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kapitel 1 : ab ins hexenviertel

Die Luft in der Bar war warm und voller Leben. Das gedämpfte Licht schuf ein Gefühl von Vertrautheit, als ob der Raum Geschichten aus längst vergangenen Zeiten bewahrte. Überall in der Bar spiegelten sich die sanften Lichtstrahlen auf den polierten Holzoberflächen, während die tiefen Klänge des Saxophons von der Jazzmusik den Raum mit einer melancholischen Melodie erfüllten. Der Duft von Leder, Alkohol und ein Hauch von Zigarrenrauch mischte sich in die dichte Atmosphäre. Rosalie saß an der Bar, ihre Hände um das schwere Glas geschlungen, als ob sie darin Halt suchte. Ihre Augen, von einem intensiven Blau, schimmerten leicht im Halbdunkel. Das rot-blonde Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schultern und fing das Licht des Raumes ein, als sei es ein feuriger Vorhang, der ihre geheimnisvolle Aura noch verstärkte. Sie trug einen schlichten, aber eleganten schwarzen Mantel, der ihre zierliche, fast zerbrechlich wirkende Gestalt umhüllte. Doch jeder, der sie näher kannte, wusste, dass hinter dieser zarten Fassade ein unbezwingbarer Wille und jahrhundertelange Erfahrung steckten.

Als sie ihr Glas hob, betrachtete sie einen Moment lang die goldene Flüssigkeit darin, als könnte der Whisky die dunklen Erinnerungen, die an der Oberfläche ihres Bewusstseins trieben, für einen Moment verdrängen. Mit einem tiefen Atemzug setzte sie das Glas an ihre Lippen und nahm einen Schluck, der sanft ihre Kehle hinabglitt, während die Wärme des Alkohols sich in ihr ausbreitete. Sie versuchte, die Spannung in ihrem Inneren zu besänftigen, aber ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dem zurück, was sie nicht aussprechen wollte. Neben ihr saß Elijah, ihr älterer Bruder, dessen rabenschwarzes Haar im schwachen Licht fast blau schimmerte. Sein scharfer Blick durchbohrte die Luft wie ein Dolch, als er Camille, die blonde, lebhafte Barkeeperin, musterte, die sie beide mit neugierigen Augen beobachtete. Sie warf ihnen ein herzliches Lächeln zu, das ihre blauen Augen zum Strahlen brachte, als sie mit einer unaufdringlichen Eleganz die Gläser polierte.

„Was führt euch beide nach New Orleans?" fragte Camille schließlich, ihre Stimme weich, aber voll einer natürlichen Neugier, die schwer zu ignorieren war. Elijah sah Rosalie kurz an, als würde er ihre Zustimmung suchen, bevor er antwortete: „Wir haben hier früher gelebt. Eine Weile ist es her." Rosalie nickte kaum merklich, ließ ihren Blick jedoch auf ihrem Glas ruhen, bevor sie hinzufügte: „Es fühlt sich an, als wären hundert Jahre vergangen." Ihre Stimme war leise, fast melancholisch, und in ihren Worten schwang eine unerklärliche Schwere mit. Sie hob den Kopf und sah Camille mit einem sanften, aber fernen Lächeln an. „Nicht wahr, Bruder?"

Camille legte den Kopf leicht schief, ihre blonden Locken glitten dabei über ihre Schultern, als sie die beiden aufmerksam musterte. „Ich bin erst vor Kurzem hierher gezogen. Warum seid ihr zurückgekommen?" Die Frage war einfach, doch Rosalie spürte, wie sie schwerer wog, als sie es hören wollte. Elijahs Gesicht wurde ernst, und sein Blick verdunkelte sich ein wenig, als er antwortete: „Unser Bruder... er ist irgendwo hier. Und wir fürchten, dass er in Schwierigkeiten steckt." Seine Stimme war fest, aber Rosalie konnte die Besorgnis hören, die er so oft hinter seiner Maske aus Selbstkontrolle verbarg. Ein Bruder, der immer die Verantwortung trug, ob er es wollte oder nicht.

Rosalie nickte langsam, während ihre Gedanken sie zurück in die Schatten der Vergangenheit führten. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihrem Bruder hinterherjagten. Das alte Muster wiederholte sich – unaufhaltsam, quälend. Sie fühlte, wie sich ein Knoten in ihrer Brust zusammenzog, doch sie kämpfte dagegen an. Ein tiefes Seufzen entwich ihren Lippen. „Er hat das Talent, sich selbst immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen", murmelte sie leise. Camille, die die düstere Stimmung bemerkte, legte ihre Hände auf die Theke und beugte sich leicht vor. Ihr Lächeln hatte eine Spur von ironischer Belustigung angenommen. „Das scheint öfter vorzukommen, oder?" Ihre Augen funkelten, als ob sie ahnte, dass mehr hinter dieser Geschichte steckte.

Rosalie verzog kaum merklich die Lippen zu einem dünnen Lächeln, während sie einen weiteren Schluck von ihrem Whisky nahm. „Wenn du wüsstest..." dachte sie still bei sich, aber sie sprach es nicht aus. Die Erinnerungen an vergangene Konflikte, an den ewigen Kampf mit ihrem Bruder, der ihr gleichzeitig so nah und doch so fremd war, überwältigten sie für einen kurzen Moment. „Er ist mein Zwillingsbruder", sagte Rosalie schließlich und sah Camille direkt in die Augen. Ihre Stimme war ruhig, aber es schwang eine tiefe, unausgesprochene Trauer darin mit. „Wir haben denselben Vater... Elijah und unsere anderen Geschwister nicht." Sie stellte das Glas ab und starrte auf die glatten Holzmaserungen der Theke, als würden sie ihr Antworten geben.

Elijah legte eine Hand auf ihre Schulter, eine Geste der stummen Unterstützung, doch seine Stimme klang ruhig und kontrolliert, als er hinzufügte: „Rose, du weißt, dass mich das nicht stört. Aber für ihn ist es schwer." Sein Blick wurde einen Moment lang weich, als er seine Schwester ansah. „Er fühlt sich oft ausgegrenzt... und das führt dazu, dass er Entscheidungen trifft, die ihn immer tiefer in Schwierigkeiten bringen." Rosalie sah ihn an, ihre Augen funkelten kurz, bevor sie müde den Kopf schüttelte. „Er bringt sich selbst in diese Situationen", murmelte sie, während sie unbewusst mit den Fingern über den Rand ihres Glases fuhr. „Immer wieder." Camille, die ihnen fasziniert zugehört hatte, hob eine Augenbraue und fragte schließlich: „In was für Schwierigkeiten steckt er diesmal?"

Rosalie lachte bitter auf, ein harter, rauer Klang, der die Luft schnitt. „Er glaubt, dass die Menschen in der Stadt sich gegen ihn verschworen haben... mal wieder." Camille schüttelte leicht den Kopf, ihre Lippen verzogen sich zu einem trockenen Lächeln. „Wow, narzisstisch und paranoid. Eine gefährliche Kombination." Rosalie drehte das leere Whiskyglas in ihren Händen, ihre Finger strichen sanft über die glatte Oberfläche, als wolle sie sich an der Kälte des Glases festhalten, um den Sturm in ihrem Inneren zu bändigen. Ihre Gedanken wirbelten, aber äußerlich blieb sie ruhig, nur ein leichtes Zittern in ihren Fingern verriet die Anspannung, die tief in ihr brodelte. Elijah neben ihr beobachtete sie aufmerksam, als wüsste er, dass in ihrem Kopf weit mehr vor sich ging, als sie zugeben wollte. Ihre Beziehung war kompliziert, verworren durch die vielen Jahrhunderte, in denen sie gemeinsam und doch getrennt voneinander gelebt hatten.

Camille stellte gerade ein weiteres Glas vor Elijah ab, als sie sich plötzlich nach vorn beugte, ihre Stimme leise, aber voller Interesse. „Ich habe da vielleicht etwas gehört..." begann sie, ihre Worte sorgfältig wählend. Rosalie hob eine Augenbraue, ohne jedoch den Kopf zu heben. Sie hatte das Gefühl, dass Camille ihnen gleich etwas Wichtiges sagen würde. „Es gibt jemanden in der Stadt...", fuhr Camille fort, „eine Fremdenführerin, die durch das French Quarter führt. Man sagt, sie weiß mehr über die alten Geschichten dieser Stadt als jeder andere. Manchmal habe ich das Gefühl, sie selbst könnte eine dieser Geschichten sein." Ihre blauen Augen funkelten, als sie die beiden mit einem geheimnisvollen Lächeln ansah. Elijah stützte seinen Ellbogen auf die Bar und lehnte sich näher zu Camille. „Und was genau könnte sie wissen?" fragte er, seine Stimme ruhig, aber aufmerksam. Er hatte längst gelernt, Hinweise wie diesen nicht zu unterschätzen.

Camille zog einen Moment lang die Stirn in Falten, als würde sie ihre Gedanken ordnen, bevor sie leise antwortete: „Es heißt, sie kennt die Orte, an denen sich diejenigen verstecken, die vor den Augen der Öffentlichkeit fliehen. Euer Bruder könnte sich dort aufhalten." Rosalie fühlte, wie ihr Puls einen Moment lang beschleunigte. Sie wusste genau, worauf Camille anspielte. Ihr Zwillingsbruder war immer gut darin gewesen, sich in den Schatten zu verbergen, sich in Kreisen zu bewegen, die anderen verborgen blieben. Wenn diese Fremdenführerin tatsächlich wusste, wo er war, dann war dies ihre beste Chance, ihn zu finden.

„Und wo finden wir diese Frau?" fragte Elijah mit ernster Miene. „Normalerweise hängt sie in der Nähe des Jackson Square herum, wo sie Touristen Geschichten über alte Hexen und Geister erzählt", antwortete Camille, während sie sich ein weiteres Glas schnappte und begann, es zu polieren. „Ihr Name ist Sabine. Ihr werdet sie schon erkennen, glaubt mir." Rosalie ließ das Glas abrupt los, es machte ein leises Klirren, als es auf den Tresen zurückgestellt wurde. Ihr Blick war entschlossen, ihre Lippen fest zusammengepresst. „Dann sollten wir uns beeilen", sagte sie und schob ihren Stuhl mit einer sanften, aber entschlossenen Bewegung zurück. Der Klang von Holz auf Fliesen durchbrach für einen Moment die gemütliche Atmosphäre der Bar.

Elijah erhob sich ebenfalls, sein Blick noch einen Moment lang auf Camille gerichtet. „Danke", sagte er knapp, während er ein paar Scheine auf die Theke legte. Camille lächelte, dieses Mal warm und vielleicht mit einem Hauch von Mitgefühl. „Viel Glück. Ihr werdet es brauchen." Rosalie strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, ihr Blick blieb kurz auf Camille ruhen, bevor sie sich abwandte. „Wir werden es finden", murmelte sie mehr zu sich selbst, als sie in Richtung Tür ging. Elijah folgte ihr dichtauf, seine breiten Schultern wirkten im schwachen Licht der Bar noch mächtiger. Als sie die schwere Holztür aufstieß, strömte die frische Nachtluft ihnen entgegen. Die feuchte Wärme von New Orleans umhüllte sie sofort, und der Lärm der Stadt, das entfernte Lachen, die Schritte auf dem Kopfsteinpflaster, die Musik aus den Gassen, füllten die Stille zwischen ihnen.

Rosalie blieb einen Moment vor der Bar stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Die Nacht fühlte sich schwer an, als würde etwas in der Luft liegen, das sie noch nicht ganz greifen konnte. „Das French Quarter..." murmelte sie, während sie den Blick in die Richtung wandte, in der das alte Viertel lag. Elijah trat an ihre Seite, seine Augen ruhig und wachsam. „Sabine", sagte er nachdenklich, „hört sich an, als wüsste sie, wie man sich vor den falschen Leuten versteckt." Er blickte zu seiner Schwester hinüber, ein Lächeln spielte auf seinen Lippen. „Wird Zeit, dass wir herausfinden, was sie wirklich weiß." Rosalie zog ihre Jacke enger um sich, als hätte die schwüle Nacht plötzlich an Kälte gewonnen. Ihre Augen blitzten, und ein Hauch von spöttischem Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Diese Fremdenführerin ist bestimmt eine Hexe", sagte sie leise, aber mit einer fast spielerischen Ernsthaftigkeit in der Stimme. „Also ab ins Hexenviertel."

Elijah lachte leise, ein raues, fast ungläubiges Geräusch, aber er schüttelte nicht den Kopf. Er wusste, dass Rosalie oft eine Intuition hatte, die er nicht erklären konnte, und er wusste auch, dass es klug war, ihr zu folgen. „Dann lass uns keine Zeit verlieren." Rosalie setzte sich in Bewegung, ihre Schritte waren fest und entschlossen. Die Straßen von New Orleans lagen vor ihnen, dunkel und voller Geheimnisse. Der Duft der Magnolien vermischte sich mit dem Rauch, der aus den Auspufs aufstieg, und das Mondlicht tanzte auf den Kopfsteinpflasterwegen wie kleine Geister, die sie auf ihrem Weg begleiteten. Die Stadt schien lebendig zu sein, die Gebäude flüsterten Geschichten, die nur diejenigen hörten, die lange genug verweilten, um zuzuhören. Rosalie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass New Orleans sie schon erwartet hatte. Sabine wartete irgendwo, genau wie ihr Bruder, und die Nacht war noch jung.

„Wenn sie eine Hexe ist", sagte Rosalie, während sie durch die schmalen Gassen schritten, „dann sollten wir vorbereitet sein. Diese Stadt hat mehr Geheimnisse, als uns lieb ist."

~~~

Die Nacht lag schwer über New Orleans, und der Himmel, tiefschwarz wie Tinte, verschluckte jede Spur von Sternen. Nur vereinzelt brachen die leuchtenden Schilder der Bars und Voodoo-Läden durch die Dunkelheit, flirrten in grellem Neon und warfen bunte, verzerrte Spiegelbilder auf das nasse Kopfsteinpflaster. Eine feuchte Brise wehte durch die Straßen, die nach Gewürzen, Tabak und dem Rauch von fernen Feuern roch. Rosalie zog ihren Mantel enger um sich, obwohl es nicht die Kälte war, die sie spürte, sondern etwas viel Tieferes, etwas Unausgesprochenes, das in der Luft vibrierte.

Ihre Schritte hallten leise wider, als sie sich neben Elijah durch die engen Gassen bewegte. Sein makelloser, schwarzer Anzug ließ ihn wie einen Schatten wirken, während Rosalie mit ihren flammend rot-blonden Haaren wie ein lebendiges Glühen in der Nacht wirkte. Jede Bewegung von ihr hatte eine Eleganz, eine fast unheimliche Grazie, als wäre sie selbst Teil dieser nächtlichen, geheimnisvollen Stadt. Ihre Augen, so grün und wachsam wie eine Katze im Dunkeln, nahmen jedes Detail auf, und doch war ihr Geist mit anderen Gedanken beschäftigt. Sie dachte an Klaus, ihren Bruder, und an die unausweichliche Konfrontation, die sie bevorstand. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihn aufspürten, aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Schwerer. Tiefer. Eine Vorahnung kroch ihr unter die Haut, als hätte die Stadt selbst sie gewarnt, dass dies kein gewöhnliches Spiel zwischen Geschwistern war.

„Jazz und Jambalaya, Romantik und Poesie, und nicht zu vergessen die Dinge, die in der Nacht ihr Unwesen treiben..." Die Stimme der Fremdenführerin drang plötzlich durch die nächtliche Stille und zog Rosalies Aufmerksamkeit auf sich. Eine elegante Frau, umgeben von einer Gruppe neugieriger Touristen, stand einige Meter entfernt und sprach mit Leidenschaft über die Geheimnisse der Stadt. Ihr Haar schimmerte im Schein einer fernen Straßenlaterne, und ihre Worte schienen mehr zu sein als nur bloße Informationen für die Touristen. Sie trugen die Schwere von Geschichten, von Wahrheit und Legenden, die die Stadt durchzogen. Rosalie blieb einen Moment lang stehen, ihre Augen verengten sich leicht, als sie die Szene vor sich beobachtete. Die Frau führte ihre Gruppe zu einem kleinen, charmanten Laden, dessen Schaufenster mit geheimnisvollen Symbolen bemalt waren. Jardin Gris. Der Name allein ließ Rosalies Puls schneller schlagen. Dieser Laden, betrieben von den berüchtigten Hexen von New Orleans, war nicht einfach ein gewöhnlicher Voodoo-Shop. Er war ein Ort, an dem Macht spürbar war, ein Ort, der zu verbergen wusste, was er wirklich verkaufte – nicht nur Kräuter und Tränke, sondern auch Hexerei, Flüche und verbotene Geheimnisse.

„Das muss sie sein", murmelte Rosalie, mehr zu sich selbst als zu Elijah, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. Ihre Finger strichen unbewusst über die Kante ihres Mantels, während ihre Augen die Fremdenführerin fixierten. Elijahs scharfer Blick folgte dem ihren. „Ja, das ist sie", sagte er ruhig, aber es schwang etwas in seiner Stimme mit, das Rosalie aufmerksam machte – eine Mischung aus Interesse und Wachsamkeit. Die Frau schien zu wissen, wer sie waren, bevor sie auch nur ein Wort gewechselt hatten. Und das war selten. Die Touristen begannen, sich in den Laden zu drängen, einige lachten nervös, andere schauten sich ehrfürchtig um. Die Frau blieb draußen, lehnte sich leicht gegen die Tür und beobachtete sie. Sie wirkte fast wie eine Wache, als wollte sie sicherstellen, dass nur die richtigen Menschen diesen Ort betraten. Und dann, ohne Vorwarnung, wandte sie ihren Blick direkt auf Elijah und Rosalie. Ihre Augen schienen im schwachen Licht der Laterne zu leuchten, als hätte sie genau auf sie gewartet.

„Elijah", sagte sie schließlich, ihre Stimme wie ein sanfter, süßer Klang, der durch die Nacht schwebte. Ihre Worte hatten etwas Melodisches, beinahe Hypnotisches. „Möchten Sie mir weiterhin folgen oder lieber reden?" Ihr Lächeln war selbstbewusst, fast neckisch, als ob sie genau wüsste, wie sehr ihre Worte überraschten. Rosalie zog leicht die Augenbrauen hoch, ein Hauch von Verwirrung durchzuckte ihre Züge. Sie betrachtete die Frau mit einem neuen, intensiveren Interesse. Wie konnte sie Elijahs Namen kennen? Aber bevor sie etwas sagen konnte, ergriff Elijah das Wort. „Du kennst meinen Namen?", fragte er, sein Ton ruhig, aber scharf, seine Lippen zu einem leichten, wissenden Lächeln verzogen. Es war keine Überraschung, dass jemand sie erkannte, doch die Art, wie die Fremdenführerin es tat, war ungewöhnlich.

Die Frau erwiderte das Lächeln mit einer anmutigen Eleganz. „Sie sind einer der Urvampire, immer im makellosen Anzug. Ihre Schwester, Rosalie, die legendäre Urhybridin mit dem Haar wie Feuer." Sie sprach, als wäre sie eine Geschichtenerzählerin, die die Ereignisse eines Märchens vortrug. „Ihre Familie ist unter den Hexen New Orleans wohlbekannt. Vor allem seitdem Ihr Bruder in diese Stadt zurückgekehrt ist. Denn wo Klaus Mikaelson auftaucht, sind seine Geschwister nicht weit." Rosalie konnte nicht anders, als sich ein leises Lächeln auf ihre Lippen zu schleichen. Sie war beeindruckt. Diese Fremdenführerin war kein gewöhnlicher Mensch, das spürte sie sofort. Sie wusste mehr, als sie zunächst vermuten ließ. Und genau deshalb waren sie hier.

„Dann hast du also von uns gehört", sagte Rosalie mit einem Tonfall, der gleichermaßen neugierig wie herausfordernd klang. Ihr Blick war prüfend, ihre Augen funkelten in der Dunkelheit wie smaragdene Sterne. Sie machte einen Schritt näher auf die Frau zu, während sie sich leicht zu Elijah drehte. „Diese Frau hat recht", fügte sie leise hinzu, ein Hauch von Belustigung in ihrer Stimme. „Unser Ruf eilt uns voraus." Die Fremdenführerin, die sich jetzt als Sabine zu erkennen gab, lachte sanft, ein zarter, fast geheimnisvoller Klang. „Euer Bruder sorgt stets für Aufregung. Es ist schwer, in New Orleans nicht von ihm zu hören."

Die kühle Nachtluft legte sich wie ein schwerer Schleier über die Straßen von New Orleans, als Rosalie ihre Stimme erhob. Ihre rotblonden Locken, die im sanften Schein der wenigen Laternen glühten, fielen ihr über die Schultern, und ihre grünen Augen blickten ernst auf die Fremdenführerin. In ihrer Stimme lag eine Mischung aus Sorge und wachsender Anspannung, als sie sprach: „Klaus ist hier, um einer vermeintlichen Verschwörung einer Hexe gegen ihn nachzugehen. Eine gewisse Jane-Anne Deveraux." Die Worte verließen Rosalies Lippen, doch sie fühlte das Unheil in der Luft, noch bevor die Antwort kam. Es war, als hätte die Stadt selbst sich gegen sie verschworen, als ob die Mauern von New Orleans die düsteren Geheimnisse, die sich in ihren Schatten verbargen, verbissen bewachten. Rosalie konnte spüren, wie sich die Dunkelheit um sie verdichtete, wie die Wahrheit – längst bekannt, aber noch unausgesprochen – sich näherte.

Die Fremdenführerin, Sabine, begegnete Rosalies Blick mit ernster Miene. Ihr Lächeln, das zuvor noch freundlich und geheimnisvoll gewesen war, verschwand nun völlig. In ihren Augen spiegelte sich etwas Dunkles, ein Wissen, das sie lange mit sich trug, doch jetzt offenbaren musste. Sie zögerte einen Moment, als wollte sie die Nachricht in die richtigen Worte fassen, aber schließlich sprach sie mit einer Schwere in ihrer Stimme, die keinen Raum für Zweifel ließ. „Fürchte ich, er ist zu spät."

Die Worte trafen Rosalie wie ein kalter Schlag. Sie blinzelte, ihre Augen suchten sofort Elijahs, und für einen Moment herrschte absolute Stille zwischen ihnen, nur das ferne Rauschen der Stadt war zu hören. Elijah, der sich bisher so ruhig und beherrscht gezeigt hatte, stand nun regungslos neben ihr, seine sonst so gleichmäßige Atmung stockte leicht, als ob er versuchte, die Bedeutung von Sabines Worten zu begreifen. Rosalie fühlte, wie sich ein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust ausbreitete, als die Wahrheit schwer auf ihr lastete. „Bedeutet das...", begann Elijah schließlich, seine Stimme leise, aber bestimmt, „...dass sie tot ist?" Sabine nickte langsam, ihre Lippen verzogen sich zu einem traurigen, beinahe bedauernden Lächeln. „Ja," antwortete sie, „Jane-Anne ist tot."

Rosalie spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust, ein Gefühl, das sie nicht erwartet hatte. Nicht, weil sie diese Hexe besonders kannte oder gar eine Verbindung zu ihr hatte, sondern weil sie genau wusste, was das für Klaus bedeutete. Sein Wahn, seine ständige Angst vor Verrat, vor Verschwörungen gegen ihn – all das würde jetzt noch gefährlicher werden. Wenn Jane-Anne tot war, dann würde Klaus denjenigen, die hinter ihrem Tod standen, keine Ruhe lassen. Es würde ein Blutbad geben, und nichts auf dieser Welt konnte ihn aufhalten, wenn er erst einmal Rache schwor.

~~~

Die Nachtluft war schwer, und die Stille, die die Gruppe der Hexen umgab, schien noch drückender zu sein als die Dunkelheit selbst. Rosalie spürte eine kalte Schauer ihren Rücken hinabgleiten, als sie die Szenerie vor sich sah: ein trauriger Kreis aus Menschen, die sich um einen leblosen Körper versammelt hatten. Die Luft war erfüllt von Trauer und Schmerz, durchsetzt mit dem leisen Flackern der Kerzen und dem Duft der verstreuten Blumen, die wie eine letzte Ehrerbietung zu Ehren der Verstorbenen dargeboten wurden. Rosalie und Elijah hielten einige Meter entfernt an, als sie die Gruppe entdeckten. Sie standen still, fast ehrfürchtig, als wollten sie die Totenruhe nicht stören. Der Anblick traf Rosalie tief. Jane-Annes Körper, bleich und reglos, lag vor ihnen, Blut auf ihrem Hals, die Spuren eines Kampfes oder vielleicht eines Rituals, das schiefgelaufen war. Um sie herum saßen und knieten die Hexen, verzweifelt, ihre Gesichter von der Trauer gezeichnet. Doch es war Sophie Deveraux, die ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie saß nah bei ihrer toten Schwester, Tränen liefen ihr über das Gesicht, aber kein Laut drang über ihre Lippen. Die Stille war ohrenbetäubend.

Elijahs Stimme durchbrach schließlich das Schweigen, als er mit leiser, fast ungläubiger Stimme fragte: „Ist das etwa Jane-Anne?" Sein Blick wanderte über die Szene, seine Augen weiteten sich vor Schock. „So offensichtlich und in aller Öffentlichkeit getötet, sodass jeder es sehen kann?" Er schüttelte den Kopf, seine Gedanken in Verwirrung verstrickt. Rosalie konnte seinen Schmerz spüren, auch wenn er ihn hinter seinem stoischen Gesicht zu verbergen suchte. Sabine, die mit ihnen gekommen war, sprach mitfühlend und fast flüsternd: „Nur Hexen kommen an diesen Ort. Ihre Schwester wird ihre Überreste bergen. Der Geist der Verstorbenen kann erst dann Frieden finden, wenn sie angemessen beigesetzt wird."

Rosalie biss sich auf die Lippe und kämpfte gegen das aufkeimende Unbehagen in ihrer Brust an. Sie konnte den kalten Griff des Todes spüren, wie er an ihr zerrte, als ob Jane-Annes gequälter Geist in der Luft um sie herum schwebte. „Bitte, versichere uns, dass mein Bruder nichts mit dieser Tragödie zu tun hat," sagte sie plötzlich, ihre Stimme fest, aber voller innerer Hoffnung, dass Klaus nicht in dieses schreckliche Geschehen verwickelt war. Sie brauchte diese Bestätigung, um die dunklen Gedanken in ihrem Kopf zu verscheuchen. Sabine senkte den Blick und nickte leicht. „Nein, sie wurde getötet, weil sie bei der Ausübung ihrer Magie erwischt wurde," erklärte sie, ihre Stimme von leiser Traurigkeit durchzogen.

Rosalies Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. „Was meinst du mit ‚bei der Ausübung ihrer Magie erwischt'?" Elijah, der neben ihr stand, richtete dieselbe neugierige Frage an die Fremdenführerin. Doch bevor Sabine antworten konnte, erklang plötzlich ein scharfer Pfiff in der Dunkelheit, der Rosalies Herz schneller schlagen ließ. Instinktiv wandte sie den Kopf in die Richtung des Geräuschs, ihre grünen Augen suchten nach der Quelle. Sabine blickte ihnen ernst entgegen. „Ihr wollt wissen, wer für ihren Tod verantwortlich ist?" begann sie, ihre Stimme ruhig, aber von einer dunklen Vorahnung durchdrungen. „Du wirst Marcel schon bald in Aktion sehen."

Rosalies Herz setzte einen Moment aus. Marcel. Der Name hallte in ihrem Kopf wider, und augenblicklich wurde ihr Körper von einer Welle widersprüchlicher Gefühle überrollt. Ungläubigkeit, Ärger, vielleicht sogar eine Spur von Angst, die sie nur schwer zu verdrängen vermochte. „Marcel, der Vampir?" fragte sie sofort, ihre Stimme schärfer, als sie es beabsichtigt hatte. Sie konnte es nicht fassen – nach all den Jahren war er hier, und er hatte sich offenbar nicht geändert. „Alles hat sich verändert, seitdem deine Familie fort ist, sogar Marcel," sagte Sabine ruhig, ihre Augen auf Rosalie gerichtet, als wolle sie sicherstellen, dass sie die Tragweite dieser Worte verstand. „Ich bitte dich, verstecke dich. Sollte Marcel herausfinden, dass die Urvampire von einer Hexe in diese Stadt gelockt wurden, sind wir alle dem Untergang geweiht."

Rosalies Brust hob und senkte sich schnell, ihr Herzschlag pochte wie verrückt in ihren Ohren. Marcel... Sie wusste nicht, was sie mehr beunruhigte – die Tatsache, dass er sich in dieser Stadt zu einem Feind entwickelt hatte, oder die Erinnerungen, die sein Name in ihr wachrief. Sie musste ihn sehen, wissen, wie sehr er sich wirklich verändert hatte, ob er immer noch der Mann war, der er einmal gewesen war. Doch sie durfte keinen Fehler machen. Mit einem Nicken an Elijah folgte sie ihm lautlos zu einem nahegelegenen Balkon, wo sie in sicherer Entfernung die Szene unten beobachten konnten. Die Nachtluft war kalt auf ihrer Haut, und Rosalie klammerte sich an das Balkongeländer, ihre Finger krallten sich so fest in das Metall, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, doch in ihrem Inneren tobte ein Sturm. Und dann hörte sie ihn – Marcels Stimme, selbstbewusst, fast spöttisch, als er sich der Gruppe näherte. „Na, sieh mal an, wen wir hier haben. Was haben wir denn da?" Seine Worte klangen wie ein düsteres Versprechen, das sich in die Stille bohrte.

Rosalies Herz raste, während sie sich noch fester an das Geländer klammerte. Sie hätte nie gedacht, dass sie ihn je wiedersehen würde, geschweige denn unter diesen Umständen. Marcel... so anders und doch so vertraut. Er war der Vampir, den sie einst gekannt hatte, und doch war etwas Dunkleres, etwas Gefährlicheres an ihm. Sie spürte Elijahs sanfte Hand auf ihrer. Er löste ihre Finger vom Geländer, seine Berührung beruhigend, fast brüderlich beschützend. Er wusste genau, wie sehr Marcels Anblick sie aufwühlte, und er wollte verhindern, dass sie sich in ihrer Wut oder Verwirrung verrannte. „Bleib ruhig," flüsterte er leise, seine Stimme fest, aber verständnisvoll. „Wir beobachten, und wir reagieren, wenn die Zeit gekommen ist."

Rosalie nickte, doch in ihrem Inneren wogten die Gefühle weiter. Sie konnte ihre Augen nicht von Marcel abwenden. Rosalie konnte kaum atmen. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, als sie Marcels Worte hörte. Sie war wie erstarrt, unfähig zu glauben, was sie gerade erlebte. Der Mann, den sie einst gekannt hatte, schien ihr völlig fremd zu sein. Sein kaltes Lächeln, die Art, wie er über den Leichnam von Jane-Anne sprach, als wäre es nichts weiter als ein Werkzeug, das er nach Belieben benutzen konnte – das war nicht der Marcel, den sie in Erinnerung hatte. Oder war es das? Zweifel nagten an ihrem Verstand, während sie ihn von oben beobachtete. Rosalie stand immer noch auf dem Balkon, ihre Finger fest um das eiserne Geländer gekrallt, als wollte sie sich an der Realität festhalten, die ihr so schnell zu entgleiten drohte. Die Kälte des Metalls durchdrang ihre Haut, aber das half wenig gegen die Flut von Gefühlen, die in ihr tobte. War er immer schon so?** fragte sie sich innerlich, während sie Marcel unten beobachtete, wie er mit diesem unheimlichen Lächeln sprach, das in ihr gleichzeitig Wut und Schmerz hervorrief. Hatte sie ihn wirklich so falsch eingeschätzt?

Marcel stand unten inmitten der Hexen, doch er war völlig unberührt von ihrer Trauer und Verzweiflung. Seine Haltung war selbstbewusst, beinahe überheblich, als ob er sich seiner Macht und Autorität vollkommen sicher war. Jede seiner Bewegungen wirkte kalkuliert, als würde er ein Spiel spielen, dessen Regeln nur er selbst kannte. Er sprach weiter, und seine Worte schnitten wie Messer durch die kalte Nachtluft. „Ganz im Gegenteil," sagte er, „ich habe sie aus einem bestimmten Grund hier gelassen. Als eine Botschaft. Für den Fall, dass sich jemand einem Aufstand anschließen will." Rosalie fühlte, wie sich ihre Wut in ihrem Inneren aufbaute. Eine Botschaft? Jane-Anne war nicht einfach nur eine Tote, sie war eine Hexe, eine Schwester, ein Mensch mit Familie und Freunden. Und doch behandelte Marcel sie wie ein Stück Schach auf einem Brett, das er nach Belieben verschieben konnte. Rosalie konnte das kaum ertragen. Sie wollte schreien, wollte ihn zur Rede stellen, wollte ihn dazu bringen, sich daran zu erinnern, wer er einmal gewesen war. Doch sie blieb still, ihr Atem schwer und ungleichmäßig, während sie sich zwang, ihre Gefühle zu kontrollieren.

„Meine Regeln besagen, dass es Hexen nicht erlaubt ist, im Viertel zu zaubern," fuhr Marcel fort, seine Stimme fest, aber von einer fast lässigen Grausamkeit durchdrungen. „Und doch hat mir ein kleines Vögelchen gezwitschert, dass Jane-Anne etwas gebraut hat. Eine magische Delikatesse." Bei diesen Worten zog sich Rosalies Magen zusammen. Wusste Marcel von dem Zauber? Sie konnte nicht anders, als an die dunkle Magie zu denken, die Jane-Anne und ihre Schwester womöglich praktiziert hatten. Alles in dieser Stadt war voller Geheimnisse, voller unausgesprochener Mächte, und Rosalie wusste, dass die Grenzen zwischen Freund und Feind in New Orleans oft fließend waren. „Ah ja, ein kleines Frage-Antwort-Spiel," fuhr Marcel fort, sein Lächeln breiter werdend. „Mein alter Freund, der Hybride Klaus, taucht aus heiterem Himmel hier auf und fragt nach wem, ausgerechnet? Jane-Anne. Hast du eine Ahnung, warum?" Seine Stimme hatte jetzt einen herausfordernden Unterton, als wüsste er, dass er mehr Macht besaß, als die Hexen sich zuzugestehen wagten.

Sophie antwortete schnippisch, ihre Stimme eisig und voller Abwehr. „Ich weiß es nicht. Hexen mischen sich nie in die Angelegenheiten von Vampiren ein." Ihre Kälte machte sie unnahbar, doch Rosalie spürte, dass sich darunter Verzweiflung verbarg. Sophie hatte gerade ihre Schwester verloren, und doch stand sie hier, als müsste sie gegen einen Feind kämpfen, der nicht nur körperlich stärker war, sondern auch die Macht hatte, sie zu zerschmettern. Marcel ließ sich davon nicht beeindrucken. Er lachte leise, sein Blick durchdringend und voll sarkastischer Überlegenheit. „Hmm. Das wäre auch ziemlich dumm. So viel ist sicher. Ich sag dir was," sagte er, seine Stimme schneidend wie ein Messer. „Geh zurück ins Restaurant. Koch einen Topf mit deinem berühmten Gumbo und halte die Touristen bei Laune.... Nehmt die Leiche mit."

In diesem Moment riss Rosalie die Augen auf. Ihre Hände zitterten, als sie sich fester an das Geländer klammerte, ihre Gedanken taumelten. Nehmt die Leiche mit? Was hatte Marcel vor? Wie konnte er so herzlos sein, Jane-Annes Körper einfach fortzuschaffen, als wäre sie nichts als ein Hindernis, das aus dem Weg geräumt werden musste? Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie sah, wie Sophie versuchte, gegen die Vampire zu kämpfen. „Was, nein. Hör auf damit! Hör auf damit! Marcel!" Sophies Stimme brach in Verzweiflung aus, als sie verzweifelt versuchte, die Vampire daran zu hindern, die Leiche ihrer Schwester mitzunehmen. Sie kämpfte mit aller Kraft, doch ihre Bemühungen waren vergebens. Die Vampire blieben unbeeindruckt, während sie Jane-Annes Körper ohne Rücksicht an sich nahmen.

Rosalie konnte den Schmerz in Sophies Stimme spüren, als diese verzweifelt flehte. „Marcel, bitte. Sie wird jetzt keinen Frieden finden." Doch Marcels Reaktion war eiskalt, ohne Mitgefühl oder Bedauern. „Nicht mein Problem," sagte er kühl, während er sich abwandte und die Hexen hinter sich ließ, als wären sie nichts weiter als Spielfiguren in seinem großen Plan. Rosalies Atem ging schwer. Ihr Blick war starr auf Marcel gerichtet, als er verschwand, und sie konnte kaum glauben, was sie gesehen hatte. Das war nicht der Marcel, den sie kannte. Oder vielleicht war er es die ganze Zeit gewesen, und sie hatte es nie sehen wollen. Schmerz durchzog ihre Brust, als sie realisierte, dass die Vergangenheit, die sie so lange hatte bewahren wollen, längst zerbrochen war.

„Er ist nicht mehr der Mann, den wir kannten," flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu Elijah. Ihre Stimme bebte leicht, während sie versuchte, die Fassung zu bewahren. Sie wollte stark sein, doch das Bild von Marcel, der die Leiche ohne Zögern mitgenommen hatte, nagte an ihrem Inneren. Elijahs Hand lag beruhigend auf ihrer Schulter. „Wir müssen vorsichtig sein, Rose," sagte er sanft, seine Stimme wie ein Anker in dem Chaos, das in Rosalies Kopf herrschte. „Marcel hat sich verändert. Aber das bedeutet nicht, dass wir ihn nicht aufhalten können." Rosalie nickte langsam, doch die Flamme des Zorns, die in ihr aufstieg, brannte heller. Es würde nicht einfach sein, dachte sie, aber sie würde nicht zulassen, dass Marcel weiterhin so herrschte.


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