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Kapitel 15

Diesen Schock müssen wir beide erstmal verarbeiten. Wir bleiben beide an Ort und Stelle sitzen und starren beide an die Wand.

Zu gerne würde ich wissen, was gerade in Chrissys Kopf vorgeht. Für mich war diese Nacht schon äußerst schockierend, doch für sie muss es noch sehr viel schlimmer sein.

Ich meine, es ist ja alles ihr passiert. Obwohl sie sich heute Nacht die Arme zerfetzt hat, bis sie fast ohnmächtig wurde, hat sie von all dem keine Ahnung. Noch nicht einmal die Wunden kann sie sich angucken – sie sind verschwunden, einfach weggeheilt. Innerhalb von zwei Stunden? Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.

Doch mich plagt vor allem die Frage nach der logischen Erklärung für das alles. Verarbeitet bekommen wir es nach und nach schon irgendwie. Wir müssen halt damit leben. Aber wie war es möglich, dass das überhaupt geschehen ist? Rein logisch betrachtet müsste das irgendeiner von uns beiden mitbekommen haben. Sich die Arme zu zerbeißen, wie Chrissy es getan hat, verursacht unsägliche Schmerzen. Gesetzt den Fall, das sie sich aus einer Schutzfunktion ihres Gehirns nicht an die Ereignisse dieser Nacht erinnern kann – was ja immerhin möglich ist - hätte sie garantiert geschrien vor Schmerzen. So etwas hält niemand aus ohne zu schreien.

Aber wieso habe ich die Schreie nicht gehört? Zugegeben, normalerweise habe ich einen relativ festen Schlaf, aber auch nur wenn ich mich in einer Umgebung befinde, in der ich mich wohl fühle, oder aber völlig erschöpft bin – was beides nicht der Fall ist. Zumal ich mir in den Rooms angewöhnt habe, beim leichtesten Geräusch aufzuschrecken. Das funktioniert zwar noch nicht ganz zuverlässig, aber teilweise reicht es schon, wenn Chrissy sich nachts von einer Seite auf die andere wälzt.

Wieso also habe ich nichts gehört? Das setzt mir ziemlich zu.

Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare, bleibe aber mit den Fingern darin hängen. Es sind einfach zu viele Knoten darin. Bei der ersten Gelegenheit sollte ich sie abschneiden, beschließe ich verärgert und befreie meine Finger wieder.

Irgendwie müssen wir voran kommen. Wir müssen unsere Plan durchführen. Doch wir dürfen kein Risiko eingehen. Es muss eine Möglichkeit geben, so etwas wie heute Nacht vorzubeugen. Wer weiß wie es Chrissy jetzt ginge, wenn ich sie heute Nacht nicht gefunden hätte. Ich will es mir gar nicht erst vorstellen.

Aber ohne uns freier in den Rooms fortbewegen zu können werden wir niemals einen Ausweg finden.

"Tessa?" fragt Chrissy mich vorsichtig.

"Ja?"

"Ich würde gerne schlafen, traue mich aber nicht. Kannst du wach bleiben und aufpassen, dass ich nichts dummes anstelle?"

Ich schaue sie an und nicke ihr so aufmunternd wie ich kann zu. Die Art, wie sie mit mir geredet hat, wie sie in ihrer zusammengesunkenen Position zu mir hochsieht und mich voller Vertrauen ansieht, erinnert mich schmerzlich an meine kleine Schwester Lucy. Ich unterdrücke die Tränen, die mir bei dieser Erinnerung in die Augen steigen, und flüstere "Keine Sorge, alles wird gut. Ich passe auf dich auf", während ich sie in den Arm nehme und sie sich an mich lehnt, die Augen bereits geschlossen.

Kann ich es riskieren sie eine Nacht allein zu lassen? Ich weiß es nicht. Aber wir brauchen diesen Test. Er kann uns so viel verraten. Wenn wir alle Nahrung haben, dann können wir einen zweiten Tag in dem Raum bleiben, ohne uns für Nahrung herausbewegen zu müssen. Können wir dann den Tag darauf jeder durch zwei Türen gehen, unsere Durchgänge sozusagen "sammeln"? Oder wieder nur durch eine Tür gehen? Und gibt es ein Limit, ein Ende, eine Zeit, wann sich die Türen wieder schließen? Bisher sind wir so schnell wie möglich hindurch gegangen, um nichts zu riskieren, aber ist das überhaupt nötig?

Wenn wir das wissen, können wir noch so viel mehr versuchen!

Wie viel Zeit ist jetzt eigentlich vergangen, seit wir das letzte Mal die Schreie gehört haben? Falls Chrissys Theorie stimmt, bedeutet das Nachwuchs für unsere Gruppe. Ist das positiv oder negativ? Ich habe keine Ahnung. Also müssen wir unseren Test durchgeführt haben, bevor "N" zu uns stößt. Das lässt uns wie viel Zeit? Etwa vier Tage? Damit ist meine Entscheidung gefallen. Wir müssen es heute riskieren. Wir brauchen alleine einen Tag, um die Nahrungsmittel zu sammeln, einen weiteren, um zu warten, ob die Türen irgendwann zu gehen. Dann testen wir, durch wie viele Türen wir am Ende tatsächlich gehen können.

Und dann müssen wir eine Strategie ausarbeiten. Wie viel unserer Erkenntnisse teilen wir mit "N"? Versuchen wir, ihn oder sie wieder loszuwerden oder beziehen wir den Neuankömmling mit ein? All das sind Fragen, über die wir gründlich diskutieren müssen. Und ich muss endlich meine Vertrauensseligkeit ablegen.

* * * * * *

Ein paar Stunden später wacht Chrissy schließlich auf, und nachdem wir gemeinsam etwas gegessen haben, bietet sie mir an, ich könne nun ein wenig schlafen, sie würde wach bleiben. Dankbar nehme ich ihr Angebot an, möchte allerdings erst ein paar Dinge mir ihr besprechen.

"Chrissy, ich habe nachgedacht. Wir müssen beim nächsten Öffnen der Türen weiter an unserem Plan arbeiten, komme was wolle. Wenn du recht hast und tatsächlich demnächst jemand neues kommt, dann müssen wir darauf achten, was wir ihm oder ihr mitteilen. Wir müssen bis dahin also schon fertig sein, und am besten wäre es, wenn wir danach noch Zeit haben, uns genügend zu besprechen.

Ich weiß dass du Angst hast, jetzt erst recht, aber nach diesem einen Tag können wir wieder zusammen bleiben. Wenn wir das schaffen, dann können wir so viel herausfinden!

Glaubst du, du schaffst das?"

Chrissy hat bei meinen Worten angefangen zu zittern. Eine einzelne Träne rennt ihre Wange hinunter als sie zaghaft die Schultern zuckt, einmal aufschluchzt und dann nickt. Zu der einzelnen Träne gesellen sich schließlich noch weitere, und als sie sich wieder beruhigt hat, fragt sie mich, ob wir wenigstens bis zum nächsten Morgen nur schichtweise schlafen können.

Da ich ihre Angst total verstehen kann, ihr so viel wie möglich entgegenkommen möchte und auch schon in diese Richtung überlegt habe, stimme ich sofort zu, lege mich in einer Ecke auf die Seite und versuche ein wenig zu schlafen.

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