährliches, freudloses Lächeln. "Lass uns ein kleines Spiel spielen, ja?" Seine Stimme war süßlich, doch der Unterton ließ keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte. "So wie 'Eene, Meene, Muh'," sagte er und sprang mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Beine. Bevor Rebekah reagieren konnte, hatte er seinen Arm um ihren Hals gelegt und zog sie an sich.

Rebekah schnappte nach Luft, doch sie rührte sich nicht, sondern funkelte ihren Bruder nur an. "Du hast mich verraten, meine eigene Schwester," zischte Klaus und schüttelte leicht den Kopf, als wäre er enttäuscht. Seine Stimme war wie Gift, das langsam in ihre Ohren tropfte.

Rosalie stand still, ihre Augen wurden schmal, doch sie machte keine Bewegung, um einzugreifen. Stattdessen schloss sie für einen kurzen Moment die Augen. Sie wusste, dass auch sie ihn verraten hatte, dass sie ebenfalls die unausgesprochene Schuld trug, die Klaus ihnen allen so bereitwillig aufbürdete. Doch sie durfte nichts zeigen. Nicht jetzt. Ihre Finger ballten sich zu Fäusten, ihre Nägel gruben sich schmerzhaft in ihre Handflächen, während sie versuchte, ruhig zu bleiben.

"Es ist doch immer das Gleiche mit dir, Klaus," sagte sie schließlich mit einer Stimme, die bemerkenswert ruhig war, obwohl ihre Wut sie innerlich beinahe zerriss. "Du suchst immer nach jemandem, dem du die Schuld geben kannst. Aber vielleicht solltest du dich mal fragen, warum wir dich verraten haben."

Klaus' Blick flackerte für einen Moment, doch dann festigte er seinen Griff um Rebekahs Hals, als wollte er ihre Worte mit seiner Gewalt ersticken. Rosalie wusste, dass dies noch lange nicht vorbei war. Es war nur der Anfang eines weiteren zerstörerischen Kapitels in ihrer endlosen Familiensaga.

"Niklaus, wage es nicht," erklang Elijahs ruhige, aber eindringliche Stimme, als er den Raum betrat. Seine Schritte waren gemessen, seine Haltung wie immer aufrecht und kontrolliert, doch seine Augen verrieten eine stille Warnung. "Vielleicht sollte ich dich lieber nehmen, Bruder," erwiderte Klaus sarkastisch und ließ Rebekah los, die sofort ein paar Schritte zur Seite trat und sich den Hals rieb. Klaus richtete seinen finsteren Blick nun auf Elijah. "Du spielst dich hier als Friedensstifter auf, während du dich bei Hayley anbiederst und mir mein Kind wegnimmst."

Rosalie, die den hitzigen Austausch schweigend verfolgt hatte, öffnete gerade den Mund, um einzugreifen, doch Elijah kam ihr zuvor. "Es geht nicht um Hayley," sagte er fest, seine Stimme ließ keinen Raum für Zweifel.

"Oh, doch," entgegnete Klaus, seine Stimme vor Zorn vibrierend. "Es geht um nichts anderes als um Hayley! Sie hat dich angebetet, seit sie hier lebt. Und jetzt soll mein Kind – mein Fleisch und Blut – aufwachsen und dich Vater nennen?" Seine Stimme brach am Ende, doch er bemühte sich, es mit einem harten Ausdruck zu überspielen.

Rosalie, die bis dahin schweigend in einer Ecke gestanden hatte, trat nun vor. Ihr Blick ruhte fest auf ihrem Zwillingsbruder, ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Anblick seines zornigen, aber zutiefst verletzten Gesichts. "Ach, darum geht es also," begann sie ruhig, ihre Stimme weich, aber durchdringend. "Du hast wieder Angst, Nik. Angst, zurückgelassen zu werden." Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag, und sie sah, wie seine Haltung sich anspannte.

"Hat dich die Geschichte nichts gelehrt?" fuhr sie fort, ihre Stimme nun lauter, dringlicher. "Niemand von uns hat dich jemals zurückgelassen. Aber du... du stößt uns von dir weg, immer und immer wieder." Sie ließ ihren Arm sinken, der sich zuvor unbewusst zu einer beschwichtigenden Geste erhoben hatte, und sah ihn mit einer Mischung aus Zorn und Verzweiflung an.

Klaus' Augen begannen zu glänzen, und bevor er es verhindern konnte, liefen ihm Tränen über die Wangen. Doch er wischte sie nicht weg. Stattdessen richtete er sich auf, sein Gesicht verzog sich vor Schmerz und Bitterkeit. "Ich suche keine Entschuldigungen für vergangene Sünden," sagte er mit bebender Stimme. "Aber in diesem einen Moment, als ihr drei euch hättet entscheiden können, zu mir zu stehen, an mich zu glauben, dass ich immer nur das Beste für mein eigenes Kind wollte... habt ihr euch gegen mich gestellt. Ihr habt euch auf die Seite meiner Feinde geschlagen."

Rosalie fühlte, wie ihre Kehle sich zuschnürte. Sie wollte widersprechen, wollte ihm sagen, dass sie immer an ihn geglaubt hatte. Aber die Worte blieben ihr im Hals stecken, erdrückt von der Schwere seiner Anschuldigung. Sie sah Elijah an, suchte nach Unterstützung, doch sein Gesicht war verschlossen, seine Haltung unerschütterlich.

Klaus machte einen Schritt auf Elijah zu, seine Bewegungen waren langsam, bedrohlich. "Ich wollte ein Zuhause für uns. Und jetzt habe ich es. Doch was nützt mir ein Zuhause, wenn es leer ist? Wenn es voller Verrat ist? Ihr seid willkommen, hier zu leben," sagte er, und seine Stimme wurde eisig, "und zu verrotten."

Mit diesen Worten zog er den silbernen Dolch hervor und reichte ihn Rosalie. Sie starrte ihn an, unfähig, ihre Hand zu bewegen. Ihr Herz raste, ihre Gedanken überschlugen sich. Es war, als hätte er ihr einen Dolch in die Seele gestoßen, nicht in die Hand. Doch Klaus wartete nicht. Er ließ die Waffe auf den Tisch fallen und verließ den Raum, seine Schritte hallten schwer auf dem Holzboden wider.

Rosalie stand wie erstarrt da, die Stille lastete schwer auf ihr. Doch dann riss sie sich zusammen. "Klaus!" schrie sie plötzlich, ihre Stimme war voller Verzweiflung und Panik. Sie rannte ihm hinterher, ihre Schritte hastig, als könnte sie ihn mit bloßer Geschwindigkeit zurückhalten. Sie erreichte den Flur, gerade als er die große Eingangstür hinter sich schloss.

"Klaus!" rief sie erneut, ihre Stimme brach. Sie blieb stehen, atemlos, ihre Hände zitterten, während sie ihn durch die geschlossene Tür anstarrte, als könnte sie ihn damit zurückholen. "Lass mich nicht allein, nicht schon wieder," flüsterte sie, ihre Worte kaum mehr als ein Hauch, der von der Kälte der Nacht verschluckt wurde.

Doch Klaus drehte sich nicht um. Er ging, sein Schatten verschwand in der Dunkelheit, und mit ihm schwand ein Teil von Rosalie. Sie sank auf die Knie, ihre Finger gruben sich in das kühle Holz des Bodens. Tränen rannen über ihr Gesicht, doch sie wischte sie nicht weg. Die Leere in ihrem Inneren wog schwerer als jedes Wort, das sie hätte sagen können.

~~~

Der Garten war ruhig, doch die Stille war trügerisch. Rosalie saß auf einer Steinbank, ihr tiefrotes Haar fiel in weichen Wellen über ihre Schultern, während der Abendwind damit spielte. Sie trug ein weinrotes Kleid, das ihre blasse Haut hervorhob und sich elegant um ihre Figur schmiegte. Die goldene Kette um ihren Hals funkelte im schwachen Licht der untergehenden Sonne, und ihre grünen Augen, die oft eine Mischung aus Stärke und Sanftheit zeigten, suchten die des Mannes neben ihr.

Marcel stand vor ihr, seine Haltung angespannt, die Schultern leicht nach vorne geneigt. Seine sonst so souveräne Ausstrahlung wirkte heute schwer belastet, als hätte die Last der jüngsten Ereignisse ihn überwältigt. Rosalie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Zuneigung und Besorgnis. Sie konnte die Kämpfe spüren, die in ihm tobten, die Zweifel und der Zorn, die ihn von innen heraus auffraßen.

"Es gibt keinen Platz für verletzten Stolz, Marcel," begann sie leise, ihre Stimme weich, aber eindringlich. Ihre Worte schienen für einen Moment zwischen ihnen in der Luft zu schweben, bevor sie die Stille durchbrachen. "Du und ich wissen beide, wie Klaus funktioniert. Er kontrolliert ein ganzes Imperium – mit eiserner Faust und manipulativer Perfektion. Gib ihm, was er will. Loyalität. Oder zumindest das, was wie Loyalität aussieht."

Ihre Worte waren ehrlich und direkt, doch ihr Blick verriet etwas anderes. Sie fühlte sich hin- und hergerissen. Sie wollte Marcel schützen, wollte ihn davor bewahren, sich von Klaus' Schatten erdrücken zu lassen, und gleichzeitig wusste sie, wie gefährlich es war, Klaus' Vertrauen zu verlieren. Ihre Finger spielten nervös mit der Kette an ihrem Hals, ein Zeichen ihrer inneren Unruhe.

"Rosalie," begann Marcel zögernd, sein Tonfall schwer, fast bitter. "Ich habe ihn eingemauert. Ich habe ihm eine Falle gestellt. Glaubst du ernsthaft, dass er mir jemals wieder vertrauen wird?" Seine Worte waren mit Zorn getränkt, aber Rosalie konnte den Schmerz dahinter deutlich erkennen. Er wandte den Blick ab, als ob es ihm schwerfiel, sie anzusehen, und verschränkte die Arme vor der Brust.

Rosalie spürte, wie sich ein Stich in ihrem Herzen ausbreitete. Sie verstand seinen Zweifel, doch sie konnte nicht zulassen, dass er die Hoffnung verlor. Langsam stand sie auf, ihre Bewegungen anmutig, aber zielgerichtet. Sie trat näher an ihn heran und legte eine warme, beruhigende Hand auf sein Knie, wodurch sie ihn zwang, sie anzusehen.

"Klaus ist kompliziert," sagte sie schließlich, ihre Stimme sanft, aber voller Nachdruck. "Er mag von uns allen das meiste einfordern, doch am Ende ist er verzweifelt auf deine Loyalität angewiesen, Marcel. Ich weiß, wie das ist. Ich habe dieselbe Dynamik durchlebt. Ich spreche aus Erfahrung. Solange du deine Rolle spielst, wird dir vergeben werden. Aber wenn du ihn erneut dazu bringst, an dir zu zweifeln..." Sie zögerte, ihre Worte wie eine stille Warnung, "...wird er ohne Zögern zurückschlagen. Härter als du es dir vorstellen kannst."

Marcel sah sie schweigend an, ihre Nähe ließ sein eigenes Zögern verblassen. Es war nicht nur das, was sie sagte, sondern wie sie es sagte – voller Überzeugung und Fürsorge. Er spürte, dass sie nicht nur für Klaus sprach, sondern auch für sich selbst. Rosalie war stark, ja, aber sie hatte auch Narben davongetragen, wie es war, Klaus' Vertrauen zu verlieren.

"Versprich mir etwas," flüsterte sie und griff fester nach seiner Hand, die er nun auf seinem Knie ruhen ließ. "Versprich mir, dass du überlebst, Marcel. Tu alles, was nötig ist, um das durchzustehen." Ihre Stimme bebte leicht, und ihre Augen suchten unaufhörlich die seinen. "Wenn du fällst, fällt alles auseinander. Es gibt niemanden außer dir, der in der Lage ist, das alles im Gleichgewicht zu halten."

Für einen Moment sagte keiner von ihnen etwas. Marcel sah die Entschlossenheit in ihren Augen, fühlte die Wärme ihrer Hand, die seine hielt. Er wusste, dass sie ihn brauchte, dass sie an ihn glaubte, und das war genug, um ihn innehalten zu lassen. Schließlich nickte er langsam, sein Griff um ihre Hand wurde fester.

"Ich verspreche es dir, Rosalie," sagte er, seine Stimme fester als zuvor. "Ich werde überleben. Für dich. Für uns alle." Ein Hauch von Dankbarkeit schlich sich in seinen Ton, und für einen Moment schien die Schwere, die auf ihm lag, ein wenig leichter zu werden.

Rosalie lächelte, ein kleines, aber aufrichtiges Lächeln, das etwas von der Dunkelheit um sie herum durchbrach. Sie wusste, dass sie nicht alle Kämpfe gewinnen konnten, aber dieser Moment fühlte sich an wie ein Sieg. "Dann mach weiter, Marcel," flüsterte sie und drückte seine Hand, bevor sie sich langsam zurückzog. "Lass ihn glauben, dass er alles unter Kontrolle hat. Und dann... sehen wir weiter."

~~~

Das prunkvolle Herrenhaus war in warmes Kerzenlicht getaucht, das die Schatten der hohen Decken und alten Gemäuer tänzeln ließ. Der Duft von Rotwein und teurem Whiskey lag schwer in der Luft, begleitet vom leisen Klang von Gläsern, die aufeinander trafen. Klaus stand mit erhobenem Glas am Kopf des langen Tisches, sein unverkennbares Lächeln lag wie eine Maske auf seinem Gesicht, während er seine Gäste mit einer Rede unterhielt. Seine Stimme triefte vor Charme, doch Rosalie, die im Schatten des Eingangs stand, konnte die unterschwellige Bedrohung in jedem seiner Worte hören.

"Zu meiner Stadt, meinem Zuhause – wieder," erklärte Klaus mit einer erhobenen Hand, sein Blick durchdrang die Menge. "Möge das Blut niemals aufhören zu fließen..." Marcel, in seiner gewohnten, souveränen Haltung, hob sein Glas und ergänzte mit einem kleinen Lächeln: "...und die Party niemals enden!" Die anderen Vampire, die an dem langen Tisch saßen, folgten der Geste und hoben ebenfalls ihre Gläser. Diego, einer von Marcels engsten Vertrauten, fügte hinzu: "Auf New Orleans!"

"Auf New Orleans!" wiederholte Klaus, seine Stimme voller Energie. „New Orleans," murmelten die Anwesenden einstimmig, bevor sie ihre Gläser an die Lippen setzten. Rosalie beobachtete das Schauspiel mit einem Anflug von Belustigung. Sie konnte die Spannung im Raum fast greifen, die nur durch den Anschein von Feierlichkeit überdeckt wurde. Mit einem leichten Kopfschütteln glitt sie durch den Raum, ihre Bewegungen anmutig, aber zielgerichtet. Sie trug eine tiefgrünes Samtbluse und eine schwarze Jeans, das ihre schlanke Figur umschmeichelte und den kupfernen Ton ihres Haares betonte, das in eleganten Wellen über ihre Schultern fiel. An ihrem Hals funkelte eine filigrane Kette mit einem Smaragdanhänger, ein Erbstück, das sie selten abnahm.

Noch bevor Klaus fortfahren konnte, erklang die Stimme von Diego, durchzogen von einer Spur Skepsis: "Und was ist mit ihr? Die Wölfin?" Rosalie hob eine Augenbraue und räusperte sich, ihr Blick durchdrang die Anwesenden wie eine Klinge. Die Unterhaltung verstummte, als sich alle Köpfe in ihre Richtung drehten. Mit einem selbstbewussten Lächeln ging sie auf die Gruppe zu, ihre Absätze klackerten leise auf dem Marmorboden. Sie ließ sich Zeit, jeden Moment ihrer Wirkung genießend.

"Wenn du meinem Bruder die Chance geben würdest, seinen Punkt zu Ende zu bringen, Diego," begann sie, ihre Stimme seidig, aber durchdrungen von subtiler Schärfe, "würdest du vielleicht verstehen, dass er noch ein anderes Anliegen zu besprechen hat."

Ihre Augen blitzten, als sie Diego fixierte, bevor sie sich einen Stuhl heranzog. Mit einer geschmeidigen Bewegung setzte sie sich an den Tisch, ihre Haltung aufrecht und gleichzeitig entspannt, als wäre sie der Mittelpunkt dieses Morgens – und das wusste sie auch. Ihre schlanken Finger umfassten den Stiel eines Weinglases, das vor ihr stand, und sie drehte es nachdenklich, bevor sie Klaus einen vielsagenden Blick zuwarf.

Klaus, der seine Miene trotz des leichten Ärgers unter Kontrolle hielt, nickte seiner Zwillingsschwester zu. Sein Lächeln hatte sich kaum verändert, doch Rosalie konnte sehen, dass er innerlich brodelte. "Aber bitte, Schwesterherz," sagte er mit gespielter Großzügigkeit, "wenn du es für angebracht hältst, uns alle zu erleuchten, dann fahr fort."

Rosalie lehnte sich leicht nach vorne, ihre Stimme wurde fester, aber behielt ihren charmanten Unterton. "Es ist keine Neuigkeit, dass Niklaus' Methoden nicht immer von... sagen wir, Sanftmut geprägt sind. Doch es wäre töricht, diese Strategie infrage zu stellen, wenn sie uns allen dient. Nik hat ein Imperium zurückerobert – für uns." Sie machte eine bedeutungsvolle Pause, ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen, bevor sie mit einem sachten Lächeln hinzufügte: "Also, wie wäre es, wenn wir ihm die Illusion gönnen, dass wir alle bedingungslos hinter ihm stehen?"

Die Worte hingen wie eine Herausforderung im Raum. Marcel sah sie mit einer Mischung aus Belustigung und Anerkennung an, während Diego leise schnaubte, aber keine Widerworte fand. Klaus musterte sie, und in seinem Blick lag ein Hauch von Stolz, obwohl sie seine Worte unterbrochen hatte. Rosalie hob ihr Glas und fixierte ihren Bruder mit einem durchdringenden Blick. "Auf uns, Niklaus. Möge dein Imperium so stark bleiben wie die Familie, die es stützt." Die Worte hatten Gewicht, und jeder im Raum wusste, dass sie doppeldeutig waren. Klaus erwiderte ihren Blick, und für einen Moment war es, als würden sie in einem stillen Machtkampf stehen, einer, der mit einem leichten Lächeln von seiner Seite endete.

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