Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 18

Sofort bin ich zurück an der Tür. Was passiert da?

"Chrissy!", schreie ich verzweifelt, doch alles was ich höre, sind weitere Schreie.

Ich hämmere mit aller Kraft gegen die Tür. "Lasst mich hier durch! Macht diese verdammte Tür auf! Chrissy! Chrissy!"

Ich hämmere weiter gegen die Tür, trete dagegen, versuche zwischen die Türflügel zu greifen und die Tür aufzustemmen, rufe nach Chrissy, doch es bringt nichts.

Eine Ewigkeit später bin ich heiser, meine Hände sind aufgeplatzt und blutig, meine Fingernägel teilweise halb ausgerissen, und ich glaube ich habe mir den Knöchel verstaucht.

Verzweifelt lasse ich mich an der Wand hinunterrutschen, vergrabe den Kopf in den Armen und weine hemmungslos.

Was habe ich nur getan?

* * *

Ein widerlicher Geruch erfüllt meine Nase. Ich muss im Schlaf den Eimer umgekippt haben, denn nun ziert sein Inhalt den Fußboden.

Ich kann mich noch nicht einmal mehr glücklich schätzen, dass die Lache nicht direkt an mich heranreicht. Ich habe Chrissy auf dem Gewissen.

Ihre Schreie haben mittlerweile aufgehört. Ich wüsste gerne wie lange schon, doch wenn ich es mir recht überlege, auch wieder nicht. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, zu wissen, wie lange Chrissy meinetwegen leiden musste.

Wieso musste ich auch darauf bestehen, dass wir uns trennen? Man wir doch in jedem Horrorfilm eines besseren belehrt! Und dann sitzt man vor dem Fernseher, fasst sich an den Kopf, beschwert sich wie dumm die Leute doch sind und wartet darauf, dass hinter der nächsten Ecke oder dem nächsten Baum der Serienmörder mit der Kettensäge hervorspringt.

Hätte ich mich doch bloß daran gehalten! Dann wäre Chrissy jetzt noch bei mir, weinerlich wie immer.

Ich habe das dringende Bedürfnis, sie zu umarmen, wie ich es immer getan habe, wenn sie weinte, doch sie ist nicht hier. Wird es nie mehr sein.

Der Gestank der Lache treibt mir zusätzlich die Tränen in die Augen - noch mehr als ohnehin schon. Lethargisch ziehe ich mich aus, um mit meiner Kleidung den Boden zu wischen. Ich habe morgen oder nachher eh eine neue Uniform an. Und wenn nicht, ist es auch egal. Es ist eh niemand hier, der mich sehen könnte. Selbst wenn - was sollte es mich kümmern? Es ist sowieso egal, was jetzt passiert.

Ich bin schuld an Chrissys Tod. Immer wieder ploppt dieser Gedanke in meinem Kopf auf, während ich den Boden wische. Ich glaube, ich bin sogar zu fertig, um mich dabei zu ekeln. Das ist zumindest die einzige Erklärung, weshalb ich es nicht tue.

Ich spüre nicht einmal das Brennen des Urins in meinen Wunden, und schließlich lasse ich meine völlig durchweichten und schmutzigen Klamotten in den Eimer fallen.

Nachdem der Boden nun wieder halbwegs sauber ist, kommen meine einzigen Tränen wegen Chrissy, doch schon bald versiegen auch sie. Ich habe einfach keine Tränen mehr übrig, die ich weinen könnte.

Ich fühle mich gebrochen. Vollkommen leer. Mit komplett automatisierten Bewegungen beginne ich erneut, den Raum abzusuchen, wie an den anderen Tagen.

Hoffentlich bekomme ich es überhaupt mit, wenn ich etwas finde, und ignoriere es nicht ausversehen.
Doch ich habe einfach keine Energie. Immer wieder muss ich abbrechen, da mich meine Schuldgefühle zu überwältigen drohen.

Es ist meine Schuld. Wegen meiner Dummheit musste Chrissy leiden - bis in den Tod. Apathisch suche ich auch die letzte Wand ab, die Decke schaffe ich jetzt nicht mehr, dafür fehlt mir einfach die Energie. Wieder habe ich nichts gefunden. Das gibt mir zwar keine Garantie, dass es auch nichts zu finden gab, doch abwesend wie ich bin würde auch ein erneutes Absuchen nichts bringen. Ich muss einfach hoffen, nichts übersehen zu haben.

Und wenn doch? Auch egal. Alleine habe ich eh keine Chance.

Doch alleine bin ich - wenn Chrissy recht behält - nur noch vier Tage.

N hätte ich fast vergessen. Wenn er, oder sie, - es? - kommt, wie soll es dann weitergehen? Wird er mich umbringen wollen? Oder habe ich die Chance auf einen neuen Verbündeten? Wird diese Person mir helfen, oder durch meine Hand den Tod finden, so wie Chrissy?

Chrissy. Wie ein Echo wandert ihr Name durch meinen Kopf.

Erneut steigen die Schuldgefühle in mir hoch, stärker denn je.

Eine kleine, zusammengerollte Kugel, die bitterlich weindend auf dem Boden liegt, so sehe ich vermutlich aus. Zumindest bis ich völlig ausgelaugt einschlafe.

Mit meinen Gedanken bei Chrissy, dem Mädchen welches immer weinte. Dem Mädchen, welches meine Verbündete war. Und dem Mädchen, welches ich auf dem Gewissen habe. Deren Tod ich verursachte.

* * *

Vollkommen gerädert stehe ich später auf. Meine Kleidung ist vollständig und sauber, wie immer perfekt passend. Meine Nägel sind intakt, jedoch ein wenig empfindlich, und meine Fingerknöchel nur noch rot und nicht mehr blutig. Auch mein Knöchel tut kaum mehr weh. Doch das alles interessiert mich nicht, ist mir egal.

Ich sollte mich wundern wieso, der Gedanke daran sollte mich ängstigen, doch nichts dergleichen ist der Fall. Ich fühle mich leer. Empfinde nichts. Keine Wut. Keine Trauer. Keine Freude. Keine Angst. Nichts.

Ich will mir den zweiten Eimer den ich mitgebracht habe nehmen, doch als ich mich danach bücke merke ich, wie mir schwindlig wird und ich drohe, das Gleichgewicht zu verlieren.

Schnell knie ich mich hin, als mein Auge auf die Vorräte fällt. Sie sind unangerührt. Natürlich, ich habe nichts davon genommen seit ich hier bin, weder gegessen noch getrunken. Kein Wunder dass mir schwindlig wird. Ich sollte auch Kopfschmerzen haben bei dem Wassermangel, schließlich habe ich nicht getrunken und unendlich viel geweint.

Vorsichtig greife ich mir eine Flasche und trinke sie in kleinen Schlucken leer. Das Wasser fühlt sich schwer in meinem Magen an, unnatürlich, wie ein Fremdkörper. Und doch wird es so dringend benötigt. Ich versuche auch ein Stück von dem Brot zu essen, doch ich bekomme nichts hinunter.

So bleibe ich auf dem Boden sitzen, bis sich das Wasser in mir weniger unnatürlich, sondern wie ein Teil von mir anfühlt, bis seine Menge weniger geworden ist um seinen Effekt zu mindern.

Schließlich erhebe ich mich wieder, nun ohne Schwindel, nehme den Eimer und stelle ihn umgekehrt in eine Ecke. Steige darauf. Taste den oberen Teil der Wand ab sowie die Decke.

Wie ein Roboter führe ich immer die gleichen Schritte durch. Auf den Hocker alias Eimer steigen. Alles abtasten. Runtersteigen. Den
Eimer ein Stück zur Seite schieben. Und alles wieder von vorn.

In der Mitte angekommen ist nun auch mein Gehirn aufgewacht. Es beginnt zu realisieren, was ich tue, denn mir wird bewusster, welche Bewegungen ich ausführe. Ich erkenne wieder den Sinn dahinter, der mir vorher gefehlt hat.

Doch mit dem Gehirn erwachen auch meine Gefühle und Erinnerungen wieder. Fetzen davon schweben durch meinen Kopf, ergeben nach und nach ein Gesamtbild.

Ich, wie ich an meinem ersten Tag hier ausraste. Wie ich Chrissy tröste. Ein Raum, rot vor Blut. Eine kleine Schachtel mitten in einem leeren Raum. Chrissy, mit aufgebissenen Unterarmen. Mit wieder geheilten Unterarmen.

Meine Hände halten in der Bewegung inne. Chrissys Schreie. Langgezogen und qualvoll, voller Schmerz und Todesangst.

Meine Hände beginnen zu zittern. Kaum merklich verliere ich das Gleichgewicht und stürze.

Ich lande hart auf dem Hintern, doch das spüre ich kaum. Wie eine riesige Flutwelle stürzt all das auf mich ein.

Mit leerem Blick starre ich in die Ferne, in die Luft, an die Wand vor mir, alles auf einmal und doch nichts davon, und verharre in dieser Position bis, Stunden später, die Sirene erklingt und sich die Türen mit einem Zischen öffnen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro