PoV.: Baekhyun

Wie eine teure Rose stellte ich die mitgebrachte Pflanze - die mein Begleiter ja augenscheinlich überaus mochte - mittig auf dem hölzernen Esstisch neben dem Küchentresen ab. "Willst du etwas essen?", fragte ich den Jüngeren höflichkeitshalber, was dieser wiederum mit einem knappen Kopfschütteln verneinte. Ich nickte also nach außen hin zur Kenntnisnehmend, während ich seine Entscheidung unterbewusst innerlich in leicht ketzerischem Tonfall kommentierte: Derzeit befindet sich ohnehin nicht besonders viel bei uns im Kühlschrank.

Dank des Alkoholkonsums zwischenzeitlich gänzlich zufrieden mit mir und der Welt schnappte ich mir also einen Apfel aus dem spärlich gefüllten Obstkorb, mit welchem ich mich anschließend auf der bequemen Eck-Couch niederließ, ohne dem Anderen weiter Beachtung zu schenken. Auf dem Sofa neben mir erblickte ich nachfolgend die Fernbedienung, woraufhin ich unweigerlich überlegte, diesen einzuschalten, mich letztendlich aber doch dagegen entschied. Stattdessen betrachtete ich nun aus dem kleinen Fenster heraus den Sternenhimmel, wobei mir permanent ein Gedanke im Kopf herumschwirrte: Was mache ich hier eigentlich?

Weshalb ließ ich den Shinee-Member - welcher bereits mehrmalig versucht hatte, sich von mir zu verabschieden - nicht endlich gehen, sondern behielt ihn durch drastische Forderungen fortwährend bei mir? Zwei Fragen die ich mir selbst nicht beantworten konnte, selber wenn ich wollte. "Setz dich!", befahl ich dementsprechend jetzt ebenso. Indessen war für jeden durchaus sichtbar, dass dem Koreaner dies nicht sonderlich zusagte, weshalb er auch nun kurz mit sich haderte, bevor er meiner Anweisung zögerlich nachkam. 

Irgendwie gefällt mir diese genügsamen Reaktionen seinerseits auf mein egozentrisches Verhalten aktuell überdurchschnittlich sehr, stellte ich unterdessen für mich nachdenklich fest. Bei näherer Betrachtung fand ich zudem an dem Äußeren meines Gegenübers ebenfalls immer mehr Gefallen, wenngleich ich dies noch im selben Augenblick simpel auf den zuvor getrunkenen Wein zurückführte: Vielleicht will mein Unterbewusstsein eben gerade bloß ein bisschen Ablenkung... 

Anders konnte ich mir die plötzlich erspähte Attraktivität des Jüngeren jedenfalls keineswegs erklären.

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So Leute, mach nen Spruch:
Smut oder unschuldig?

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