Disgusted - sassysofi
disgusted – sassysofi
Anzahl der zur Bewertung herangezogenen Kapitel: 5 Kapitel
Anzahl bisheriger Kapitel: 35-teilige Geschichte [abgeschlossen]
Liebste Sofia,
Ich weiß, ich bin sogar noch später als angekündigt, aber ich habe es heute doch endlich geschafft, dein Review zu verfassen. Ich danke dir vielmals für deine Geduld und hoffe, dass du die Kritik nachvollziehen kannst. Wenn du irgendwelche Fragen hast oder Unklarheiten bestehen, sag mir doch bitte Bescheid.
Wie immer würde ich mich natürlich über ein Feedback freuen!
PS: Korrekturlesen konnte ich bisher noch nicht, aber ich wollte dir das Review nicht noch länger vorenthalten. Also verzeih bitte Fehler, die arbeite ich definitiv noch auf.
Titel
Was soll ich sagen? Der Titel hat mich direkt überzeugt und zum Schmunzeln gebracht. Disgusted (deutsch: angewidert) ist kein Titel, den ich bisher gelesen habe und die starken Emotionen, die sich hinter dem Wort verstecken, haben mich direkt neugierig auf die Geschichte gemacht.
Noch ist für mich nicht wirklich klar, in wieweit sich der Titelbegriff auch in der Geschichte wiederfinden wird, aber sollte ein Bezug bestehen, bin ich wirklich begeistert über die Titelwahl.
Ich vermute jetzt einfach mal, dass es sich um ein Jugendbuch handeln wird, eventuell auch um eine Liebesgeschichte. Auf jeden Fall bin ich jetzt schon neugierig, wie viel Drama das Buch beinhalten wird, denn der Titel lässt doch zumindest vermuten, dass einiges an Aktion und Konflikt passieren wird.
Also, liebe Sofia, dein Titel ist eindeutig gut gewählt. Kurz und knackig lockt er mich an, direkt näher in das Buch einzutauchen und ich freue mich schon auf die Reise.
Cover
Langsam ist es mir schon ein wenig unangenehm, aber dein Cover ist ebenfalls eines der wenigen, an denen ich so gut wie keine Kritik üben kann. Das Bild ziert ein Mädchen, das mit starkem Blick in die Kamera starrt und etwas Rebellisches an sich hat. Nicht jeder würde sich einfach so ohne Büstenhalter mit hochgezogenem T-Shirt fotografieren lassen und wenn das Cover die Hauptperson darstellt (was ich hoffe), dann bin ich jetzt schon gespannt, welche Persönlichkeit sie verkörpern wird. Ich vermute auf den ersten Blick, dass sie einen starken Willen hat und durchaus weiß, was sie im Leben will.
Das Cover ist von den Proportionen her sehr gut angeordnet und auch die verwendete Farbpalette ich stimmig gewählt. Es wirkt weder zu überladen, noch zu leer.
Der Titel ist gut lesbar, in einer guten Schrift gewählt und besonders die andersfarbigen Buchstaben gefallen mir.
Autorname ist auch schön schlicht platziert, selbiges gilt für den Hinweis des Covermakers. Diesen kann man jedoch nicht wirklich lesen, weswegen es eventuell Sinn machen würde, den Covermaker noch einmal im Klappentext zu erwähnen. Das fände ich fair, weil sich mit dem Cover sicherlich Mühe gegeben wurde.
Eine weitere minikleine Kritik, die ich habe: Das Bild des Mädchens wirkt auf meinem Bildschirm etwas unscharf, was aber auch einfach an meinem Computer liegen kann.
Kurzbeschreibung
Eine Geschichte von vier Jugendlichen, die die Liebe alle auf ihre eigene Art erleben, die einen zum ersten Mal, die einen eher schmerzhaft und die anderen voller Verzweiflung, sich in ihr größtes Abenteuer zu stürzen.
Das verwöhnte Teenagerleben von Danielle dreht sich um 360°, als ihre Mutter von einem Tag auf den anderen verkündet, dass sie nach Amerika umziehen werden. Dass die gebürtige Französin kaum Englisch spricht, interessiert zu diesem Zeitpunkt noch niemanden. Doch da ist dieser eine Junge, dem 'Punk Rock' wie auf der Stirn geschrieben steht.
Und dann gibt es noch Kayla, Vincents Zwillingsschwester: sie ist genauso wie ihr Bruder, spielt als einziges Mädchen in einer Band, wird wegen ihres Klamottenstils von ihren Mitschülern schräg angesehen, doch im Großen und Ganzen fehlt es ihr an nichts- nur die Liebe lässt sie irgendwie dauerhaft im Stich.
„Er passt nicht einmal zu mir", flüsterte ich vor mich hin. Doch mein Herz war da anderer Meinung, denn dessen Antwort lautete: „er ist das, was dich vollständig macht."
„Wir sind grundverschieden. Es gibt nichts, was uns verbindet", sagte ich und biss mir auf die Unterlippe, um nicht anfangen zu heulen, „bis auf die Beziehung, die nach fast einem Jahr Heimlichtuerei kaputtging."
[Credit: Klappentext disgusted – sassysofi]
Ich muss sagen, dass mich mein Instinkt anscheinend nicht getäuscht hat. Es handelt sich allem Anschein nach wirklich um ein Jugendbuch, das zu Highschoolzeiten spielt.
Positiv überrascht hat es mich, dass es sich nicht bloß um zwei Hauptpersonen, sondern gleich vier drehen wird. Da ist natürlich die Frage, ob man allen von ihnen innerhalb einer relativ kurzen Geschichte genügend Raum geben kann, doch ich hoffe wirklich, dass du das gemeistert bekommst, denn der erste Eindruck der Geschichte ist immer noch sehr gut.
Grundsätzlich finde ich den Klappentext ansprechend gestaltet. Er gibt relevante Informationen, ohne zu viel zu verraten, macht neugierig und ordnet in den Kontext rein. Erfrischend finde ich es ebenfalls, dass nicht im ersten Satz direkt von dem Umzug handelt, sondern erst einmal über die vier Jugendlichen geschrieben wird. Leider liest man ja doch zu oft im ersten Satz, dass ein normales Mädchen umziehen muss. Deswegen finde ich deine Version um einiges gelungener.
Was mir aufgefallen ist, ist Folgendes: Ich persönlich bin etwas verwirrt, ob der Ausschnitt mit der wörtlichen Rede denn nun von Danielle kommt oder von Kayla. Da blicke ich nicht ganz durch und vielleicht könnte man das ein wenig deutlicher kennzeichnen.
Ein Absatz zwischen Beschreibung und dem Ausschnitt aus dem Buch wäre ebenfalls ratsam. Das würde übersichtlicher aussehen.
Folgende Grammatikfehler würde ich ausbessern:
1. Nach dem ‚... Vincents Zwillingsschwester:..." muss das ‚Sie' großgeschrieben werden. Sobald sich nach einem Doppelpunkt ein ganzer Satz befindet, wird der Satzanfang mit einem Großbuchstaben begonnen.
2. Das ‚Er' bei „Er ist das, was dich vollständig macht." Muss ebenfalls großgeschrieben werden.
Also, wie gesagt: Der Klappentext klingt wirklich vielversprechend und ich freue mich auf ein wenig Drama, aber vor allem auf eine interessante Geschichte. Deswegen starte ich jetzt auch direkt mit dem eigentlichen Buchanfang.
Prolog/Einleitung
Disgusted startet weder mit einem Prolog noch einem ersten Kapitel, sondern erst einmal mit einem Vorwort. Es ist kurz gehalten, klingt freundlich und wirkt aufgrund der wenigen Zeilen nicht abschreckend auf mich, sondern viel mehr sympathisch.
Ebenfalls toll finde ich, dass du hier auf deine Covermakerin hinweist, womit meine Kritik zum Cover direkt ausgeräumt wurde.
Ich frage mich bloß, ob das Vorwort nach Beenden der Geschichte in diesem Maße überhaupt noch Sinn ergibt, denn wenn wir ehrlich sind, schreibst du dort eigentlich nur, dass du hoffst, regelmäßig hochladen zu können. Vielleicht kannst du das Vorwort noch einmal neu aufrollen und ein wenig umschreiben, damit es auch nach dem Beenden der Geschichte noch Mehrwert bietet.
Joa, dann hätte ich erwartet, dass nun das Buch startet, aber erst einmal kommt ein Kapitel, in dem bloß der Klappentext noch einmal haargenau abgebildet ist. Das halte ich nicht für wirklich toll, denn die Leser kennen den Klappentext ja eigentlich schon. Was ist deine Absicht dahinter?
Wäre nun ein wenig mehr Information als beim eigentlichen Klappentext, hätte ich es durchaus verstanden, denn so handhabe ich es auch öfter bei meinen Büchern. Aber noch einmal genau das gleiche abzudrucken, halte ich in diesem Fall für zu viel des Guten. Die Leser kennen all diese Informationen bereits und wollen nun eigentlich das wirkliche Buch lesen.
Dann jedoch kommen wir zu dem Prolog, der allem Anschein nach aus Vincents Sicht geschrieben ist. Das ist ganz gut, denn man hat als Leser zumindest aus dem Klappentext einige wenige Informationen zu Kaylas Zwillingsbruder und weiß damit direkt, wie man die Szene einzuordnen hat.
Der erste Satz des Buches „Genervt zog ich an den Schnürsenkeln meiner Schlittschuhe, die ich vor einigen Minuten ausgeliehen hatte." Ist jetzt nicht wahnsinnig überraschend, aber an sich auch nicht schlecht. Man hat zumindest eine Emotion und wird direkt in die Handlung reingeworfen, was ich persönlich immer gelungen finde.
In den ersten Absätzen bin ich bereits in der Lage, mir ein Bild über Vincent zu machen, was positiv ist, denn es zeigt, dass ich mich in den Charakter hereindenken kann. Man erfährt, dass er augenscheinlich gerne Mädchen abcheckt und ihm nichts wichtiger ist als seine Band. Damit hat er direkt Persönlichkeit zugeschrieben bekommen.
Vincent fährt also mit ein paar Freunden Schlittschuh, bevor er auf ein Mädchen mit starkem Akzent trifft. Ich frage mich direkt, ob es sich um Danielle handelt. Sollte das der Fall sein, dann ist der Prolog durchaus gut gewählt, weil er den Anfang der Geschichte der beiden erzählt.
Das Mädchen überredet Vincent auf jeden Fall, mit ihr gemeinsam Schlittschuh zu laufen und plötzlich traut er sich viel mehr. Ich kann verstehen, dass das Mädchen ihn fasziniert. Dennoch finde ich es ein wenig übertrieben, dass er direkt von Geborgenheit spricht. Das ist mir ein wenig zu viel Gefühl und zu Klischeehaft. Vielleicht wäre es besser gewesen, dies subtiler anzudeuten und aufzubauen.
Du springst im Prolog ein wenig zwischen den Zeiten, was mich beim Lesen gestört hat. Entweder schreibst du in der Vergangenheit oder eben in der Gegenwart.
Beispielsweise passiert das hier – du schreibst: „Vincent [...]", rief Alina mich, während sie an mir bereits vorbeiraste. Hatte sie keine Angst, sich mit dem Tempo den Hals zu brechen? War ja auch egal, ich HABE andere Probleme als mich um sie zu kümmern."
Nebenbei kommt vor dem als korrekterweise auch noch ein Komma ;) Aber mir geht es eigentlich hier nur darum, aufzuzeigen, dass du zwischen den Zeiten schwankst. Verstehst du, was ich meine?
Inhalt/Handlung
Das erste Kapitel startet ebenfalls damit, dass man direkt in eine Szene geworfen wird. Das finde ich gut gelungen.
Auch die Beziehung zwischen Kayla und Vincent wird näher definiert und ich persönlich vermute, dass sie sich eigentlich ziemlich nahe stehen könnten, wenn sie sowohl beide Mitglied von Bands sind und auch ansonsten den gleichen Musikgeschmack haben. Ebenfalls authentisch finde ich es jedenfalls, dass die beiden Geschwister sich auch durchaus streiten und ihre Reibereien haben. Auch dass sie sich nicht mehr so oft sehen, gehört zum Erwachsenenwerden einfach dazu und das ist gut ausgedrückt im ersten Kapitel.
Man erfährt im Laufe des Kapitels einiges über ihre Bands und die Dynamik zwischen den Geschwistern.
Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Idee des ersten Kapitels durchaus gefällt und auch die Grundidee stimmt, jedoch ist es mir einfach zu kurz.
Kapitel 2 erzählt erneut aus Vincents Sicht. Auch hier bekommt man direkt ein paar Informationen zu seiner Gefühlswelt und zu deinen Gedanken. Wie auch im ersten Kapitel schimmert durch, wie wichtig er sein Schlagzeug und die Musik wirklich nimmt. Das auszudrücken ist dir gut gelungen.
Dann folgt die Szene in der Eishalle, wo die Jungs den Eiskunstläuferinnen zusehen und das finde ich erfrischend abwechslungsreich. So etwas habe ich bisher noch nicht oft gelesen und das Gespräch zwischen den Bandmitgliedern ist ebenfalls positiv, weil man zum einen Dialog hat, zum anderen dadurch aber auch sehr viel über die Jungs erfährt.
Jedoch folgt immer mal wieder ein ganzer Gedankenschwarm von Informationen, die sich Vincent einfach nur denkt. Es wäre besser, wenn du diese Erzählung und Charakterisierung durch Handlung oder Dialog unterstreichen könntest.
Zum Beispiel schreibst du eben, dass Tony sich verändert hat, seitdem er mit Alina zusammen ist. Zeige das doch lieber indirekt, in dem er total anders reagiert als sonst. Wenn sie sich wirklich so oft streiten wie Vincent behauptet, kannst du das auch ruhig als Szene einbauen.
Das fremde Mädchen kommt am Ende des zweiten Kapitels dann auch wieder vor und Vincent fühlt sich wirklich von ihr angezogen, was ganz süß zu lesen ist.
Im dritten Kapitel folgt nun ein Sichtwechsel. Wir begleiten Danielle in den folgenden Zeilen und ich bin schon gespannt, was für einen Charakter sie hat. Den Einstieg „Ich hasste Amerika." finde ich übrigens toll.
Schön finde ich es ebenfalls, dass du geschickt andeutest, dass in Nizza etwas Bedeutungsvolles passiert ist, den Lesern aber keine genaueren Informationen gibst. Das macht neugierig, genau so sollte es sein.
Worüber ich beim Lesen gestolpert bin: Du wirst beiläufig ein, dass in Nizza und vor allem Monacco sehr viele Leute große SUVs fahren. Ist das wirklich so? Aus persönlicher Erfahrung könnte ich das jetzt nämlich nicht bestätigen.
Warum hast du Kapitel 3 und 4 nicht direkt in einem Kapitel geschrieben? Das hätte das Kapitel länger gemacht, zumal ja kein wirklicher Zeitsprung passiert und die Szenen durchaus zusammengehören.
In Kapitel 4 erfahren wir mehr über Danis Beziehung zu ihrer Mutter und ich muss sagen, dass mir das Mädchen wirklich leid tut. Es ist traurig, dass sie nie zusammen gegessen und sich auch sonst selten gesehen haben. Das hast du durchaus authentisch herübergebracht und ich kann nur für die Familie hoffen, dass sie das in Amerika ändern, weil ich glaube, dass Danielle das dringend bräuchte.
Den Eindruck des Supermarktes hast du auch gut beschrieben. Was mich jedoch stutzig gemacht hat: Du schreibst, dass in Amerika alles viel günstiger ist, doch das ist durchaus nicht immer der Fall.
Auch in Kapitel 4 ist mir wie in den vorherigen auch zu wenig Handlung und vor allem zu wenig Dialog. Du erwähnst, dass Danielle Sprachprobleme hat. Dann beschreibe doch einfach das Gespräch mit dem Targetmitarbeiter, lass ihre Sprachprobleme indirekt deutlich werden und lass sie deswegen verzweifeln. Lass sie nachfragen, weil sie etwas nicht versteht und dann noch ein weiteres Mal, bis sie schließlich mit roten Wangen aufgibt.
Beschreibe ein wenig genauer, wie sie sich in diesen Situationen fühlt. Um mehr Handlung zu liefern, könnte sie in dem Supermarkt auch nach dem Weg fragen oder einfach jemandem hinterhereilen, in der Hoffnung herauszufinden, wie man sich in amerikanischen Supermärkten verhält. Da Amerika und Frankreich ja durchaus anders sind, könnte man auch mehr auf die kulturellen Unterschiede eingehen. Da bietet sich zum Beispiel einfach der Unterschied zwischen den Einkaufswagen an, die in Amerika einfach auf dem Parkplatz stehen gelassen werden und in Europa in der Regel mit einem Eurostück bezahlt und zurückgebracht werden.
Kapitel 5 folgt und damit begegnen wir nun der dritten Sicht, nämlich Adam. Der erste Satz „In dem Moment und für den Moment zu leben empfand ich schon immer als ziemlich schwer" (Hinweis: Da fehlt ein Komma! Diese Regel solltest du dir ohnehin noch einmal genauer ansehen, denn du machst den gleichen Fehler öfter), finde ich super als Einstieg. Daraus lässt sich direkt eine Schlussfolgerung auf Adams Charakter ziehen, es lässt ihn lebendiger wirken.
Adam scheint die Trennung (?) von Kayla wirklich zuzusetzen und man kann sich gut in sein Gedankenwelt hineindenken.
Was mir aufgefallen ist: Handball ist in Amerika eigentlich kein bekannter Sport. Wieso genau gibt es ihn auf einmal in Portland? Was ist dort so besonders? Eigentlich haben Amerikaner keinen Plan vom Handball, soweit ich aus eigener Erfahrung berichten kann.
Insgesamt würde ich gerne wissen, wie lang deine Kapitel so im Durchschnitt sind? Sie sind mir manchmal ein wenig kurz vorgekommen und ich hätte mir gewünscht, dass du mehr Inhalt in die einzelnen Szenen gepackt hättest. Das wäre hilfreich, damit Leser eine tiefere Bindung zu den Charakteren aufbauen könnten und mehr Informationen über das Setting sowie den Plot bekommen.
Im ersten Kapitel könnte man zum Beispiel mehr Dialog mit einbringen und Vincents Gedanken nicht bloß einfach runterschreiben. Lass die Geschwister streiten, lass sie gegenseitig miteinander lachen. Schreibe doch auch ruhig die Szene mit dem Songschreiben, weil das die Gelegenheit gibt, beide besser zu verstehen und gleichzeitig auch zu lernen, dass sie beide durchaus gute Musiker sind.
Das durch Aktion zu zeigen, wirkt besser, als wenn du Vincent einfach denken lässt, dass sie beide gut sind.
Ebenfalls hätte man beispielsweise eine Szene mit einbauen können, wie Vincent das Schlagzeugspielen übt. Da könnte er sich verspielen und dann nicht aufgeben, was dann zwischen den Zeilen zeigt, dass er willensstark ist und dafür kämpft, besser zu werden. Das wäre besser, weil du bisher einfach im ersten Kapitel nur geschrieben hast, dass er viel übt.
Ich rate dir, in diesen Situationen die Regel „Show don't tell" anzuwenden, weil sie deine Kapitel deutlich länger und vor allem die Geschichte authentischer wirken lassen kann.
Dir mangelt es momentan noch etwas an Dialog und vor allem auch genaueren Details. Beschreibe die Umgebung, die Atmosphäre, die Beziehungen. Lass die Leser in die Welt eintauchen und gib ihnen die Möglichkeit, deine Geschichte wie einen Film zu sehen.
Die Ansätze sind bei dir durchaus vorhanden, du machst schon sehr vieles richtig, nun geht es eben darum, noch besser zu werden.
Charaktere
Trotz deiner kürzeren Kapitel, gelingt es dir doch erstaunlich gut, deine Charaktere nicht wie Mary Sues wirken zu lassen. Sie wirken authentisch, man erfährt durchaus einiges über sie und du charakterisierst sie alle unterschiedlich. Man kann sie verstehen, sie nachvollziehen und fühlt sich als Leser in der Lage, sich in sie hineinzuversetzen. Gut finde ich es ebenfalls, dass du ihnen Hobbys und auch Träume zugestehst. Das hilft unheimlich, um sich den Charakteren näher zu fühlen.
So ist es beispielsweise schön zu sehen, dass Vincent so wie viele andere keinen Plan hat, was er nach seinem Schulabschluss eigentlich machen will. Das ist ein Gefühl, mit dem sich viele identifizieren können. Zudem lässt es ihn sympathisch wirken und vor allem nicht perfekt, sondern einfach authentisch, was so wichtig ist. Perfekte Charaktere sind nämlich einfach langweilig.
Von Vincent hat man bereits viel erfahren – Seine Liebe zur Musik, zu seiner Band und auch zu seinen Freunden. Irgendwie auch natürlich zu Kayla, auch wenn sie sich nicht mehr ganz so nahe stehen.
Die Geschwisterbeziehung charakterisierst du ebenfalls authentisch.
Danielle hat für mich noch etwas geheimnisvolles, aber das bedeutet keinesfalls, dass man nicht auch bereits ein Bild über sie hat. Ich glaube, sie ist bisher meine Lieblingsperson der Geschichte, denn man merkt, dass sie kein einfaches Leben hat und sich dennoch nicht unterkriegen lässt.
Insgesamt gelingen dir die Charakterisierungen also wirklich gut.
Rechtschreibung und Grammatik
Sieh dir bitte noch einmal die Regeln zur Kommasetzung bei ‚als' an. Du vergisst das Komma dort oft.
Beispiel:
Du schreibst im ersten Kapitel: „Meine Muskeln reagierten schneller als mein Kopf es könnte."
Richtig wäre: „Meine Muskeln reagierten schneller KOMMA als mein Kopf es könnte." [Prolog]
Ich merke mir es als Faustregel immer so: Wenn in einem ‚als'-Satz zwei Verben vorhanden sind, muss in den meisten Fällen auch ein Komma gesetzt werden.
Zwischeneinschübe bei der wörtlichen Rede verwendest du manchmal falsch.
Beispiel:
Du schreibst: „Nein, weil ich Hilfe beim Rhythmus brauche", bettelte meine Zwillingsschwester weiter, „Ich kann nur Bass." [Kapitel 1]
Richtig wäre: „Nein, weil ich Hilfe beim Rhythmus brauche", bettelte meine Zwillingsschwester weiter PUNKT „Ich kann nur Bass."
Außerdem wie bereits beim Klappentext erwähnt: Nach Doppelpunkten schreibt man groß weiter, wenn danach ein Satz folgt. Das machst du noch weitere Male falsch.
Beispiel:
Du schreibst: „... Da konnte ich aus Erfahrung sprechen: man sollte es nicht ausprobieren..." [Kapitel 1]
Richtig wäre: „... Da konnte ich aus Erfahrung sprechen: Man [GROßES M] sollte es nicht ausprobieren..."
Zudem springst du immer wieder zwischen den Zeiten. Das müsstest du Korrekturlesen und auch bei deinen zukünftigen Projekten darauf achten, dass du bloß entweder in Gegenwarts- oder Vergangenheitsform schreibst.
Dein Schreibstil lässt sich eigentlich ganz gut lesen. Allerdings neigst du dazu, ein wenig zu viele ‚und' zu verwenden. Das machst du in sehr vielen Sätzen, oft auch mehrmals. Mir würde es besser gefallen, wenn du eigenständige, abgetrennte Sätze hättest und andere Verbindungswörter nutzen würdest, um ein wenig mehr Abwechslung zu erzeugen. Das könntest du bei deiner nächsten Geschichte ja einfach einmal ausprobieren, denn ich bin sicher, dass du das hinbekommst.
Fazit
Ich bin gerade hin- und hergerissen, was ich hier schreiben soll. Denn eigentlich gefällt mir deine Geschichte sehr gut, aber andererseits bietet sie mir einfach zu wenig Handlung und Dialog. Ich würde mir längere Kapitel wünschen, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Grundidee wirklich Potenzial hat (auch wenn sie sicherlich nicht ganz neu ist). Du setzt vieles auch bisher bereits gut um, doch man könnte noch sehr viel mehr aus dieser Geschichte herausholen.
Respekt hast du dafür, wie spielend leicht du deine Charaktere charakterisierst. Das ist wirklich erstaunlich, weil du so wenig Dialog benutzt, was für mich normalerweise immer ein kritischer Faktor ist, wenn es darum geht, die Charaktere authentischer und lebendiger wirken zu lassen.
Ich würde dir insgesamt raten, mehr Aktion einzubauen und weniger auf Erzählungen zurückzugreifen. Lass deine Leser ein wenig mehr hinter den Zeilen lesen anstatt ihnen alles als gegeben hinzusetzen.
Außerdem würde ich raten, die Kapitel länger auszubauen, mitunter hätte man viele Kapitel auch einfach zusammenfassen können.
Insgesamt ist die Geschichte aber ganz gut und man merkt, dass du sehr viel Freude beim Schreiben hattest. Vor allem Rechtschreibfehler habe ich so gut wie keine gefunden, was wirklich wundervoll ist! Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß beim Schreiben allgemein, liebe Sofia, und hoffe, dass ich dir hiermit etwas weiterhelfen konnte.
Einen schönen Sonntag noch!
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