Chapter Three
,,Sorry, Leute. Können wir jetzt bitte aufnehmen?", fragte ich und lenkte somit erfolgreich vom Thema ab. So startete ich Minecraft und wir spielten zusammen einige Runden Master Builders. Natürlich gewann Maudado fast jedes Mal. Bei seinen Baukünsten kein Wunder.
Nach mehreren Stunden verabschiedete ich mich gähnend von meinen Freunden und fuhr den PC runter. Meine Augenlider fielen mir beinahe zu, als ich mich bettfertig machte. Ich legte mich in mein Bett und kuschelte mich in meine Decke, bereit einzuschlafen.
Doch keine Sekunde später riss mich eine wütende Stimme aus meinem leichten Schlaf. Aufgeschreckt blickte ich zur Tür, gegen die wild geschlagen wurde. Das dünne Holz bog sich unter den Schlägen. ,,Mach sofort auf!" Taddls tiefe Stimme kochte vor Wut und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich heute nicht mehr einschlafen könnte.
Ängstlich tapste ich zur Tür, da ich Angst hatte, Taddl würde sie ansonsten einschlagen.
Kaum drehte ich den Schlüssel um, wurde die Tür aufgerissen und knallte laut gegen die Wand. Zitternd trat ich ein paar Schritte zurück, vor mir stand der Junge mit den blauen Haaren, seine Augen bestanden nur noch aus dünnen Schlitzen. Wieso war er denn wieder so wütend? Ich hatte nichts falsch gemacht.
,,Hab ich dir nicht gesagt du sollst deine scheiß Tür nicht abschließen?", fuhr er mich an und packte mich am Kragen. Seine eisblauen Augen funkelten mich böse an.
,,Eigentlich wollte ich dir nur eine gute Nacht wünschen, aber die wirst du heute nicht mehr haben!" Seine Stimme schallte durch den Raum und verursachten Schmerzen in meinen Ohren. Mich wunderte es, dass ich noch keinen Hörschaden hatte, so oft wie er mich immer anschrie. Außerdem sollte er dringend einen Anti-Aggressionskurs besuchen.
So positiv meine Gedanken auch waren, mein Körper begann stark zu zittern. Mein Atem ging stoßweise, wenn ich an all die Dinge dachte, die Taddl mir schon angetan hatte. Immer machte ich irgendetwas falsch, es schien mir, als würde er gierig nach irgendwelchen Gründen suchen, um mir etwas anzutun.
,,Wieso?", entfloh es mir und sofort bereute ich es. Geschockt schlug ich mir eine Hand vor meinem Mund und blickte ängstlich hoch zu Taddl. Seine Augen funkelten wütend, dennoch lag ein Hauch von Verwirrung in ihnen.
,,Was wieso?", fragte er in einem normalen Ton, doch mit einem gewissen Druck in der Stimme.
,,Wieso tust du das?", stellte ich nun eine Frage, die mir schon so lange auf der Zunge lag, ich mich aber nie traute, sie auszusprechen. Nun war sie draußen und ich bereute es kein Stück. Schließlich wollte er doch mit mir zusammen sein, weil er mich liebte und nicht um mich täglich zu schlagen.
,,Wieso? Du mieses Stück Scheiße traust dich auch noch zu fragen wieso? Ich sag dir wieso. Weil du es nicht anders verdient hast!" Seine Stimme zitterte vor Wut und sein Griff um meinen Hals wurde fester, sodass ich schwer Luft bekam. Meine Hände glitten automatisch zu seinen Handgelenken und ich versuchte panisch seine Hände wegzuziehen, da das Atmen immer schwerer wurde.
Mit der Zeit tauchten weiße Punkte vor meinen Augen auf und mein Körper hing nur mehr schlaff an seinen Händen. Vergeblich versuchte ich an Luft zu gelangen und meine Hände krallten sich verkrampft in den Armen meines Gegenübers. Meine Atmung wurde immer kürzer und unregelmäßiger, durch den Sauerstoffverlust wurde mir ganz schwindelig.
Taddl lachte nur gehässig auf und drückte ein letztes Mal fest zu, ehe er mich zu Boden warf, als wäre ich Müll.
Dort blieb ich liegen, schnappte gierig nach Luft. Nachdem ich wieder normal sehen konnte, ohne dass komische Punkte meine Sicht versperrten, versuchte ich meine Atmung in den Griff zu bekommen. Es dauerte seine Zeit, doch ich hatte es geschafft und setzte mich erstmal auf.
Erschöpft lehnte ich mich an das Ende meines Bettes und atmete tief durch, während ich mir über das Gesicht strich. Ich brauchte Hilfe, und das dringend. Lange würde ich das nicht mehr aushalten.
Bevor ich mich überhaupt wieder zurück ins Bett legen konnte, fielen meine schweren Augenlider zu und ich sank in einen tiefen Schlaf.
Der anscheinend doch nicht so tief war, denn am nächsten Morgen wachte ich durch das leise Klingeln meines Handys auf. Zumindest dachte ich es wäre Morgen, denn als ich auf die Uhr sah, wurde ich etwas anderem belehrt. Denn die Uhr zeigte zwei Uhr nachmittags an.
Während ich mich darüber wunderte, dass ich nicht von meinem hungrigen Freund geweckt wurde, schleppte ich mich zu meinem klingelnden Handy.
Mit einem Blick auf das Display konnte ich erkennen, dass Paluten mich anrief. Aber wieso sollte er?
Schulterzuckend nahm ich einfach ab und setzte ich auf mein Bett, da mein ganzer Körper schmerzte. Man sollte nicht am Boden einschlafen und dann auch noch in einer so ungemütlichen Position.
,,Mänjuel?", rief Palle an der anderen Leitung. ,,Ja?", gab ich zurück und verstellte meine Stimme so, dass Palle anfing zu lachen. ,,Ne nicht du Candy, mein GermanLetsPloi!", kicherte Palle und mein Herz begann schneller zu schlagen. Er hatte doch tatsächlich mein gesagt.
,,Was ist denn Palettchen?", sagte ich nun, ohne meine Stimme zu verstellen. Grinsend musste ich an diese eine Folge von Freedom denken, als Palle mich gerettet hatte. Er klang so glücklich, aber das war wahrscheinlich nur gespielt.
,,Ich muss dir was sagen. Und bitte sags nicht weiter, ja?", flüsterte er nun, als hätte er Angst jemand könnte ihn hören.
,,Äh ja klar, was isses denn?", fragte ich gespannt, blieb aber möglichst ernst. Währenddessen spielte ich mit dem Saum meines Pullovers, der mir in letzter Zeit viel zu weit war.
,,Ich zieh um. Und zwar nach Essen!", murmelte Palle freudig. Obwohl ich liebend gern Luftsprünge gemacht hätte, hielt mich etwas von einem Freudenausbruch ab. Eine bestimmte Frage.
Was, wenn wir uns begegnen?
So, das war der dritte Teil.
Ahhh ich freu mich so, ich hoffe ihr auch. Maaan ich schreib die Story hier an einem Tag, weil ich an dem Tag, an dem sie rauskommen soll, nicht zuhause bin. Also auch nicht schreiben kann.
jedenfalls
Feedback wie immer in die Kommentare, freue mich sehr darüber.
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