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Kapitel 6

War ich ein Feigling? Ich konnte meinem Vater nicht in die Augen sehen, als ich flüsterte: "Entschuldigung. Ich kann das nicht."

Geschockt entgleisten ihm die Gesichtszüge. Es überraschte ihn offensichtlich mehr als damals, als wir verkündeten, dass wir heiraten wollten.

Plötzlich liefen Tränen über meine Wangen. Ich wußte, dass ich viele Herzen brechen würde. Aber es ging nicht anders.

Meine Hände gruben sich in den weißen Tüll meines Unterkleides. Ich packte, was ich kriegen konnte, streifte die zierlichen Schuhe von den Füssen und rannte. Rannte einfach davon.

Mein Lebenstraum war ein Trümmerhaufen. Alle Vorstellungen, die ich von diesem unvergesslichen Tag gehabt hatte, platzten wie Seifenblasen. Seit ich denken konnte, hatte ich mir alles genau vorgestellt. Wie ich mir die Haare hochstecken lasse, welches Kleid ich tragen würde, wie ich zum Altar schreite. Mit Herzklopfen, aber glücklich. Wie die vielen anderen Bräute vor mir. Stattdessen war ich aufgewacht.

Ich rannte ins Haus. Die Musik im Garten endete, als ich meinen Autoschlüssel vom Schlüsselbrett genommen hatte. Wahllos griff ich nach einem Paar Sneakers meiner Mutter, die mir passen mussten, dann war ich schon draußen.

Mein grüner Käfer stand - hinter der Limousine für die Fahrt zum Flughafen - unter einem schattigen Baum. Meine Hochzeitsreise war gerade ins Wasser gefallen, und ich drückte so heftig aufs Gas, dass die Reifen quietschten. Noch bevor jemand mich eingeholt hatte, fuhr ich los.

Ich wollte so schnell wie möglich aus diesem Stadtteil raus, da hin, wo mich keiner kannte. Was ich gerade gemacht hatte, war filmreif. Jemand, der so kurz davor war, seinen Traum zu verwirklichen, rannte nicht davon. Alles war perfekt gewesen. Bis auf mich.

Ich durfte nicht daran denken, wie viel Geld ich in den Sand gesetzt und wie viele Traumblasen ich zum Platzen gebracht hatte. Matty war mit Sicherheit am Boden zerstört, Julie und meine Eltern mussten restlos enttäuscht von mir sein. Und erst unsere Hochzeitsgäste.

Hemmungslos brach ich in Tränen aus. Ich konnte sie nicht halten. Um beim Fahren etwas sehen zu können, wischte ich mir mit den Händen über die Augen und heizte weiter geradeaus, so gut es ging, nicht in mein Spiegelbild blickend. Ich musste aussehen wie eine Horrorpuppe.

Auf einem Parkplatz über dem Richwater River hielt ich an. Von dem Hügel hier oben aus hatte man einen tollen Blick auf den glänzenden, sich durch die Stadt schlängelnden Fluss. Im Moment jedoch waren meine Augen ein konkurrenzloser Wasserfall. Da ich meine Handtasche nicht dabei hatte, besaß ich keine Taschentücher, kein Handy und keine Kreditkarten. Vielleicht war irgendwo in meinem Käfer etwas Geld. Damit wollte ich Julie kontaktieren und sie um Hilfe bitten. Denn eine Sache war klar: Ich würde nicht so schnell umdrehen.

Ich fand tatsächlich Taschentücher.
Nach einer Grobreinigung wagte ich einen Blick in den Spiegel. Wie erwartet erkannte ich mich nicht mehr wieder. Meine Schminke war überall in meinem Gesicht verteilt und die schöne Frisur hing wie ein verlassenes Vogelnest von meinem Kopf. Aber darum wollte ich mich kümmern, wenn ich dieses Kleid los war.

Zuerst machte ich mir ein Bild über meine Lage. Mein Käfer war meine Rettung. Der Tank war noch fast voll, und er gab nicht nur Taschentücher her, sondern auch fast 80 Dollar, zwei alte T-Shirts, eine Hotpants, einen Bikini, ein Handtuch und ziemlich viel Krimskrams, den ich vielleicht noch brauchen konnte. Es zahlte sich aus, dass ich meinen fahrbaren Untersatz noch nie richtig ausgemistet hatte.

Da ich die Einzige war, die den Parkplatz für sich beanspruchte, schritt ich zur Tat. Mit einigen Verrenkungen bekam ich mein Kleid auf und tauschte es gegen ein T-Shirt und die Hotpants ein. Die Sneakers meiner Mutter und eine Sonnenbrille mit den dunklen Gläsern, rundeten mein neues Erscheinungsbild ab.

Schließlich fühlte ich mich etwas wohler. Ich hatte genug Geld für ein Zimmer in einer Pension. Wenn ich Julie dazu bringen konnte, mir mein Portemonnaie und mein Handy zu schicken, war ich erstmal gerettet.

Ich fuhr auf der anderen Seite des Hügels hinunter. Jede Meile brachte mich weg von meinem Traum und hin zu einem neuen. Wie der aussehen würde, stand in meiner Zukunft geschrieben. Bis dahin lag ein weiter Weg vor mir. Ich musste zuerst selbst mit mir klarkommen, bevor ich wusste, wie es weiter gehen würde.

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