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☆>Vierundvierzig<☆

We took a back road
We're gonna look at the stars
We took a back road in my car
Down to the ocean, it's only water and sand
And in the ocean we'll hold hands

The Killers - Bones

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„Hey Prinzessin, wach auf!“, weckte mich eine sanfte Stimme, während eine Hand langsam über meine Wange strich.

„Geh weg! Lass mich schlafen!“, murmelte ich und schlug im Halbschlaf nach der Hand, die mich nun am Hals kitzelte.

„Ich kann dich auch wie Dornröschen wecken.“

Warmer Atem strich über mein Gesicht und ich schlug so schnell die Augen auf, dass Liam eine Nasenlänge von mir entfernt erschrocken inne hielt.

„Untersteh dich!“, knurrte ich mit vom Schlaf belegter Stimme, dann setzte ich mich verwirrt auf und fuhr mir gähnend durch’s Haar.

Ausgeschlafen?“, fragte Liam und ließ sich auf dem Boden nieder.

Neben ihm stand eine große Flasche, die ich im Halbdunkel des Zimmers nicht genau identifizieren konnte.

„Wie spät ist es?“, switchte ich ins Englische.

„Die Jungs sind vor ner Stunde losgegangen, falls es dir darum geht“, erwiderte er mit neutraler Stimme.

„Mist, ich muss eingeschlafen sein“, murmelte ich peinlich berührt.

„Das hat Louis auch vermutet, der wollte dich nämlich abholen. Aber er hat mir eine SMS geschrieben, dass ich nach dir sehen soll.“

„Aha.“

Welchen anderen Grund hätte es auch geben können, dass er sich schon wieder in meinem Zimmer herumtrieb? Was machte dieser Mann mit mir, dass ich mich über seine Einbrüche in meine Privatsphäre schon gar nicht mehr wunderte?

„Lass mich raten, weil dir klopfen zu anstrengend war, hast du dich einfach selbst reingelassen, richtig?“, fragte ich sarkastisch und hockte mich im Schneidersitz auf’s Bett.

„Falsch. Du hast auf mein Klopfen nicht reagiert, also dachte ich, ich sehe vorsichtshalber mal nach.“

Ich nickte und gähnte.

„Ich war übrigens grad auf dem Weg zum Strand. Hast du Lust mitzukommen? Dann entgeht dir zwar die Gesellschaft der Jungs, aber zumindest nicht der Alkohol.“

Er schwenkte die Flasche so, dass ich das Etikett sehen konnte.

„Vodka?“, fragte ich, nachdem ich den Schriftzug gelesen hatte.

„Wo hast du die denn aufgetrieben?“

„Das Personal der Hotelbar war so freundlich, mir eine ganze Flasche zu verkaufen. Auch, wenn sie’s nicht gern getan haben“, grinste er fröhlich.

„Bekommst du eigentlich immer was du willst?“, seufzte ich kopfschüttelnd und gab mir innerlich selbst eine Antwort.

Wer hätte schon ernsthaft Liams Charme wiederstehen können?

„Meistens“, antwortete er diplomatisch und legte den Kopf schief.

„Also, was ist, kommst du mit?“

Mein Verstand sagte mir, dass ich ihn so schnell wie möglich loswerden sollte, wenn ich nicht wieder von ihm verletzt werden wollte. Mein verräterisches Herz hingegen schlug bei dem Gedanken daran, mit Liam allein am Strand zu sitzen, sofort schneller.

„Ich weiß nicht…“, sagte ich also unentschlossen.

„Komm schon, gib dir einen Ruck“, bettelte er.

Viel zu schnell gewann mein Herz Oberhand über meinen Verstand.

„Okay, ich komme mit.“

***

Kurze Zeit später liefen wir über den noch etwas warmen Sand und ließen uns schließlich darauf nieder. Liam platzierte die Vodkaflasche vor uns und zündete sich eine Zigarette an. Dann starrten wir beide auf’s Wasser hinaus.

„Ich liebe das Meer“, seufzte ich gedankenverloren, was mir einen Seitenblick von Liam einbrachte.

Ich wartete darauf, dass er etwas sagte, doch er blieb stumm. Stattdessen griff er nach dem Vodka, schraubte den Deckel ab und nahm einen Schluck. Dann hielt er die Flasche zu mir hinüber, woraufhin ich ebenfalls vorsichtig daran nippte. Der Vodka brannte in meiner Kehle und ich musste kurz husten.

„Hey Schatz, vorsichtig!“, lachte er und klopfte mir kurz auf den Rücken.

Ich überging meinen neusten Spitznamen und räusperte mich, um die Vodkareste aus meiner Kehle zu kriegen.

„Als ich noch in Bayern gewohnt habe, bin ich mit meinem Vater immer zum See gefahren“, begann Liam plötzlich unvermittelt zu erzählen.

„Als ich zum ersten Mal dort war, habe ich gedacht, dass das das größte Meer der Welt sein müsste.“

Er lächelte gedankenverloren bei dieser Erinnerung und ich hatte das Gefühl, dass ich vor lauter Zuneigung zu ihm gleich zerfließen würde. Ich rutschte ein Stück näher an ihn heran, sodass ich seine Körperwärme spüren konnte.

Verstehst du dich gut mit deinen Eltern?“

„Ja, aber als sie sich getrennt haben, habe ich mit ihnen Streit gesucht, wann auch immer es möglich war“, grinste er.

„Das ist normal“, sagte ich.
„Du warst ein Kind.“

„Wahrscheinlich“, pflichtete er mir bei und nahm einen weiteren Schluck Vodka.

Stille trat ein. Nachdenklich wand ich Liam die Vodkaflasche aus der Hand und nahm einen großen Schluck. Beim zweiten Mal war es schon gar nicht mehr so schlimm, allerdings konnte ich fast sofort merken, wie mir der Alkohol in den Kopf stieg. Ich hatte über den Tag kaum etwas gegessen. Ich schaltete auch den letzten Teil meines Verstandes aus und nahm einen weiteren Schluck.

„Hey, du Schluckspecht“, beschwerte sich Liam auf Englisch und nahm mir die Flasche ab.

„Ach, so ist das also. Erst werde ich eingeladen, aber wenn es um den Schnaps geht, wirst du geizig ja?“

Blitzschnell riss ich ihm erneut den Vodka weg und nahm mehrere große Schlucke, bevor ich ihm die Flasche zurückgab.

„Schatz, ich will nur nicht, dass du morgen immer noch betrunken im Flugzeug hockst“, tadelte er sanft.

„So wird mir wenigstens warm“, sagte ich trotzig.

Liam riss die Augen auf und nahm seinen Mund vom Flaschenhals.

„Dir ist kalt?“

Ich deutete auf meine Arme, die eine Gänsehaut zeigten, die aber nur partiell von der kühlen Brise, die vom Meer hinüberwehte herrührte. Seine Anwesenheit war mindestens im gleichen Maß dafür verantwortlich.

Sag mir das doch!“

Wie selbstverständlich legte er einen Arm um mich und zog mich an sich, wobei er meinen Oberarm rieb, um die Durchblutung anzuregen.

Mein Herz zog mit Hilfe des Vodkas meinem Verstand mit der Keule eins über und verfrachtete ihn in irgendeine dunkle Ecke. Ich hatte keine Lust mehr, mir über jedes Detail meiner Handlungen Gedanken zu machen.

Ich wusste nicht genau, womit es zu tun hatte, beziehungsweise wusste ich es eigentlich ganz genau, nämlich mit dem Mann, der grade neben mir saß. Wie auch immer er es gemacht hatte, er hatte es irgendwie geschafft, einige meiner Wunden, die mit dem Unfall gekommen waren, wieder zu schließen.

Liam war hartnäckig gewesen und hatte mich zu Sachen gebracht, die wohl andere in hundert Jahren nicht bei mir hätten bewegen können. Weder Greg, noch Sherin, noch Jasper damals hatten mich davon überzeugen können, dass meine Narben nicht so schlimm waren, wie ich sie empfand, dass ich mich wegen ihnen nicht zu verstecken brauchte.  

Liam hingegen war nicht nur der erste ‚Fremde‘ gewesen, dem ich meine Narben gezeigt hatte, sondern er hatte es irgendwie auch geschafft, mich dazu zu überreden, sie in aller Öffentlichkeit am Strand zu zeigen.

Wenn er nicht so tiefe Gefühle für mich hatte, wie ich für ihn, musste ich damit leben. Aber trotz allem tat er mir mit seiner Art einfach gut und bis dahin würde ich nehmen, was ich kriegen konnte, wohl wissend, dass ich mich sonst mein ganzes Leben fragen würde, was gewesen wäre, wenn…

Also rutschte ich noch näher an ihn heran, legte meine Beine über seinen Schoss und schmiegte mich an ihn. Meine Nase lag nun direkt an seinem Hals und ich sog gierig seinen Duft ein. Er versteifte sich kurz bevor er beide Arme fest um mich schloss, was mir ein zufriedenes Seufzen entlockte.

„Na, Prinzessin, kuschelbedürftig?“, fragte er leise.

„Warum tust du das?“, nuschelte ich, wobei meine Unterlippe die zarte Haut an seinem Hals streifte.

„Warum tue ich was?“, fragte er zurück.

„Mir diese Spitznamen zu geben. Prinzessin, Krümel, Schatz…“

Ich lehnte mich ein Stück von ihm weg, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Mit einem Mal wirkte er unsicher.

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil ich dich mag.“

Ich lächelte schmerzlich und bettete meinen Kopf wieder an seiner Schulter. Mit einer Hand begann ich mit einer seiner Haarsträhnen zu spielen, was dank dem Vodka schon reichlich träge ausfiel.

Eine Weile saßen wir so schweigend da und tauschten die Flasche hin und her. Ich merkte wie mir zunehmend schwummerig wurde. Meine Körpertemperatur schien stetig zu steigen, bis mir selbst Liams Umarmung unangenehm war. Ruckartig schob ich ihn von mir und stand auf. Überrascht sah er mich von unten her an.

„Was’n jetzt?“, nuschelte er, ebenfalls deutlich bemüht, nicht zu lallen.

Unseren Alkoholvorrat hatten wir inzwischen zu Dreivierteln vernichtet. Ich antwortete ihm nicht, sondern zog nur wortlos mein T-shirt über den Kopf, dann strampelte ich mir reichlich ungeschickt, die Shorts von den Beinen. Als ich wieder aufblickte, hatte sich etwas Dunkles und Animalisches in Liams Gesichtsausdruck geschlichen. Ihm noch einen langen Blick zuwerfend, drehte ich mich schließlich um und lief nur in Unterwäsche zum Meer hinunter.

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Ach ja. Das ignorieren hat nicht geklappt.

Nun will sie das nehmen was sie bekommen kann.

Was meint ihr dazu?

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