☆>Fünf<☆
Wir nahmen ein Taxi zu der Halle in der One Direction an diesem Abend spielen sollten. Obwohl es noch früh am Nachmittag war, hatte sich bereits ein kleines Grüppchen schwarz gekleideter Mädels vor dem Eingang zusammengerottet.
Franky lotste den Taxifahrer zum Hintereingang, wo wir durch eine rot gestrichene Brandschutztür den Club betraten.
„Hast du deinen Pass dabei?", fragte er nachdem wir einen Türsteher passiert hatten, der die Tür im Auge behielt.
Ich nickte und fischte ihn aus meiner Tasche. Anschließend hängte ich ihn mir brav um den Hals.
Wir liefen einen Flur entlang, der in einem undefinierbaren Farbton zwischen gelb und grau gestrichen war und je weiter wir kamen, desto lauter wurde das nervtötende Geräusch eines Schlagzeugsoundchecks, die grundsätzlich so klangen, als würde ein Affe wahllos die Drums malträtieren.
Nachdem wir eine weitere dicke Tür passiert hatten, schlug uns der Lärm direkt entgegen und ich fand mich auf der Bühne wieder, auf der eine Gruppe Roadies beschäftigt war, Verstärker zurechtzurücken und Kabel auf dem Boden festzukleben. Von der Band war weit und breit nichts zu sehen.
„Ich dachte, ich stell dir erstmal unser Team vor, dann gehen wir zu den Jungs", erklärte mein Begleiter und haute einem molligen Dunkelhaarigen mit Vollbart auf die Schulter, der grade dabei war einen Verstärker an uns vorbeizutragen.
„Das hier ist Elmo, er wird uns die ganze Zeit begleiten, schläft aber nicht bei euch im Bus."
Der Dunkelhaarige nickte mir gequält zu, der Verstärker schien wirklich schwer zu sein.
„Eigentlich heiße ich Erich...", erklärte er mit angenehm dunkler Stimme kurz seinen ungewöhnlichen Namen „...und ich würde dir jetzt gern die Hand schütteln, aber...."
Er deutete mit dem Kopf auf den Verstärker und grinste.
Ich musste lachen.
„Schon klar, ich bin Elif."
Ein Ausdruck der Erkenntnis breite sich über sein Gesicht aus.
„Ach, die Pressetante!"
Ich nickte.
„Genau die!"
Nacheinander stellte mich Franky auch der restlichen Crew vor. Außer Elmo gab es noch einen weiteren Roadie namens Richard, zwei Techniker und natürlich Boris, der Herr über das Mischpult bei den Auftritten war.
„Spielt die Band eigentlich noch selbst", witzelte ich, nachdem Franky mir alle vorgestellt hatte und wir uns backstage auf den Weg zur Garderobe der ‚Düsterrocker' befanden.
Er lachte.
„Manchmal."
Inzwischen hatte er sich sein Sakko über die Schulter gehängt und fühlte sich so sichtlich wohler.
Dann öffnete er eine Tür zu seiner Rechten und schob mich hinein.
„Jungs? Hier ist jemand, den ich euch vorstellen möchte!"
Zum ersten Mal stand ich One Direction persönlich gegenüber. Zumindest Teilen davon.
Niall saß auf einem durchgesessenen Ledersofa, das an der Wand stand und widmete sich seinem Nintendo DS, Louis und Harry hockten auf einem zweiten Sofa und waren über ein Blatt Papier gebeugt und diskutierten heftig. Liam fehlte.
Nach Frankys Ansage hoben alle drei den Kopf und musterten mich kritisch von oben bis unten. Meine Stylingaktion verfehlte zu meiner Enttäuschung leider ihre Wirkung. Die Jungs waren anscheinend abgehärteter als ich gedacht hatte.
„Hi, ich bin Elif", stellte ich mich vor, als keiner der drei etwas sagte.
Niall war der erste, der mit seiner Musterung fertig war und legte seinen Nintendo beiseite, bevor er sich vom Sofa quälte.
„Hi, ich bin Niall."
Er lächelte ein strahlendes Lächeln, das ihn noch jünger wirken ließ, als er war. Er war an die ein Meter neunzig groß und seine schlaksige Figur, das weiße T-Shirt und die Wuschelfrisur ließen ihn eher aussehen, als würde er in einer Boyband à la Backstreet Boys singen.
„Freut mich."
Ich schüttelte ihm die Hand.
Langsam näherten sich auch Harry und Louis.
„Ich bin Harry, aber das weißt du sicher, oder?"
Der Schlagzeuger ließ ein strahlendes Lächeln über seine weißen Zähne perlen und ich konnte nicht anders, als mal wieder festzustellen, wie sexy ein britischer Akzent war. Wenn er jetzt noch ein wenig größer wäre und eine andere Augenfarbe hätte...
Ich riss mich zusammen und hörte auf ihn anzustarren. Außerdem hatte ich bei meinen Recherchen im Internet herausgefunden, dass sowohl Harry als auch Niall vergeben waren, was das geringere Interesse der Fans an den beiden erklärte. Da sie vom Markt waren, verlegten sich die Groupies auf die Singles der Band, Louis und Liam, wobei letzterem ständig irgendwelche Beziehungen mit irgendwelchen Popsternchen angedichtet wurden.
Louis schüttelte mir nur mit neutralem Gesichtsausdruck die Hand.
„Ich bin Louis."
„Wo ist Liam?", fragte Franky nun.
Louis zuckte die Schultern.
„Ich glaub, der ist kurz zum Rauchen raus."
„Du bist also diese Reporterin, die dieses Tagebuch über die Tour schreiben soll?", fragte Niall nun neugierig.
Ich nickte und setzte zu einer Antwort an als sich die Tür direkt hinter mir öffnete und ich schnell einen Schritt vorwärts machte, damit ich sie nicht versperrte.
„Oh, Massenauflauf?", stellte eine dunkle Stimme fest und ich stand dem fleischgewordenen Mädchentraum aller 13jährigen Teenager Auge in Auge gegenüber. Liam schob sich an mir vorbei und warf einen fragenden Blick zu Franky hinüber.
„Ich dachte, das Meet & Greet ist erst später."
Er spielte kurz mit der Zigarettenschachtel, die er in der Hand hielt und warf sie dann Niall an den Kopf, der sich schon wieder in sein Spiel vertieft hatte.
„Hey Kleiner, Elmo meinte, er braucht dich für den Soundcheck."
Niall ließ vor Schreck fast sein Spielzeug fallen.
„Liam, du Arsch, ich hasse das, wenn du das tust!", meckerte er.
Trotzdem legte er brav seinen DS beiseite und erhob sich ein weiteres Mal.
„Ich bin dann mal weg."
„Viel Spaß!", wünschte ihm Louis süffisant.
Niall streckte Louis die Zunge raus und wandte sich noch kurz an mich.
„Elif, wir sehen uns dann ja noch später."
Ich nickte und er verließ den Raum.
Auf der Sympathieskala lag Niall derzeit ganz weit vorn. Er schien ein netter Kerl zu sein, aber ich konnte mir vorstellen, dass auch er es faustdick hinter den Ohren hatte.
„Wir sehen uns später?", wiederholte Liam Nialls Aussage fragend.
„Dann bist DU diese Reporterin?"
Der Tonfall, in dem es das sagte, legte wenig Begeisterung nahe.
„Was dagegen?", entgegnete ich schnippisch.
Abwehrend hob er die Hände.
„Nein, nein. Ich hätte nur nicht gedacht, dass jemand mit dem Klamottenstil für eine Zeitschrift schreibt."
Er ließ seinen Blick über mein Outfit wandern.
Für einen kurzen Moment war ich sprachlos, dann fing ich mich wieder. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an.
„Na und? Du hast es mit DER Frisur doch auch zum Sänger geschafft, oder?"
Zu meiner Überraschung lachte er laut auf und schenkte mir dann mit einem amüsierten Lächeln ein respektvolles Kopfnicken.
Anschließend wandte er sich ab und ließ sich auf Nialls Platz auf dem Sofa fallen. Eine weitere Vorstellung hielt er ganz offensichtlich nicht mehr für nötig, denn wenige Sekunden später zog er sein Handy aus der Tasche und begann mit fliegenden Fingern eine Mail einzutippen.
An Frankys Miene konnte ich ablesen, dass er Liams Verhalten missbilligte, doch der Ausdruck war genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war.
„So, ich werde jetzt mal versuchen, diesen Menschen aufzutreiben, der uns diese wunderschöne Location gebucht hat. Elif, fühl dich ganz wie zu Hause. Einen Raum weiter ist ein kleines Buffet aufgebaut, an dem du dich bedienen kannst und wenn die Jungs dich beißen, beiß einfach zurück."
Er zwinkerte mir aufmunternd zu und verschwand ebenfalls durch die Tür.
Da keiner der Jungs Anstalten machte, sich in irgendeiner Form mit mir zu beschäftigen, entschied ich mich ebenfalls dafür, die Garderobe zu verlassen und mich noch weiter im Club umzusehen.
Zunächst warf ich einen Blick auf das Buffet, das der Caterer aufgestellt hatte. Obwohl ich eigentlich keinen Hunger hatte, nahm ich mir einen Apfel und schlenderte den Flur hinunter.
In einer Ecke stand ein einsamer Stuhl, auf den ich mich fallen ließ und zog meinerseits mein Handy aus der Tasche.
Bin im Hauptquartier gelandet. Der Gitarrist sammelt Pluspunkte, den Sänger schenk ich dir, da gibt es Abzüge in der B-Note.
Schrieb ich Sherin und wartete dann auf Antwort.
Diese ließ nicht lang auf sich warten.
S:Warum? Was war los?
E: Kleiner Schlagabtausch gleich zur Begrüßung. Ist glaub ich ziemlich von sich selbst überzeugt.
S: Das heißt, er ist heiß, selbstbewusst UND temperamentvoll? Lass die Finger von ihm, das ist meiner!
Kopfschüttelnd steckte ich mein Handy wieder weg und drehte meinen halb angekauten Apfel in der Hand. Schließlich erhob ich mich und steuerte wieder in Richtung Bühne. Lieber sah ich beim Soundcheck zu als wieder zu den schweigsamen drei Typen zu gehen.
Ich öffnete die Tür, durch die mich Franky zuvor gelotst hatte und wurde von ein paar netten Gitarrenklängen begrüßt.
Niall stand in der Mitte der Bühne und heizte den Verstärkern ordentlich ein.
Ich war positiv überrascht, der Kerl war gar nicht so schlecht. Er grinste mir zu, als ich an ihm vorbeiging und mich nach einer Sitzgelegenheit umsah, als ich jemanden erblickte, den ich hier überhaupt nicht vermutet hätte.
„Thomas, was machst du denn hier?"
Tatsächlich grinste mir Thomas, das Tuomas-Double aus dem Zug, entgegen.
„Hi Elif."
Er schien nur halb so überrascht zu sein mich zu sehen wie ich ihn.
„Du erinnerst dich an den Teil mit dem Eventmanagement? Ich hab mich um das Booking der Locations für die Tour gekümmert."
Ich sah ein kleines Licht am Horizont schimmern.
„Tourst du mit uns?", fragte ich hoffnungsvoll, doch zu meiner Enttäuschung schüttelte er den Kopf.
„Nein, für so ein süßes Lotterleben fehlt mir die Zeit. Ich wollte nur sichergehen, dass alles ohne Probleme läuft. Das mach ich immer zu Beginn einer Tour. Außerdem buche ich die Location hier zum ersten Mal."
Schade, ich hätte mir vorstellen können, dass die Tour mit Thomas wesentlich interessanter und lustiger gewesen wäre.
„Wusstest du, dass ich hier bin?"
Wieder schüttelte er den Kopf.
„Bis vorhin nicht. Franky hat mir erzählt, dass eine Reporterin die Tour begleiten würde, da habe ich eins und eins zusammengezählt. Wobei ich eigentlich eher erwartet hätte, einen Bericht über One Direction in einer Teeniezeitschrift zu lesen und nicht in einem gestandenen Rockmagazin."
Wie Recht er doch hatte. Ich zog eine Grimasse.
„Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass ich jemals für ‚Sounds of Eden' über eine derartige Band berichten muss. Aber wie heißt es doch so schön? Unverhofft kommt oft? Wir haben schon die ein oder andere Teenieband mit einem Artikel im Magazin verewigt. Auch One Direction werden wir überstehen."
Mein Gegenüber warf mir ein verschwörerisches Grinsen zu.
„Vielleicht sind sie live ja gar nicht so schlecht."
Ich rollte mit den Augen.
„Ja ja, bestimmt."
In diesem Moment begann Niall das Intro von ‚Sweet Child o Mine' von Guns & Roses anzuspielen, was bei der versammelten Crew einen spontanen Applaus hervorrief.
Andy, der Schlagzeugtechniker, der grade noch dabei war hinter dem Schlagzeug zu werkeln, stieg spontan mit ein und obwohl die Version mit nur einer Gitarre und Schlagzeug ein wenig dünn war, brüllten alle begeistert den Text mit, als Elmo sich ein Mikro schnappte und mit einer Stimme zu singen begann, dass mir kurz der Mund offen stehen blieb.
Thomas und ich standen nebeneinander und sangen laut mit, als ich aus dem Augenwinkel Liam und Louis bemerkte, die im Schatten am Rand der Bühne standen.
Gerade stieß Louis Liam in die Seite, nickte zu mir hinüber und sagte im etwas ins Ohr, was Liam breit grinsen ließ.
Ich ignorierte die beiden und alberte den Song über mit Thomas herum, der beim Refrain ‚Sweet child o mine' mit einem theatralischen Gesichtsausdruck vor mir in die Knie ging, was ich mit einem Luftkuss quittierte.
Als der Song geendet hatte, gab es lang anhaltenden Applaus und Pfiffe für die drei Protagonisten, die sich grinsend verbeugten. Niall schlug noch ein paar Saiten der Gitarre an, streckte dann seinen Daumen in Richtung Techniker nach oben und stellte die Gitarre dann in den Ständer am Rand der Bühne.
Anschließend folgte er Louis und Liam, die ganz offensichtlich auf Niall gewartet hatten und ihn anscheinend zu dem Meet & Greet abholten, von dem Liam zuvor gesprochen hatte.
„Tja, und was tun wir beiden Hübschen jetzt?", fragte ich Thomas, als wieder Normalität einkehrte und die Menschen um uns herum sich wieder ihren Aufgaben widmeten.
Er zuckte die Schultern.
„Ich weiß ja nicht, was du jetzt machst, aber ich gehe jetzt meinem Hobby nach."
„Das da wäre?", fragte ich interessiert nach.
„Erforschung der dritten Art oder auch Fans gucken!", antwortete er grinsend.
Wir machten uns also auf den Weg in den vorderen Teil des Clubs. Die Eingangstüren waren mit großen runden Fenstern versehen, aus denen wir nun einen Blick nach draußen warfen.
Obwohl der Einlass erst in drei Stunden sein würde, hatte sich das kleine Grüppchen Mädels, das ich bereits bei meiner Ankunft gesehen hatte, erstaunlich vermehrt.
Die vorderste Reihe hatte sich inzwischen mit dem Rücken zum Absperrgitter auf dem Boden niedergelassen und ich verwettete meinen halben Besitz, dass bei diesen Temperaturen nicht nur eine von ihnen mit einer Blasenentzündung nach Hause gehen würde.
Ungläubig blickte ich auf die Masse von schwarz gekleideten, zu stark geschminkten Mädchen, die zum Teil noch von ihren Eltern begleitet wurden.
„Ob die sich durch einfache Zellteilung vermehren?", spottete ich boshaft.
Thomas stieß mir in die Seite.
„Sag bloß, du hast keine Leichen im Keller und keinen Jugendschwarm?"
Ich überlegte kurz.
„Also als ich 8 war, war ich unsterblich in Brian von den Backstreet Boys verliebt. Zählt das?"
Skeptisch musterte er mich.
„Okay, ich geb's zu, ich fand Lauri von ‚The Rasmus' ganz niedlich als ich in deren Alter war", gestand ich und nickte mit dem Kopf in Richtung der wartenden Fans.
Meine dunkelhaarige Begleitung fing schallend an zu lachen.
„Lintu? Nicht ernsthaft!"
Stolz reckte ich meine Nase in die Höhe. Ich war halt damals von der Energie des Flummis beeindruckt gewesen und niemand konnte abstreiten, dass er ein recht talentierter Musiker war und ein niedliches Stupsnäschen hatte.
Ich stieß dem immer noch lachenden Thomas mit dem Zeigefinger vor die Brust.
„Hey, ich schütte dir mein Herz aus und du lachst mich aus? Aber weißt du was, ich steh da drüber. Ich hab mich sogar als Fan geoutet als Lauri und Aki bei uns in der Redaktion waren und bekomme jetzt jedes Mal das neue Album schon vor Veröffentlichung mit persönlicher Widmung geschickt!"
Ich streckte ihm die Zunge raus, während Thomas noch weiter keuchend Luft holte.
„Du darfst jetzt aufhören zu lachen!"
Abwehrend hob Thomas die Hände.
„Schon gut."
Er sah amüsiert lächelnd wieder aus dem Fenster.
„Aber mal ehrlich, wenn das dein Jugendschwarm war, dann frag ich mich, warum du dich grade mit mir rumtreibst und nicht sabbernd Liam hinterherläufst. Der müsste doch voll dein Typ sein, oder? Oder ist er dir zu groß?", spielte er grinsend auf Lauris Körpergröße an.
Hoheitsvoll warf ich mein Haar über die Schulter.
„Weißt du, bei jeder Frau gibt es eine Orientierungsphase und die Ära der Wischmoppfrisur hab ich schon lange hinter mir gelassen."
„Hört, hört."
Er klopfte mir auf die Schulter.
„Jetzt aber zum vergnüglichen Teil..."
Bevor ich fragen konnte, was er damit meinte, hatte er schon die Tür entriegelt.
Nach einem letzten Blick auf mich, stieß er die Tür sacht einen Spalt auf.
Den Mädels draußen war das natürlich nicht entgangen und sofort setzte draußen ein lautes Kreischkonzert ein. Thomas ließ die Tür wieder zufallen und sah wieder durch das Fenster hinaus.
Die Reihe der sitzenden Mädchen war aufgesprungen und aufgeregt, schnatternd, deuteten alle in Richtung Tür. Wieder schob Thomas die Tür ein Stück auf und erneut schlug uns eine ohrenbetäubende Welle Lärm entgegen.
„Loooooouuuuiiiis!"
„Liiiiiiiiiiaaaaaaam!"
„Louis, ich liebe dich!"
Dann fiel die Tür wieder zu.
Kopfschüttelnd starrte ich Thomas an.
„Und das macht dir Spaß?"
Er hob den Zeigefinger.
„Pass auf."
Er öffnete erneut die Tür – Kreischen – und trat dann hinaus.
Plötzlich war es so still, dass man die Grillen hätte zirpen hören können, wären denn in dieser Betonwüste Köln welche ansässig gewesen.
Neugierig streckte ich ebenfalls den Kopf hinaus. Die Gesichter der Fans, die erkannt hatten, dass sie einfach nur verarscht worden waren und nicht ihre Idole hinter der Tür standen, waren einfach zu köstlich. Lachend verzog ich mich wieder ins Innere des Clubs, Thomas folgte mir kurze Zeit später und verriegelte die Tür.
„Ich musste einfach mal dringend Luft schnappen", erklärte er breit grinsend und schritt pfeifend wieder in Richtung des Clubraums.
Ich folgte ihm, konnte mir aber auf dem Weg zurück ein Gähnen nicht verkneifen. Es war wirklich früh gewesen, als ich heute Morgen aufgestanden war.
„Na, müde?", erkundigte sich Thomas.
„Soll ich dich irgendwohin mitnehmen, wenn ich mich jetzt vom Acker mache?"
„Du gehst?", fragte ich entsetzt.
Ich hatte gehofft mich während des Konzerts mit ihm in eine Ecke verkrümeln und ordentlich ablästern zu können.
„Ja, ich bin seit heute Mittag hier. Die Location ist sauber, die Technik funktioniert, alles was jetzt noch schiefläuft liegt an One Direction und ihrer Crew. Außerdem muss ich heute Abend schon wieder zurück nach London."
Ich überlegte kurz.
Zum einen war es eventuell nicht ratsam, gleich beim ersten Konzert der Tour mein absolutes Desinteresse zu demonstrieren, andererseits würden noch viele weitere folgen und ich hatte nur heute die Ausrede, dass ich von der Anreise völlig erledigt war.
„Ich such kurz Franky und klär das mit ihm, okay?", schlug ich vor.
Thomas nickte.
„Von dem muss ich mich auch noch verabschieden, ich komme mit."
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Das war also das erste zusammen treffen. Lief doch gut oder?
Was habt ihr für ein ersten Eindruck von den Jungs?
Wenn euch gefällt was ihr gelesen habt, lasst mir gern ein Sternchen da.
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