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kapitel 25 : das ist barbarisch

Die kühle Luft schwebte schwer über dem See, als Rosalie die kleine Hütte erreichte. Ein fahles Licht schimmerte durch die Fenster, begleitet von den gedämpften Geräuschen eines Mannes, der vor Schmerzen stöhnte. Sie erkannte Elijahs Stimme sofort und beschleunigte ihre Schritte, bis sie die Tür aufstieß. Draußen vor der Hütte stand Hayley, ihre Haltung angespannt und wachsam, aber sie sagte nichts, als Rosalie an ihr vorbeieilte.

Drinnen bot sich Rosalie ein Bild des Leids. Elijah lag auf dem Bett, sein Körper von Anspannung gezeichnet, während sein Gesicht vor Schmerz verzerrt war. Sein Hemd war durchnässt von Schweiß, und seine Augenlider flatterten unruhig. Rosalie setzte sich ohne zu zögern neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Seine Haut brannte heiß, viel zu heiß für einen Vampir. Sie runzelte die Stirn und flüsterte: „Elijah... ich bin hier."

Hayley trat ebenfalls ein, ihre Arme schützend um ihren Bauch gelegt. Ihre Augen waren auf Elijah fixiert, doch ein Hauch von Unsicherheit lag in ihrem Blick, als sie Rosalie so nah bei ihm sah. „Was ist mit ihm los?" fragte sie leise, fast ängstlich. Bevor Rosalie antworten konnte, spürte sie plötzlich ein Ziehen – ein intensives Gefühl, das sie aus der Realität riss. Sie hatte Elijah berührt, und augenblicklich wurde sie in seine Erinnerungen hineingezogen.

Die Welt um sie herum verschwamm, und stattdessen erschien eine Frau. Ihre Gesichtszüge waren weich und doch scharf definiert: ein herzförmiges Gesicht mit hohen Wangenknochen, von einem sanften, aber entschlossenen Ausdruck geprägt. Ihre leuchtend blauen Augen schienen alles zu durchdringen, scharf und berechnend. Ihr langes, brünettes Haar fiel in glänzenden Locken über ihre Schultern, teilweise kunstvoll geflochten, was ihre natürliche Eleganz noch verstärkte. Sie trug... nichts. Rosalie blinzelte, verwirrt und überwältigt von der Intimität dieses Moments.

Plötzlich knackte ein Ast unter einem schweren Schritt, und sie drehte sich um. Dort stand Elijah, wie er die Frau beobachtete. Sein Blick war voller Verlangen und Bewunderung. „Lalita?" murmelte er, seine Stimme ein Hauch, kaum mehr als ein Flüstern. Die Vision zerbrach so abrupt, wie sie gekommen war, und Rosalie fand sich zurück in der Hütte. Elijah starrte sie an, seine Augen glasig vor Fieber, doch seine Verwirrung war deutlich. „Lalita?" wiederholte er, als ob er noch immer nicht ganz in der Realität angekommen wäre.

Rosalie schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, bevor sie ruhig antwortete: „Nein, Elijah. Ich bin es. Rosalie." Sie versuchte, ihre Stimme sanft zu halten, während sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn strich. Hayley, die die Szene beobachtet hatte, verschränkte die Arme vor der Brust, ihr Gesicht von Sorge und – wenn Rosalie es richtig deutete – einem Anflug von Eifersucht gezeichnet.

Elijahs Gesichtsausdruck veränderte sich, als die Erkenntnis durch sein Fieberdunst drang. Er blinzelte, als wäre er gerade aus einem Traum erwacht, und senkte den Blick. „Es tut mir leid," murmelte er heiser. „Ich dachte... ich dachte, du wärst jemand anderes."

Rosalie lächelte schwach, ihre Finger fuhren weiterhin sanft durch sein feuchtes Haar. „Ich weiß," sagte sie leise, ihre Stimme ein Hauch von Verständnis und vielleicht sogar Mitleid. Doch dann, mit einem schelmischen Funkeln in den Augen, fügte sie hinzu: „Ich wusste nicht, dass du so ein Spanner sein kannst, mein lieber Elijah. Ich meine, ich gebe zu, sie war heiß, aber trotzdem..."

Elijahs Augen weiteten sich, ein Hauch von Farbe kehrte in seine fiebrigen Wangen zurück. „Rosalie!" protestierte er, seine Stimme schwach, aber deutlich empört. „Habe ich dich in meine Gedanken gelassen? Das... das war nicht beabsichtigt. Mir geht es nicht gut. Ich sollte gehen. Das ist nicht richtig."

Er versuchte sich aufzurichten, doch seine Kraft reichte nicht aus. Rosalie legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und drückte ihn sanft zurück aufs Bett. „Das ist in Ordnung, Elijah," sagte sie mit einer Sanftheit, die ihn innehalten ließ. „Du bist krank, und wir kümmern uns um dich."

„Genau," mischte sich Hayley ein, ihre Stimme fest, aber dennoch mitfühlend. „Du bist hier sicher. Wir lassen dich nicht allein, Elijah." Rosalie nickte zustimmend, ihr Blick sanft, aber bestimmt. „Du hast immer auf uns aufgepasst. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns um dich kümmern." Elijah schloss die Augen, als ob ihre Worte ein wenig von der Last auf seinen Schultern nahmen. „Danke," flüsterte er, seine Stimme kaum hörbar, bevor er in einen unruhigen Schlaf fiel. Rosalie blieb an seiner Seite sitzen, ihre Hand weiterhin beruhigend auf seiner Stirn. Hayley trat näher, ihre Augen wanderten zwischen Rosalie und Elijah hin und her, bevor sie sich langsam setzte.

Elijahs Augen öffneten sich abrupt, sein Gesicht noch immer von der Erschöpfung gezeichnet. Doch etwas in seiner Haltung veränderte sich, als er sich langsam aufrichtete und in Richtung des Fensters blickte. Seine Bewegungen waren schwerfällig, aber seine Instinkte, geschärft durch Jahrhunderte des Überlebens, ließen ihn nicht ruhen.

„Wir werden beobachtet," sagte er, seine Stimme leise, aber klar. Rosalie, die noch immer an seiner Seite saß, drehte den Kopf in die Richtung, in die er starrte. Ihr Blick wanderte zur Tür, während eine Welle von Anspannung durch den Raum rollte. Hayley, die in einer Ecke gestanden hatte, richtete sich sofort auf. „Ich kümmere mich darum," sagte sie knapp und eilte zur Tür hinaus.

Draußen umfing sie die kalte Nachtluft, durchbrochen vom sanften Rauschen des Sees. Ihr Blick wanderte suchend über die Umgebung, bis sie die Frau entdeckte. Sie stand ein paar Meter entfernt, eine schemenhafte Gestalt in der Dunkelheit, mit hellen Augen, die kurz im Mondlicht aufblitzten. Die Fremde wirkte, als hätte sie Hayley bereits erwartet.

„Hey!" rief Hayley und machte einen Schritt auf sie zu. Doch kaum hatte die Frau Hayleys Stimme gehört, drehte sie sich um und rannte los, ihre Schritte fast lautlos auf dem weichen Waldboden. „Hey! Bleib stehen!" rief Hayley erneut, doch die Fremde verschwand mit einer Geschwindigkeit, die unmöglich menschlich war, zwischen den Bäumen.

Zurück in der Hütte spürte Elijah die plötzliche Anspannung, die in die Stille kroch, als Hayley draußen jemanden verfolgte. „Was ist los?" fragte Rosalie leise, doch Elijah hielt nur einen Finger an die Lippen und lauschte, seine Stirn in tiefe Falten gelegt.

Nach einigen Momenten stürmte Hayley zurück in die Hütte, ihr Atem ging schnell, und ihre Augen funkelten vor Unruhe. „Da war jemand," sagte sie und schloss die Tür hinter sich. „Eine Frau. Sie stand draußen und hat uns beobachtet. Als ich sie angesprochen habe, ist sie weggelaufen."

„Eine Frau?" wiederholte Rosalie mit einem besorgten Ausdruck. „Hast du sie erkannt?" Hayley schüttelte den Kopf. „Nein. Aber sie war definitiv kein Mensch. Sie ist viel zu schnell gerannt. Vielleicht eine Hexe? Oder jemand von Klaus' Leuten?"

Elijah rieb sich die Schläfen, als ob er versuchte, die verschwommene Erinnerung an etwas Greifbares zu klären. „Es könnte alles sein," sagte er schließlich, seine Stimme nachdenklich. „Doch wenn sie wusste, dass wir hier sind, ist das ein Problem."

~~~

Hayley saß still in der dunklen, engen Hütte, auf einem Bett, das mehr an eine notdürftig eingerichtete Zuflucht als an einen Ort des Friedens erinnerte. Elijahs Kopf lag auf ihrem Schoß, und sie streichelte ihm sanft durch das dunkle, nasse Haar, das von seinem Schweiß glänzte. Sie hatte die meiste Zeit des Tages damit verbracht, ihn zu beruhigen, ihm Mut zuzusprechen, doch seine Halluzinationen schienen ihn unaufhaltsam zu quälen. Immer wieder wanderten seine Glieder unruhig, und seine Atemzüge wurden schwerer und unregelmäßiger, als ob er mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpfte, die ihn aus der Ferne heimsuchten.

Rosalie, die neben ihnen saß, hielt Elijahs Hand, als eine plötzliche Welle von Energie sie durchzuckte und sie in die gleiche Erinnerung zog, die ihn peinigte. Es war wie ein Blitz, der sie mitten in einen Moment aus einer anderen Zeit versetzte – einem Moment, der sich in ihre Seele eingebrannt hatte. Ein Moment, den sie schon so oft gesehen hatte, aber immer wieder auf andere Weise durchlebte. Die Szene war die gleiche wie zuvor, und doch war sie jedes Mal anders.

Sie fand sich in einem Garten wieder, auf einer Wiese, die von hohen Bäumen gesäumt war, und die Luft roch nach frischen Blumen und Gras. Es war eine Zeit, als die Welt noch voll von Leben war, als sie noch ein Mensch gewesen war, bevor die dunklen Schatten, die die Jahre mit sich brachten, ihre Seele berührten. Lalita war da, wie immer von einer unglaublichen Schönheit, wie ein stiller Engel in einem Fluss. Ihr dunkles Haar wehte sanft im Wind, während sie sich, nackt und frei, in dem klaren Wasser von einem kleinen Bach treiben ließ. Sie war vollkommen in Ruhe, die Sonne spiegelte sich in ihrem Haut, und es schien, als wäre sie in einer anderen Welt. Ein Lächeln glitt über ihren Mund, als sie Elijah erblickte, damals noch ein Mensch, der im Hintergrund auf sie zutrat.

„Lalita", flüsterte Rosalie in Gedanken. Sie kannte diese Momente, kannte ihre Freundin so gut, dass es wie ein schmerzhaftes Echo in ihrem Herzen klang. Sie sah ihre beste Freundin vor sich, die sie nie vergessen konnte, und doch musste sie in diesem Moment gleichzeitig auch der Fremde in ihrer eigenen Geschichte werden. Es war die Zeit, in der alles so einfach schien, bevor die Schatten der Vergangenheit alle guten Erinnerungen erstickten.

Lalita schien nichts von der Welt um sich herum zu bemerken, als sie mit einem verspielten Lächeln eine Seife auf Elijah zuwarf. „Hier, fängst du auch mal etwas auf?" Ihre Stimme war wie Musik, die der Wind mit sich trug. Sie hatte immer diesen unbeschwerten, schelmischen Charme, den sie so gut wie niemand anderes hatte.

Elijah fängt den Schwamm mit einer geschmeidigen Bewegung auf, und ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war ein Moment der Leichtigkeit, der Freude, als er die Szene betrachtete, die so anders war als das, was er jetzt erlebte. Es war der alte Elijah, der damals so viel von der Welt noch nicht gesehen hatte, der noch unschuldig und voller Hoffnung war.

„Bitte, gute...", sagte Lalita, ihre Augen glänzten, als sie ihn ansah. „Nein, ich bin viel glücklicher, wenn ich diese wunderbare Aussicht genieße. Sie ist schlichtweg perfekt", erwiderte Elijah, seine Stimme klang sanft und voller Bewunderung, als er ihre Schönheit betrachtete. „Es gibt nichts, das ich lieber sehen würde."

„Dein Bruder ist wieder mal in Schwierigkeiten", sagte Lalita dann, ihre Miene wurde plötzlich etwas ernster. „Er fordert die Gentry zu Duellen heraus, als hätten sie eine Chance gegen ihn. Was will er nur erreichen?"

„Ich werde müde, ständig den Schaden meines Bruders zu beheben", seufzte Elijah mit einem tiefen Seufzer. Es war, als würde er seine Unschuld in diesem Moment hinter sich lassen, um sich der Verantwortung zu stellen, die immer auf ihm lastete. „Vielleicht könntest du einen Zauber wirken, um ihn in seine Schranken zu weisen?"

„Es würde ein ganzes Heer von Hexen brauchen, um ihm wirklich Einhalt zu gebieten", erwiderte Lalita mit einem Stirnrunzeln. „Aber du hast recht, er hört nur auf dich oder auf Rose." „Ja, er braucht dringend Disziplin", sagte Elijah, der plötzlich mit einem frechen Grinsen die Luft schnitt. „Eine Bestrafung in Form einer kleinen Erziehung könnte helfen. Ich denke, ich sollte mit ihm üben. Komm."

Rosalie fühlte, wie sich ihr Herz zusammenzog, als sie sah, wie Elijah, der damals noch voller Leben war, mit Lalita in einen leidenschaftlichen Kuss überging. Ihre Augen waren fest auf das Bild gerichtet, aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass dies nicht die Wahrheit war, die sie heute sah. Es war nur ein schmerzhafter Schatten eines verpassten Lebens, das sie nie ganz verstanden hatte. Und dann, mit einem Ruck, war sie wieder in der Gegenwart.

Als sie die Halluzination verließ, fühlte sie sich erschöpft. Die Erinnerungen an Lalita, die sie als ihre beste Freundin geliebt hatte, schmerzten sie jetzt mehr als alles andere. Was war aus ihr geworden? Was war aus der Welt geworden, die sie damals gekannt hatte? Sie blickte auf Elijah, der immer noch unter den Fieberwellen litt, und in diesem Moment wusste sie, dass er sich den Schmerz in seinen Gedanken nicht nur selbst, sondern auch ihr aufgezwungen hatte. Sie konnte nicht vergessen, wie es sich angefühlt hatte, diesen Kuss mit ihm zu erleben, zu sehen, wie er sich in die Vergangenheit flüchtete.

„Hayley, bitte..." Elijahs Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und sie sah, wie er sich erneut unruhig wand. „Ich kann nicht mehr... Mein Verstand... es ist zu viel." „Was ist los mit dir?", fragte Hayley besorgt und strich ihm die feuchten Haare aus der Stirn. „Du musst nicht alleine kämpfen."

„Es gibt Konsequenzen für die, die sich um mich kümmern", murmelte Elijah mit einem rauen, schwer atmenden Ton. „Ich will nicht, dass du den Preis bezahlst. Ich habe es schon bei Rose zugelassen..." Rosalie spürte die Schuld, die sie über Elijahs Worte ergriff. Er wollte sie nicht in seine Qualen hineinziehen, aber sie konnte es nicht anders. Sie hatte ihre eigene Geschichte mit ihm, und er war Teil dieser Vergangenheit, die sich nicht einfach abstreifen ließ.

„Dann hast du also seltsame Retro-Sex-Träume. Na und?" Hayley lachte sanft und stellte die Schüssel mit Wasser auf den Tisch. „Ich bleibe bei dir, Elijah. Du bist nicht allein." Rosalie nickte zustimmend, aber ihre Gedanken drehten sich weiter um die Erinnerungen. Um Lalita, die jetzt nur noch ein Schatten war. Sie hatte den Schmerz der verlorenen Zeit in ihrem Herzen, und sie wusste, dass diese Vergangenheit sie immer begleiten würde, egal, wie sehr sie versuchte, sie hinter sich zu lassen. Doch in diesem Moment konnte sie nichts anderes tun, als bei ihren Freunden zu bleiben, bei den Menschen, die sie jetzt hatte.

~~~

Elijah stieß einen lautstarken Schrei aus, der durch die stille Nacht hallte und Rosalie aus ihrem Halbschlaf riss. Es war ein markerschütternder Laut, der aus einer tiefen, inneren Qual stammte – eine Erinnerung, die sich wie ein brutaler Schlag in seine Gedanken eingegraben hatte. Es war die Erinnerung daran, wie Klaus ihm gestanden hatte, dass er Celeste, die Frau, die Elijah so sehr geliebt hatte, brutal ermordet hatte. Diese Entdeckung, dieser Verrat, musste ihn in diesem Moment mit voller Wucht getroffen haben, als wäre er wieder der Mensch von damals, der an seinem eigenen Bruder zerbrach.

„Elijah!", schrie Hayley erschrocken, als sie sich hastig aus dem Bett aufsetzte, ihre Hände an seinem Arm, um ihn zu beruhigen, doch er riss sich von ihr los, sein Körper angespannt wie ein gespannter Bogen. „Niklaus!", brüllte er mit einer Stimme, die vor Wut und Schmerz nur so strotzte. „Ich bringe dich um, du Mistkerl!"

Rosalie wollte aufspringen, wollte helfen, doch bevor sie auch nur den Hauch eines Gedankens fassen konnte, hatte Elijah plötzlich nach Hayley gegriffen. In einer einzigen, blitzschnellen Bewegung legte er seine Hände um ihren Hals, die Finger wie eiserne Fesseln, die ihr die Luft zum Atmen nahmen. Ihre Augen weiteten sich vor Panik, als der Druck zunahm.

„Elijah, hör auf!", schrie Rosalie aus vollem Halse und sprang nach vorne, doch ihre Füße glitten auf dem Boden aus, und sie stürzte zu Boden. Die Panik in ihrem Kopf raste, ihre Schwester in Lebensgefahr, und die Erinnerung an die brutale Gewalt, die Elijah immer wieder in seinen Momenten des Wahnsinns zeigte, riss sie auseinander.

„Du verteidigst ihn immer, bei allem, was er tut, Rosalie! Du bist nicht besser als er!", brüllte Elijah, seine Stimme von einer Wut getrieben, die alles und jeden in seiner Nähe zu zerstören drohte. In diesem Moment war er nicht der Bruder, der sie einst beschützt hatte. Er war ein Tier, das von seiner eigenen Schuld und dem Schmerz der Vergangenheit zerfressen wurde.

Rosalie wollte aufstehen, sich wieder aufrichten, doch der Schlag, den sie erlitten hatte, ließ sie schwanken. Sie spürte, wie der Boden unter ihr schwankte, und alles um sie herum verschwamm in einer Mischung aus Schmerz und Angst. Sie konnte nichts tun. Nicht in diesem Moment.

„Elijah, bitte..." Ihre Stimme war verzweifelt, doch er hörte sie nicht, sein Blick starr auf Hayley gerichtet, die verzweifelt versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Rosalie wollte rufen, wollte sich gegen ihn stemmen, aber der Schmerz in ihrem Kopf, der die gesamte Situation wie eine undurchdringliche Wand blockierte, hinderte sie daran, klar zu denken.

Plötzlich war da ein Geräusch – ein kurzes, scharfes Zischen, das wie der Klang von Holz auf Knochen wirkte. Elijah zuckte zusammen, sein Griff um Hayleys Hals löste sich, als er sich ruckartig nach hinten wandte. Eine kalte, unerbittliche Hand hatte sich in seinen Rücken gebohrt, und der Schmerz ließ ihn wimmern.

Die Frau, die sie zuvor draußen gesehen hatten, stand nun hinter Elijah, ein scharfkantiger Holzpflock in der Hand, der tief in sein Herz gestoßen war. Sie hatte keinen Moment gezögert. Ihre Augen, so kalt und zielgerichtet wie das Stahl, mit dem sie die Waffe geführt hatte, fixierten Elijah, der sich erschöpft zurückzog und unter dem Schmerz zusammensank.

„Dir auch hallo", sagte Hayley trocken, die mittlerweile wieder auf ihren Füßen stand und sich langsam aufrichtete, den Blick fest auf die Angreiferin gerichtet. Ihre Stimme trug einen sarkastischen Unterton, der nicht zu der drückenden Stimmung passte, die sich wie ein Schatten über dem Raum legte.

Doch bevor irgendjemand reagieren konnte, zog die blonde Frau den Holzpflock aus Elijahs Körper. Der Klang des Pflocks, der mit einem widerlichen Geräusch herausgezogen wurde, hallte im Raum wider. Ihr Blick blieb kalt, während sie den Pflock auf Rosalie richtete, die gerade dabei war, sich aufzurichten.

„Nicht so schnell", rief Hayley und trat einen Schritt nach vorne, ihre Augen blitzten entschlossen. Ihre Hand war schnell, als sie sich zwischen die Angreiferin und Rosalie stellte. „Halt! Sie ist auf meiner Seite!" Die blonde Frau zögerte für einen Moment, der Pflock in der Hand, als sie die brünette Werwölfin anstarrte. Die Spannung war greifbar, fast greifbar genug, um sie zu schneiden. Rosalie atmete hastig, ihre Gedanken wirbelten. Es war, als würde die Welt in Zeitlupe geschehen – jeder Atemzug, jeder Herzschlag fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

„Ich sage es noch einmal", wiederholte Hayley, ihre Stimme ruhiger, aber genauso entschlossen. „Sie ist auf meiner Seite. Kein Angriff." Ihre Augen schickten eine unausgesprochene Warnung, die deutlich machte, dass sie in dieser Situation keine weiteren Angriffe dulden würde.

Die blonde Frau schnaubte verächtlich und senkte schließlich den Holzpflock, doch ihre Augen blitzten weiterhin gefährlich. „Du bist also mit ihnen?", fragte sie mit einem leichten Hohn in ihrer Stimme. „Ja", antwortete Hayley ruhig, „und wenn du weiterhin versuchst, uns zu schaden, wirst du sehen, dass es nicht so einfach ist, mit uns zu spielen."

Rosalie konnte spüren, wie sich der Druck in der Luft ein wenig lockerte, aber die Situation war noch lange nicht vorbei. Sie blickte zu Elijah, der jetzt schwer auf dem Boden lag, der Pflock tief in seinem Körper, doch er war nicht tot. Noch nicht.

Aber wie lange konnte er noch kämpfen, wenn die Erinnerungen ihn immer wieder in den Wahnsinn trieben? Und wie lange würde sie selbst noch in der Nähe sein können, um ihn zu retten? Die Dunkelheit, die sie so lange begleitet hatte, war jetzt näher als je zuvor.

~~~

Die kühle Nachtluft umhüllte Rosalie wie eine unsichtbare Last, während sie um das Feuer saßen. Das Knistern der Flammen war das einzige Geräusch in der Dunkelheit, doch in Rosalies Innerem tobte ein Sturm, der keine Ruhe fand. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie Eve beobachtete, die ruhig auf der anderen Seite des Feuers saß. Die Frau, die so ungerührt von der Schwere ihrer eigenen Worte zu sein schien, hatte gerade die grausame Geschichte von Hayleys Familie enthüllt – einer Geschichte, die viel zu vertraut klang.

Rosalie spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Die Erzählung von Marcels Gewalt, von dem Fluch, der die Natur ins Gegenteil verkehrt hatte, und von den Werwölfen, die zu Gejagten wurden, schnitt tief in ihr Herz. Es erinnerte sie an all die Schrecken, die sie und ihre Geschwister durchgemacht hatten, an die Brutalität, die sie so lange verfolgt hatte. Es war, als würde jede von Eves Worten einen neuen Dorn in alte Wunden treiben, die nie wirklich geheilt waren.

„Ich bin sicher, ihr habt Fragen", hatte Eve gesagt, mit einer Stimme, die beinahe beiläufig klang. Doch Rosalies Gedanken waren laut, drängend, wie ein Echo, das nicht verstummen wollte. Ihre Fragen waren nicht nur rational, sie waren emotional, geladen mit Zorn, Trauer und Schuld.

Sie warf einen Blick zu Hayley, die neben ihr saß, die Hände um eine Tasse geschlungen, die Schultern angespannt. Hayleys Gesicht zeigte Entschlossenheit, aber Rosalie konnte die Unsicherheit in ihren Augen lesen – das Zittern, das nur jemand erkennt, der selbst solche Lasten trug. Rosalie seufzte leise, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Eve richtete.

„Nur ungefähr tausend", hatte Hayley gesagt, mit einem Anflug von Sarkasmus, der die Spannung für einen Moment durchbrach. Doch Rosalie war nicht nach Lachen zumute. „Und warum verfolgst du uns?", hakte sie nach, ihre Stimme schärfer, als sie beabsichtigt hatte. „Besonders Hayley? Und wo sind all die anderen Wölfe hin?" Ihre grünen Augen bohrten sich in Eves Blick, suchten nach Antworten, die vielleicht genauso schmerzten wie die Fragen.

Eve hatte ihre Worte mit ruhiger Klarheit gesprochen, doch Rosalies Zorn war entfacht, als sie hörte, was Marcel getan hatte. „Kurz gesagt? Marcel ist passiert", hatte Eve gesagt, als wäre das eine einfache Erklärung. Aber für Rosalie war nichts daran einfach. Der Gedanke an Marcel, der nicht nur die Werwölfe dezimiert, sondern auch einen Fluch auf diejenigen gelegt hatte, die überlebten, ließ ihr Blut kochen. Sie konnte die Verachtung in ihrer Stimme nicht unterdrücken, als sie leise zischte: „Natürlich war er das."

Ihre Gedanken wanderten zurück zu den Zeiten, als sie noch menschlich gewesen war, als die Welt noch nicht von Schmerz und Verrat geprägt war. Damals hatte sie geglaubt, dass Familie alles bedeutete, dass Loyalität unerschütterlich war. Doch Marcel und ihr Zwillingsbruder Klaus hatten sie eines Besseren belehrt. Beide hatten ihr Leben auf ihre Weise zerstört, und jetzt musste Hayley denselben Schmerz durchleben – und sie konnte nichts tun, um es zu verhindern.

„Warte", unterbrach sie Eve schließlich, ihre Stimme klang ruhiger, fast resigniert, doch ihre Worte trugen eine beißende Schärfe. „Lass mich raten: Er hat fast alle umgebracht?" Ihre Augen glitzerten, nicht vor Tränen, sondern vor der Wut, die in ihrem Inneren brodelte. Es war ein Zorn, den sie oft verbarg, doch in diesem Moment war er unkontrollierbar.

Als Eve nickte und bestätigte, was Rosalie bereits geahnt hatte, spürte sie, wie ihr Zorn in ihrer Brust loderte. Doch es war nicht nur Zorn. Es war auch Trauer – für die verlorenen Leben, für die Familie, die Hayley nie wirklich kennenlernen würde, und für die Unschuld, die Marcel so grausam zerstört hatte. Rosalie ballte ihre Hände zu Fäusten, die Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen, aber der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, was in ihrem Herzen tobte.

„Was für ein Fluch?", fragte sie, und ihre Stimme zitterte leicht, obwohl sie versuchte, Stärke zu zeigen. Sie wollte es wissen, brauchte es zu wissen, selbst wenn die Antwort sie weiter in den Abgrund ziehen würde. Eves Erklärung war so grausam wie die Taten, die sie beschrieb. Ein Fluch, der die Natur ins Gegenteil kehrte, der den Wölfen ihre Menschlichkeit nur in den Nächten des Vollmonds zurückgab – es war ein Albtraum, der die Grausamkeit Marcels und seiner Herrschaft verdeutlichte. Rosalie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, als sie von den halbmondförmigen Muttermalen hörte, die die Gejagten verrieten.

„Ich habe meines entfernen lassen", sagte Eve, ihre Stimme war jetzt leiser, als wäre sie selbst in die Erinnerung an diese Entscheidung versunken. „Ich wollte nicht, dass mich jemand erkennt. Ich wollte nicht gejagt werden." Rosalie starrte auf die Flammen, die sich in ihren Augen spiegelten, ihre Gedanken wirbelten unaufhörlich. Sie fühlte den Zorn, der in ihr aufstieg, fühlte die Ohnmacht, die sie so oft verspürte, wenn sie an all das Leid dachte, das Marcel und ihr Bruder über so viele gebracht hatten. Doch da war auch etwas anderes – ein tiefer, brennender Wunsch nach Gerechtigkeit, nach Rache.

„Das ist barbarisch", murmelte sie schließlich, mehr zu sich selbst als zu den anderen. Ihre Stimme war leise, aber fest, wie ein Versprechen. Sie hob den Blick, sah Eve an, und in ihren Augen lag eine Entschlossenheit, die nicht zu übersehen war. „Er wird dafür bezahlen", fügte sie hinzu, ihre Stimme jetzt lauter, klarer. Es war keine Drohung, sondern eine Gewissheit.

Hayley warf ihr einen kurzen Blick zu, in dem sich Dankbarkeit und Unsicherheit mischten. Doch Rosalie hatte ihre Entscheidung längst getroffen. Sie würde nicht zusehen, wie noch mehr Leben zerstört wurden. Marcel hatte genug Schaden angerichtet – und es war an der Zeit, dass jemand diesem Wahnsinn ein Ende setzte.

Die Nacht hatte sich weiter verdichtet, und die Kälte schien schärfer, doch die Spannung, die in der Luft lag, ließ Rosalie die Kälte kaum spüren. Sie beobachtete Elijah, wie er mit seiner üblichen Eleganz auf sie zukam, trotz der Strapazen, die ihn erst vor wenigen Stunden beinahe das Leben gekostet hätten. Er hielt ein kleines, in Stoff gewickeltes Bündel hoch – offenbar etwas, das Eve gehört hatte.

„Guten Abend", sagte Elijah mit einem Hauch von Ironie in seiner Stimme, die dennoch freundlich klang. Seine dunklen Augen ruhten kurz auf Eve, bevor sie zu Rosalie glitten. „Ich glaube, ich habe hier etwas, das dir gehören könnte."

Rosalie trat vor, ihre Neugierde geweckt, doch sie hielt inne, als Elijahs Blick sich schärfte, sein Ausdruck für einen Moment schwer zu lesen war. „Es ist alles unter Kontrolle, Bruder", warf sie hastig ein, um ihn zu beruhigen. Ihre Stimme war sanft, aber fest – eine vertraute Mischung aus Zuneigung und Entschlossenheit, die sie oft in seiner Gegenwart nutzte.

Einen Augenblick später richtete sie ihren Blick auf Hayley, deren Gesicht noch immer von Sorge gezeichnet war. „Geht es dir gut?", fragte Hayley und musterte Elijah eindringlich. Der Urvampir seufzte leise, seine Stimme klang erschöpft, aber gefasst. „Die Wunde ist verheilt, das Fieber ist gesunken, aber ich habe immer noch dieses merkwürdige stechende Gefühl im Rücken." Seine Worte brachten ein kurzes, unerwartetes Lachen von Rosalie hervor, das wie eine kleine Erleichterung wirkte.

„Dann bringe ich dich nach Hause", erklärte sie bestimmt und trat näher an ihn heran, wobei ihre Hand kurz seinen Arm berührte – eine Geste der Unterstützung, die sie ihm selten direkt zeigte. Doch heute war es anders. Sie hatte ihn in einem Zustand gesehen, der sie daran erinnerte, wie zerbrechlich selbst die Mächtigsten von ihnen sein konnten.

Hayley nickte und wandte sich noch einmal an Eve. „Ja, wir müssen ihn nach Hause bringen, aber ich komme wieder, okay? Ich habe noch mehr Fragen." In ihrer Stimme lag eine Entschlossenheit, die Rosalie bewunderte. Hayley war stärker, als sie oft selbst glaubte. Eve musterte die Brünette mit ernster Miene. „Halte das Zeichen verdeckt, zeige es niemandem", warnte sie eindringlich, bevor sie sich langsam von ihnen abwandte und in die Dunkelheit verschwand. Rosalie sah ihr einen Moment lang nach, während ihre Gedanken wieder um alles kreisten, was sie gerade erfahren hatten.

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