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PoV.: Taemin
Wie so oft kletterte ich am Abend durch das kleine Fenster auf das Flachdach unseres Wohnkomplexes, um dort heimlich ein wenig zu rauchen. Über die Jahre hinweg hatte sich dieser Ort allmählich meinem geheimen Versteck entwickelt, sodass es mich nun regelrecht schockierte, in dieser Nacht hier jemanden außer der gewohnten, kalten Nachtluft Seouls anzutreffen. Allerdings schien mein Gegenüber indessen wohl ebenso wenig mit Gesellschaft gerechnet zu haben. Nur im Gegensatz zu meiner Ablehnung diesbezüglich, kam dem Älteren diese anscheinend sogar recht gelegen:
"Trink mit mir, Taemin." Ich stockte, ohne mich anzusehen, hatte Baekhyun mich mit gänzlicher Leichtigkeit bemerkt, während ich noch mit dem Gedanken gespielt hatte, einfach schnell wieder zurück ins Gebäudeinnere zu fliehen. Demnach entfiel diese Option also schon einmal, weshalb ich notgedrungen mit langsamen, kleinen Schritten auf den Exo-Member zu lief, welcher mir währenddessen bereits gemächlich ein erstes Glas von dem dunklen Rotwein einschenkte. Fortwährend unentschlossen beobachtete ich den Koreaner dabei, wie er anschließend regelrecht gedankenverloren an seinem eigenen, bereits halbleeren Weinglas nippte.
Weil mich meine Gutherzigkeit sonst wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit wegen meiner schieren Herzlosigkeit tadelte, ließ ich mich schlussendlich schweren Herzens gegenüber des Anderen ebenfalls auf dem kalten Betonboden nieder. Einzig die nur noch halbvolle Flasche zwischen unseren Körpern trennte uns nunmehr einen halben Meter weg voneinander. Ohne mein Zutun fand mein Becher nun sogleich seinen Weg zu mir, wofür ich mich bei meinem Gegenüber selbstverständlich unweigerlich mit freundlichem Gesicht ausreichend bedankte.
Seinerseits folgte daraufhin allerdings bloß eine schweigsame zur Kenntnisnahme, weshalb ich mich alsbald in der dunklen Flüssigkeit meines Trinkgefäßes verlor. Der klare Nachthimmel spiegelte sich gespenstisch darin wider, was mich zugleich beunruhigte und faszinierte. Gleichzeitig wehte uns auch ein kühler Windzug um die Ohren, sodass sich auf meinen Armen allmählich eine kribbelnde Gänsehaut ausbildete. Die gesamte, derzeitige Situation behagte mir nicht recht.
Aber zumindest passt es zu Beakhyun, dass er süßen Rotwein trinkt! - dachte ich tröstlich, denn alles Andere hätte mich vermutlich nur umso mehr verunsichert als es die momentane Komposition ohnehin schon tat.
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Weil ihr es euch gewünscht hattet ;-)
Gefällt euch das Konzept?
Nächste PoV?
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