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Kapitel 3 - Der Fremde

Grelle Sonnenstrahlen tauchten die in der Wärme des Tages vor sich hin dösenden Pferde in gelbliches Licht. Die Luft flimmerte. Die Mittagshitze setzte allen zu.

Gemütlich lag Streuselband auf einer sandigen Lichtung, die von dichten Sträuchern umgeben war. Hier war das Lager der Ampferherde. Streuselband genoss einen kühlen Windstoß, der ihr die kurze Mähne zerzauste und dachte zerstreut an den Morgen zurück, wo sie mit ihrem Tutor einen Schüler aus der Bergherde beim spionieren erwischt hatten. Da trabte plötzlich ein dunkler Hengst heran. Es war ihr Tutor Flügel. Genau wie er, wollte auch sie einmal ein Kämpfer der Ampferherde werden.

Mit einem Nicken rief Flügel ihr zu: „Zeit für ein bisschen Kampftraining. Du musst dringend deine Technik verbessern."

Das lies sich Streuselband nicht zweimal sagen. So heiß es heute auch war, für eine gute Trainingseinheit war sie immer zu haben. Motiviert folgte sie Flügel auf einen flachen Platz etwas abseits des Lagers, worauf bereits Blume mit ihrem Schüler Sauerband trainierte.

Lächelnd sog Streußelband die glühende Luft in ihre Lungen.

Da sprang Flügel plötzlich in hohem Bogen auf die junge Stute zu. Überrascht fuhr sie herum. Auf diesen Angriff war sie nicht vorbereitet gewesen. Wie angewurzelt blieb sie stehen. Reflexartig schnellten ihre Vorderbeine in die Höhe und versetzten ihrem Lehrer einen kräftigen Stoß. Der Plan war eigentlich, ihn wegzuschleudern, doch der dunkle Hengst wich ihr geschickt aus und drehte sich blitzschnell um, um auszutreten. Er brachte einen dumpfen Schlag an Streuselbands Bauch an, sodass sie in den rauen von Grasnarben durchzogenen Sand flog.

„Nicht schlecht, aber wenn du ausgewichen wärst, hätte ich dich verfehlt", meinte Flügel anerkennend. „Du darfst nicht so steif dastehen, sonst kannst du dich nur schwer von der Stelle rühren und nicht zur Seite wegspringen."

Streuselband nickte und rappelte sich auf. Nun stand die junge Stute auf leichten Hufen da. Ihr gelang es, Flügels nächster Attacke zu entkommen, indem sie sich in letzter Sekunde wegdrehte. Nervös tänzelte der Braune auf und ab, als er ins Leere schlug. Streuselband beobachtete seine Bewegungen. Ihr Blick richtete sich auf seinen Bauch und sie griff an. Die Schülerin stieg auf die Hinterbeine und zielte. Geschickt wich Flügel aus. Er wieherte: „Deine Blicke verraten, an welcher Stelle du angreifen willst."

Streuselband nickte schwer atmend. Jetzt blickte sie auf Flügels Schulter, zielte aber auf seine Brust. Er konnte ihren Sprung nur schwer abschätzen, scharrte aber angriffslustig mit den Hufen. Er wusste durch den Blick-Trick nicht, an welcher Stelle er sich wappnen sollte. Daher konnte Streuselband ihn geschickt mit einem kräftigem Hieb zu Boden stoßen. Triumphierend warf sie den Kopf zurück.

Erschöpft keuchend rappelte sich der Kämpfer auf. „Das reicht für heute. Ich hoffe, du hast etwas aus dieser Einheit mitgenommen."

Stolz nickte Streuselband. „Die Techniken werde ich mir auf jeden Fall merken!", wieherte sie fröhlich.

„Sehr gut." Flügel schüttelte sich den Staub aus dem dunklen Pelz. „Am besten du gehst zurück ins Lager und schließt dich der nächsten Futtersuche an. Heute Nachmittag nehme ich dich vielleicht auf Patrouille mit oder sowas."

Streuselband stimmte zu und verlies den Trainingsplatz. Trotz der Hitze hatte die Bewegung ihr gutgetan. Aber langsam bemerkte sie ein Hungergefühl in ihrer Magengegend. Futtersuche klang definitiv nicht schlecht.

Auch Blume und Sauerband machten sich auf den Weg zurück ins Lager und die Schimmelstute trottete langsam neben ihnen her. Gelangweilt scharrte Streuselband am Boden, als sie im Lager angelangten. Ihretwegen hätte das Training ein wenig länger sein können, doch sie hatte viele neue Techniken gelernt, worauf sie wirklich stolz war.

Da tauchte ihre Freundin Birkenband hinter einer Hecke auf. Das Fell der hellbraunen Schülerin glänzte edel in der Sonne. Die schlanke Stute steuerte direkt auf Streuselband zu. Fröhlich schnaubte sie: „Hey Streuselband! Wie war das Training? Flimmermähne führt einen Teil der Herde auf Futtersuche und ich soll dich holen."

„Super, danke", wieherte Streuselband. Trotz der Hitze schwitzte Birkenband kaum. Streuselband vermutete, dass sie den Morgen bei einer schattigen Theorieeinheit verbracht hatte.

Schnell trabte sie hinter ihrer Freundin her, die schon vorausgelaufen war, um sich der Futtersuche anzuschließen. Die beiden Schülerinnen gesellten sich zu den Geschützten Biene und Blubberfell. Wild sprangen deren Fohlen um die Truppe herum, die sich am Lagerausgang neben einem trockenen Brombeerstrauch sammelte.

Die aufgeweckte Stute Schnellfohlen galoppierte zu Streuselband und fragte munter: „Wie ist es so als Kämpfer-Schülerin?" Ihre Hufe schlitterten aufgeregt über den Boden.

„Wirklich gut, aber auch anstrengend. Und Flügel ist zu leicht zu besiegen" , witzelte Streuselband und grinste das für sein Alter hochgewachsene Fohlen an.

Schnellfohlen würde bald auch Schülerin werden und sie wartete schon sehr ungeduldig auf ihre Ernennung. Doch Streuselband war sich sicher, dass das eifrige Fohlen einen guten Kämpfer abgeben würde, so wissbegierig wie es war.

Nach einem kurzen Marsch durch die Felder waren die Pferde an einem guten Futterplatz angekommen. Eine große Wiese voller Klee, wildem Getreide und saftigem Gras. Dank dem nahegelegenen Bachlauf war das Wachstum trotz der Trockenheit noch möglich.

Ruhig senkten sich die Pferdeköpfe nieder und sie begannen zu fressen. Auch Streuselband schlug ihre Zähne, freudig über das gute Futter in die grünen Halme. Von allen Seiten kamen genüssliche kauende Geräusche. Nur Schnellfohlen konnte mal wieder nicht stillstehen und eilte von einem Büschel zum nächsten. Der Platz war wirklich schön. Sogar einige Bäume spendeten angenehme Schattenflecken. Streuselband erinnerte sich daran, am Morgen bereits mit Flügel hier gewesen zu sein. Sie fragte sich, ob ihr Tutor es dem Anführer Flammenstrahl gemeldet hatte, dass sie den fremden Schüler aus der Bergherde erwischt hatten. Was er wohl hier zu suchen hatte? Hoffentlich plante die verfeindete Herde nichts.

Plötzlich riss Erdapfel, ein graubraun gescheckter Wächter, alarmiert den Kopf hoch. Seine Ohren drehten sich unruhig hin und her, als höre er seltsame Laute. Aufgewühlt trabte er zum zweiten Anführer Flimmermähne, um ihm seine Entdeckung zu melden. Der begann sofort angespannt zu wittern. Die Nüstern des gescheckten Hengstes blähten sich.

Auf ein Mal realisierte Streuselband eine Bewegung zwischen den nahgelegenen Sträuchern. Bedrohlich wackelten die Halme. Es war genau die Hecke, in dem sich der Rappe aus der Bergherde zuvor verborgen hatte. Mit erhöhter Anspannung fixierte Streußelband die Stelle. Dunkles Fell tauchte auf und sie zuckte zusammen. War es etwa der selbe Hengst wie vorhin?

Doch stattdessen tauchte ein etwas älterer Dunkelgrauer auf. Verwirrt schnaubte Streuselband. Sie hatte ihn nicht auf dem letzten Herdentreffen gesehen. Außerdem ging kein Geruch von ihm aus, der dem der Bergende ähnelte. Streuselband legte fragend den Kopf schief und musterte den etwas verwahrlost aussehenden Hengst. Sie wusste nichts über Einzelpferde in der Umgebung, die keiner Herde angehörten. So etwas war ohnehin sehr selten. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe lag in der Natur eines Pferdes. Ohne den Schutz der diesen war das Überleben noch härter als ohnehin bereits.

Mit grimmiger Miene beobachtete der Graue die Futtersuche. Der zweite Anführer Flimmermähne scharrte alarmierend mit den Hufen und fixierte ihn mit scharfem Blick.

Mit kühlem Ausdruck wanderte der Schädel des Fremden an den angespannt aufgereihten Mitgliedern der Ampferherde entlang. Keiner sprach ein Wort. Nur das rasche Atmen des Hengstes war zu vernehmen. Sein Augenmerk verharrte nun hastend auf dem Schüler Flohband. Unverständliches Murmeln drang aus seinem Maul und er begann den gräulich gemusterten Schüler eindringlich zu mustern. Schließlich scharrte er fast verlegen am Boden und sagte zögerlich: „Meine Name ist Ruß ..."

„Was hast du hier zu suchen?" fuhr Flimmermähne dazwischen. Angriffslustig baute er sich vor dem Grauen auf.

„Dieser Hengst ..." Ruß ließ sich nicht von dem aufgestellten Schweif des breiten Schecken aus der Ruhe bringen und deutete mit dem Kopf auf Flohband. „Er ist mein Sohn."

Ungläubiges Gemurmel brach unter den Pferden aus. Auch Streuselband und Birkenband wechselten verwunderte Blicke. Was hatte das zu bedeuten?

Unerwartet ergriff Flohband das Wort. Er tat einen Schritt in Richtung des Eindringlings und sagte mit fester Stimme: „Es stimmt. Ruß ist mein Vater."

Alle Pferde starrten die beiden mit ungläubig geweiteten Augen an. Die junge Stute Astflocke musterte Flohband dagegen mit so etwas wie Fürsorge. Kurz überlegte Streuselband, ob sie Ruß kannte. Doch dann fiel ihr ein, dass nicht sie sondern eine verstorbene Stute der Ampferherde Flohbands Mutter war. Astflocke war eine noch recht junge Kämpferin, deren Ernennung noch nicht lange zurück lag. Jetzt bemerkte Streuselband auch, dass ihre Aufmerksamkeit eher dem muskulösen Flohband galt, als seinem ausgemergelten Vater. Ungläubig schüttelte Streuselband ihre kurze Mähne.

Flimmermähne entschied bestimmt, Ruß erst einmal mit ins Lager zu nehmen. Dort wollte er sich mit Flammenstrahl über dessen weiteren Verbleib beraten. Allerdings waren nicht alle Pferde sonderlich begeistert von der Idee, das fremde Pferd einfach so mit ins Lager zu nehmen. Viele begegneten Ruß mit Misstrauen. Blubberfell beispielsweise hielt einen großen Sicherheitsabstand zu dem Grauen ein. Die bunte Stute fürchtete wohl um ihr Fohlen Wasserfohlen. Auch Streuselband war noch nicht überzeugt davon, dass es sich bei Ruß nicht doch um ein Ablenkungsmanöver der Bergherde handelte, damit sie in Ruhe angreifen konnten.

Den meisten war ohnehin der Appetit vergangen, weshalb sie sich auf den Rückweg machten. Ruß hielt zwar gut Schritt, doch man sah ihm seine Anstrengung deutlich an. Mangels Futter und Training wirkte er schwach und zerbrechlich. Streuselband war froh, einer Herde anzugehören und nicht das harte Leben eines Einzelpferdes fristen zu müssen. Sie fragte sich, wie es zu Ruß Schicksal gekommen war. Wurde er aus seiner Herde verstoßen oder war er gar von einem der Höfe der Huflosen ausgerissen?

Ab und an wechselte der keuchende Hengst ein paar Worte mit Flohband, behielt aber stets aufmerksam die übrigen Pferde im Auge, aus befürchte er, doch noch vertrieben zu werden. Angespannte Skepsis herrschte. Es war allen sichtlich unangenehm, dieses fremde Pferd einfach so in ihrem Kreis zu wissen, ohne es wirklich zu kennen.

Plötzlich begann der Wächter Krähe unruhig zu tänzeln. Immer wider lauschte er auf irgendetwas und blähte seine dunklen Nüstern. Der Rappe hatte etwas entdeckt. Auch Streuselband begann zu lauschen. War Ruß doch nicht allein gewesen? Da sah sie im Feld etwas aufblitzen. Von Weitem erkannte sie nur wirre Flecken, doch als der Wind drehte, war alles klar. Deutlich und markant drang der erdige Geruch der Bergherde an ihre empfindlichen Nüstern.

Sämtliche Pferde der Futtersuche verharrten in ihrer Bewegung und rissen die Köpfe hoch. Auch Ruß hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte.

Flimmermähne klappte die Ohren nach hinten und fixierte die herannahende Patrouille. Aus der Entfernung war nicht festzustellen, wie viele Pferde es waren. Streuselband deutete den rotbraunen Fleck an der Spitze der Truppe als die zweite Anführerin Farnrost. Stetig steuerte die immer großer zu werden scheinende Patrouille auf die Ampferherde zu. Feindselig blickten Farnrosts Krieger blickten um sich. Mittlerweile waren sie nah genug, um einzelne Pferde erkennen zu können. Streußelband zählte knapp zehn Tiere und ihr stockte der Atem.

Schützend stellte sie sich vor Schnellfohlen. Adrenalin und Frucht vor der Übermacht schoss in ihre Adern. In Gedanken flehte sie, dass es nicht zu einem Angriff kommen würde.

Flimmermähne scharrte angriffslustig mit den Hufen und wandet sich in Richtung der feindlichen Truppe. Wut aber auch Sorge flammte in seinen Augen auf. Die Patrouille war mittlerweile stehen geblieben und baute sich in einer Formation auf einem Hügel auf. Da nickte Farnrost ihren Kriegern mit verbissenem Gesicht zu und sie stürmten los. In vollem Galopp den Hang hinab und auf die Futtersuche der Ampferherde zu.

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