IX.
Annabeth
,,Percy!?" Hektisch durchsuchte ich die Poseidonhütte. ,,Ja, Neunmalklug?" Percy saß ganz gemütlich auf seinem Bett und beobachtete mich amüsiert. ,,Weißt du, wo ich die zwei Bücher über England hingelegt habe?" ,,Die sind in meiner Reisetasche, weil sie nicht mehr in deinen Koffer gepasst haben." erklärte mir mein Algenhirn. ,,Oh... gut. Uns wo sind die Ambrosiakekse?" ,,In deinem Rucksack." ,,Oh... und die Architekturbücher?" Percy seufzte. ,,Die Hälfte bei mir, die Hälfte bei dir."
Ich öffnete nochmal hektisch alle Schränke. ,,Und wir haben wirklich alles?" ,,Jaha" sagte mein Freund. ,,Komm jetzt. Die anderen warten sicher schon." Zusammen mit unserem Gepäck gingen wir.
,,Mein Gott!" Das war Will. ,,Was habt ihr denn alles dabei?!" Er und Nico standen neben unserem Auto mit jeweils einem Rucksack. Ich lies meinen Blick über unser Gepäck wandern. Ich hatte einen Rucksack, einen Koffer und eine Reisetasche, welche Percy trug. ,,Das ist nicht viel!" beschwerte ich mich. ,,Nee gar nicht. Du hast bloß die halbe Athenehütte mitgenommen." grummelte Percy und wuchtete seine Reisetasche in den Kofferraum. Es folgten meine Reisetasche und der Koffer von mir. Nico und Will grinsten. Dann kamen auch Piper und Jason. Piper mit einem Rucksack und einem Koffer. Jason nur mit einem Koffer. Clarisse und Chris hatten jeder einen Rucksack und die Tochter des Areshütte außerdem eine Reisetasche mit ihren Gewichten. Nachdem alles im Kofferraum war, verabschiedeten wir uns von Chiron und Mr. D.
Dann setzte sich Percy an das Lenkrad und Jason auf den Beifahrersitz. Endlich fuhren wir los.
Wir rollten schon seit einer viertel Stunde durchs Parkhaus und fanden einfach nicht den reservierten Platz. Schließlich entdeckte ihn zum Glück Chris, sonst hätten wir den Zug verpasst. Wir hasteten zum Gleis neun. Aber wo war bitte Gleis 9 3/4 ?
Keiner konnten helfen. Percy verlor langsam die Nerven. Clarisse zerquetschte gelangweilt die Ameisen, die am Boden krabbelten und Chris studierte eine Straßenkarte. Will und Nico befragten Leute, besser gesagt, Will befragte die Leute und Nico stand nicht gerade happy daneben. Piper zupfte mich am Ärmel. ,,Guck mal!" Sie nickte zu einer Familie, die alle rote Haare hatten. ,,Los jetzt, Ron!" befahl eine etwas rundliche Frau. Das war wohl die Mutter. Ich bemerkte, dass nicht alle rote Haare hatten. Ein Junge hatte schwarze und ein Mädchen trug braune Wuschelhaare.
Sie waren wohl beide um die sechzehn oder siebzehn Jahre alt. Der mit Ron angesprochene gab dem braunhaarigen Mädchen noch einen Kuss und rannte dann mit Gepäckwagen los. Genau auf eine Mauer zu. Plopp! Der Junge verschwand in der Mauer. Der Rest der Familie lief hinterher. Einer nach dem anderen. Wir staunten alle nicht schlecht.
,,Wer will zuerst?" fragte Chris schließlich. Piper nahm meine Hand. ,,Wir machens." Zusammen liefen wir auf die Mauer zu.
Ich schoss die Augen in der Angst, gegen die Mauer zu laufen. Doch nichts passierte. Zögernd öffnete ich sie wieder und sah mich staunend um. Piper ebenso. Wir standen mitsamt unseren zwei Koffern und den Rucksäcken auf einem Bahnsteig. Es wimmelte von Menschen. In der Nähe entdeckte ich die rothaarige Familie wieder.
,,Hey ihr Süßen!" Ein Junge hatte uns angesprochen. ,,Ich bin Blaise. Wollt ihr euch vielleicht zu uns setzten?" Er deutete mit der Hand auf eine Gruppe von Jugendlichen. Ein eher dickerer Junge, ein ziemlivh hässliches Mädchen und ein Junge mit blonden Haaren, welche er zu einer komischen Frisur trug. ,,Nein danke!" flötete Piper. Der Junge lächelte. ,,Ach, komm schon Süße. Ihr seid ziemlich hübsch, wisst ihr das." ,,Nein danke" wiederholte ich. Versuchte der gerade mit uns zu flirten?! Aus dem Augenwinkel sah ich, wie die Familie von Gleis neun auf uns aufmerksam wurde. ,, Los kommt, Ladys! Ihr müsst nicht mit anderen Loosern rumhängen. Er beugte sich vor als wollte er einem von uns einen Kuss geben. Ich sah, wie die Familie näher kam. ,,Ey du! Was bildest du dir eigentlich ein?!" Zwei Paar Hände packten diesen Blaise und rissen ihn zurück. Percys Augen funkelten vor Zorn und man sah Jasons Adern deutlich hervortreten, wie immer wenn er wütend wurde. ,,HATTEST DU GERADE VOR MEIN E FREUNDIN ZU KÜSSEN?! " brüllte Percy. Blaise' Freunde waren jetzt auf uns aufmerksam geworden. Ich sah, wie sich dieser Ron ein Grinsen verkneifen musste. ,,Verzieh dich! Und das DALLI!" zischte Jason. Blaise sah aus, als wollte er was sagen und versuchte dann einen rechten Kinnhacken auf Jason zu platzieren. Der hielt die Faust ab und warf Blaise zu Boden. Dieser wimmerte vor Schmerz. ,,Versuch so was nicht nochmal." meinte der Sohn des Zeus wütend. Da verzog sich dieser Blaise endlich. Inzwischen grinsten fast alle am Bahnhof. Anscheinend hatte dieser Blaise schon ziemlich viele Herzen gebrochen. Ich gab Percy einen Kuss. Die anderen waren inzwischen auch durch die Wand gekommen und grinsten ebenfalls.
Wir entdeckten zwei freie Abteile nebeneinander. Doch vor lauter Schülern sahen wir nichts mehr und wir verloren uns aus den Augen. Schließlich saßen Percy, ich und Will zusammen in einem Abteil. Percy hob mit Leichtigkeit meinen Koffer, die zwei Reisetaschen und die zwei Rucksäcke auf die Gepäckablage.
Dann ließ er sich auf seinen Platz fallen. ,,Ich hoffe, dass wir niemanden vergessen haben." Der Zug fuhr los.
Hermine
Ich musste lachen, als ich die Szene mit Blaise sah. Der war selbst schuld. Neugierig machten mich aber diese Schüler. Ich hatte sie noch nie gesehen und sie waren sicher schon siebzehn!
Wir fanden kein freies Abteil mehr. Ginny hatte sich zu Neville und Luna gesetzt. Endlich sah ich drei freie Plätze in Abteil der komischen Schüler. Ich sah, wie der dunkelhaarige Junge das Gepäck so spielend leicht auf die Gepäckablage hob. Jetzt verstand ich, wieso der keine Angst vor Blaise hatte. ,,Wollen wir da wirklich rein?" fragte mich Ron eingeschüchert. ,,Ja!" gab ich zurück und klopfte an die Tür.
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