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23

Starr blickte Carsten in den Spiegel. Das Gesicht, das er darin sah, zeigte das pure Entsetzen. Es war eine bleiche Grimasse auf der sich absolute Fassungslosigkeit abzeichnete. Er fasste sich ins Gesicht und ging näher an den Spiegel heran. War auch sein Gesicht aus Papier? War es vollständig zu Papier geworden ... über Nacht? Und er hatte es nicht einmal bemerkt?

Aber sein Gesicht war noch das alte. Alles war normal, auch seine Hose und seine Schuhe. Nur seine Hände waren aus Papier. Nur die Hände ... Doch das beruhigte ihn das keineswegs, denn wenn sein T-Shirt und seine Hände über Nacht zu Papier geworden waren, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis der komplette Carsten zu Papier werden würde. Und dann? Dann würde er vielleicht nicht mehr in die richtige Welt zurückkehren können? War es so? Und warum waren das Shirt und die Jeans übersprungen worden? Sie hätten zuerst zu Papier werden sollen, bevor Carsten an die Reihe kam.

Schnaufend schüttelte er den Kopf. Natürlich, wie hatte er denn Henry auch glauben können. Die Information, dass zuerst die Kleidung zu Papier wurde und dann erst der Mensch, kam doch von keinem Geringerem als von Henry. Und was Henry sagte, sollte man nicht auf die Goldwaage legen. Ganz besonders dann nicht, wenn man selber derjenige war, der Henry die Höhenangst geschenkt hatte. Tja ...

Carsten kam zum Schluss, dass er nicht herausfinden wollte, was an ihm als nächstes zu Papier wurde. Zwar hatte es Henry auch geschafft, aus dem Roman heraus in die echte Welt zu kommen, aber er war doch immer noch aus Papier. In die echte Welt hatte er kommen können, was aber nichts daran geändert hatte, dass er Papier geblieben war. Wenn das funktionierte, dann würde Carsten wohl zumindest wieder in seine altbekannte Welt zurückkehren können, selbst wenn er einmal zu Papier geworden war. Ein schwacher Trost, aber in dieser Situation war es um Längen besser, als gar keine Hoffnung zu haben.

Für einen Moment beruhigte ihn der Gedanke, dass am Ende doch vielleicht alles irgendwie gut werden könnte. Er versuchte, zur Ruhe zu kommen, um wieder nachdenken zu können. Er saß immer noch im Badezimmer fest und musste zusehen, dass er hier heraus kam. Durch das Fenster würde er nicht klettern können, denn es war viel zu eng. Eine Katze würde hindurch passen, aber nicht ein ausgewachsener Carsten, auch wenn er nicht sonderlich groß und nicht besonders füllig war. Ein erwachsener Mensch würde sich nicht durch das enge Fenster zwängen können. Vielleicht einer aus Papier, aber noch war Carsten echt. 

Also blieb nur noch der Weg durch die Tür. Die Tür, hinter der Henry lauern konnte. Carstens Blick fiel auf den Eimer. Der Eimer mit Wasser war seine Absicherung. Wenn Henry ihm zu nahe kam, dann würde er eine kalte Dusche bekommen. Carsten würde sich wehren. Er würde sich bestimmt nicht von Henry zusammenfalten lassen, ohne Gegenwehr zu leisten.

Doch um sich nicht selbst zu gefährden, nahm Carsten die Putzhandschuhe aus der Wanne, die er nur vorhin achtlos dorthin geworfen hatte, und zog sie sich über. Einen Moment lang überlegte er es sich fast anders. Eigentlich wollte er die Tür nicht öffnen. Er wollte es lieber aussitzen und wenn das bedeuten würde, dass er noch tagelang hier ausharren müsste. Wasser war ja da, also müsste er zumindest nicht verdursten. Eine Toilette war auch vorhanden. Schlafen konnte er in der Badewanne, wenn er sie mit ein paar Handtüchern auslegen würde. Ohne Essen kam man einige Tage aus.

Aber nein! Er wollte das nicht. Er wollte hier raus und mit hier raus meinte er nicht nur das Bad, sondern auch den Roman. Endlich weg, endlich wieder zu Lisa. Lisa! Lisa hatte er die ganze Zeit nicht vergessen. Wo sie war, das wusste er nicht und er hatte nicht die leiseste Idee, wo sie stecken konnte. Sie konnte in der echten Welt zurückgeblieben sein oder sich irgendwo in der Welt des Romans aufhalten, aber Anhaltspunkte gab es keine. Carsten konnte nur raten.

Aber das musste er vertagen. Zuerst würde Carsten das Manuskript finden müssen und die Geschichte umschreiben, sodass er wieder zurück in die Welt konnte, woher er kam. Dann würde sich vielleicht auch die Frage um Lisa klären. Und wenn nicht? Dann würde er sie suchen. Er würde sie finden. Irgendwo musste sie sein, sie konnte nicht vom Erdboden verschluckt worden sein.

Und dann war da noch Luisa. Sie hatte geschrien. Schon in dem Moment, dachte Carsten zerknirscht, hätte er sich aus seiner Deckung wagen sollen. Aber nein, der kleine Carsten hatte sich in Sicherheit gebracht. Wie ein kleines Häschen war er in seinen Bau gehoppelt. Sicherlich war Luisa von Henry angefallen worden. Bestimmt hatte er ein Fenster eingeschlagen und hatte von Luisa wissen wollen, wo Carsten war. Sie hatte es ihm womöglich nicht sagen wollen und daraufhin war sie von Henry angegriffen worden. Der Gedanke fühlte sich an, wie ein Stein in Carstens Magen.

Lieber spät als nie entschloss sich Carsten dazu, sich heraus zu wagen. Er hielt den Eimer Wasser in der einen zitternden Hand, mit der anderen schob er den Riegel zurück. Henry konnte direkt vor der Tür warten. Oder in der Deckung lauern. Vielleicht in der Küche oder draußen. Nur darauf wartend, dass Carsten seinen sicheren Zufluchtsort verlassen und sich arglos nach draußen begeben würde. Dann würde er angreifen. Reflexe wie eine Raubkatze. Die hatte Carsten nicht und er würde Henry unterlegen sein, wenn er nicht diese eine Absicherung hätte. Dieses eine Ass im Ärmel von Carsten. Der Eimer mit Wasser.

Carsten kam es so vor, als würde sein Herz im Hals schlagen. Sein Atem ging zu schnell. Länger zu warten würde die Sache trotzdem nicht besser machen. Deshalb drückte er langsam den Türgriff herunter. Mit einem leisen Quietschen ging die Badezimmertür auf und Carsten spähte vorsichtig in den Flur. Keine Spur von niemandem. Die Küchentür, die der Badezimmertür gegenüber lag, war geschlossen.

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