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17. Kapitel

"Wir haben ein großes und ein sehr großes Problem."
Doom schreckte hoch, als Espasa mit mir im Schlepptau in seine Höhle spazierte. Das Hundemon hatte scheinbar geschlafen, mit dem Kopf auf den Pfoten gelegt.
Direkt neben ihm, dicht an seinen Körper geschmiegt, lag Lyca, die nun ebenfalls aufschaute. Im Gegensatz zu ihrem Gefährten sprang sie jedoch nicht sofort geschockt auf die Pfoten, sondern schlug nur langsam die Lider nach oben und blinzelte verwirrt in unsere Richtung.

"Kaito, Espa", keuchte Doom, noch immer vollkommen überrumpelt, "E-es tut mir leid. Ich muss eingeschlafen sein."
Mit einem Räuspern fing der Veteran sich wieder, straffte die Schultern und musterte uns mir einem kritischen Blick, während Lyca sich im Hintergrund aufrappelte und verschlafen streckte.
Die Augen des Hundemons weiteten sich geschockt.
"Wie seht ihr denn aus?", japste er schockiert und eilte näher an uns heran, um unsere Wunden zu beschnuppern, "Was ist passiert? Wartet hier, ich rufe Simia!"

"Alles gut."
Ich ergriff zuerst das Wort, nahm aber sehr wohl wahr, dass Espasa neben mir auch Luft geholt hatte, um etwas ähnliches zu behaupten.
"Das... das sieht schlimmer aus, als es ist. Das hier ist wichtiger."
"Was... was ist denn vorgefallen?", schaltete sich nun auch Lyca ein. Sie trat neben ihren Gefährten und ließ ihren Blick über meine Schultern wandern. Ihr Kiefer klappte herunter, als sie entsetzt nach Luft schnappte.
"Und wo ist Devoira?", ergänzte sie dann, nachdem sie einen Moment lang um Fassung gerungen hatte, "Habt ihr sie nicht mitgenommen?"

"Das wäre das sehr große Problem. Dazu kommen wir gleich." Espasa knurrte leise, während sie die Zähne zusammenbiss. "Doom, erst einmal ist es wichtig, dass egal, was als nächstes passiert..."
Sie warf einen Schulterblick zu mir, wie als wüsste ich genau, worauf sie hinauswollte. Zweifelnd zog ich die Schultern nach oben und zuckte mit den Ohren, um ihr irgendwie zu kommunizieren, dass ich nicht wusste, worauf sie hinauswollte, und sie ihren Satz alleine zu Ende bringen musste.
"... du darfst es niemandem erzählen. Niemandem, dem du nicht mit Herz und Blut vertraust."

Für eine unendlich lange Sekunde trat Stille ein.
Selbst mich traf diese Aussage wie ein Hieb in die Brust, der mir alle Luft aus der Kehle schlug. Fast musste ich von der Wucht der Worte nach hinten taumeln, doch der Schwindel ließ schnell nach und so klärte sich auch der Wirbel in meinem Kopf.
"Was?", stieß ich dennoch atemlos aus, bevor ich es unterdrücken konnte.

"Dem kann ich mich nur anschließen."
Doom schüttelte vor Verwirrung so heftig den Kopf, dass es seinen gesamten Körper mitschüttelte.
"Bitte... bitte was? Espa, das musst du mir genauer erklären."

Nicht nur Lyca musste ein kritisches Schielen über sich ergehen lassen, auch mich traf ein harter Seitenblick.
Das schien auch dem Psiana nicht zu entgehen.
"Ist gut", erklärte sie, "Die beiden können bleiben. Besonders Shine, der hat mit der Sache nichts am Hut."

Sie ließ sich auf dem Boden nieder und schlang den Schweif um die Pfoten. Mit einem letzten Kopfdreher versicherte sie sich noch einmal, dass niemand unbemerkt in die Höhle gekommen war, dann sah sie wieder zu ihrem Anführer hinauf. Die hübschen Gesichtszüge verhärteten sich schlagartig.

"Als Kaito und ich auf dem Weg waren", fing Espasa schließlich mit ihren Ausführungen an, ihre Stimme war gedämpft, mehr ein Flüstern. Lyca und Doom mussten ihre Köpfe nach vorne strecken, um überhaupt etwas zu verstehen.
"Als wir auf dem Weg waren, wurden wir angegriffen. Treeky, falls dir der Name noch was sagt, und zwei Dartignis. Sie haben uns aufgelauert."

Wieder traf mich ein Schielen, was ich als Aufforderung interpretierte, etwas zu ergänzen, sollte mir ein Fehler in ihrem Bericht auffallen. Da ich mir aber nach wie vor nicht erklären konnte, woraus sie diesen Schluss gefasst hatte, presste ich meine Lippen fest zusammen und hörte mit gespitzten Ohren zu.

"Und ich möchte hierbei betonen: Aufgelauert", fuhr das Psiana also fort, "Es wirkte ganz und gar nicht so, als wären sie auch irgendwohin unterwegs. Das war eine Falle."

Ruckartig hopste sie zurück auf alle Viere und schnellte auf ihren Anführer zu. In ihren leeren Augen blitzte etwas auf, etwas Kaltes, aber Flammendes.
"Doom", zischte sie ihm zu, "Ich war auch mal ein Teil von denen. Du warst mal ein Teil von denen. Wir beide sind uns im Klaren darüber, dass diese Drei nicht einfach so in der Gegend rumgelungert sind. Sie wussten genau, dass wir zu diesem Zeitpunkt dort entlangkommen wird. Und das lässt nur zwei Schlussfolgerungen zu", Espasa schnappte nach Luft, "Entweder werden wir beobachtet, was man fast ausschließen kann, weil unser Eingang bewacht wird - oder einer von uns..."
Ihre Ohren sanken herab, mit der Realisation schwand das Feuer aus ihrer Stimme und wich einer monotonen Leere, fast einer Art Enttäuschung.
"... oder einer von uns ist ein Spion."

Die Stille, die auf diese Worte folgte, wirkte erschlagend.
Ich spürte mein Herz fest gegen meine Rippen pochen, leer echote die Aussage in meinem Kopf wieder.
Ein Spion? Unter den Pokémon, die Doom zusammengetrommelt hatte? Die er eigens aufgespürt und kontaktiert hatte, um mit ihm einen weiteren Aufstand der Dunkelheit zu verhindern? Die alle Freunde oder Verwandte hatten, die durch die Anhänger von Darkrai verstorben waren?
Das klang unmöglich. Ich konnte es nicht glauben, nein, ich wollte es nicht glauben. Das konnte doch nicht sein!

"Einer... von uns soll ein Spion sein?"
Doom wirkte genau so überwältigt wie ich. Seine Pupillen waren kleiner geworden, sein Blick komplett leer. Er schüttelte leicht den Kopf.
"Das kann ich nicht glauben, nein. Nein, nein, nein. Diese Pokémon sind meine Freunde... meine Vertrauten..."
Er verstummte und stierte schweigend in die Stille hinein.

"Ich...", ergriff Espasa schließlich wieder das Wort, "Ich will das selbst genau so wenig glauben wie du. Aber... es gibt einfach keine andere Schussfolgerung, die irgendwie Sinn macht."

"Verstehe ich."
Seufzend straffte Doom die Schultern und richtete sich auf.
"Also müssen wir möglichst schnell herausfinden, wer uns bespitzelt?" Das Hundemon erwartete gar keine Antwort, er fuhr direkt fort.
"Wie ich dich kenne, hast du doch bestimmt schon eine Theorie aufgestellt?"

"Es tut mir leid, dich da enttäuschen zu müssen. Leider nein."
Espasa wirkte fast ein bisschen beschämt, als sie den Kopf zur Seite drehte.
"Ich kann nur ausschließen. Dich zum Beispiel, Doom, das sollte sich von selbst erschließen. Shine sowieso. Wie gesagt, er war bei mir, als wir angegriffen wurden, und er wäre in dem Kampf fast gestorben. Außerdem wäre er der letzte, dem ich so ein hinterhältiges Verhalten zutrauen würde."
Ein kurzer Seitenblick streifte mich. In diesem Moment der Stille ergriff ich das Wort, um mein pochendes Herz und meine vor Hitze zitternden Pfoten zu beruhigen.

"Glace hat das auch nicht getan", nahm ich meine Gefährtin in Schutz, bevor jemand auch nur auf die Idee kommen konnte, sie zu beschuldigen. "Genauso Sakura. Die beiden sind meine Familie, und ich traue ihnen mit meinem Leben."

Glücklicherweise wurde ich nicht komisch angesehen oder belächelt. Espasa knurrte zwar leise und zischte: "Das wollte ich gerade auch erklären", in meine Richtung, doch weiter kommentierte sie es nicht. Stattdessen stieg Doom in die Überlegungen mit ein.

"Ich würde auch Simia und Nixie ausschließen", erklärte er nachdenklich, "Simia hat mit der ganzen Sippe rund um Braix überhaupt nichts zu tun. Sie ist herzensgut und hat ihr Leben voll und ganz dem Wohlergehen von Verletzten verschrieben. Und Nixie ist schlicht und einfach zu traumatisiert, um diesem Pack noch einmal unter die Augen zu treten."

"Wenn ich mal eine Vermutung in den Raum stellen darf", mischte Lyca sich zart von der Seite ein. Ihre Augenlider flackerten unsicher, als sie sich zurückhaltend räusperte und vorsichtig zu Espasa linste. "Was ist denn mit Conan?"
Bevor jemand auf ihre Frage regieren konnte, schnappte der Steinwolf nach Luft und begann, sich zu rechtfertigen.
"Ich meine, überlegt doch mal. Er ist einfach aus dem Nichts aufgetaucht und hat sich uns bedingungslos angeschlossen. Und sobald es um Anschuldigungen geht, ist er der erste, der sich einmischt. Wäre das nicht etwas, was ein Verräter tun würde?"

"Conan ist unschuldig!"
Gerade weil sie zuvor noch so misstrauisch gewesen war, überraschte es mich nun umso mehr, wie beherzt Espasa auf die Pfoten sprang und den Schweif auf den Boden donnerte.
"Er ist mein Gefährte, und ich vertraue ihm mit meinem Leben! Ich weiß, das du ihn nicht magst."
Sie bleckte ihre Zähne Lycas Richtung.
"Aber glaub mir, er ist der beste Gefährte, den ich mir wünschen könnte. Er ist treu und zuverlässig. Wäre er ein Spion, dann..." Ihre Stimme begann zu zittern. "... dann hätte er mich doch nicht so... liebevoll angenommen, nach all dem was passiert ist, mit Jolt und... Samira und...", sie brach ab, "Und so."

"Warte mal...!"
Ich schnappte nach Luft und merkte, wie sich etwas brennend Heißes in meiner Brust breitmachte. Tränen schossen in die Winkel meiner Augen.
"Conan weiß Bescheid? Er wusste es... vor mir?!"

"Nein!"
Espasas Kopf schnellte herum. Verzweiflung lag in ihrem Blick, der mich wie die starken Pranken eines Kostursos packte.
"Shine, so ist das nicht. Das... das war alles ganz anders. Ich erkläre es dir ein andermal."

"... ja. Wie auch immer."
Es gab keine Worte dafür, wie dankbar ich dafür war, dass Doom nicht weiter auf die Sache einging. Ich hatte nun wirklich keinen Nerv dafür, die Situation nun ihm und seiner Gefährtin zu erklären. Lyca blickte fragend zwischen mir und Espasa hin und her, sagte aber kein Wort.
"Du legst also für Conan deine Pfoten ins Feuer und ich tue das für Lyca. Sprechen wir doch mal das Donphan im Raum ab."
Schwer ausatmend kreuzte er die Vorderpfoten.
"Was ist mit Sylv?"

"Ehrlich gesagt, ich glaube das nicht."
Überrascht stellte ich fest, dass es ausgerechnet Espasa war, die das Wort für das Feelinara ergriff.
"Sie ist auf einem Bein gelähmt und kann sich kaum noch fortbewegen. Sicherlich wäre sie nicht schnell genug, um sich in der Zeit zwischen unserem Beschluss und Aufbruch aus der Höhle zu schleichen und mit eventuellen Kontakten zu sprechen.

"Und was, wenn sie sich vorher schon mit ihnen ausgetauscht hat?"
Lycas Krallen schabten nervös über den Boden. Sie schien selbst nicht ganz zu glauben, dass es sich bei Sylv um die Schuldige handelte, aber ihre Pupillen blitzten nachdenklich hin und her. Ich konnte sie gut verstehen, denn den Gedanken hatte ich auch schon gehabt - einfach, um alle Möglichkeiten einmal innerlich durchgegangen zu sein.

"Das halte ich doch für sehr unwahrscheinlich", warf Doom ein und nickte Espasa bestätigend zu.
"Espasa hat Recht. Sylv müsste ein extremes Risiko für einen unsicheren Plan eingehen. Sie hätte voraussehen müssen, das wir Kontakt zu Nixie haben und dann darauf vertrauen, dass sie den Rückschluss zieht, dass es sich bei dem sagenumwobenen Pokémon um Devoira handeln muss. Weiter müssten sie dann davon ausgehen, dass sie den Mut findet, mit uns darüber zu sprechen, und wir uns dann auch tatsächlich dafür entscheiden, zu Devoira zu gehen. Das sind einfach zu viele unsichere Faktoren."

"Ich glaube, wir kommen so nicht weiter."
Espasa atmete schwer aus und wandte sich wieder zu Doom.
"Auch, wenn wir dadurch extrem eingeschränkt sind, lass uns wichtige Informationen erst einmal nur zwischen den Pokémon austauschen, die wir ausschließen können. Das wäre neben uns vieren hier erst einmal Conan, Glace, Sakura, Simia und Nixie. Meinetwegen auch Sylv. Aber es gibt da noch etwas anderes, das Devoira uns verraten hat."

Wieder traf mich ihr scharfer Seitenblick. Dieses Mal war ich allerdings in der Lage, mir zu erschließen, was sie von mir wollte, also machte ich einen Schritt nach vorne und räusperte mich.

"Devoira... möchte nicht für uns kämpfen", erklärte ich mit hängenden Ohren. "Was besagtes großes Problem wäre."
In der Sekunde, in der ich diese Wörter aussprach, bereute ich bereits, die Initiative ergriffen zu haben.
Die entsetzten Blicke von Doom und Lyca, die mich im nächsten Moment trafen, schlugen wie ein Karateschlag gegen meine Knie. Ich spürte meinen Körper zucken, schaffte es aber, den Kopf aufrecht zu halten.
"Die Details, ehm...", meine Kehle war so trocken, dass ich kaum sprechen konnte, "... s-spare ich mal aus. Wichtig... wichtig ist, dass sie uns von einem weiteren Pokémon erzählt hat, das uns vielleicht helfen kann. Sie heißt Sashira und lebt im "Verfluchten Mondland" oder... irgendwie so. Angeblich kann sie uns viele Dinge erklären."

Das zustimmende Nicken von Espasa gab mir die Selbstsicherheit, die Erklärung zu Ende zu fühlen. Irgendwann hörten auch meine Beine auf zu zittern.

"Das Verfluchte Mondland?"
Überrascht stellte Lyca die Ohren auf.
"Die Hochebene in den Bergen? Dann sollten wir sofort dahin aufbrechen!"

Überrascht zog ich die Lider nach oben.
"Du hast davon gehört?", japste ich fassungslos, "Dann musst du uns unbedingt den Weg zeigen...!"

"Shh, Shine. Beruhig dich."
Ich fuhr zusammen, als ich eine sanfte Berührung an der Schulter spürte, aber es war nur Espasa, die mit ihrem Schweif sanft um meine Verletzungen herum streichelte."
"Das Verfluchte Mondland ist nicht so mystisch, wie es klingt. Ich war selbst schon einmal dort, es ist ein bekannter Ort und von hier aus leicht zu erreichen, wenn man einfach dem Fluss zu seiner Quelle folgt. Wir... müssen nur wachsam sein, dass unser Spion nicht von diesem Vorhaben erfährt. Sonst können wir uns gleich auf den nächsten Überfall vorbereiten."

"Da hast du einen guten Punkt."
Knurrend wandte Doom sich ab, nachdenklich ließ das Hundemon den Kopfe hängen. Seine Lefzen zitterten, während er in Gedanken versunken die Linien auf dem Boden verfolgte.
Schließlich nickte das Hundemon und wirbelte wieder zu uns herum.

"Lyca!", ordnete er mit rauer Stimme an, "Du bleibst hier und bewachst die Höhle! Tu dich mit Glace zusammen und behalte alle Pokémon im Auge, die ihr überwachen könnte." Er holte tief Luft. "Ich überlasse es euch beiden, zu beurteilen, wem ihr vertrauen könnt. Espasa, Kaito."
Sein glühender Blick glitt erst über die Schultern des Psianas, dann über meine.
"Ihr beide sammelt Nixie, Conan und Sakura ein. Ich möchte unsere besten Kämpfer zusammentrommeln, damit wir uns im Zweifel wehren könne." Zwischen seinen Zähnen blitze eine rote Glut auf. "Deswegen werde ich mit euch kommen. Ich möchte diesen hinterhältigen Flöhen geben, was sie verdienen, wenn sie es noch einmal wagen, meine Freunde zu attackieren."

"A-aber...!", meine Kinnlade klappte nach unten, "Sakura ist doch noch fast ein Junges. Sie... sie kann doch nicht mit uns kommen! Das ist viel zu gefährlich...!"

"Kaito."
Beruhigend stupste Espasa ihre Nase gegen meine Flanke.
"Sakura ist ein voll entwickeltes Pokémon. Sie hat mehr Erfahrung, als man ihr zutraut. Außerdem ist sie deine Tochter. Von dir und Glace."
Ein schwaches Lächeln in meine Richtung wurde schnell wieder von ihrem harten Gesichtsausdruck abgelöst.
"Wenn sie auch nur die Hälfte eurer Entschlossenheit und Kampfkraft hat, dann ist eine Gruppe dieser hinterhältigen Drecksschleudern nicht das geringste Problem für die Kleine."

"Aber..."

"Kein Aber."
Mit einem plötzlichen Knurren schnitt Espasa mir das Wort ab.
"Warum fragst du Sakura nicht selbst? Sie ist alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen."

"Sakura kann überhaupt nicht einschätzen, was das für sie bedeutet... !"
Ich spürte meine eigene Kehle beben und konnte gerade so noch ein Schluchzen unterdrücken.
"Sie hat doch noch gar keine Erfahrung mit dieser Welt gemacht."

"Shine..."
Seufzend trat Espasa einen Schritt an mich heran, streckte ihren Kopf und brachte ihr Maul so nahe an mein Ohr, dass ich ihren Atem spürte.
"Ich weiß, wie du dich fühlst", murmelte sie mir zu, "Wenn es nach mir ginge, dann würde ich Samira gerade jetzt, in dieser Sekunde, packen wie sie ist und von heute auf morgen mit ihr so weit weg gehen wie es mir möglich ist. Ans andere Ende der Welt, wenn es sein muss. Sie... sie ist immer noch meine Tochter, verdammt, und ich möchte sie vor allem Übel dieser Welt beschützen. Deswegen habe ich sie damals Glace und dir überlassen."

Sie schniefte kurz.

"Aber das geht nicht. Weil es auch am anderen Ende der Welt nicht sicher wäre. Irgendwann würde Dakrai uns auch da finden. Deswegen bleibe ich hier und kämpfe... weil ich mein Junges schützen will. Und ich kann sie nicht schützen, wenn ich versuche, sie von der echten Welt fernzuhalten."

Espasa trat zurück und warf einen kritischen Blick nach hinten zu Doom und Lyca, die einen fragenden Blick tauschten, aber nichts weiter sagen.

Ich räusperte mich hörbar und seufzte schwer.
Klar, Espasa hatte Recht. Sakura musste lange mitbekommen haben, was passierte. Sie musste schon lange verstanden haben, das unsere Welt in Gefahr war - die Welt, in der sie bisher eine behütete Kindheit gehabt hatte, wurde brutal in Stücke gerissen.

Und es gab keine Möglichkeit, sie davor zu schützen.

"Meinet... wegen", presste ich hervor, "Wenn Sakura will."

"Dann ist es beschlossen."
Doom spannte die Schultern an und wandte sich ab.
"Wir brechen bei Sonnenaufgang auf, unser Treffpunkt ist der Höhlenausgang. Seht zu, dass ihr pünktlich seid."

Sakuras Pfoten knallten über den Boden, als sie vor mir her in Richtung Ausgang stürmte.
"Vergiss es, Papa!", fauchte sie über die Schulter, "Ich bleibe nicht hier. Es geht hier nicht nur um unsere Welt!", schnappte sie keuchend nach Luft, "Es geht hier auch um meine Familie! Um meine Schwester!" Sie straffte ihre zarten Schultern. "Und dafür werde ich kämpfen! Außerdem ist es erst einmal nur eine Reise." Die Spitzen ihrer Ohren knickten ein, aber Sakura schaffte es, sie aufrecht zu halten. "Geh doch nicht gleich vom Schlimmsten aus! Woher willst du überhaupt so sicher wissen, das wir angegriffen werden?"

"Ich habe nur gesagt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir angegriffen werden! Daher kommt die Gefahr, dass wir es eben nicht wissen!" Keuchend schnappte ich nach Luft. "Aber im Moment sind wir Moosbälle in ihren Pfoten! Sie spielen mit uns! Wir müssen auf alles vorbereitet sein."

"Na, dann werdet ihr wohl jede Unterstützung brauchen, oder?"
Sakura wandte den Kopf über die Schulter und rollte mit den Augen, während sie mich fokussiert.
"Papa, alles, was ich übers Kämpfen weiß, habe ich von dir und Mama gelernt. Wenn ihr gegen diese Pokémon kämpfen könnte, dann kann ich das ja wohl auch. Leb damit!"
Knurrend fuhr sie herum und stapfte davon.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, ihr zu folgen, um weiter auf sie einreden zu können. Ich konnte doch nicht zulassen das Sakura, meine kleine Sakura, sich in eine solche Gefahr brachte!
Nachdem Samira eingeschlafen war, war sie doch alles, was ich noch hatte.
Sie hatte überhaupt keine Erfahrung mit ernsten Kämpfen und wusste wahrscheinlich nicht, auf was sie sich da einließ!
Doch trampelnde Pfotenschritte hinter mir hielten mich davon ab.

"Shine", drang die sanfte Stimme meiner Gefährtin an mein Ohr, "Lass sie."
Mit einem Hopser war Glace neben mir und schmiegte ihren Kopf zärtlich gegen meine Schulter.
"Sie ist alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Hör auf, sie darin einzuschätzen, und beschütz sie lieber, wenn es wirklich darauf ankommt."

Sie beschützen, wenn es wirklich darauf ankam.

Es war dieser Moment, in dem mir erstmalig schmerzhaft bewusst wurde, dass Glace nicht auf diese Reise mitkommen würde. Das Wohl von Sakura lag somit allein in meinen und ihren eigenen Pfoten, und ich wusste sehr genau, dass mir das ganz und gar nicht gefiel. Außerdem musste ich damit leben, meine Gefährtin erst einmal nicht mehr zu sehen. Es war kein weiter Weg, klar, aber gerade in einer Situation wie dieser war mir nicht wohl bei dem Gedanken, mich nicht stetig von ihrem Wohlbefinden überzeugen zu können. Auf der anderen Seite war Glace eine starke und trainierte Kämpferin. Ich musste mir keine Sorgen um sie machen.

„Das werde ich tun", seufzte ich letztendlich in ihre Richtung, „Versprochen. Ich bringe Sakura heile nach Hause zurück."
„Und dich selbst bitte auch." Ich hörte ein leises Lächeln aus ihren Worten heraus.
„Und mich selbst auch", wiederholte ich. Als Glace ihren Kopf hob, um mir in die Augen zu sehen, machte ich einen Schritt nach vorne und stupste meine Nase liebevoll gegen ihre.

Vor einer gefühlten Ewigkeit – in der Praxis konnte es noch nicht so lange her sein, denn es war zu meiner Gefangenschaft in der Höhle geschehen – hatte ich einmal gesehen, wie Espasa ihren damaligen Gefährten Jolt geküsst hatte. Noch heute zählte dieses Bild in meinem Kopf zu den merkwürdigsten Erinnerungen, die ich hatte. Es war einfach so eine seltsame Sache.
Nein, da war es mir persönlich viel lieber, einfach meine Schnauze mit Liebe gegen die meiner Gefährtin zu stoßen.

„Pass du bitte auch auf dich auf", flüsterte ich mit halb geschlossenen Augen, „Wohin soll ich zurückkommen, wenn nicht zu dir? Versprich mir, dass du gut auf dich aufpassen wirst."

„Ich verspreche es." Glace zuckte mit ihrem Ohr, als wir uns wieder trennten. Ein warmes Lächeln lag auf ihren Lippen. „Mach dir keine Sorgen um mich. Lyca und ich haben die Lage hier im Griff."

Meine Gefährtin begleitete mich zum Höhlenausgang, wo wir bereits erwartet wurden. Nicht nur Sakura trippelte, nach wie vor mit Schmollmund, von einer Pfote auf die andere, auch Espasa und Conan hatten sich neben dem Höhlenausgang niedergelassen und unterhielten sich gedämpft über den Pfad, den wir ausgewählt hatten. Etwas abseits saß Nixie und starrte leer in die Ecke. Doom selbst war auch da, er zog direkt vor der Öffnung unruhig seine Kreise.

„Kaito, da bist du ja", begrüßte er mich knapp, „Schön. Lass uns keine weitere zeit mehr verlieren... ich will nicht zu viel Aufmerksamkeit auf diese Aktion ziehen. Wir wollen das Risiko entdeckt zu werden so gering wie möglich halten. Nicht, dass unser Spion noch von dieser Aktion erfährt."

Die Muskeln in seinen Schultern spannten sich an. Bevor er jedoch weitersprechen konnte, ergriff Conan das Wort.
„Wissen die Anderen nichts hiervon?" Er klang überrascht.

Dooms Kopf schnellte herum.
„Nein", kommentierte er kurz angebunden, „Das würde uns alle nur in unnötige Gefahr bringen." Er atmete schwer ein. „Sie sollen auf keinen Fall erfahren, dass die stärksten Kämpfer dieser Truppe für eine längere Zeit nicht da sind. Wenn sie diese Zeit für einen Angriff nutzen würden, würde es ziemlich sicher Tote geben. Deswegen muss unsere Aktion im Verborgenen stattfinden."
Argwöhnisch schielte er umher, doch in nächster Nähe war kein anderes Pokémon zu sehen, und die wenigen, die man in einiger Entfernung in der Dämmerung erkannte, schenkten uns keine Aufmerksamkeit.

„Sie wissen nicht einmal, das wir weggehen", gestand Doom, „Ich habe Lyca gebeten, mich zu entschuldigen, wenn nach mir gefragt wird. Eine Truppe ohne Anführer ist eine tote Truppe. Aber..."

Sein Zähneknirschen war dieses Mal nicht bedrohlich, es wirkte eher frustriert.
„Ich wäre auch kein guter Anführer, wenn ich meine engsten Vertrauten einfach so in derartig große Gefahr schicken würde. Deswegen lass uns die Sache einfach so schnell wie möglich über die Bühne bringen, bis der Spion auch nur eine Chance hat, zu bemerken, dass wir weg sind. In diesem Sinne."

Seine Ohren stellten sich auf. Espasa und Conan sprangen motiviert auf die Füße, Nixie hob den Kopf und sah zu uns hinüber, die Augen aufmerksam aufgerissen, und auch ich spannte meine Ballen an.

„Gefährten, wir brechen auf."

+~+~+
An alle, die das Update-Kapitel noch nicht gelesen habe: Ich würde es empfehlen^^ ansonsten noch einmal hier: Ein riesen Dank an jeden, der die Geduld hatte, auf dieses und auch auf die folgenden Kapitel zu warten ;-; vielen, vielen Dank, ich schulde euch so viel❤

Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer, dass ich im Moment an einem neuen Cover zeichne - also wundert euch nicht, wenn das in den nächsten Jahrzehnten auch tatsächlich mal fertig wird^^"

Viel Liebe, seid nett zu euch selbst und zu anderen❤

Korrekturgelesen wird, wenn ich die Zeit dazu finde uwu

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