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~Thirty~

„Nein!", rief Stenja.

„Jascha!", dröhnte Demjans Stimme.

„Du unterschreibst damit ihr Todesurteil!", sagte Kirill.

„Sie hat letzte Nacht, ohne mit der Wimper zu zucken auch mein Todesurteil unterzeichnet!", schrie ich die Russen an. Mein Blick landete erneut auf ihr. Ich beugte mich zu mir, sodass mein Atem ihre Haut streifte. Ihr vertrauter Duft stieg in meine Nase. In ihren Augen konnte ich pure Panik erkennen.

„Du willst Spielen, Baby?", raunte ich mit gefährlicher Stimme. „Dann lass uns spielen. Du bist das Vögelchen und ich der Jäger. Flieg, solange du kannst, aber lass dich nicht einfangen. Das nächste Mal breche ich dir nämlich beide Flügel und reiß dir sämtliche Federn aus!"

Sie schrak von meiner Stimme zurück und konnte nur fassungslos blinzeln. Tränen liefen ihr noch immer wie Bäche über die Wangen. All den Hass, den ich ihr gegenüber empfand, warf ich ihr wie Giftpfeile entgegen. Es schmerzte noch immer so unfassbar stark, aber ich würde mich von ihrer Verletzlichkeit nicht mehr täuschen lassen.

„Nate", hauchte sie tonlos. Etwas in mir wollte sich gegen den Hass wehren, als sie mich so voller Trauer ansah und mich beim Spitznamen nannte. Aber ein anderer Teil, ein wesentlich größerer, wollte sie vernichten. Ich machte einen Schritt nach vorne, doch schon stellte sich Stenja vor mich. Es war gut, dass er es tat, denn ich wusste nicht, ob ich mich noch lange beherrschen konnte.

„Du solltest dich ausruhen, Jascha", sagte er mit vorsichtiger Stimmlage. Jeder im Raum wusste, dass die Luft so aufgeladen war, dass nur ein falsches Wort reichte, um eine tödliche Explosion zu verursachen. Alles in mir war angespannt und meine Dämonen warteten nur darauf endlich ausbrechen zu können.

„Nenn mich nie wieder so!", grollte ich, löste mich von der Stelle und drehte mich herum. „Schafft sie hier endlich raus."

Mein Körper fühlte sich noch immer schlaff an. Kein Wunder, man musste mir im Krankenhaus mein verlorenes Blut mittels einer Blutspende zurückgeben. Die Kugel wurde aus der Schulter entfernt und die Wunde genäht. Die Schmerzmittel ließen allmählich nach, was eventuell meine schlechte Laune nur verstärkte.

Doch nichts und absolut niemand konnte die Wunde in meinem Herzen reparieren. Dieses klaffende Loch, dass mich leblos fühlen ließ. Sie hatte mein Vertrauen missbraucht, mich hintergangen, mich getäuscht und vor allem hatte sie mich gebrochen.

Ich ging wenige Schritte und spürte plötzlich Schwindel aufkommen. Allerdings hinderte es mich nicht daran, weiterzugehen. Ich musste weg. Ganz weit weg von ihr!

Warum auch immer, löste der Anblick etwas in mir aus. Ich hatte keine Ahnung, was das letzte Nacht war und vor allem, warum sie plötzlich wieder wie ausgewechselt war. Auf einmal war da wieder diese Anziehung und die Wärme. Ich konnte ihren Schmerz fühlen. Wobei, wahrscheinlich war es mein eigener Schmerz.

Ich schüttle kaum merklich mit dem Kopf. Vermutlich hatte ich mir alles nur eingebildet. Es ergab keinen Sinn, dass sie zwei so unterschiedliche Gefühle in mir auslöste. Und schon gar nicht, dass sie zwei unterschiedliche Gesichter hatte. Offenbar war sie extrem gut darin, andere zu manipulieren.

Ich hörte ihr Schluchzen, dann die Tür, die hinter ihr ins Schloss fiel.

„Stenja, behalt sie im Auge", befahl ich.

„Gottseidank. Ich dachte schon, du meintest es ernst", seufzte er erleichtert. Mit gefurchter Stirn drehte ich mich herum.

„Ich meinte jedes Wort todernst. Aber nächstes Mal, wissen wir Bescheid, wenn sie etwas ausheckt."

„Du glaubst doch nicht wirklich–", begann er. Ich wusste, was er versuchte. Er wollte mir ins Gewissen reden. Mir sagen, dass ich mich täuschte. Doch ich wusste, was ich gesehen hatte.

„Sie stand letzte Nacht vor mir", knurrte ich. „Und sie hat auf mich geschossen!"

„Ja, aber–"

„Geh. Ihr. Nach! Und dann will ich mit Pearce reden! Kann nicht sein, dass der Wichser nichts mitbekommen hat!"

Mit diesen Worten ließ ich alle stehen und ging in mein Büro. Mit Schmerzen in der Schulter und dem Kopf fiel ich auf meinem Stuhl und lehnte mich zurück. Ich starrte die Decke an.

Und verstand die Welt nicht mehr.

„Jascha?" Es klopfte an der Tür und ich wusste, dass es nicht nur Demjan war, der davor stand. Aber ich musste mich dem stellen und mit ihnen reden. Bisher war ich deren Fragen erfolgreich aus dem Weg gegangen.

„Kommt rein", seufzte ich. Ich drehte den Stuhl mit dem Bein in die Richtung der Russen, ohne jedoch mir die Mühe zu geben mich aufzurichten, oder meinen Blick zu heben.

„Wie geht's dir?", fragte Maxim. Ich antwortete nur mit einem Augenrollen. „Okay, verstehe schon."

„Hast du mitbekommen, was wir gefunden haben?", fragte Demjan und setzte sich gegenüber von mir.

„Nein, was?" Ich klang überhaupt nicht interessiert und in gewisser Weise war ich es auch nicht. Mich juckte es nicht im geringsten, denn ich konnte keine weiteren Lügen mehr ertragen.

„In Skys Tasche habe ich das hier gefunden." Er legte eine Tüte auf meinen Tisch.

„Kokain könnte ich jetzt auch gebrauchen", sagte ich mit ausdrucksloser Stimme.

„Hör auf in Selbstmitleid zu baden!", fuhr mich Kirill an. „Dein Geheule bringt uns nichts!"

„Fick dich, Kirill. Ich sollte dich genauso rauswerfen, wie sie. Ihr seid eine Familie. Wer sagt mir, dass du nicht der Nächste bist, der mit geladener Waffe vor mir steht?"

„Kann ihn irgendwer mal wachrütteln?", fragte Alexej. Ich spürte vier Augenpaare, die mich besorgt musterten.

„Würde ich dich tot sehen wollen, wärst du es schon längst", antwortete Kirill. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Demjan aufstand.

„Im Ernst Jascha, ich verstehe, dass es dich ziemlich mitnimmt, aber das was Sky beschrieben hat, diese Blackouts kommen nicht vom Kokain. Das weißt du genauso."

„Vielleicht ist es einfach eine weitere ihrer Täuschungen. Jetzt tut sie, als könnte sie sich nicht erinnern", sagte ich. Die Schlinge um meinen Hals, die meinen Arm stützte, kratzte unangenehm, weshalb ich genervt an dem Band zupfte.

„Sky würde niemals Drogen nehmen", warf Alexej zweifelnd ein.

„Sky würde auch nicht auf Yonathan schießen", meinte Maxim daraufhin.

„Sie würde sich auch nicht Zugang zu den Serverräumen verschaffen und Festplatten austauschen", warf Demjan noch in den Lostopf. Mit gehobener Augenbraue sah ich Kirill an. Abwartend, ob er auch noch seinen Senf dazugeben wollte.

„Sie wäre nicht mal halb so gewieft", zuckte er mit den Schultern.

„Schön, aber genau das ist letzte Nacht alles passiert. Ich weiß, ihr wollt es nicht hören und mir wäre es auch lieber, wenn es anders wäre. Aber das Mädchen gestern war Sky!"

„Vielleicht war sie es, aber es ist doch offensichtlich, dass Mikhail was damit zu tun hat", erwiderte Alexej. „Was ist mit dem Koks?"

„Alexej", stöhnte ich. „Kokain ändert einen Menschen nicht von Grund auf. Sie war distanziert, kalt und absolut unberechenbar. Sie hat mehrfach nach mir geschlagen und mich getreten."

„Und letztlich auf dich geschossen", beendete Kirill. „Woher konnte sie mit einer Waffe umgehen?"

„Sie war geladen. Jeder kann einen Abzug drücken", merkte ich gedehnt an.

„Theoretisch schon, aber praktisch hätte eine Person wie Sky niemals den Mumm dazu", sagte Demjan. „Sie ist zu emotional dafür."

„So kommen wir nicht weiter", seufzte ich, richtete mich auf und schloss für einen Bruchteil der Sekunde die Augen, um den Schwindel zu vertreiben. „Dieses Mädchen gestern war alles, aber mit Sicherheit nicht emotional."

Ein weiteres Klopfen an der Tür ließ uns alle verstummen.

„Herein!"

Tyson öffnete langsam die Tür. Sein Blick glitt über jeden einzelnen der Russen und blieb letztendlich bei mir hängen.

„Kommen Sie rein", forderte ich ihn auf. Die Russen machten Platz, indem sie sich an die Wände oder Bücherregale lehnten. Jeder von ihnen musterten den Bodyguard von Sky misstrauisch.

„Sie wollten mit mir reden, aber bevor wir dieses Gespräch anfangen, möchte ich kündigen." Überrascht zog ich meine Augenbrauen nach oben. Ich dachte, er würde Sky in Schutz nehmen und mir sagen, dass er ihr gegenüber zum Schweigen verpflichtet war.

„Das Arbeitsverhältnis müssen Sie mit Miss MacKenzie beenden", erwiderte ich. Kirill kam um den Schreibtisch herum und stellte sich direkt neben mich, um Tyson genau anzusehen.

„Was ist passiert?", knurrte er.

„Sie muss den Verstand verloren haben", begann er aufgeregt.

„Von vorne!", sagte ich in einem Befehlston.

„Wir waren auf dieser Studentenparty. Sie hat getrunken und mit ihren Freunden getanzt und was die Jugend heutzutage so macht", begann er und zuckte mit den Achseln. „Irgendwann habe ich gesehen, wie betrunken sie war, weshalb ich sie zum Gehen aufgefordert habe. Nach einer kleinen Auseinandersetzung ist sie dann mitgekommen. Sie meinte, sie müsste zu Ihnen in die Firma."

Kirill und ich wechselten einen Blick, ehe ich Tyson wortlos aufforderte weiterzureden.

„Ich fand die Idee nicht so gut, aber dachte, Sie wüssten am besten, wie Sie mit der Situation umgehen sollen. Also fuhr ich zur Firma. Ich stieg aus, um Sky beim Aussteigen zu helfen. Ich öffnete die Tür und danach wurde alles schwarz. Das ist alles, was ich weiß."

„Wie jetzt? Hat sie Sie angegriffen?", fragte wieder Kirill. Er war eindeutig fokussierter als ich. Ich verstand nur noch Bahnhof.

„Ich kann mich nicht erinnern. Aber ich kann es mir nur so erklären, dass sie mich mit irgendwas betäubt hat."

„Oder ihr Bruder", vermutete Demjan.

„Was war, als Sie aufgewacht sind?" Wieder Kirill, der nicht locker ließ. Er wollte anscheinend noch mehr als ich, dass sich herausstellte, dass es nicht Sky war.

„Ich wachte in meinem Auto", antwortete er.

„Und Sky? Wo war sie?", fragte ich und beugte mich über den Tisch. Das war vermutlich die finale Frage, die uns alle Antworten geben würde, die wir benötigten.

„Bei mir."

Wir alle sahen völlig verwirrt Tyson an. Jede andere Antwort wäre einleuchtend gewesen, aber nicht, dass sie bei ihm im Auto war.

„Das passt doch vorne und hinten nicht!", regte Kirill sich auf. „Wenn Sie sie schützen wollen, sollten Sie sich eine bessere Geschichte einfallen lassen!"

„Wieso sollte ich? Sie hat mich betäubt! Vermutlich war sie in der Zeit, in der ich weggetreten war, in der Firma! Sie hat die Platten ausgetauscht und die Auseinandersetzung mit Ihnen gehabt", sagte er zu mir. „Danach kam sie zurück. Sie hatte plötzlich auch kein Kleid mehr an."

Wieder wechselte ich Blicke mit Kirill und Demjan.

„Wie kam sie nach Hause?" Mein Magen krampfte sich zusammen, als ich mein Penthouse als ihr Zuhause bezeichnete.

„Ich habe sie gefahren. Ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, was passiert war. Ich war völlig verwirrt und machte mir Sorgen um sie, da sie genau wie ich bewusstlos war. Mir kam gar nicht der Gedanke, dass sie etwas damit zu tun hatte. Ich hatte geglaubt, dass wir angegriffen wurden, weshalb ich sie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen wollte."

„Wann wussten Sie, dass etwas nicht stimmte?", fragte ich weiter.

„Als ich zurück zur Firma bin. Sie waren bereits im Krankenhaus. Hat Sky Sie wirklich angeschossen?" Tyson sah genau wie wir alle völlig verwirrt aus und schien es genauso wenig verstehen zu können.

„Würde ich sonst diese lächerliche Armschlinge tragen?", knurrte ich angepisst.

„Welchen Grund hätte sie gehabt?"

„So einige, wenn wir ehrlich sind", antwortete Demjan. „Die Frage ist nur, ob wir es Sky wirklich zutrauen würden."

Mittlerweile war ich an einem Punkt, wo ich diese Frage mit einem klarem Ja beantwortet hätte. Aber vermutlich sprach da nur mein angeknackstes Ego aus mir.

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Ziemlich viele Fakten, aber keine eindeutige Erklärung 😵‍💫 habt ihr Theorien, wie es wirklich war? 🤣

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