🅼🅰🆅🅴🆁🅸🅲🅺 🅹🅾🅽🅴🆂 ||
Zweiter Teil, apparently. xD
Der Flur, in dem ich stand, war schmal und in schlichten Farben gehalten. Links und rechts gingen Türen ab, die alle verschlossen waren. Ein leichter Geruch von Essen lag in der Luft. Ich schnupperte. Das roch gut... fast so gut wie Jays Lasagne, wenn nicht noch besser.
Doch dann fiel mir wieder ein, warum ich hier war. Definitiv nicht, um mich an dem Geruch zu erfreuen, der bestimmt auf magische Art und Weise verursacht wurde, denn Essen ist die einzig wahre Form von Magie.
Ich räusperte mich: "Emmie!", rief ich zögerlich und wartete kurz. Keine Emmie weit und breit. "Emmie!", rief ich lauter.
Weiter hinten im Haus hörte ich Metall auf Holz knallen und ich zuckte zusammen.
"Mann!", schrie jemand und eine Jungenstimme sagte etwas.
"Spar dir deine Scherze, Junge, diese Nudeln kannst du gleich nochmal ausrollen, die sind jetzt hin!"
Der Junge antwortete in trotzigem Ton, doch ich konnte ihn nicht verstehen.
"Ist ja gut." Schritte polterten eine Treppe hinunter und eine Frau mit kurzem grauen Haar und leuchtenden Augen erschien im Flur. "Was machst du denn hier?", blaffte sie und hängte sich ein Küchentuch über die Schulter.
Ich hob beide Hände. Diese Frau war wirklich furchteinflößend. "Ich... Ich bin vor so Vampirinnen weggelaufen... mit meiner Schwester... die ist bewusstlos... und P-Piper McLean kämpft jetzt mit denen."
Drei Sekunden lang starrte mich die Frau an, dann seufzte sie und sagte: "Als wäre dieses Mädchen nicht schon überstrapaziert genug. Also gut, ab in die Küche mit dir, du hilfst Leo beim Kochen. Ich gehe nach Piper gucken." Sie schnappte sich einen grauen Mantel von einem Kleiderhaken und verschwand aus dem Haus.
Zurück ließ sie einen völlig verwirrten Maverick. Verdammt, was war denn das? Ich war in einem fremden Haus, in dem Gott-weiß-wer herumlungerte, um mich aufzuspießen und mich in die extrem geil riechende Pasta zu mischen. Ich hatte keine Ahnung, ob das nicht vielleicht eine miese Mafiagang war, die mich gerade perfekt eingekesselt hatte und Jo umbrachte. Und warum ich Piper McLean vertraute, wusste ich immer noch nicht genau.
Doch bevor ich zu einem Schluss kommen konnte, was ich nun machen sollte (durchdrehen oder... mehr fiel mir nicht ein) kam ein Junge in den Flur. Er war nur ein bisschen größer als ich, hatte schwarze Locken und ein Gesicht, in dem ich meinen kleinen Cousin Leroy wiedererkannte: Ein durchaus freundlicher Mensch versteckte sich dahinter, mit dem man sich aber lieber kein Zimmer teilen wollte, weil möglicherweise Stinkbombe unter deinem Bett explodieren konnte. So ein Mensch war-
"Leo Valdez, sehr angenehm, Sir", stellte der Junge sich vor und verbeugte sich kurz. "Gestatten Sie mir die Ehre, Ihren Namen zu erfahren?"
Ich sah ihn wahrscheinlich ziemlich bescheuert an, denn er fing an zu lachen. "Hey, was ist los? Du guckst, als ob Zeus beschlossen hätte, Hera sein Amt zu überlassen."
"Hera?", fragte ich ahnungslos. Wer Zeus war, wusste ich gerade noch, der Götterkönig mit einem Haufen Kinder oder so ähnlich.
Leo schüttelte theatralisch den Kopf. "Ein Halbgott, der Hera nicht kennt? Sie zerstört doch immer so gerne unsere Leben, irgendwo musst du doch von ihr gehört haben?"
Langsam schüttelte ich den Kopf. Mein Gehirn war kurz davor, zu implodieren. Halbgott? Hera? Whaaaaat?
Leo schien zu merken, dass ich ein wenig überfordert war. "Hey, alles gut, Mann", sagte er und legte mir kurz die Hand auf die Schulter. "Komm mit in die Küche und ich erklär dir alles. Emmie bringt mich um, wenn ich das Essen nicht fertig habe, bevor sie mit Pipes wiederkommt." Merkwürdig, wie beiläufig er das sagte. Seine Freundin schwebte womöglich in Lebensgefahr, weil sie meine Schwester beschützte.
"Let's got also." Leo marschierte durch den Flur zurück und ich beeilte mich, mit ihm Schritt zu halten. Emmie hielt diesen Jungen ganz schön auf Trab. "Dein Name ist?", wiederholte er.
"Maverick", antwortete ich.
"Hey, so hieß ein Klassenkamerad von mir auch. Ziemlicher Idiot. Also, was willst du wissen?", fragte Leo, während er Türen aufstieß und mich tiefer in das Mafiahaus führte. "Wir sind hier sozusagen eine perfekte Anlaufstelle für verlorene Halbgötter, wir sind allwissend, was dieses Gebiet angeht." Er grinste.
"Äh... okay." Ich hatte so Schiss, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. "Was ist ein Halbgott? Und wer ist Hera?"
"Ein Halbgott ist jemand, von dem ein Elternteil ein Mensch ist und das andere ein Gott oder eine Göttin", sagte Leo und lief eine kleine Treppe hoch. Ich folgte ihm keuchend. Wieso waren alle so viel fitter als ich?
"Okay", schnaufte ich. "Aber Götter gibt es doch gar nicht."
"Wow, Kleiner. Dass du das sagst, hätte ich jetzt gar nicht erwartet." Er lächelte mich an. "Das habe ich auch gedacht. Aber es gibt sie halt doch. Ist echt anstrengend manchmal. Jedenfalls: Ich bin ein Sohn des Hephaistos. Gott des Schmiedens und Feuers und so. Piper ist eine Tochter der Aphrodite. Göttin der Liebe und der Schönheit."
Der Schönheit. Meine Fresse, so was gab's? Hatte die Welt nicht größere Sorgen als das Aussehen?
Der Geruch nach Essen kam näher und schließlich betraten wir eine kleine, aber vollgestopfte Küche, in der sich zahlreiche Lebensmittel stapelten: Möhren, Käse, Teigklumpen, Gewürze und, aus irgendeinem Grund, Glückskekse.
"Willkommen im Tatarus der Freistätte." Leo machte eine präsendierende Handbewegung. "Emmie zwingt mich und Kalypso, meine Freundin, mindestens zwei Mal am Tag dazu, mit ihr zu kochen. Jetzt, wo Kalypso verreist ist, muss ich das auch manchmal alleine machen. Die Hölle, sag ich dir."
So, wie er es sagte, klang es allerdings nicht so, als ob er sich groß daran stören würde.
Glück gehabt. Ich fand es einfach nur nervig, wenn sich Jugendliche beschwerten, dass sie im Haushalt helfen mussten. Sie waren doch genauso Teil einer Hausgemeinschaft wie die Eltern.
"Also, während ich hier die Nudeln neu mache, kann ich dir alles erklären", sagte Leo, setzte sich an den Küchentisch und griff nach den Teigklumpen.
Und dann legte er los. Er redete von Göttern und Monstern und Nebel und Titanen und einer Gaia und Krieg und seltsamerweise implodierte mein Gehirn doch nicht, im Gegenteil. Es saugte die Informationen auf wie ein Schwamm Wasser.
"... und jetzt wohne ich halt hier und helfe Jo und Emmie mit den Leuten, die hierher kommen", schloss Leo und warf die Nudeln ins Wasser.
"Und du meinst, meine Schwester und ich sind Halbgötter?", fragte ich und nahm mir einen Glückskeks, nur, um was zu tun.
"Wahrscheinlich. Du kommst mir zwar nicht sehr göttlich vor-"
"Hey!"
" - aber du hast so eine Ausstrahlung."
"Hast du nicht gerade gesagt, dass ich nicht sehr göttlich bin?"
"Du hast eine halbgöttliche Ausstrahlung. Das ist was anderes."
Okay, wenn er meinte. Dieser Junge war mehr als strange.
"Und hast du eine Ahnung", fragte ich, "wer mein göttliches Elternteil ist?"
Er rührte ein wenig im Topf mit den Nudeln. "Das kann man nie genau sagen. Natürlich gibt es Merkmale, die dann auf Götter zutreffen, aber bei dir habe ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Kalypso kann so was viel besser als ich. Ist deine Mom sterblich?"
"Jup."
"Das heißt übrigens nicht, dass dein göttliches Elternteil männlich ist", sagte Leo, während er irgendein komisch riechendes Gewürz in das Nudelwasser goss. Himmel, der machte noch die guten Nudeln ungenießbar!
"Frag mich nicht, wie das geht", fuhr Leo fort. "Ich habe keinen Plan davon. Aber Athene, Göttin der Weisheit und Kriegskunst, wird durch verbundene Gedankengänge schwanger oder jedenfalls so ähnlich. Ihre Kinder hüpfen aus ihrem Gehirn, wenn sie fertig entwickelt sind."
Mir drehte sich der Magen um. Mann, war das krank.
Ich wollte gerade weiterfragen, als die Tür der Freistätte (warum das so hieß, hatte ich immer noch nicht verstanden) aufschwang und gegen die Wand knallte. "Valdez!", rief die furchterregende Frau, Emmie, aus dem Flur. "Sofort herkommen!"
"Meine Fresse, das ist ja wie beim Militär", murmelte Leo und lief aus der Küche. Ich folgte ihm, da ich nicht allein in diesem Haus bleiben wollte.
"Was ist los, verdammt?", rief Leo, als er die Stufen hinunterpolterte. "Ich hab grad die Nudeln-" Er stockte und blieb mitten auf der Treppe stehen, sodass ich ihn reinknallte. "Ach du Scheiße", sagte er und sprang die restlichen Stufen nach unten.
Jetzt sah ich auch, warum.
Jo lag über Emmies Schulter, das Bein verdreht und ein übler Biss an ihrem Hals, aus dem Blut floss. Piper McLean saß gegen die Wand gelehnt auf dem Boden, die Augen geschlossen, das Gesich bleicher als zuvor.
Hinter ihr an der Wand stand etwas in dunkelblauer Schrift:
𝕱𝖎𝖓𝖉𝖊 𝖉𝖊𝖓 𝕹𝖊𝖇𝖊𝖑, 𝕸𝖆𝖛𝖊𝖗𝖎𝖈𝖐 𝕵𝖔𝖓𝖊𝖘, 𝕾𝖔𝖍𝖓 𝖉𝖊𝖗 𝕳𝖊𝖐𝖆𝖙𝖊, 𝕲ö𝖙𝖙𝖎𝖓 𝖉𝖊𝖗 𝕸𝖆𝖌𝖎𝖊.
Okay. Ich hatte ein ernsthaftes Problem.
Yes, das war die Fortsetzung. Irgendwie war das halt so das zweite Kapitel, das nie so spannend ist wie das erste. xD
Anyways, ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt noch einen schönen Abend. :)
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