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Kapitel 14

"Tessa? Himmelherrgott nochmal, was ist los?!" schreit Chrissy mich fast schon an, kurz vor einer ausgewachsenen Panik.

Ich kann mir das, was ich sehe, beim besten Willen nicht erklären. Ihre Arme sehen aus, als würden sich gerade sehr schwere Wunden in einem fortgeschrittenen Heilstadium befinden – doch es gab in den letzten Tagen und Wochen keine so schlimmen Wunden, das hätte ich in den 48 Stunden, die wir nun schon gemeinsam verbringen, bemerkt.

Andererseits, falls das alles wirklich geschehen ist – wie zum Himmel ist das alles so schnell verheilt?! Ihre Unterarme waren regelrecht zerfetzt, und heute soll man nur noch Narben und eine leichte Rötung sehen? Das ist nicht möglich. Erst recht nicht in den gerade einmal zwei bis zweieinhalb Stunden die vergangen sind, seit ich Chrissy blutüberströmt gefunden habe.

Ich glaube, ich drehe hier gleich durch.

Angenommen, das alles ist wirklich geschehen – was hält Chrissy davon ab, sich heute oder heute Nacht, alleine, wie sie sein wird, wieder die Arme zu zerfetzen? Das Risiko kann ich nicht eingehen. Auch wenn ich es mir nicht gern eingestehe, ich brauche Chrissy. Denn allein ist es gefährlicher, selbst, wenn es keine Gefahren gibt.

Es gibt also nur noch zwei Möglichkeiten: Das ganze Vorhaben abblasen, oder...

"Chrissy, würde es dir etwas ausmachen, den Plan ein wenig nach hinten zu verschieben?" frage ich sie.

Ihre Zustimmung erleichtert mich enorm. "Gut, dann brauchen wir nur noch etwas zu essen und zu trinken für den Tag."

Chrissy ist verwirrt. "Aber in jedem Raum gibt es doch genügend für einen ganzen Tag..."

"Ja, aber wir können diesen Raum nicht aufgeben. Dieser Makel an der Decke ist ein wertvoller Orientierungspunkt. Also muss dieser Raum fürs erste unsere Basis bleiben, zumindest so lange, bis wir mehr wissen. Aber wir haben zwei Durchgänge - geh einfach hinüber in einen der Räume, schnapp dir das Essen und die Wasserflaschen, und komm wieder zurück. Ich schwöre dir, ich bewege mich nicht vom Fleck..."

Nur widerwillig stimmt Chrissy zu. Ich denke es behagt ihr nicht, alleine in einen Raum zu gehen, in dem Wissen, ich könnte jederzeit einen anderen betreten, sodass sie wieder allein ist. Doch tapfer besieht sie sich alle Räume, entscheidet sich, nachdem sie sich – mal wieder – alle aufs Haar gleichen, für einen, von dem aus sie mich noch sehen kann, und geht hinein.

Wie bei jedem Raumwechsel ist sie mehr als nervös, denn es könnte ja jederzeit etwas schlimmes passieren. Doch wie bei jedem Raumwechsel ist diese Nervosität völlig unbegründet, denn es passiert nichts weiter, als das Chrissy von einem Raum in einen anderen geht. So schnell sie kann stapelt sie zum Transport zuerst alle Wasserflaschen und anschließend das Brot in den leeren, sauberen Toiletteneimer, um anschließend zurück zu mir zu sprinten.

Ich hatte also doch recht, sie hat Angst, von mir getrennt zu werden.

"Hier, trink einen Schluck, vielleicht geht es dann besser", meint sie und hält mir eine geöffnete Wasserflasche hin.

Dankbar nehme ich die Flasche an und trinke in ganz kleinen Schlucken. Nachdem ich mir von Chrissy den Deckel geben ließ schraube ich die Flasche wieder zu und umklammere sie ganz fest.

Ich überlege hin und her, ob ich Chrissy auf ihre Unterarme ansprechen soll oder nicht. Währenddessen spielen meine Hände unablässig an der Flasche herum. Chrissy beobachtet mich aufmerksam, als könnte ich jeden Moment umkippen, oder aufspringen und irgendetwas verrücktes tun, wie splitterfasernackt Bibelverse zitierend durch den Raum zu stolzieren oder so etwas.

Als ich mich schließlich dazu durchringen kann, frage ich sie: "Chrissy, kann ich dich was fragen?"

"Natürlich. Was ist los, Tessa?"

"Was... was ist mit deinen Unterarmen?"

Sichtbar erleichtert sackt Chrissy ein wenig zusammen. "Ach so, die Narben. Weißt du... ich habe mich früher mal geritzt. Das hat vor circa drei Jahren angefangen. Damals ist mein Opa gestorben, und ich bin... sagen wir mal, nicht so gut damit zurecht gekommen. Da war es für mich der einzige Ausweg. Eine Chance, etwas anderes zu fühlen als nur diese Trauer und den Verlust, mir selbst zu beweisen, dass ich dazu noch fähig bin. Vielleicht hätte ich gar nicht erst damit angefangen, wenn ich ein bisschen mehr Unterstützung erfahren hätte, ich weiß es nicht, aber Fakt ist, ich hab es getan.

Ich hab mir mit immer verschiedenen Gegenständen, Messern, Scheren, Rasierklingen, wenn ich nichts anderes zur Hand hatte auch Schlüsseln, Scherben oder meinem Geodreieck, die Arme aufgeschlitzt. Heimlich im Bad. Das Blut habe ich beseitigt, und die Arme hinterher notdürftig irgendwie verbunden.

Ich hab mich so regelmäßig geritzt, dass die Wunden teilweise nicht einmal genug Zeit zum heilen hatten. Es hat nie jemand bemerkt. Bis ich vor etwa zwei Jahren mit meinem Freund zusammengekommen bin. Er hat mir dann geholfen, damit aufzuhören.

Das einzige, was jetzt noch davon übrig ist", sie entblößt ihre Unterarme, „sind die hier... Ach du scheiße!!"

„Die sehen normal nicht so aus?"

Chrissy ist ganz blass geworden. „N-nein... so sahen sie das letzte Mal aus, als Mark mir geholfen hatte aufzuhören, als sie schon ziemlich verheilt waren. A-aber das k-kann doch gar nicht sein! Ich hab damit aufgehört. Ehrlich, Tessa, das musst du mir glauben, das letzte Mal habe ich mich vor zwei Jahren geritzt!"

Ich glaube ihr. Was es nur um so verstörender macht.

„Chrissy... Weißt du weshalb ich eben so komisch war?" Kopfschütteln ihrerseits. „Ich bin heute mitten in der Nacht aufgewacht, um halb fünf etwa. Ich hatte einen Albtraum, konnte nicht mehr schlafen und hatte fürchterliche Kopfschmerzen. Und dann hab ich dich gesehen. Überall war Blut, auf dem Boden, an der Wand, auf deinem Sweatshirt, an deinem Mund, aber vor allem an deinen Armen. Du warst halb bewusstlos, und deine Arme waren regelrecht... zerfetzt. Das hast du vermutlich selbst gemacht, mit den Zähnen, weshalb das Blut an deinem Mund war. Ich bin total in Panik geraten, hab versucht dir zu helfen. Ich hab unsere Oberteile zerrissen um einen Verband draus zu basteln, hab dich auf den Boden gelegt, und irgendwann muss ich eingeschlafen sein.

Chrissy, ich hatte Angst du wärst tot, als ich eben aufgewacht bin. Und dann hab ich das alles hier gesehen, alles war sauber, wir hatten alle Klamotten an, ich hab ehrlich an meinem Verstand gezweifelt."

Wenn das überhaupt möglich ist, wird Chrissy noch blasser.

"Ich... ich glaub, ich muss mich erstmal setzen..." haucht sie und lässt sich neben mich sinken.

"Wie kann das sein dass ich keine Ahnung von dem habe, was diese Nacht passiert ist?" Mit vor Furcht riesigen Augen starrt Chrissy mich an.

"Ich weiß es nicht."

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