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6

Coleens dunkle Augen waren starr auf Lain gerichtet. Er fühlte sich unwohl und wollte weglaufen, doch konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Plötzlich wurden ihre Augen hellblau, dann wechselten sie zu grau. Lain schaffte es, sich abzuwenden. Doch hinter ihm stand Herr Tons und machte Fotos, während er höhnisch lachte und Lain einen Mathetest aushändigte, auf dem groß in rot die Zahl sechs geschrieben stand.

Lenard klopfte Lain beruhigend auf die Schulter und murmelte unverständliche Worte. Lain versuchte, zu sprechen, doch bekam nichts raus. Dann zog Coleen eine Pistole hervor und schoss damit auf Lenard. Lenard hustete und klappte zusammen. Wütend schrie Lain Coleen an, rannte auf sie zu und schlug ihr die Waffe aus der Hand.

Sie sah ihn nur ernst an.

„Du weißt, wer der Feind ist."



Es kostete Lain Mühe, die Augen zu öffnen. Er fühlte sich, als hätte er nicht geschlafen.

Er war beim Nachdenken eingenickt und hatte weder die Schlafkuppel aktiviert, noch die Kontaktlinsen entfernt. Seine Augen brannten fürchterlich.

„Lain, stehst du mal auf? Wir müssen in zehn Minuten los", erklang Lenards Stimme hinter der Tür.

„Gleich!", rief Lain und schwang sich schwerfällig aus dem Bett.

Eilig zog er sich um und griff nach seiner Schultasche. Er hatte seine Hausaufgaben vergessen.

Egal. Das kam nicht oft vor.



„Du warst gestern echt komisch", meinte Lenard auf dem Schulweg, gerade, als sie durch die Unterführung gingen.

„Hatte etwas schlechte Laue", winkte Lain ab. Er wollte das Thema von gestern nicht noch einmal aufgreifen.

„Nicht nur das", warf Lenard mit einem Seitenblick auf Lain ein, „Auch die ganzen Fragen, die du mir gestellt hast. Ob mir seltsame Leute aufgefallen sind. Dann natürlich die Sache mit Tons und den Prüfungsergebnissen, die du in seiner Tasche gesucht hast. Lain, wir sind Freunde. Du brauchst keine Geheimnisse vor mir haben."

Sie traten wieder aus der Unterführung ins Freie. Die Sonne blendete etwas in seinen ohnehin schon schmerzenden Augen. Einen ganzen Schultag mit den Kontaktlinsen würde er heute nicht aushalten.

„Ich erklär dir alles, wenn ich selbst mehr weiß. Ich bin einfach etwas verwirrt im Moment, okay?"

Lenard seufzte missmutig. Einerseits freute Lain sich darüber, dass Lenard sich um ihn sorgte. Andererseits war es etwas anstrengend, ihn immer wieder zu vertrösten.

Umso wichtiger, endlich Antworten zu finden. Lain hatte die Idee, Tons einfach mit seinem Wissen zu konfrontieren und ihn zu Antworten zu zwingen. Nicht der beste Plan, da sein Lehrer Lain für sein Herumschnüffeln bei der Ordnungswache melden könnte, allerdings könnte Lain seinen Lehrer ebenfalls melden. Sein Gefühl sagte ihm, dass Tons' Beschattung nicht staatlich genehmigt war.

Was Coleen anging, so war Konfrontation keine Option, solange sie etwas gegen Lenard in der Hand hatte.



Während der ganzen Unterrichtsstunde starrte Lain seinen Lehrer unverwandt an. Nichtmal, als die Schüler Aufgaben bearbeiten sollten, ließ Lain locker.

Tons spürte es. Lain wusste, dass er es spürte, obwohl sein Lehrer sich kaum etwas anmerken ließ. Nur ein gelegentliches Zucken der Mundwinkel und das wiederholte Aneinanderreiben der Hände verrieten Tons' Nervosität.

Nur noch ein paar Minuten, dann würde es klingeln und Lain würde seinem Lehrer aus dem Klassenzimmer folgen. Er hätte auch bis zur nächsten Nachhilfestunde warten können, doch er wollte es nicht aufschieben.

Dann ertönte es. Das Klingeln.

Tons packte sein Material zusammen und verließ den Raum. Zwei Sekunden später erhob sich Lain und eilte zur Tür hinaus in den Gang.

Nichts.

Tons war verschwunden, innerhalb von Sekunden.

Wütend lief Lain den Gang ein paar Meter entlang. Er hatte es gewusst! Tons hatte gewusst, dass Lain ihm folgen würde! Er hätte ihn nicht anstarren sollen. Mit seinem provokanten Verhalten hatte Lain sich verraten. Nun würde es schwieriger werden, Tons zur Rede zu stellen. Sein Lehrer war jetzt vorbereitet. Doch kannte er auch den Grund, warum Lain mit ihm reden wollte? Sicherlich vermutete er es.

Lain hörte Schritte, die vermutlich von seiner Geschichtslehrerin kamen, die er in der nächsten Unterrichtsstunde haben würde.

Lain hatte keine Lust auf Geschichte und seine Augen taten immer stärker weh. Er beschloss, ins Badezimmer zu gehen und sich kurz zu entspannen.

Gemächlich lief er durch den Gang, hörte dumpfe Stimmen aus den Klassenzimmern zu seiner Linken. Lenard wunderte sich bestimmt, wo er blieb. Mrs Septford war Lains Abwesenheit sicher auch sofort aufgefallen. Er fragte sich, was Schwänzen für Konsequenzen haben würde, doch er hielt den Schmerz nicht mehr aus. Er würde ihr sagen, dass ihm schlecht

geworden sei.

Rumm.

Mitten in seinen Gedanken blieb er abrupt stehen. Was war das für ein lautes Geräusch? Sein Blick fiel auf die angelehnte Tür eines Raums, den er immer für eine Abstellkammer gehalten hatte.

Langsam ging er darauf zu, schob die Tür weiter auf, spähte hinein.

Ein sanftes Licht leuchtete ihm entgegen.

Erschrocken riss Lain die Tür nun ganz auf. Coleen stand dort, geschockt, die Hände nach vorn gestreckt.

Am Boden lag ein Glätteisen.

Irritiert starrte er sie an, erkannte Verbrennungen an ihren Händen.

„Oh scheiße, Coleen, was machst du da?"

Sie hob ihren Kopf und satte grüne Augen starrten ihm gequält entgegen.

Den Schock, den er in diesem Moment spürte, übertraf alles an Emotionen, die er je gefühlt hatte.

„Ich glaube, ich muss dir etwas erklären", sagte sie mit einer so festen Stimme, dass es gar nicht zu ihrem Ausdruck passte. Sie packte Glätteisen und Taschenlampe ein, griff nach Lains Arm und zog ihn hinter sich her, den Blick stur auf den Boden gerichtet.

Lain vergaß sogar den Schmerz seiner Augen, während er sich von ihr durch den Gang ziehen ließ.

Coleen Niles benutzte ein Glätteisen und hatte grüne Augen. Zu gern hätte er sich gekniffen, um herauszufinden, ob er immer noch am träumen war.

Coleen brachte ihn aus dem Schulhaus heraus, über den Pausenhof und in eine schattige Ecke zwischen dicken Baumstämmen verborgen.

Dort ließ sie sich auf dem Boden nieder und sah Lain mit ihren intensiven Augen erwartungsvoll an. Sie musste sich stark zurückhalten, nicht zu weinen, glaubte Lain. Ihre Augen schimmerten und ihre Zähne gruben sich fest in ihre Unterlippe.

Er setzte sich mit rasendem Puls.

„Hier können die Kameras uns nicht sehen", sagte sie.

Er hatte schon vermutet, dass die Schule überwacht wurde. Das hieß, Coleens und Lains Flucht hierher war aufgezeichnet worden.

Aber auch Coleens Umarmung mit Tons.

„Du fragst dich sicher, was mit mir nicht stimmt", sprach Coleen weiter und lachte kurz bitter.

Lain starrte sie nur schweigend an. Er kam mit der gesamten Situation nicht zurecht.

„Ich unterstehe nicht mehr der Kontrolle des Staats", erklärte sie, „Das, was du hier siehst, ist beinahe mein wahres Aussehen." Sie deutete erst auf ihre Augen, dann auf das gewellte, unfertig geglättete Haar. „Eigentlich ist es rot. Aber das tut nichts zur Sache. Du hättest das nicht sehen dürfen."

Lain schwieg, als Coleen ihn eingehend ansah.

Die Stille löste in ihr das Bedürfnis aus, weiterzureden.

„Eigentlich mache ich das nicht in der Schule, aber es ist etwas dazwischen gekommen. Was ein Zufall, dass genau du mich gesehen hast. Oder Schicksal?" Sie lächelte matt.

„Schicksal?", wiederholte Lain unsicher.

„Ja. Genau du, von dem ich glaube, dass er ist wie wir. Wie ich. Sollte ich mich irren, verrätst du mich heute noch an die Ordnungswache. Hast du vor, mich zu melden?" Sie sah ihn an, aber ihr Blick war nicht verängstigt. Er war war ernst und ehrlich.

„Nein", antwortete er sofort voller Überzeugung. Bis heute hatte er geglaubt, er wäre der einzige mit einem solchen Geheimnis. Doch ausgerechnet Coleen war genau wie er.

Lain senkte den Kopf und holte mit wenigen Griffen seine Kontaktlinsen aus seinen Augen. Dann blickte er lächelnd auf.

„Ich wusste es!", rief Coleen triumphierend aus und lächelte ihn zufrieden an. Sofort verschnellerte sich Lains Herzschlag. Das war kein geeigneter Moment für Schwärmerei, doch endlich lächelte Coleen Niles ihn an und schenkte ihm ihre Aufmerksamkeit!

„Wir haben dich schon seit einer Weile im Visier, aber konnten dich bisher noch nicht einweihen. Immerhin hätte es sein können, dass du nicht bist wie wir und uns verrätst. Das verstehst du, oder?", erklärte sie wieder ernst.

„Ja klar", antwortete Lain, „Aber wer seid ihr? Und in was einweihen?"

„Wir haben jetzt nicht so viel Zeit. Wir sollten nicht zu lang im Unterricht fehlen."

Sie griff in ihre Tasche, setzte schnell ihre Kontaktlinsen ein und fuhr eilig mit dem Glätteisen über ihre Haare. Lain fragte sich, warum sie es nicht gleich hier erledigt hatte. Auch er setzte sich die Kontaktlinsen wieder ein, obwohl er gern länger Ruhe vor ihnen gehabt hätte.

„Komm."

Coleen hielt ihm ihre Hand hin, die er zögerlich ergriff.

„Wir tun jetzt so, als hätten wir ein wenig Pärchenzeit genossen, okay? Für die Kameras."
Lain errötete. Pärchenzeit?

„O-okay", stimmte er zu, als sie ihn aus der geschützten Ecke herauszog und mit ihm über den Pausenhof lief, zurück ins Schulhaus. Vor den Treppen zu den Klassenzimmern des neunten Jahrgangs blieb sie stehen, drehte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. So sah es zumindest aus, denn in Wahrheit flüsterte sie ihm etwas zu.

„Warte nach der Schule im Hof auf mich."

Sie eilte davon und ließ Lain zurück, der ihr eine Weile nachstarrte, bevor er sich in Bewegung setzte.



Mrs Septford war, wie zu erwarten, nicht begeistert von Lains Abwesenheit.

„Tut mir Leid, mir war übel und ich brauchte eine Pause", sagte er und ging eilig zu seinem Sitzplatz.

Mrs Septford verfolgte ihn mit einem wütend blitzenden Blick.

„Warum hast du nicht gewartet, um mir Bescheid zu sagen? Ich hätte dich kurz rausgelassen. Allerdings ist schon eine halbe Stunde vergangen, in der du dich nicht hast blicken lassen."

„Kommt nicht wieder vor", versprach Lain und widmete sich den Aufgaben auf seinem Tablet.

Kurz blickte er zu Lenard, der ihn verwirrt anstarrte und still irgendwelche Worte mit dem Mund formte.

Lain zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder zu seinem Tablet. Er sah starr auf das Arbeitsblatt, doch konnte keins der Worte darauf lesen.

Zu sehr kreisten seine Gedanken um das soeben Geschehene.

Wäre er Tons nicht hinterhergelaufen, hätte er Coleen nicht gefunden. Sie hatte zugegeben, dass sie und andere ihn bereits im Visier gehabt hatten. Sie und Tons? Wer noch?

Für was hatten sie ihn im Visier? Er hoffte, dass sich alles klären würde, wenn er Coleen nach der Schule traf.

Bei dem Gedanken konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Coleen würde heute auf ihn warten und er würde Zeit mit ihr verbringen! Doch Coleen war gar nicht die Person, für die er sie immer gehalten hatte. Nein, sie war viel besser.

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