Chapter 4: The strange man on the streets
Chan fluchte leise vor sich hin und drückte seine Finger in das Lenkrad, während Show me how to live von Audioslave das Innere seines Trucks ausfüllte. Jetzt hatte er auch noch ein verdammtes Reh angefahren! Konnten diese Viecher nicht einmal aufpassen? Hörten sie nicht, wenn sich ein Auto nährte? Rehe haben doch so ein sensibles Gehör. Dieses anscheinend nicht. Der orangehaarige junge Mann seufzte auf und schnallte sich los. Er musste sich darum kümmern. Wen rief man da am besten an? Er würde die Polizei anrufen, da er keine andere Anhaltsstelle kannte. Da wollte Chan einfach nur in seinem angetrunkenen Zustand und mit voller Lautstärke Audioslave anhören, um seine nagenden Gedanken mit den lauten Gitarreneinsatz übertönen und dann passierte das. Der Tag war echt beschissen. Chan öffnete die Tür und stieg aus. Er musste den Schaden anschauen, auch wenn ihm nicht gerade war ein zerplatzten Körper zu sehen. Und dann noch das ganze Blut und Fell an seinem Kühler! Das wird so eine Sauerrei geben. Chan verfluchte das dämliche Reh für seine Dummheit und lief langsam um sein Auto herum.
Seine Fluchen verstummte, als er den in schwarz, gekleideten jungen Mann sah, dessen Kopf blutete. Hatte er einen fucking Menschen angefahren?! Seine Wut verwandelte in Verzweiflung. Wenn jemand herausfand, dass er ein menschliches Lebewesen getötet hatte, dann würde er nicht nur seinen Führerschein verlieren sondern ins Gefängnis für fahrlässiges Töten wandern. Chan ging in die Hocke und berührte den jungen Mann an der Schulter. Er murmelte etwas unverständliches und wandte sich etwas. Chan seufzte erleichtert auf. Er war nicht tot. Der schwarzhaarige junge Mann drehte sich, sodass der leicht betrunken Fahrer das Gesicht erkennen konnte. Seine linke Gesichtshälfte war voller Blut. Rote Flüssigkeit quoll ununterbrochen aus seiner Schläfe. Eine Platzwunde. „Ich bring dich ins Krankenhaus", meinte Chan und hob den verletzten Mann langsam auf, um ihn in sein Truck zu befördern. „Nein.....kein Krankenhaus...", murmelte der verletzte junge Mann angestrengt. In Chans Armen wälzte er sich, stöhnte leise vor Schmerzen. „Du bist verletzt!" Kraftlos streckte der verletzte junge Mann den Arm nach den Fahrer aus, er wollte ihn packen um ihn davon abzubringen, doch seine Verletzung machte ihn so unzurechnungsfähig, dass seine Berührungen wie die eines Babys glichen.
Chan legte den jungen Mann auf den Rücksitz und stieg wieder ein. Er würde auf jeden Fall zum Krankenhaus fahren. Vielleicht musste der Verletzte sogar genäht werden. Chan wollte gerade losfahren, als der junge Mann sich langsam aufrichtete und ihn mit großen Augen musterten. „Du hast mir Au Au gemacht, aber als Werwolf ist das bald weg! Du wirst sehen!", sagte er und drückte sich gegen Chans Lehne, „Wo fahren wir hin? Gehen wir Eis essen?", fragte er erfreut. Seine dunklen Augen strahlten ganz entzückt. Chan sah geistesabwesend in den Rückspiegel des Autos. Was passiert hier gerade? War der verletzte Mann einfach aufgestanden und faselt irgendwelche komischen Sachen vor sich hin? Wahrscheinlich irgendwelche Symptome wegen der Verletzung. Vielleicht hat der Aufprall eine Gehirnerschütterung ausgelöst. Chan kannte sich nicht aus und so blieb es nur bei reiner Spekulation. „Legen Sie sich lieber wieder hin. Sie sind verletzt", sagte Chan nüchtern und umschloss das Lenkrad fester. „Sie? Du kannst mich Innie nennen! Und wie heißt du? Ich mag deine Haare! Sie erinnern mich an Orangen!" Der verletzte Junge kicherte etwas vor sich hin.
Die Szene konnte nicht surrealer werden als sie schon war. Der verletzte junge Mann, saß da, dicht gegen seine Lehne gebracht, während er wie ein kleines Kind redete und Blut seine linke Gesichtshälfte runterlief. „Das ist schön...Innie....ich bin Chan...?" Er wusste nicht, ob Reden gegen Gehirnerschütterungen half aber so konnte er den jungen Mann von seinen Schmerzen ablenken, sollte er welche haben. „Dann nenne ich dich Channie! Channie mit den Orangenhaaren!" Verzückt beugte sich Innie runter und biss sanft in die Haare von Chan. „Om nom nom! Aber warte...deine Haare schmecken nicht nach Orangen....", sagte Innie traurig und spuckte Chans Haare aus. Haarbüschel waren nun von Speichel ertränkt. Angewidert verzog sich Chan das Gesicht. „Was soll das werden? Ich glaube, Sie haben sich ihren Kopf sehr schlimm gestoßen. Kommen Sie, ich bringe Sie ins Krankenhaus."
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