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kapitel 22 : der richtige ist

Rosalie erhob sich mit einem Hauch von Ungeduld und erwiderte in einem Ton, der Klaus nicht die Genugtuung gab, auf seine Angriffe einzugehen. „Erstens würde ich es dir zutrauen, dein Kind als Blutbeutel zu verwenden, und zweitens bist du berechenbarer, wenn deine Menschlichkeit an ist..."

Klaus' Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, ein gefährliches Funkeln darin, während er sie fixierte. „Berechenbar, ja? Ist das dein Urteil? So leichtsinnig, meine Menschlichkeit zu erwähnen – als wäre sie je von Belang gewesen."

Rosalie lehnte sich zurück, ihre Arme vor der Brust verschränkt, der Blick in ihren Augen ruhig, aber nicht weniger herausfordernd. „Oh, sie ist von Belang, Klaus. Immer gewesen. Du denkst, die Menschlichkeit ist deine Schwäche, aber in Wahrheit ist es genau das, was dich so... berechenbar macht. Deine Wut, dein Stolz, dein ständiges Bedürfnis, uns alle zu beweisen, dass du der unbezwingbare Hybrid bist." Ihre Stimme wurde kühler, fast verächtlich. „Die Unberechenbarkeit kommt erst, wenn dir wirklich *etwas* bedeutet. Deine Familie. Dein Kind. Vielleicht sogar dein Stolz."

Klaus' Miene verzerrte sich, als seine Wut einen weiteren Höhepunkt erreichte. Er trat einen Schritt näher, doch Rosalie blieb vollkommen unbeeindruckt, ihr Blick ruhig, während sie ihn weiterhin mit einer Schärfe musterte, die ihm in diesem Moment beinahe weh tat.

„Du sprichst, als wüsstest du, was in meinem Herzen liegt, Rosalie. Doch du kennst mich nicht so gut, wie du glaubst. Wenn du es tätest, würdest du wissen, dass ich niemals zulasse, dass jemand, *jemals*, meinen Schwachpunkt ausnutzt. Nicht mehr."

Rosalie hob eine Augenbraue, und ihre Antwort kam mit einem Hauch von Sarkasmus: „Oh, das glauben wir dir alle. Deshalb war Dwayne auch so eine große Überraschung, nicht wahr? Ein Hybrid, den du nicht erschaffen hast, und dennoch hat er existiert. Das heißt, jemand spielt mit deiner Macht, und das bringt dich auf die Palme." Sie trat einen Schritt näher an Klaus heran, und ihre Stimme wurde zu einem gefährlich ruhigen Flüstern. „Die Wahrheit, Klaus? Du fürchtest nicht Tyler, nicht Elijah oder Hayley. Du fürchtest die Möglichkeit, dass jemand dein Kind benutzt – nicht für eine Armee, sondern als Schlüssel zu etwas, das du nicht kontrollieren kannst."

Klaus' Lachen hallte durch die Nacht, doch es klang hart und bitter. „Deine Psychospielchen langweilen mich, Rosalie." Er musterte sie von oben bis unten, seine Worte triefend vor Sarkasmus. „Was willst du damit sagen? Dass ich mich fürchte? Mich? Den Original-Hybriden? Du solltest besser aufpassen, wessen Namen du in den Mund nimmst und in welchem Ton."

„Du kannst so viel bellen, wie du willst, Klaus. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du gerade wieder die Kontrolle verlierst", entgegnete Rosalie, ungerührt von seiner Wut. „Dein Biss an Elijah? Reine Wut. Ein Beweis dafür, dass du tief drinnen *doch* verwundbar bist. Du verletzt andere, weil du weißt, dass sie dich verletzen könnten. Und das ist deine Schwäche."

Die Worte schienen in Klaus wie ein Paukenschlag zu hallen, und die Fassade, die er sich aufgebaut hatte, begann zu bröckeln. „Wage es nicht, meine Entscheidungen zu beurteilen. Elijah wusste, worauf er sich einlässt. Er verriet mich – wie er es immer tut." Klaus trat bedrohlich näher, die Spannung zwischen ihnen fast greifbar. „Doch du, Rosalie..." Er stieß die Worte hervor, als würde er sie durch die Luft schleudern. „...du weißt genau, wie weit du gehen darfst, nicht wahr? Und doch spielst du mit dem Feuer."

Rosalie blickte ihm in die Augen, und ihre Stimme war leise, aber fest. „Vielleicht, weil ich weiß, dass du mich nicht töten wirst." Ein langes, angestrengtes Schweigen legte sich zwischen sie, jeder Atemzug, den Klaus tat, ein schwerer, angespannter Schlag. Doch Rosalie stand einfach da, ruhig und unerschütterlich, als wäre sie der Spiegel seiner eigenen Dämonen.

„Hört auf! Beide!" Eine schwache Stimme, die von Elijah kam, riss sie aus ihrem stillen Duell. Hayley stand an seiner Seite, ihre Fäuste immer noch geballt, doch ihre Stimme war von Sorge durchzogen. „Hört auf!" Sie bat, aber es war zu spät. Die Dunkelheit hatte sie alle schon eingeholt. Klaus' Kopf zuckte zu Hayley, die ihm nun entgegen stand, ihre Augen voller Angst und Anklage. Doch er zwang sich zur Ruhe, ließ die Wut ein Stück weit von sich abfallen. Langsam wischte er sich mit der Zunge über die Lippen, entfernte die letzten Spuren von Elijahs Blut und drehte sich dann wortlos von ihnen weg.

Rosalie blickte noch einen Moment lang auf Hayley und Elijah, ihre Miene ernst, doch in ihren Augen glomm ein Hauch von Zuneigung, der selten in ihrer kühlen Fassade sichtbar wurde. Es war, als ob sie für einen Augenblick die ganze Schwere der Situation erfasste und eine Entscheidung traf, die über das unmittelbare Chaos hinausging.

„Kann ich euch allein lassen? Ich muss da noch etwas erledigen...", sagte sie, ihre Worte ruhig, aber mit einem Unterton, der eine unausgesprochene Dringlichkeit trug.

Hayley, die gerade Elijah stützte, bemerkte die Bedeutung in Rosalie's Tonfall und ihre Stirn zog sich besorgt zusammen. „Was meinst du damit? Was willst du tun, Rosalie?" Ihre Stimme war von Sorge durchzogen, doch sie konnte nicht verhindern, dass sich auch eine leise Warnung in ihren Worten versteckte. Sie wusste, wie gefährlich Klaus war. Und sie wusste, dass Rosalie mit Klaus' Spiel schon lange auf eine Weise flirtete, die sowohl faszinierend als auch erschreckend war.

Rosalie schaute sie ruhig an, ihre Augen strahlten eine bemerkenswerte Entschlossenheit aus, doch in ihrer Stimme war ein kleiner Hauch von Sanftheit. „Etwas herausfinden", erklärte sie, wobei die Schwere ihrer Worte deutlich machte, dass dies nicht nur ein simples Vorhaben war. Es war mehr. Es war ein Plan, der auf etwas Größeres hinauslief.

„Rosalie..." Elijahs schwache Stimme drang durch das schwere Schweigen, und er hob mit Mühe den Blick. Sein Gesicht war bereits blass vom Werwolfbiss, und die Schmerzen waren nicht mehr zu übersehen, doch in seinen Augen war das vertraute Funkeln der Entschlossenheit. „Was willst du tun?"

Rosalie's Blick glitt zu Elijah, und für einen flimmernden Moment schien sich etwas in ihren Augen zu verändern – ein Schatten von Zuneigung und Bedauern. Es war kurz, ein flüchtiger Moment, der nur ein geschulter Blick wahrnehmen konnte. „Elijah, du warst schon immer der Vernünftigste von uns. Aber manchmal – nur manchmal – muss jemand den wahren Klaus herausfordern", sagte sie, ihre Stimme ruhig, aber fest. „Wenn nicht ich, wer dann?" Sie ließ ihre Worte nachhallen, und für einen Moment wirkte sie wie eine Person, die sich einer Mission verschrieben hatte, einer Verantwortung, die sie nicht einfach abwenden konnte.

„Ich lasse nicht zu, dass er ungestraft weiter Chaos verbreitet, und deswegen muss ich etwas erledigen." Ihre Stimme war jetzt eisern, und auch wenn die Entschlossenheit in ihren Augen klar war, war da auch eine Spur von Trauer, die sie schnell hinter der harten Fassade verbarg.

Hayley schüttelte den Kopf, eine besorgte Falte bildete sich auf ihrer Stirn. Sie stützte Elijah weiter, während sie Rosalie ansah. „Und wie willst du das tun? Er hat gerade gezeigt, dass er zu allem bereit ist. Er wird dich nicht schonen, Rosalie."

Rosalie lächelte, doch das Lächeln war kalt, fast herausfordernd. „Oh, er wird mich schonen, Hayley. Das tut er immer. Denn im Gegensatz zu euch hat er noch nicht entschieden, ob er mich fürchtet oder mich braucht. Und genau das werde ich gegen ihn verwenden", erklärte sie mit einem Anflug von Ironie, der jedoch nichts an ihrer Entschlossenheit änderte. Sie sprach von Klaus, als sei er eine Figur, die sie längst durchschaut hatte, jemand, den sie spielen konnte. Doch es lag eine Gefahr in ihren Worten, die beide Frauen spürten, auch wenn Rosalie sie geschickt verbarg.

Elijah versuchte sich aufzurichten, doch der Schmerz des Bisses hielt ihn zurück, und seine Stimme war schwach, als er Rosalie eindringlich ansprach. „Rosalie, hör mir zu. Klaus ist unberechenbar, ja, aber er ist nicht dumm. Ein falscher Zug, und er wird alles niederbrennen – einschließlich dir."

Rosalie ging zu ihm, ihre Schritte ruhig, als sie sich hinunterbeugte und ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte. Ihre Berührung war warm und gleichzeitig fest, als würde sie ihm etwas geben, während sie gleichzeitig versuchte, ihn zu beruhigen. „Ruh dich aus, Elijah. Du hast getan, was du konntest. Jetzt bin ich an der Reihe." Ihre Worte waren wie ein leises Versprechen, aber auch eine Aufforderung, sie loszulassen. Sie war entschlossen, diesen Kampf auf ihre Weise zu führen, und Elijah konnte nichts tun, um sie davon abzuhalten.

„Und was, wenn du scheiterst?" Hayley fragte immer noch, ihre Stimme war von Unsicherheit geprägt, als ob sie befürchtete, dass Rosalie sich auf einen Weg begab, der sie zu weit von ihnen entfernte. Ihre Stirn war in Falten gelegt, die Sorge war nicht mehr zu verbergen.

Rosalie blickte sie direkt an, ihre Augen ruhig, aber unerbittlich. Sie sprach mit der Überzeugung einer Person, die nicht bereit war, an ihrer Entschlossenheit zu zweifeln. „Ich scheitere nicht."

Ihre Stimme war eisern, und während die Worte in der Luft verhallten, war es, als würde die Dunkelheit des Bayous um sie herum den Raum einnehmen und all die Unsicherheiten, die sie zurückgelassen hatte, verschlucken. Sie drehte sich um, ihre Stiefel hinterließen ein leises Echo auf dem Holz der Veranda, während sie den ersten Schritt in die Dunkelheit tat, die die Nacht verschlang. Ihre Bewegungen waren ruhig, doch jeder Schritt war von einer Zielstrebigkeit begleitet, die keine Ungewissheit mehr zuließ.

Elijah murmelte, seine Stimme schwach, aber eindringlich, als er Hayley ansah. „Sie spielt ein gefährliches Spiel."

Hayley starrte auf die Stelle, an der Rosalie verschwunden war, ihre Augen dunkel, nachdenklich. Die Sorge war nicht ganz aus ihrem Blick gewichen, aber etwas anderes schimmerte darin. Etwas, das sie nicht ganz benennen konnte. „Vielleicht. Aber irgendetwas sagt mir, dass sie genau weiß, was sie tut."

Es war ein leiser, fast unhörbarer Moment der Stille, in dem die Ungewissheit über das, was kommen würde, in der Luft lag. Doch es war auch der Moment, in dem sowohl Hayley als auch Elijah zu verstehen begannen, dass sie die Kontrolle über die Ereignisse längst verloren hatten. Rosalie war auf einem gefährlichen Pfad, und das Schicksal dieser Nacht würde sie bald einholen.

~~~

Marcel ging mit lässigem Schritt die Treppe der St. Anne Church hinunter, seine Finger strichen gedankenverloren über das Geländer. Er war gerade dabei, nach draußen zu verschwinden, als ein seltsames Kribbeln in seinem Nacken ihn innehalten ließ. Seine Augen verengten sich leicht, während er den Raum nach der fremden Präsenz absuchte. „Ich dachte, du wolltest die Stadt verlassen!" rief Marcel in die Stille hinein und drehte sich langsam um. „Konnte wohl doch nicht wegbleiben, hm?"

Ehe er wusste, wie ihm geschah, kam Rosalie aus dem Schatten hervor und donnerte ihn mit übermenschlicher Kraft auf den Boden. Ein lautes Krachen hallte durch die Kirche, als sein Körper hart auf den Fliesen aufschlug. Bevor Marcel auch nur einen Fluch ausstoßen konnte, spürte er Rosalies schmale, stiletto-heel-bekleidete Fußspitze, die sich wie ein Schraubstock an seinen Hals drückte.

„Ich war schon halb aus Louisiana raus, als ich erfahren habe, dass du unser Zuhause überfallen hast!" zischte Rosalie, ihre Stimme ein kalter, scharfer Hauch. „Hayley wurde entführt, deine Vampire haben versucht, mich umzubringen, und deine Schwester schweigt sich aus. Wo ist sie?" Marcel, der sich trotz des Drucks um seinen Hals ein Grinsen nicht verkneifen konnte, keuchte: „Du bist echt verdammt heiß, wenn du wütend bist."

Rosalies Augen blitzten vor Zorn, und ohne zu zögern packte sie Marcel am Kragen, hob ihn mühelos hoch und schleuderte ihn gegen die nächstbeste Wand. Mit einem dumpfen Knall schlug er ein, und der Putz splitterte unter dem Aufprall. Marcel fiel in einem Haufen auf den Boden und ächzte schmerzhaft, während er sich langsam wieder aufrappelte.

„Du hast mich benutzt!" fuhr Rosalie ihn an, ihre Stimme ein scharfes Knurren. Marcel, der sich mit einer Hand an der Wand abstützte, sah zu ihr auf und richtete sich langsam auf. „Ich bin ziemlich sicher, das war... beidseitig", erwiderte er mit einem schiefen Lächeln, das er jedoch kaum überzeugend wirken ließ.

Rosalies Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Verzaubert von deinem Charme", begann sie bitter, „habe ich wie eine Närrin mit dir geschlafen, dich zu unserem Anwesen geführt – und jetzt versteckst du Melione Gerard?!" „Whoa, hold up!" Marcel hob beide Hände zur Verteidigung und sah sie ernst an. „Ich verstecke niemanden, okay? Aber die eigentliche Frage ist: Warum bist du zurückgekommen?"

Rosalie wich dem Blick seiner dunklen Augen aus, als ob seine Worte zu tief getroffen hätten. Doch ihre Stimme blieb fest. „Wenn Klaus herausfindet, dass es meine Schuld ist, dass du den Weg zur Plantage gefunden hast..." Marcel unterbrach sie abrupt, seine Stimme leiser und ungewohnt ernst. „Glaubst du wirklich, ich würde dich verraten? Komm schon!" Er trat einen Schritt näher, ignorierte Rosalies angespanntes Zucken und hob sanft seine Hand, um ihr Gesicht zu berühren. Seine Finger strichen über ihre Wange, zögerlich, als wäre sie aus Glas. „Wenn du glaubst, dass ich – in tausend Jahren – irgendetwas tun würde, um dir weh zu tun, dann verwechselst du mich wohl mit Klaus."

Rosalie sah ihn mit kaltem, prüfendem Blick an, doch in ihren Augen schimmerte etwas, das sie selbst kaum verstand. „All deine Charme-Offensiven und Flirtereien beweisen nur, dass du genauso ein Lügner und Manipulator bist wie Klaus." Für einen Moment verschwand Marcels Lächeln, als ob ihre Worte etwas in ihm berührt hatten, das er nicht zeigen wollte. „Ist das wirklich, was du denkst?" Seine Stimme war tiefer, beinahe verletzlich.

Rosalie reckte ihr Kinn leicht nach oben, ihre Miene eisern. „Dann beweise mir das Gegenteil." Marcel hielt ihrem Blick stand, und für einen Moment schien die Spannung zwischen ihnen die Luft im Raum zu verzehren. Schließlich atmete er tief durch und drehte sich um. „Fein", sagte er knapp. „Komm mit. Es gibt etwas, das du sehen musst."

Ohne auf eine Antwort zu warten, setzte er sich in Bewegung, seine Schritte hallten von den hohen Wänden der Kirche wider. Rosalie stand einen Moment lang still, ihre Augen schmal zusammengezogen, während sie ihn beobachtete. Sie spürte, dass er ihr etwas Wichtiges zeigen wollte, doch sie wusste auch, dass Marcel nicht so leicht zu durchschauen war. Widerwillig folgte sie ihm schließlich, ihr Blick noch immer wachsam und distanziert.

„Das hier wird mir garantiert nicht gefallen", murmelte sie leise, während sie ihm durch die düsteren Gänge der Kirche hinterherging. Marcel führte Rosalie tiefer in die düstere, kalte Tiefe des Gartens. Die Luft war feucht und schwer, erfüllt vom Geruch von Erde und alter Steinmauern. Vor ihnen erhob sich das labyrinthische Gefängnis, in dem Marcel seine Feinde – und jene, die seine Regeln gebrochen hatten – zur Strafe einsperrte. Er gab einem der Vampire, die Wache hielten, ein knappes Zeichen, woraufhin dieser sich wortlos entfernte. 

Rosalie blieb stehen und ließ ihren Blick schweifen. In ihren sonst so kontrollierten Zügen mischten sich Verwirrung und Abscheu. „Was zum Teufel ist das hier?" Ihre Stimme hallte von den steinernen Wänden wider. Marcel breitete die Arme aus, als präsentiere er ein Meisterwerk. „Das hier ist der Garten. Hier bestrafe ich Vampire, die meine Regeln brechen." Er ging zu einer kleinen Nische in der Wand, griff hinein und zog sorgfältig gefaltete, alte Baupläne heraus. „Aber vor langer Zeit... war dieser Ort für etwas anderes gedacht." 

Er legte die Baupläne vor Rosalie aus, die ihre Stirn runzelte, während sie die skizzierten Linien und Details betrachtete.  „Na los", forderte Marcel sie sanft auf. „Sag mir, was du siehst."  Rosalie zögerte und ließ ihre Fingerspitzen über die vergilbten Blätter gleiten. „Zweistöckig, griechische Säulen, umlaufende Veranda... Hohe Decken, Oberlichter." Ihre Stimme wurde leiser, fast andächtig. „Es ist wunderschön. Und? Was ist damit?" 

Marcel sah sie an, ein melancholisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Es sollte für dich sein. Es sollte *unsers* sein."  Rosalie riss den Kopf hoch und starrte ihn an, ihre Augen geweitet vor Überraschung. „Das... Das hier sollte unser Happy End sein?"  „Deins und meins." Marcel rollte die Pläne wieder zusammen, als könne er damit auch die Erinnerungen wegschließen. „Ich hatte bereits das Fundament gelegt. Aber dann bist du mit Klaus abgehauen. Ich hielt den Bau an und dachte, ich warte, bis du zurückkommst. Aber du bist nie zurückgekommen. Stattdessen ist das hier jetzt ein Ort für all die, die mich verraten haben." 

Rosalies Miene verhärtete sich, doch hinter ihrer kühlen Fassade brodelte es. „Du hättest nach mir suchen können!" warf sie ihm vor, ihre Stimme bebte leicht vor angestauter Emotion.  Marcel schüttelte den Kopf, seine Augen dunkel und ernst. „Du warst bei Klaus! Ich wusste nicht, wo du warst, geschweige denn, ob du überhaupt noch bei mir sein wolltest! Alles, was du hättest tun müssen, war nach Hause zu kommen!" 

„Es war komplizierter als das!" Rosalies Stimme war lauter geworden, ihr Blick voller Zorn und Schmerz. „Nicht lange nachdem wir hier verschwunden sind, hat er mich zum Teufel gejagt - wortwörtlich! Er hat mir ein zwei Jahrhunderte gestohlen, Marcel! Ein zwei Jahrhunderte! Und für ihn war es nichts weiter als eine Laune!" 

Marcel trat näher, seine Stimme voller Bitterkeit. „Das ist es, was Klaus tut, Rosalie! Er wird niemals glücklich sein. Und er würde verdammt noch mal alles zerstören, nur um sicherzustellen, dass niemand etwas bekommt, das er nicht haben kann." Rosalie wandte sich ab und schloss für einen Moment die Augen. „Das weiß ich doch. Ich tanze dieses Lied seit tausend Jahren." Ihre Stimme klang gebrochen, müde. 

Marcel trat noch näher an sie heran, seine Worte sanft und eindringlich. „Ab jetzt hast du die Wahl. Zwischen einem Bruder, der dir dein Glück nimmt, wann immer es ihm passt... und dem Mann, der dir alles geben möchte, was du jemals wolltest."  Für einen langen Moment war es still. Rosalie sah ihn an, ihre Augen suchten in seinen nach Antworten. Es war, als würde sie gleichzeitig hoffen und fürchten, dass er die Wahrheit sprach. 

Schließlich sagte sie leise, ihre Stimme voller Schmerz: „Er wird dich vor meinen Augen töten, nur um mir wehzutun. Aus reiner Bosheit."  Marcel hielt ihrem Blick stand und schüttelte langsam den Kopf. „Nicht, wenn wir ihn zuerst loswerden."   Rosalie riss die Augen auf und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. „Was?", hauchte sie fassungslos. 

Marcel sah sie ernst an, seine Stimme war leise, aber voller Entschlossenheit. „Klaus' Herrschaft endet, Rosalie. Es ist Zeit, dass jemand anderes die Kontrolle übernimmt. Wir könnten es sein."  Rosalie starrte ihn an, ihre Gedanken rasten. Sie wusste, dass Marcel stark war, aber Klaus? Klaus war ein anderes Kaliber. Doch da war etwas in Marcels Augen, ein Funkeln von Hoffnung, von einem Neuanfang, der ihr fast den Atem raubte. 

„Du bist verrückt", murmelte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.  Marcel lächelte schief. „Vielleicht. Aber wenn du bereit bist, zu kämpfen, könnte sich alles ändern."  Rosalie blickte auf die zusammengeknüllten Baupläne in Marcels Hand, dann zurück in seine Augen. Zum ersten Mal seit Langem sah sie eine Zukunft – eine, die nicht von ihrem Bruder diktiert wurde. Doch die Gefahr, die sie eingehen würden, war unermesslich. 

„Was schlägst du vor?" fragte sie schließlich, ihre Stimme gefasst, aber ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit.  Marcel lächelte breit, ein Ausdruck voller Triumph und Zuversicht. „Lass uns einen König stürzen."  Die Worte hingen in der Luft wie ein Versprechen. Rosalie nickte langsam und wusste, dass der Kampf gerade erst begonnen hatte. 

Rosalie und Marcel standen sich in der düsteren Tiefe des Gartens gegenüber, die beklemmende Stille wurde nur durch das Echo ihrer Stimmen durchbrochen. Die bröckelnden Mauern um sie herum wirkten wie stumme Zeugen eines Gesprächs, das in seinen Konsequenzen die Zukunft verändern konnte. 

„Weißt du überhaupt, wie viele Narren versucht haben, meinen Bruder zu vernichten?" Rosalie sah Marcel an, ihre Stimme scharf und von aufrichtiger Sorge durchzogen. „Wenn du dich gegen ihn stellst, wird er dich töten. Es wird schrecklich und blutig sein, und ich werde nicht danebenstehen und zusehen."  Sie wandte sich abrupt ab, um zu gehen, aber Marcel packte sanft, aber bestimmt ihren Arm und hielt sie zurück. 

„Du vergisst etwas", sagte er ruhig, während seine dunklen Augen sie ernst musterten. „Ich habe eine Geheimwaffe."  Rosalie zog skeptisch eine Braue hoch und sah ihn an, als hätte er gerade den Verstand verloren. „Ach ja? Und die wäre?"  Marcel ließ ihren Arm los und trat einen Schritt zurück, als wollte er ihr mehr Raum geben. „Davina. Die mächtigste Hexe der letzten Jahrhunderte. Was, wenn sie einen Weg findet, ihn zu töten?" 

Rosalie schnaubte leise und drehte sich zu ihm um, ihr Blick wurde düster und kühl. „Du weißt es nicht, oder?" fragte sie, ihre Stimme nun leiser, fast schon mitleidig. „Du kannst Klaus nicht töten! Nicht, ohne selbst zu sterben. Wir haben es gelernt, als meine Brüder Kol und Finn starben. Wenn ein Urvampir stirbt, dann sterben auch alle Vampire, die aus seiner Linie stammen." Sie ging einen Schritt auf ihn zu, ihre Worte hart und eindringlich. „Selbst wenn du Klaus tötest, wird er trotzdem gewinnen! So funktioniert das seit tausend Jahren. Das ist sein Trick – er gewinnt immer."

Für einen Moment herrschte Stille, nur das Echo der letzten Worte hing in der Luft. Doch Marcel gab nicht nach. Er trat näher an sie heran, seine Miene ernst, aber bestimmt. „Es gibt einen anderen Weg."  Rosalie blinzelte und musterte ihn misstrauisch. „Welcher andere Weg?" 

„Wir begraben ihn hier unten. Für immer." 

Rosalie riss die Augen auf und starrte ihn ungläubig an, als hätte er gerade das Unsinnigste gesagt, das sie je gehört hatte. „Bist du wahnsinnig?" fragte sie scharf. Sie gestikulierte um sich herum, auf die steinernen Wände und eisernen Gitter, die in diesem schaurigen Gefängnis verborgen lagen. „Dieses kleine Horrorkabinett mag für deine Raufbolde aus der Stadt funktionieren, aber glaubst du ernsthaft, es könnte meinen Bruder halten?" 

„Ist es das Risiko nicht wert?" entgegnete Marcel sofort, seine Stimme voller Überzeugung. „Du weißt, dass ich recht habe, Rosalie! Klaus wird niemals aufhören, dich zu kontrollieren. Er wird dich besitzen wollen, dich benutzen, wie er es immer getan hat! Aber hier unten? Hier hat er keine Macht mehr."  Rosalie schüttelte den Kopf und lachte bitter auf. „Und ich soll dir jetzt glauben, dass du nach einem ganzen Jahrhundert plötzlich bereit bist, seinetwegen zu sterben – nur um bei mir zu sein?" Ihre Stimme war schneidend, doch der Schmerz dahinter war nicht zu überhören. 

Marcel schwieg einen Moment, seine Augen weicher werdend, als er sich näher zu ihr beugte. „Ich will mein Zuhause verteidigen, Rosalie. Ich will frei sein. Frei von ihm." Seine Stimme wurde leiser, eindringlicher. „Und wenn das bedeutet, dass ich mit dir zusammen sein kann? Dann ist das noch ein Grund mehr, ihn zu begraben. Also sag mir, Rosalie – was willst du?" 

Rosalie starrte ihn an. Ihre Atmung ging schwerer, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. In ihren Augen spiegelten sich Zorn, Schmerz und ein Hauch von Sehnsucht wider – eine Sehnsucht nach einem Leben, das sie nie zu führen gewagt hatte. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.  Marcel wartete geduldig, sein Blick unnachgiebig, aber voller Hoffnung. 

Schließlich drehte Rosalie sich abrupt um und schritt einige Schritte von ihm weg, als könnte sie so den Gedanken aus ihrem Kopf vertreiben. „Du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlässt", murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.  Marcel ließ sich davon nicht beirren. „Vielleicht nicht. Aber ich weiß eines: Es ist Zeit, dass jemand ihn stoppt. Und du verdienst besseres als das Leben, das er dir aufzwingt." 

Rosalie blieb stehen, ihr Rücken zu ihm gewandt, während sie seine Worte in sich aufnahm. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und für einen Moment schien es, als würde sie kämpfen – mit sich selbst und all den Gedanken, die in ihrem Kopf kreisten.  Langsam drehte sie sich wieder zu ihm um. Ihre Miene war ernst, ihre Stimme fest, aber leise. „Du wagst es, mit einem König Schach zu spielen. Ich hoffe, du weißt, was das bedeutet, Marcel." 

Marcel lächelte leicht, ein Funken Triumph in seinen Augen. „Dann lass uns anfangen, die Figuren zu bewegen."  Rosalie sah ihn noch einen Moment an, bevor sie ein kaum merkliches Nicken andeutete. Sie wusste, dass sie vielleicht einen Krieg entfesseln würden, dessen Folgen unvorstellbar waren. Aber sie wusste auch, dass dies die erste echte Chance war, die Fesseln ihrer Familie zu sprengen. 

„Dann lass uns hoffen, dass dein Spielzug der richtige ist", sagte sie schließlich.  Marcel nickte, und in diesem Moment war klar, dass sie beide die erste Linie eines neuen Kapitels überschritten hatten.

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