31 | So I'm already gone
F E L I X
"Felix", nuschelte er. "Alles gut, Schatz", ich drückte seine Hand nochmal. Er sah mich unsicher an. "Was soll ich denn sagen?" Fragte er überfordert. "Erzähl ihnen einfach die Wahrheit. Sie wird dich schon nicht umbringen", ich drückte ihm einen Kuss auf seinen Handrücken und löste dann unsere verschränkten Finger. Nacheinander gingen wir ins Wohnzimmer, indem mein Vater gerade am Tisch saß und so wie es aussah arbeitete. "Wo ist Lisa?" Fragte ich. "In der Küche", antwortet er abwesend um fuhr bei seiner Arbeit fort. Ich machte mit meinem Kopf eine Geste an Rewi gerichtet dass er seinen Arsch in die Küche bewegen soll. Er seufzte bloß und brauchte kurz um sich zu sammeln. Dann setzte er sich in Bewegung und ging in die Küche und schloss die Tür hinter sich. Seufzend ließ ich mich gegenüber von meinem Vater nieder. "Na, wie wars in Tübingen?" Fragte er mich. "Äh, super", log ich. Er wendete sich seine Laptop wieder zu und ich starrte einfach nur auf die Tischplatte. Minuten verstrichen und ich fühlte mich komisch nicht zu wissen, was da drin gerade vor sich ging. Ich könnte mir vorstellen dass Lisa ausrastet. Sie wollte unbedingt dass Rewi studieren geht. Inzwischen waren unsere kleinen Schwestern runter gekommen und saßen nun am Esstisch.
Ich zuckte zusammen als die Tür der Küche ruckartig geöffnet wurde. Lisa stellte den Topf mit den Spagetti auf den Tisch und sauste dann in die zweite Etage. Peter, Vida und Fiona blickten ihr verwundert hinterher. Ich stand auf und ging in die Küche. Rewi stand komplett verloren mitten im Raum rum. Als er mich bemerkte, sah er mich traurig an. Ich schloss die Türe hinter mir und kam auf ihn zu. "Komm her", murmelte ich bloß und nahm ihn in meine Arme. Er schlang seine Arme um meinen Kopf und zog mich näher an ihn heran. "Alles ok?" Fragte ich besorgt. "Sie ist sauer", murmelte er. Ich seufzte. "War ja zu erwarten", sagte ich bloß. "Felix, ich bin langsam einfach nur überfragt. Und überfordert, weißt du."
Wir schreckten auseinander, als die Tür schlagartig geöffnet wurde. "Felix, Sebastian, ich glaube wir müssen mal ein ernstes Wort mit euch reden." Lisa kam reingestürmt. Rewi und ich sahen uns ein wenig verwirrt an. "Ihr könnt nicht mehr tun und lassen was ihr wollt, es reicht."
Ich dachte ich hörte nicht richtig. Aber das war unmöglich, wir hörten sie deutlich genug, sie schrie uns förmlich an. "Solange ihr hier unter diesem Dach lebt, geht es nach unseren Regeln. Du kannst nicht einfach abhauen wann es dir passt da du deiner Schulpflicht nachzukommen hast. Nicht nur deswegen, nein, du bist noch nicht mal 18 und nicht befugt alleine irgendwo herumzureisen", schrie sie mich an. "Und du kannst nicht einfach dein komplette Studium kaputt machen und dann auch noch aus der Universität rausfliegen, dir zwischenzeitlich einen neuen Freund suchen nur weil es bei euch beiden mal nicht funktioniert", sagte sie nun an Rewi gewandt. "In diesem Haus dreht sich nicht nur alles um euch um eure kleine Teenie Beziehung die sich jetzt gerade wie die große Liebe anfühlt."
"Wie kannst du sowas sagen?" Fragte Rewi und sah ein wenig zerknittert aus. "Ihr stellt hier alles auf den Kopf, weil ihr eurer Meinung nach 'die größten Probleme habt'. In eurem Alter denkt man das wär das wichtigste und hat nur Augen für die andere Person, und genau so ist es bei euch. Ihr seid komplett abhängig voneinander. Ihr könnt einfach nichts alleine durchziehen. Verdammt nochmal, ich habe nichts gegen eure Beziehung, aber wie habt ihr euch das vorgestellt? Ich dachte um ehrlich zu sein das ist eine kleine Schwärmerei, die aber schnell wieder vorbei geht weil ihr nun auf so engem Raum zusammenlebt. Aber dieses hin und her zwischen euch geht nun schon ein Jahr, und es ist so als würde die komplette Familie nach euch tanzen müssen. Und ab jetzt läuft das hier nicht mehr so." Sie kochte regelrecht vor Wut und Rewi und ich waren so überrumpelt von der ganzen Situation, dass wir gar nicht wussten was wir sagen sollten. "Und jetzt?" Fragte ich vorsichtig. "Jetzt hoffe ich dass ich euch beide langsam einkriegt und euch überlegt mal was aus eurem Leben zu machen. Eure Beziehung wird wieder scheitern, ich sehe es. Und genau deswegen wollte ich dich drum beten dich nicht in deinen Bruder zu verlieben", sagte sie an Rewi. "Wir sind keine Brüder?" Versuchte er die ganze Situation noch zu retten. "Aber nach Peters und meiner Hochzeit schon." Sie schüttelte nur den Kopf und verließ dann die Küche.
Mein Name ist Felix Hardy, ich bin 17 Jahre alt und verdammt nochmal der sensibelste Mensch den ihr wahrscheinlich jemals kennen lernen werdet. So überfordert wie ich war, fing ich an zu weinen. Ich hielt mir meine Hände vor mein Gesicht und versuchte meine Tränen wegzuwischen. Es war sinnlos, es kamen immer nur neue dazu.
Ich spürte zwei starke Arme die sich um meinen Oberkörper Schlangen. "Sie ist nur sauer wegen der Studiumsache. Beruhig dich, mein Engel", er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Kann ich kurz-" Vida's Stimme stockte. Ich könnte sie nicht sehen, da mein Kopf in Rewi's Hoodie vergraben war. Aber ich wollte sie auch nicht sehen. Ich wollte gar nichts mehr. Ich hörte noch wie mein Vater was zu Rewi sagte, doch ich verstand nicht was. Es interessierte mich auch nicht, ich wollte einfach nur meine Ruhe. "Könnt ihr bitte rausgehen?" Fragte Rewi genervt und ich merkte wie die Tür geschlossen wurde.
"Haben wir echt nur an uns gedacht?" Fragte ich während mir wenige Tränen über die Wangen liefen und ich mir sicher war, dass wir wieder allein in der Küche waren. Darauf hin sagte er nichts. Er schaute mich nicht einmal mehr an. Er hielt mich einfach nur in seinen Armen, fuhr mir durch die Haare und starrte aus dem Fenster. Schluchzend warf ich meinen Kopf gegen seine Brust und schon zog er mich noch näher an ihn ran.
"Ich wusste nicht mal dass die beiden heiraten wollen", nuschelte Rewi nach einer langen Stille zwischen uns beiden. In der Zwischenzeit hatte ich aufgehört zu weinen und mittlerweile befanden wir uns in meinem Zimmer. "Wie konnten wir das nicht mitkriegen?" Fragte er, wohl eher sich selber, da er so abwesend klang. "Wenn die das durchziehen mit der Hochzeit, sind wir Stiefbrüder. Das war's dann mit unserer Beziehung."
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:(
Sorry dass so lange nichts kam.
gewidmet an Juliaxh 🐰💗
habt Ihr Lust auf mehr rewilz? Schaut mal bei DiesesRewilz "Two Sides" vorbei (Chapter Ten hab ich geschrieben 🤓) !! 💘
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