Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 7 - Das große Herdentreffen

Die dunkelrot schimmernden Beeren, die die Bergherde am vorigen Tag eifrig gesammelt hatte, waren schon fertig in Beutel aus trockenen Blättern verpackt und bereit für den Transport. Heute stand das monatliche Herdentreffen an, bei dem sich die beiden Herden am großen Salzsee für einen Tag lang friedlich begegneten, Neuigkeiten austauschten und Futter sowie mitgebrachte Kräuter teilten. Ernennungen und das Schwimmen zum Sonnenkristall, der als Heiligtum und Energiespender diente, waren ebenfalls mit auf dem Programm.

Rabenband bereitete sich mit gemischten Gefühlen auf das Treffen vor. Zum einen freute er sich darauf, Streuselband wiederzusehen. Allerdings fürchtete er auch, dass es wegen des Angriffs gedrückte Stimmung geben würde. Ebenso fragte er sich, wie die Mitglieder der Ampferherde wohl auf die Nachricht der Sichtung fremder Pferde reagieren würden. Voller Stolz hatte der schwarze Schüler Nachtstrahl von seiner Beobachtung der seltsamen Patrouille beim Kräutersammeln berichtet. Der Anführer war besorgt, dass eine neue Herde plante, ihr Gebiet einzunehmen. Vielleicht hatte die Ampferherde diese Pferde auch bereits gesehen und sie könnten sich gemeinsam gegen sie verbünden? Würde Nachtstrahl das Problem des knappen Futters in den Bergen ansprechen und eine friedliche Lösung suchen?

Gerade hatte dieser scheinbar andere Dinge im Kopf. Konzentriert zählte der prachtvolle Rappe die Beerenpakete ab und teilte Pferde ein, die diese tragen sollten. Er selbst ließ sich von seiner Partnerin Bach zwei besonders große Päckchen auf den Rücken laden und half ihr dann, sich selbst eines anzuschnallen. Krautfell wuselte eilig um die beiden herum und überlegte, welche Heilkräuter er entbehren oder zum Tausch einpacken konnte.

Die heiße Morgensonne brannte auf die Köpfe der Pferde nieder und schon bald waren sie zum Aufbruch bereit. Rotfohlen und seine Mutter Sommerlicht würden wegen der Verletzung nicht mitkommen können, da der kleine Hengst sich noch schonen musste. Rabenband hatte ihm allerdings versprochen, ihm gleich bei seiner Rückkehr alles vom heutigen Tag zu berichten. Voller Neugierde hätte Rotfohlen sich am liebsten aus dem Lager geschlichen, doch seine Mutter hielt ihn sorgsam im Blick.

Aufgeregt folgte Rabenband der losziehenden Gruppe. Im Geiste malte er sich bereits aus, wie er Streuselband Wiedertreffen würde. Ihr glänzendes Fell und der sanfte Nüsternstupser gingen ihm seit ihrer Begegnung am Bach einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ob sie wusste, dass er es gewesen war, der sie vor Farnrosts Angriff bewahrt hatte. Würde sie sich bedanken?

„Hier entlang", wieherte Nachtstrahl seiner Herde zu und stakste weiter durchs Geröll. Seine lange, dunkle Mähne umwehte seinen massigen Schädel im sanften Bergwind und glänzte wie ein Wasserfall in der sengenden Sonne.

Gehorsam steuerte der Trupp einen schmalen Pfad hinab. Kleine Steine lösten sich unter ihren Hufen und kullerten geräuschvoll in die Tiefe. Behutsam lugte Rabenband über den Rand des Gesteins. Ein leichter Schwindel überkam ihn. In der Ferne war bereits der Strand zu sahen, an dem das Herdentreffen stattfinden würde. Rauschend brandeten die Wellen auf dem glitzernden Sand auf und schwemmten kleine Steinchen und Hölzer an. Funkelnd kräuselte sich das schier unendlich weite Wasser. Aus den Wogen stachen in der Ferne hier und da ein paar Felsbrocken heraus. Aus der Entfernung sahen sie fast winzig klein aus, doch die Pferde wussten, wie mächtig die Gesteine eigentlich waren. Vor allem der berüchtigte Sonnenkristall, der in einer Höhle einer der Felseninseln verborgen lag, sollte riesig sein. Rabenband kannte ihn leider nur aus Erzählungen. Die wenigsten Pferde hatte ihn tatsächlich zu Gesicht bekommen. Normalerweise war dieses Privileg den Heilern und neu ernannten Anführern vorbehalten. Sie erlangten dadurch die Weisheit und Stärke, ihre Herden zu führen und die besten Entscheidungen für ihre Pferde zu treffen. Ebenfalls gab es Legenden über Wunderheilungen von Pferden, die eigentlich dem Tod geweiht waren und durch die Macht des Kristalls wiedererweckt wurden. Die Heiler bewahrten jeweils ein kleines Stück des Steins im Lager der Herde auf, um Schutz vor Raubtieren und Unwettern zu erhalten und mit den Ahnen zu kommunizieren. Rabenband verstand den Zauber des Steines nicht wirklich und war jedes Mal beeindruckt davon, wie Krautfell damit in Verbindung treten konnte. Einmal meinte er, die Felsen erzählten Geschichten von mächtigen Kriegern, längst vergangenen Herden und den gefährlichen Strömen des großen Salzsees. Nur einmal im Jahr war das Wasser niedrig genug, dass man zum Sonnenkristall reisen konnte. Die Heiler bereiteten sich oft Tagelang darauf vor. Von Krautfell wusste Rabenband, dass der Sonnenkristall seinen Namen daher trug, weil er unglaublich aufleuchtete, wenn die Sonnenstrahlen durch eine Öffnung in der Höhle durch seine Struktur hindurch brachen. Botschaften und Warnungen konnten aus der Reflexion gelesen werden. Der letzte Besuch lag schon lange zurück. Bald musste es wieder soweit sein, dass Krautfell und Blaurose, die Heilerin der Ampferherde, zum Sonnenkristall aufbrechen würden.

Rabenbands Blick schweifte über das endlos blaue Wasser und blieb an dem größten der Felsen hängen. Eines Tages, sagte er sich, würde er es schaffe, dort hinüber zu schwimmen. Das Salzwasser war gefährlich und darin sollten todbringende Kreaturen hausen, doch er wollte in seinem Leben zumindest ein einziges Mal die Magie des Sonnenkristalls zu Gesicht bekommen.

Lachend und plaudernd setzten die Pferde der Bergherde ihren Weg nach unten zum Strand fort. Der junge Schimmel Sturm war der erste, der seine Hufe in den heißen Sand setzte. Triumphierend wiehernd sprang er ein Stück vorwärts. Doch sogleich sank er im weichen Untergrund ein, was ihm die weitere Fortbewegung beschwerte. Belustig schnaubend folgten die Übrigen. Farnrost warf dem jüngeren Kämpfer einen vorwurfsvollen Blick zu, ehe sie zusammen mit Nachtstrahl die Führung übernahm.

Da die Ampferherde noch nicht eingetroffen war, machte sich die Bergherde schonmal daran, die mitgebrachten Früchte im Schatten auf einigen angeschwemmten Baumstämmen zu drapieren. Rabenband half Luftband dabei, das Beerenpaket von ihrem Rücken zu hieven und im feuchten Sand am Rande der Klippen abzulegen.

„Ich glaube, heute ist es so weit!", verkündete die hochgewachsene, graue Stute.

„Was?", fragte Rabenband und breitete die Brombeeren auf einem flachen Steinblock aus.

„Meine Ernennung zum Kämpfer. Farnrost hat Andeutungen gemacht, dass ich bald soweit bin." Übermütig machte Luftband einen Bocksprung.

„Glückwunsch", murmelte Rabenband abwesend. Seine Gedanken kreisten gerade einzig und allein um Streuselband und die seltsam salzig riechenden Pferde, die er mit Sommerlicht gesehen hatte. Waren sie gefährlich?

„Die Ampferherde kommt!", rief der grau gescheckte Wächter Wasserfall.

Alle Augen wanderten nach oben, wo eine außergewöhnlich kleine Pferdetruppe den Pfad entlang auf den Strand zu kraxelte. An deren Spitze trottete der Anführer Flammenstrahl. Dicht hinter ihm die Heilerin Blaurose und eine Schimmelstute mit hellbraunen Flecken. Sie hatte einen Rappschecken bei sich, der wohl ihr Schüler war. Die Gruppe war wirklich winzig. Außer dieser vier gab es nur ein weiteres Mitglied der Truppe: Eine junge, grau gescheckte Stute, die Rabenband als Astflocke kannte.

Augenblicklich wurde es ganz eng in der Brust des Schülers. Wo war Streuselband? Er hatte sie so darauf gefreut, sie heute hier zu sehen? War sie krank geworden? War eine Seuche in der Ampferherde ausgebrochen und es waren deshalb so wenige Pferde?

Direkt vor Nachtstrahl hielt Flammenstrahl an und wechselte einige Worte mit ihm. Die beiden Anführer kannten sich gut und gingen vertraut miteinander um. Rabenband fragte sich, weshalb Flammenstrahl nicht seinen zweiten Anführer Flimmermähne mitgebracht hatte. Gab es Konflikte innerhalb der Ampferherde?

Ohne ein Wort zu sagen, luden die spärlichen Pferde ihre Mitbringsel bei den Beeren der Bergherde ab. Blaurose gesellte sich zu Krautfell und sie beugten sich interessiert über die Kräuterbündel, die sie austauschen wollten. Schließlich bauten sich die Anführer vor den Pferden auf, um das Herdentreffen zu eröffnen. Stille kehrte ein und die Mitglieder der Bergherde sahen Flammenstrahl fragend an. Sie alle wollte wissen, was der Grund dafür war, dass er nur so wenige Pferde mitgebracht hatte. Der sonst prächtige Fuchs wirkte geschafft und ausgelaugt. Er schien zu wissen, dass eine Erklärung von ihm erwartet wurde, denn tief luftholend baute er sich vor den Herden auf.

„Willkommen allerseits. Ihr fragt euch sicher, weshalb wir nicht so zahlreich wie üblich erschienen sind."

Zustimmendes Gemurmel erhob sich, während sich die Pferde der Ampferherde fast eingeschüchtert gegenseitig ansahen.

Flammenstrahl sprach weiter: „In unserer Herde hat es einige Konflikte gegeben. Wir haben vor einigen Tagen ein wichtiges Mitglied unserer Herde verloren und noch immer herrscht Zwietracht."

Rabenband schnappte nach Luft. Es hatte einen Ausstoß gegeben? Soetwas war seit Jahren nicht mehr vorgekommen.

„Unser Schüler Flohband hat die Herde freiwillig mit seinem Vater Ruß verlassen, der als Einzelpferd zu uns kam und sich uns anschließen wollte."

„Das ist alles Flimmermähnes Schuld! Er wollte ihn dazu zwingen, als Aufnahmeprüfung euren Seherkristall zu stehlen!", rief Astflocke aufgebracht wimmernd aus.

„Ruhe!", unterbrach Flimmermähne die Stute scharf. „Ja, es hat Konflikte gegeben. Doch die Ampferherde lässt sich nicht davon schwächen. Weiterhin sind wir stark und werden unsere Einheit wahren."

„Was ist mit dem Überfall?", mischte sich der gescheckte Schüler der Ampferherde vorlaut ein.

„Das ist etwas, worüber wir Anführer unter uns beraten werden", gab Flammenstrahl gefasst zurück. Nachtstrahl nickte ihm zu. Damit war das offene Gespräch vorerst beendet. Gemeinsam mit Farnrost zogen sich die beiden Hengst zurück. Gerne wäre Rabenband ihnen gefolgt, um mitzubekommen, worüber sie berieten. Würde Nachtstrahl die Nahrungsknappheit der Bergherde offenbaren und um Hilfe bitten?

Abgelenkt von seinem knurrenden Magen gesellte sich der Schüler zu den übrigen Pferden, die sich um die mitgebrachten Leckereien scharten und angeregt unterhielten. Die Ampferherde hatte ein paar besonders schmackhaft aussehende Wiesenkräuter ausgelegt und Rabenband nahm sich ein Maulvoll davon. Wie zufällig drängte er sich neben den Schüler aus der Ampferherde, der gerade in eine Beere biss.

„Hey, ich bin Rabenband." Vorsichtig grinste er den Rappschecken an.

„Sauerband", gab dieser trocken kauend zurück.

„Wieso ... ist Streußelband und die anderen Schüler nicht mitgekommen", fragte Rabenband ihn.

„Flammenstrahl war der Meinung, dass ein paar Pferde im Lager bleiben und auf Flimmermähne aufpassen sollen. Der dreht wegen der Sache mit Flohband und Ruß völlig am Rad und Flammenstrahl traut ihm nicht mehr über den Weg."

Rabenband schluckte. Es schien wirklich ernst zu sein. Eigentlich hatte er immer den Eindung gehabt, dass Flammenstrahl und Flimmermähne ein gutes Anführerpaar abgaben, doch deren Vertrauen schien nun gestört zu sein.

„Und unser ... Angriff?"

„Der Angriff." Eine Spur der Feindseligkeit blitzte in Sauerbands Augen auf. „Ich hoffe, ihr hattet gute Gründe dafür. Das Gras auf unserer besten Futterstelle wurde dabei so sehr zertrampelt, dass es Monde dauern wird, bis das wieder vollständig nachgewachsen ist", knurrte er.

„Das ... tut mir Leid." Schuldbewusst senkte Rabenband den Kopf. Er war es gewesen, der den Futterplatz entdeckt und Farnrost von der Stelle erzählt hatte. Und dabei wollte er nur seine Herde schützen. Stattdessen hatte er nun auch der Ampferherde Schwierigkeiten bereitet.

„Wir haben wichtiges mit euch zu teilen!", wurden seine Gedankengänge von Nachtstrahls durchdringender Stimme unterbrochen. „In unserem Territorium haben wir fremde Pferde gesichtet, die nach Salz und Sand rochen. Ist der Ampferherde ähnliches aufgefallen?"

Allgemeines Kopfschütteln.

„Wir sind der Meinung, dass Gefahr von ihnen ausgeht und sie unser Gebiet einnehmen wollen. Damit wären die ohnehin bereits schmalen Ressourcen der Bergherde gefährdet." Sorgenvoll senkte Nachtstrahl den Kopf.

Flammenstrahl schien zu überlegen, was er dazu sagen sollte. Dann sagte er: „Wir sollten den nächsten Mond abwarten, bevor wir vorschnelle Entscheidungen treffen. Bald ist es wieder soweit und die Macht des Sonnenkristalls wird unseren Heilern die Zukunft offenbaren."

„Was ist, wenn der Sonnenkristall uns nicht helfen kann?", brachte sich der vorlaute Sturm ein.

„Bisher hat er uns immer durch schwierige Phasen geleitet." Besänftigend blickte Nachtstrahl seinen Kämpfer an.

„Diesmal ist es ernst. Noch nie zuvor sind fremde Pferde hier in der Umgebung gesichtet worden", schnaubte Flammenstrahl dem entgegen. „Wir sollten unsere Vorgehensweise ändern und mehr Pferde als die Heiler zum Sonnenkristall schicken."

Rabenband blickte auf. Wirklich? Sollte sein Traum wahr werden? Aufgeregt richtete er sich auf und suchte nach dem blick seiner Tutorin Wüste.

„Und wie soll bestimmt werden, wer mitkommen darf?", wandte Farnrost misstrauisch ein.

„Nur den intelligentesten und mutigsten Pferden sollte diese Ehre zuteil werden, daher schlage ich einen Wettbewerb vor." Flammenstrahl scharrte im Sand und ließ seine Augen durch die Menge der Pferde schweifen.

„Und wie soll dieser Wettbewerb aussehen?", brachte Sauerband vor, der ebenso scharf auf diese Gelegenheit zu sein schien, wie Rabenband.

„Das sollen sich die Heiler überlegen, sie kennen den Sonnenkristall am besten." Nachtstrahl nickte den beiden bestimmt zu. Damit war die Sache vorerst erledigt. Blaurose und Krautfell zogen sich zur Beratung zurück, während unter den verbliebenen heftige Diskussionen entbrannten. Jeder wollte derjenige sein, der den Sonnenkristall zu Gesicht bekam. Auch in Rabenband regte sich eine gewisse Spannung. Doch er glaubte kaum, dass er eine Chance in einem Wettbewerb hatte, bei dem es darum ging, seinen Mut zu beweisen. Schon immer war er eher schüchtern und zurückhaltend gewesen.

Seufzend ließ er seinen Blick über die sanft glitzernden wogen des Wassers wandern. Was der Sonnenkristall ihnen wohl sagen würde? Ging tatsächlich eine Gefahr von den fremden Salzpferden aus? Drohte ein Krieg? Tiefe Sorge breitete sich in Rabenbands Brust aus und schnüret ihm beinahe die Kehle zu. In seinem Inneren ahnte er, dass das Ganze kein gutes Ende nehmen würde.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro