Hermine

Erschöpft vom ersten Schultag mit den ,,Austauschschülern" ließ ich mich auf einen Sessel im Gemeinschaftsraum fallen. ,,Da bist du ja!" begrüßte mich Ron. Er spielte gerade mit Harry Zauberschach. Ich stellte den Stapel Bücher auf den Boden vor mir und schloss kurz die Augen. ,,Ich war-" ,,-noch in der Bücherei." beendeten meine besten Freunde meinen Satz und ich grinste leicht. Dann seufzte ich und wandte mich hoffnungsvoll den Büchern zu. Einige Zeit später beschlossen Ron und Harry Quidditch zu spielen und ich blieb allein vor dem Kamin zurück. Alle anderen Mädchen diskutierten über den Ball, doch ich las lieber und hoffte, dass ich etwas für meine Eltern finden würde. Das Porträtloch öffnete sich und die Austauschschüler traten ein. Ich musterte die anderen Mädchen und sah, dass fast alle am sabbern waren. Sie glotzten ungeniert die Halbgötter an, deren Freundinnen finster zurück starrten.

Ich grinste. Tja, Pech gehabt. Ich spürte irgendwie, dass sie bei den Halbbluten keine Chance hatten. ,,Hey." Ein hübsches Mädchen mit wunderschönen blonden Haaren und grauen Augen setzte sich in den Sessel mir gegenüber. ,,Hi. Ich bin Hermine Granger." stellte ich mich vor. Sie grinste und schüttelte mir die Hand. ,,Annabeth Chase, Tochter der Athene." Ich machte große Augen. ,,Athene? Die Göttin der Weisheit?" Sie nickte. Ich seufzte vor Glück. Athene! ATHENE! LEUTE, SIE WAR DIE TOCHTER VON ATHENE! Ok, beruhige dich, Mine. ,,Was liest du da?" fragte Annabeth mit Blick auf meinen Bücherstapel. ,,Ich suche einen Zauberspruches gegen Gedächtnisverlust." erklärte ich. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, aber so kurz, dass ich fast glaubte, ihn mir nur eingebildet zu haben. ,,Wieso?" hackte sie nach. Ich seufzte und erzählte ihr, was ich vor dem Krieg mit meinen Eltern gemacht hatte. ,,Kann ich dir helfen?" fragte sie schließlich. Ich nickte begeistert. Die Tochter der Athene wollte MIR, Hermine Granger, helfen! ,,Also... wenn es dir nicht zu viel Mühe macht... ja klar!" Sie lächelte. ,,Na dann, los!"

Am Abend fielen wir erschöpft in unsere Betten. Annabeth war zu meiner Freude auch in meinem Zimmer. Wir hatten gehofft gleich schlafen zu können, doch unsere Zimmergenossen machten uns einen Strich durch die Rechnung. ,,Lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen!" quietschte Lavender. Ich und meine Freundin warfen uns einen resignierten Blick zu, willigten aber ein. Wir gingen zu Harrys und Rons Schlafsaal, da die Jungs auch mitspielen wollten. Auch die Halbblute, die im Zug mit uns gefahren sind, waren da.
Wir setzten uns in einen Kreis auf den Boden. Ich saß zwischen Annabeth und Ginny. Lavender legte eine Plastikflasche Aug den Boden in die Mitte des Kreises. ,,Ich fang an!" bestimmte sie. Die Flasche wirbelte im Kreis und blieb dann, auf Ginny zeigend, stehen. ,,Wahrheit oder Pflicht?" Ginny überlegte kurz und meinte dann entschlossen:,, Pflicht." Lavender dachte nach. ,,Geh zur fetten Dame und überzeuge sie als nächstes als Passwort Du bist dumm zu nehmen." Etwas einfallslos, dachte ich. Ginny stand auf und trampelte die Treppen hinunter. Etwa fünf Minuten später kam sie wieder. ,,Wir konnten uns auf Ich bin dumm einigen." erzählte sie. Sie drehte die ehemalig Wasser enthaltende Flasche und sie zeigte auf einen der Halbgötter. Ich glaubte, er hieß Frank. ,,Wahrheit oder Pflicht?" ,,Wahrheit." sagte er fest. ,,Welches Mädchen hier ist am hübschesten?" fragte sie schließlich eine Standardfrage. ,,Hazel!" antwortete er wie aus der Pistole geschossen. Seine Freundin gab ihm einen Kuss und lächelte glücklich. Das Spiel ging weiter. Ich musste Ron einen Kuss geben und in der Küche Kekse holen. Ein Glück, dass es nichts schlimmeres war. Annabeth musste für den Rest des Spieles auf Percys Schoss sitzen und durfte ihn nicht küssen. Ron musste bei Professor McGonagall klopfen und nach etwas Shampoo fragen. Leo sollte bei einem Automechaniker anrufen und sich genau erklären lassen, was man bei der Reperatur alles macht. Es endete damit, dass er ausrastete und den armen Mechaniker belehrte, dass das völlig falsch wäre. Die Halbgötter kugelten sich vor Lachen. Neville musste der fetten Dame einen Heiratsantrag machen und Lavender dem blutigen Baron, der allerdings nicht auffindbar war. Calypso, Ginny und Piper verzauberten die große Halle und Will, Jason und Nico mussten ganz laut singend durchs Schloss laufen, woraufhin sie alle ,,normalen" Schüler aufweckten und von Mrs. Norris und Filch gejagt wurden. Nach Mitternacht fielen wir schließlich todmüde in unsere Betten.