❄15
Während Uriel sich weiter durch meine Gedanken wühlte, überlegte ich, was sich wohl ändern würde wenn ich die Wahrheit über meine Vergangenheit erfahren würde. Würde sich überhaupt irgendetwas ändern? Mehr Zeit hatte ich nicht um nachzudenken, denn Uriel hatte das Blättern eingestellt und eine Erinnerung hinaus gezogen um sie sich genauer anzusehen.
,,Mommy, Mommy! Wann kommt Daddy nach Hause?",rief mein 5jähriges Ich und hüpfte hinter Mum hinterher.
,,Ich weiß es nicht, Schatz. Er ist arbeiten und danach..." Ein Klingeln unterbrach sie und sie zog entschuldigend ihr Handy aus der Tasche. ,,Geh schön in dein Zimmer, bis ich fertig bin!"
Sie wartete garnicht erst auf eine Antwort, sondern nahm den Anruf an und verließ das Zimmer. Ich schnappte nur noch die Worte ,,Was willst du, Lewis?" auf.
Neugierig schlich ich an die Tür zu dem Zimmer und lauschte.
,,Ich hab dir doch gesagt... es war eine Nacht... Nein, nein, Lewis... Lass mich und meine Familie aus dem Spiel... Ich bin mit Jean verheiratet seh es ein" Sie senkte ihre Stimme, sodass es nur noch ein leises, bedrohliches Flüstern war. ,,Das ist mir egal, Lewis...Du wirst sie nicht bekommen... Snow ist mein Ein und Alles eher sterbe ich als sie zu verlieren!"
Ich hörte Uriel laut aufatmen und auch ich ließ zischend wieder Luft in meine Lungen. An diese Telefonat hatte ich mich garnicht mehr erinnern können. Kein Wunder ich war damals erst fünf Jahre alt gewesen.
,,Snow?",hörte ich Uriel fragen.
,,Es ist alles in Ordnung! Mach weiter" Er nickte und schwieg, während ich mich noch immer auf meine Atmung konzentrierte. Was würde heute, an diesem eigentlich ganz stinknormalen Tag noch alles aufgedeckt werden?
Ich glaube ich habe noch eine, die ganz interessant werden könnte, meinte Uriel in meinem Kopf.
Warum kannst du über Telepathie mit mir sprechen?,fragte ich und dachte für einen Moment, dass ich mir vielleicht alles nur eingebildet hatte doch dann antwortete er.
Ich bin in deinem Geist. Schon vergessen?
Schau dir diese Erinnerung mal an, damals warst du 10.
Seine Stimme verblasste und ich folgte aufmerksam der Szene die sich vor meinem inneren Auge abspielte.
Es war Sommer, die Blumenwiese vor unserem kleinem Häuschen strahlte zu dieser Zeit immer am meisten, doch diesen Sommer hatte ich das Gefühl sie schienen ein wenig nachgelassen zu haben. Vor mir stand mein Dad, so wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte. Seine Augen leuchteten in diesem strahlendem Blau, welches ich mir immer sosehr gewünscht hatte, und er wirkte durch und durch glücklich. Er pflegte immer zu sagen, dass meine braunen Augen schöner waren, doch das stimmte nicht, seine würden immer die schönsten bleiben, selbst jetzt nach seinem Tod noch.
,,Welches Eis möchtest du haben, meine kleine Prinzessin?, fragte er mich und beugte sich dabei lächelnd zu mir hinunter.
,,Blaubeere",rief ich und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das bläuliche Eis im Laden.
,,Ach, Blaubeere, das Lieblingseis meines Bruders", murmelte er als er sich wieder aufrichtete um dem Eisverkäufer meinen Wunsch weiter zu geben.
Kurze Zeit später hielt ich ein großes Blaubeereis in der and und genoss es. Na ja solange ich noch konnte. Kaum hatte ich mein Eis bekommen, tauchte nämlich jener besagte Bruder meines Vaters auf und zwar nicht zum Blaubeer essen...
,,Stopp!", rief ich. ,,Aufhören!"
Sofort verschwand die Erinnerung zurück in meinen Geist.
,,Aber was ist so schlimm an Blaubeereisß", fragte Uriel und die anderen sahen uns an als hätten wir einen Dachschaden.
,,Ich erinner mich daran" Ich holte tief Luft und fing an zu erzählen. ,,Lewis hat an diesem Tag nicht nur mein Eis weggenommen, sondern auch meinen Vater. Er hat ihn einfach mitgenommen als wäre er ein entlaufendes Hündchen... er ... er hat gemeit er hätte noch ein paar Dinge mit ihm zu erledigen und danach haben wir ihn nie wieder gesehen. Erst als... als..." Ich schluckte. ,,als Lewis ihn umgebracht aht, da... da hab ich ihn wiedergesehn" Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich konnte sie nur mühsam zurückhalten. ,,Er hat ihn vor meinen Augen umgebracht"
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