rewilz | right or wrong?
Felix' Sicht
"So, und jetzt erzählst du mir was los ist", meine beste Freundin packte mich am Ärmel und zog mich auf den Boden. "Den ganzen Tag bist du schon komisch drauf. Nein, nicht nur heute. In der letzten Zeit generell so oft. Bedrückt dich irgendwas? Felix, du kannst immer mit mir sprechen", redete sie hektisch auf mich ein. Ich zog meine Beine eng an meinen Oberkörper und starrte sie an.
Ich wusste, dass sie keineswegs was gegen Schwule hatte, und doch fiel es mir so schwer es ihr zu erzählen.
"Wollen wir nicht zu erst Hausaufgaben machen?" fragte ich mit einem gequälten Lächeln und zog meinen Collegeblock inklusive eines Kugelschreibers aus meiner Tasche. "Gemeinschaftskunde, oder? Ich glaube wir sollten uns einen Rollenkonflikt ausdenken", murmelte ich vor mich hin, und begann rechts oben in die Ecke das Datum hinzukritzeln. Als nächstes nahm mir Nia den Stift aus der Hand und schaute mich erwartungsvoll an. "Was? Noch nie was von einem Schüler-Lehrer-Konflikt gehört?"
Sie verdrehte die Augen. "Lixi, du machst mich verrückt. Ich mache mir echt Sorgen um dich", sie sah mich flehend an. Seufzend legte ich den Block weg. "Was willst du hören?" "Was mit dir los ist.."
Jetzt kommt es zum schwierigen Teil. Wie sollte ich ihr erklären, mich in einen unserer besten Freunde verliebt zu haben? Sebastian war unerreichbar für mich. Er ist der absolute Mädchenschwarm. Aber ich habe seit den letzten Wochen das Gefühl, ihm näher kommen zu wollen. Für mich gibt es immer einen Unterschied zwischen 'Verliebt sein' und auf jemanden 'stehen'. Letzteres ist normalerweise ersteres. Aber bleibt es beim 'auf jemanden stehen', wenn man sich vorstellt Händchen-haltend über den Rummelplatz zu laufen, Nachts im Bett zusammen zu kuscheln, ihn zu küssen wann ich will oder jeden Tag miteinander zu verbringen? Ich glaube nicht. Und genau das macht mir Angst.
Wir kennen uns seit der Grundschule und sind dicke Freunde, ich will dass alles aufgrund komischer Gedanken oder so nicht gefährden.
"Ich weiß nicht genau wie ich es sagen soll", murmelte ich. "Sag es einfach", sie legte mir behutsam ihre Hand auf meine Schulter.
"Lass mich bitte nicht alleine, wenn ich es dir gleich erzähle, versprichst du es?" Ich schaute sie ängstlich an.
Sei nicht so 'ne Pussy, Felix.
"Versprochen", erwiderte sie nur mit einem ermutigenden Lächeln. Der Moment der Wahrheit war so mit gekommen. Länger geheim halten kann ich es auch nicht mehr.
"Ich glaube, ich hab mich verliebt", nuschelte ich leise. Sie brauchte erst ein paar Sekunden um zu verstehen was ich gesagt habe und quiekte dann erstmal glücklich rum. "Wer ist sie?", fragte meine beste Freundin. Sie. Ich konnte es nicht zurück halten, es ist einfach passiert.
Ich brach in Tränen aus.
Erschrocken starrte sie mich an, bis sie mich zögernd in ihre Arme schloss. "Hey Felix, beruhig' dich", sie zog mich näher an sich ran und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Es wird alles gut, ja?", versuchte sie es weiter. Irgendwann löste ich mich von ihr und griff nach einem Taschentuch was auf meinem Schreibtisch lag. "Unglücklich verliebt?", fragte sie einfühlsam. Ich nickte. "Es ist aber kein Mädchen", brachte ich schluchzend hervor. Obwohl Nia seit Ewigkeiten meine beste Freundin ist konnte ich ihr nicht ins Gesicht gucken, weswegen ich auf den Boden starrte. Kurz herrschte Stille, bis sie sich zu Wort meldete. "So, und was war daran jetzt so schwer?" Verwirrt sah ich zu ihr auf. Sie lächelte. "Ist doch nicht schlimm wenn du dich in einen Jungen verliebst", meinte sie. "Das würde ich ja auch sagen, aber du glaubst mir gar nicht wie dumm ich mich fühle. Ich komme mir so unglaublich dumm vor! So unnatürlich... Ich hab nichts gegen homosexuelle, immerhin kann es sein dass ich selbst bin, und wenn jetzt jemand zu mir mit so einem Problem kommen würde, würde ich die Person auch versuchen aufzumuntern in dem ich ihr sage, 'Hey, das ist doch gar nicht schlimm', aber glaub mir, es ist schlimm. Vorallem wenn du diese Person schon seit Jahren kennst, sie wie ein Bruder für dich ist. Wenn du dein halbes Leben mit ihm verbringst und auf einmal hast du diese komischen Gefühle, denkst du nur noch an ihn. Stell dir dass mal mit Paige vor. Stell dir vor auf einmal verliebst du dich in deine beste Freundin, das ist so ein scheiss Gefühl, glaub' mir", beendete ich meine Rede. Ich wischte meine Tränen weg.
"Ist es Sebastian?", fragte sie. Sie wusste, dass es stimmte, weswegen ich es gar nicht erst versuchte abzustreiten. "Ich will nicht schwul sein, ich will es wirklich nicht", weinte ich. "Felix, was kannst du denn dafür? Genau, gar nichts. Bitte sag sowas nicht. Das ist ganz normal. Es ist auch nicht unnatürlich. Und du brauchst dir auch nicht dumm vorzukommen. Alles nur weil du dich in das gleiche Geschlecht verliebt hast? Nein, das sind solche Gedanken doch nicht wert", lächelte sie mich ermutigend an.
"Ich will nicht schwul sein", wiederholte ich mich. "Wir sollten jetzt was anderes tun. Nicht weil ich dir nicht zuhören will, sondern weil du dich jetzt ablenken solltest. Lixi, das wird alles wieder, ich versprechs dir."
Die frische Luft draußen tat mir unglaublich gut und ich war Nia wirklich dankbar. Ihre braunen Locken wehten im Wind und ich fragte mich, wieso ich mich nicht einfach Nia verliebt habe. Sie ist hübsch, hat einen tollen Charakter und ich bin ohne hin gut mit ihr befreundet. Dann gibt es auch noch Paige mit ihren blonden Wellen die ungefähr Schulterlang sind. Sie ist ebenfalls super lieb, nur manchmal eingeschnappt und eingebildet. Außerdem ist sie mit Taddl zusammen. Oder Aria, sie hat dunkle Haare, die aber etwas länger sind wie die von Paige, aber immer noch kürzer wie die von Nia. Aria ist manchmal bisschen zickig, aber Rat geben kann sie einem wirklich gut. Dann gab es auch noch Zoe, die ihre blonden (eigentlich glatten) Haare immer zu Wellen macht. Sie ist gerade mal 15, und der kleine Engel von uns allen. Sie ist auch in einer Beziehung, nämlich mit Felix. (Dner)
Mit allen diesen Mädels bin ich doch so gut befreundet, wieso bin ich nicht einfach in eine von ihnen verliebt? Mir würde das so viel ersparen. Nein, es ist natürlich Basti. "Über was denkst du nach?", riss mich die Stimme von Nia aus meinen Gedanken. "Ach, nichts wichtiges", murmelte ich abwesend und starrte auf den Himmel. "Felix ich bin mit dir rausgegangen, damit du mal an was anderes denkst, nicht die ganze Zeit an das gleiche", erinnerte sie mich. "Ich weiss."
Nia's Handy klingelte. Genervt seufzte sie auf und kramte es aus ihrer Hosentasche. "Ja? Oh hey... Wirklich? Scheisse... bin gleich da", sie legte auf und fiel mir um den Hals. "Sorry Lixi, das war Paige. Sie hat Stress mit Taddl. Bist du mir böse, wenn ich zu ihr gehe? Wir können heute Abend wenn du willst telefo-", ich unterbrach sie. "Geh schon", ich lächelte schwach. "Schatzi das wird alles wieder", sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und nach einem kurzen Winken ihrerseits verließ sie mich.
Was sollte ich jetzt nur tun?
Zögernd ließ ich mich auf die Wiese sinken und zog mein Handy aus der Hosentasche.
Neue Nachrichten in 3 Chats.
Meine Mutter hatte mir geschrieben, Paige ebenfalls, und der Gruppenchat von unserer 'Clique' zeigte auch Nachrichten an. Zuerst klickte ich auf Paige's Nachricht.
Hey Lix, ist Nia bei dir? Bräuchte sie mal :/
Sie ist schon auf den Weg zu dir. :)
Dann auf den Chat von meiner Mutter und mir.
Felix, wann kommst du nachhause?
Melde dich bitte.
Mama
Seufzend antwortete ich.
Hey Mama, ich weiß es noch nicht. Hab aber einen Schlüssel dabei.
Zu aller letzt, drückte ich auf die Gruppe.
Felix v.d.L: Hey Leude, Bock und Zeit was zu machen? :D
Izzi: Auf jeden. Um halb aufm Skatepark? Basti: Bin unterwegs c:
Taddl: Wenn ich's schaffe, dann komm ich.
Ich entschied mich dazu, nicht zu antworten sondern einfach vorbei zu kommen. Ein klaren Kopf kriegen. Das wär's jetzt.
Zögernd stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Skatepark. Ständig malten sich in meinen Kopf Gespräche die wir vielleicht gleich anfangen würden aus, und ich versuchte mich mental darauf einzustellen, jede Sekunde auf Basti anzutreffen.
"Felix, du bist ja auch gekommen", hörte ich die Stimme von izzi. Ich drehte mich nach links und erblickte Dner, izzi, Simon, Caty, Zoe, Ardy und Sebastian. Er winkte mich zu Ihnen. Ich zwang mich zu einem Lächeln und nach einer kurzen Begrüßung ließ ich mich neben Zoe fallen. Sie war die jüngste von uns. Eigentlich waren wir alle zwischen 17 und 19, nur Zoe wurde dieses Jahr erst 15. Sie lächelte mich ebenfalls an.
"Ich finde wir sollten mal wieder eine Party veranstalten", begann Dner. "Wer ist mit 'wir' denn alles gemeint?" fragte ich. "Na, du, Basti, Izzi, Simon, Taddl, Ardy, Caty, Paige, Zoe, Aria, Nia und ich", zählte er auf. "Aber bitte erst nachdem sich Paige und Taddl wieder versöhnt haben. Streit auf der Party ist wirklich das letzte was wir gebrauchen können", meinte Caty. "Sie haben sich gestritten?" meldete sich Basti nun auch zu Wort. "Schon wieder?", murmelte Simon. Ich nickte bloß.
___
Ich betrat den Klassenraum. Noch 5 Minuten bis der Unterricht begann. Ich schaute mich um und entdeckte Basti der mich ebenfalls gesucht hatte und mit seiner Hand auf den leeren Tisch neben sich klopfte. Er lächelte mich an. Du musst ihn vergessen, Felix!
Ich schüttelte mich kurz und ging dann auf Aria zu. Ich spürte den verwirrten Blick von Basti in meinem Rücken, doch ich versuchte ihn zu ignorieren. "Hey, Felix", begrüßte sie mich und ich antwortete mit einem knappen "Hi" und setzte mich dann auf den Platz neben sie. "Am Wochenende ist wieder eine Party in Dner's Keller", berichtete ich ihr. "Hab's schon mitbekommen", murmelte sie. "Gehst du hin?", fragte ich. "Ich weiß es noch nicht." Ich seufzte. Eigentlich wollte ich nicht, da ich mir sowieso ansehen musste wie Basti wieder mit Aria flirtet. Dass die beiden noch kein Paar sind, wundert mich wirklich. Der Gedanke an die beiden, versetzte mir ein Stich ins Herz. Ich ließ mich neben ihr auf den Platz fallen, und kramte meine Schulsachen raus als ich spürte, wie mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich und und sah in das Gesicht meines besten Freundes. "Ich hab ein Platz für dich reserviert gehabt. Willst du rüber kommen?", fragte er etwas unsicher. Ich musterte ihn. Seine Haare waren etwas zerzaust, was eigentlich untypisch für ihn war. Er trug ein weißes Shirt mit Aufdruck und eine graue Jacke darüber mit einer normalen engen, schwarzen Jeans. Er sah einfach wie immer zu gut aus. "Felix?", fragte er.
"Ähm.. ich wollte heute neben Aria sitzen", brachte ich Schwerenherzens raus. "Achso.. okay", murmelte er, drehte sich um und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. Neben ihm saß also die ganze Schulstunde niemand. Manchmal drehte ich mich unauffällig um, und sah zu ihm. Durchgehend starrte er auf seinen Tisch und ich wusste dass er komplett in Gedanken war.
Mir tat es leid, ihn alleine sitzen zu lassen. Wir sind wie Brüder. Seit klein auf. Eben beste Freunde und jetzt schmerzt es zu wissen dass unsere Freundschaft so gut wie vorbei ist.
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Tagelang ignorierte ich ihn. Ich antwortete nicht auf seine Nachrichten oder ging auf seine Anrufe ein. Wenn er mit mir versuchte zu reden, hielt ich es kurz und knapp, blieb aber freundlich. Ich wollte nicht dass er denkt, dass ich sauer bin. Wenn er nur wüsste was ich wirklich für ihn empfinde, oh Gott.
"Felix", hörte ich hinter mir eine Stimme. Eine zu bekannte Stimme. Ich lief allerdings einfach weiter. Der Schultag war anstrengend genug gewesen. Ich wollte einfach nur schnell nachhause, da es anfing zu nieseln. "Felix, bleib stehen!" Man hörte einfach diese Traurigkeit aus seiner Stimme. Doch ich blieb nicht stehen. Mit schnellen Schritten hatte er mich eingeholt und stand nun direkt vor mir. "Was ist los mit dir? Wieso redest du nicht mit mir? Was habe ich getan?", fragte er und schaute mich wehmütig an. Ich starrte auf den Boden. Die ersten Regentropfen fielen auf den Boden. "Wieso hasst du mich so sehr?", flüsterte er kaum hörbar. Doch ich hatte es gehört. Ich schaute zu ihm hoch. Er war fast ein ganzen Kopf größer wie ich. "Ich hasse dich nicht", murmelte ich und steckte meine Hände in meine Hosentaschen. "Du hast dich verändert. Sogar sehr. Du hast sogar Dner zu seiner Party abgesagt, dass sieht dir null ähnlich." Ja, er hatte recht. Ich habe abgesagt. Der Regen wurde ein bisschen stärker, dennoch auszuhalten. "Es ist nicht so wie du denkst", erklärte ich.
Ich atmete tief ein und aus. Jetzt oder nie.
"Du hast Recht, ich habe mich verändert. Und meine Gefühle haben sich ebenfalls verändert", sagte ich mit fester Stimme. "Wie meinst du das? Magst du mich nicht mehr? Willst du nicht mehr mit mir befreundet sein?" fragte er verwirrt. "Nein, es ist anders. Basti, ich hab mich nicht aus unbestimmten Gründen von dir distanziert. Ich bin verwirrt, ich bin sehr verwirrt. Ich hatte noch nie so etwas", erklärte ich wahrheitsgemäß. "Felix, ich verstehe überhaupt nichts", er schaute mich traurig an. "Deswegen wollte ich es dir nicht sagen. Weil es außer mir niemand verstehen kann." "Lieber verstehe ich nichts, wie dich als meinen besten Freund zu verlieren", er legte seine Hand auf meine Schulter, die mir überall Gänsehaut verursachte. Ich nahm seine Hand weg.
"Basti, ich weiß nicht wie ich zu dir stehe. Ob ich dein bester Freund bin und auch dementsprechend mich so fühle. Oder ob ich mehr fühle. Ja, vielleicht hab ich mich in dich verliebt."
Ouh man, jetzt war es gesagt.
Erstmal sagte keiner was. Er schien das erst mal verdauen zu müssen. "Schon okay, Basti. Wir sehen uns", ich wollte gerade gehen, als er mich am Handgelenk packte und mich zurück zog. "Felix, warte." Widerwillig sah ich ihm in die Augen. "Du bist mein bester Freund. Du wirst mir immer unglaublich wichtig sein. Und ich will nicht dass du denkst dass mir Dinge nicht anvertrauen kannst, weil du Angst hast, und vorallem nicht deine Gefühle. Genau über solche Dinge reden doch beste Freunde", er strich mir durch die Haare. Es fing an immer stärker zu regnen, ich fühlte mich schon komplett durchnässt.
"Und vielleicht liebe ich dich ja auch."
Ich starrte ihn unglaubwürdig an. "Was?", fragte ich. "Ja. Ich kann seit Tagen nicht aufhören an dich zu denken. Vielleicht war das ebenfalls mehr wie Freundschaft." Sanft spürte ich seine Hände an meiner Hüfte. "Felix, ich muss das jetzt ausprobieren." Ich wusste was jetzt kam. Er schloss seine Augen, zog mich näher an sich heran und auch ich schloss meine Augen. Unsicher, wo ich meine Hände hintun sollte, doch als ich seine Lippen auf meinen spürte, waren meine Gedanken wie ausgeblendet. Ich spürte nurnoch seine unendlich weichen Lippen, seine Hände die meine Seiten hoch und herunter strichen, das Feuerwerk was in mir hochging und die Gänsehaut die sich auf meinem ganzen Körper ausbreitete. Sanft legte ich dann meine Hände um seinen Hals und schmiegte mich näher an ihn heran. Aus Luftmangel lösten wir uns kurz, sahen uns in die Augen. Er lächelte und wir küssten uns erneut. In diesem Moment war ich unendlich glücklich.
Wir lösten uns und ohne ein weiteres Wort zu sagen, griff er nach meiner Hand und wir machten uns eilig auf den Weg nachhause. Wir waren wirklich schon klitschnass und es hörte nicht auf zu regnen. Den ganzen Weg lang schwiegen wir, es war eine angenehme Stille. Als wir vor meinem Haus ankamen, sah ich ihn fragend an. Ob er mit rein wollte? Doch er schüttelte bloß wissend den Kopf. Ich lächelte ihn sanft an, doch er zog mich zu ihm und küsste mich erneut behutsam.
Nach dem Kuss ging er ein paar Schritte zurück und verließ unseren Vorgarten. Ich drehte mich um und wollte gerade den Schlüssel ins Schloss stecken, als er nach mir rief. Ich schaute zu ihm und er lächelte.
"Ich liebe dich."
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