Kapitel 5 - Confession
Ich kann einfach nicht aufhören ihn dabei zu beobachten. Ich bin froh dass ich mir in diesem Jahr den Platz am Fenster ergattern konnte. So kann ich ihn jedes Mal sehen, wenn er mit seiner Klasse Sport draußen macht.
Er sieht einfach so umwerfend aus. Selbst beim Laufen sieht er gut aus. Ich sehe wie er nun aus meinem Blickfeld verschwindet. „Oh nein", schreie ich durch die Klasse und springe von meinem Platzt auf. Alle Blicke richten sich auf mich.
„Sora", ruft der Lehrer und erst jetzt bemerke ich, dass ich meine Gedanken zu laut gesagt habe. Ich entschuldige mich und setzte mich mit knall rotem Gesicht auf mein Platz zurück.
Nach gut 20 Minuten ist der Unterricht vorbei als die Schulglocke ertönt. Die Schüler packen ihre Sachen zusammen.
Yisol wartet auf mich. „Was machst du heute?", möchte sie von mir wissen, woraufhin ich mit der Schulter zucke. „Ich weiß noch nicht so recht", und höre wie mein Handy Vibriert. Ich nähme mein Handy in die Hand und lese die Nachricht. Ein breites grinsen huscht über meine Lippen. „Ich hab eine Verabredung", ändere ich meine Meinung und stecke mein Handy in die Tasche.
Yisol schaut mich verwundert an. „Bist du Jimin näher gekommen?", hackt sie nach. Ich schüttle mit dem Kopf. „Ani", und gehe aus der Klasse. Sie folgt mir und will den ganzen Weg lang wissen, mit wem ich mich nun treffe.
Am Schultor sehe ich den roten Porsche und ein bekannte Person. Er hat eine Sonnenbrille auf und lehnt an seinem Wagen dran. Als er mich erblickt, lächelt er auf. „Oppa!", brülle ich und renne in seine Arme. Er wirbelt mich durch die Luft, als würde ich nichts wiegen und wir wissen alle dass ich mehr auf den Rippen habe.
Ich spüre die Blicke der anderen Schüler. Wir hören ein räuspern hinter uns. Ich hab schon ganz vergessen, das Yisol noch da ist.
„Oppa kennst du noch Yisol?", frage ich ihn. Er zieht die Sonnenbrille aus und sieht nun meine beste Freundin an. „Annyong Yisol!", begrüßt er sie. Yisol klappt die Kinnlade herunter. „Gikwang?", will sie wissen und kann nicht glauben, wenn sie vor sich stehen hat. Er nickt. „Jupp, der bin ich. Lange nicht mehr gesehen", fährt er grinsend fort.
Yisol kennt auch Gikwang. Es war vor etwa sechs Jahren. Wir beide waren da zehn und Gikwang bereits 16.
Ja, Oppa ist sechs Jahre älter als ich, obwohl man ihm nicht immer das alter ansieht. Er verhält sich oft wie ein Kind und dennoch mag ich ihn, so wie er ist.
„Seit wann bist du wieder hier?", möchte sie von ihm wissen. „Seit ein paar Tagen. Hab Semesterferien und bin meine Familie besuchen gekommen", antwortet er ihr. „Das heißt du gehst dann wieder nach USA?", hackt sie nach und er nickt mit dem Kopf. „Ja. In ein paar Tagen fliege ich wieder, weil das neue Semester beginnt", erklärt er ihr.
„Du kannst nun verstehen, wieso ich keine Zeit habe?", frage ich meine Freundin. Yisol nickt mit dem Kopf. „Klar. Habt Spaß", und wirft mir einen Handkuss zu. Ich greife danach und lege die Hand auf meine Brust. „Man, ihr verhält euch wie ein paar", äußert sich Gikwang und schüttelt mit dem Kopf.
„Bist wohl neidisch was?", necke ich ihn und zeige ihm frech die Zunge. „Nein. Aber ich glaube ich muss mir ernsthaft Sorgen um dich machen", sagt er und öffnet die Tür. Ich steige in den Wagen. Er lehnt sich an die Tür. „Stehst du und deine Freundin vielleicht auf Frauen? Mir könnt du es ehrlich sagen. Ich verrate auch nichts?", möchte er wissen und zwinkert mir zu.
Yisol und ich lachen auf. „Nicht das wir es wissen", rufen wir beide im Chor. „Okay. Falls sich da was ändert, dann sag mir Bescheid." Ich winke noch meiner Freundin zu und Gikwang macht die Tür hinter mir zu. Er winkt ebenfalls Yisol zu und steigt in den Wagen ein. Sofort fährt er los.
Alle Blicke sind auf diesen Wagen gerichtet. Die sind zwar gewohnt, dass ich von einer Limousine abgeholt werde, aber nicht von einem älteren Jungen in einem Porsche.
Die ganze Schule weiß, dass ich keinen älteren Bruder habe, sondern nur eine große Schwester, die bereits im Hotel arbeitet und sogar schon auf einem Hohen Posten sitzt. Sie leitet irgendeine Abteilung. Marin ist schon 25 Jahre alt. Sie ist viel, viel älter als ich.
Unnie war ein Wunschkind. Eigentlich wollten meine Eltern nie ein zweites Kind. Ich bin ein Unfall.
Ich weiß das, weil es mir meine Eltern schon sehr oft gesagt haben. Sie wissen, wie mich diese Worte kränken, nur um mir eins rein zu drücken, wenn ich nicht das mache, was sie von mir wollen.
Ich hab es einfach akzeptiert und lernte damit nach der Zeit um zu gehen. Früher musste ich dann immer weinen, aber irgendwann können die Worte einen nicht mehr verletzten. Man wird dagegen Resistent.
„Wo wollen wir hin? Vielleicht zum Spielplatz?", möchte ich von ihm wissen. „Siehst es gleich", sagt er und steuert das Auto auf irgendeinen Parkplatz. Ich schaue aus der Frontscheibe und erkenne das Gebäude. Hier hatten wir damals gerne Stundenlang Spiele gespielt.
Wir steigen aus dem Wagen und betreten die Spielhalle. Es weckte alte Erinnerungen in mir auf.
Das erste was wir damals hier gemacht hatten, war ein Rennspiel. Wir setzten uns auf die Motorräder. Ich muss kichern. „Was lachst du?", fragt er mich. „Weißt du noch. Früher musstest du mir immer rauf helfen, weil ich von alleine nicht hoch kam", erzähle ich. Er lacht sofort los. „Du warst damals schon so klein. Viel gewachsen bist du nicht", neckt er mich, als er sieht, das ich noch gerade mit meinen Füßen den Boden berühre. „Yeh. Ich bin auch ein Mädchen und ich wachse bestimmt noch", beschwere ich mich.
„Ist ja klar", meint er daraufhin und wirft ein paar Münzen in die Maschinen rein. Wir wählen unsere Fahrzeuge und dann zählt der Computer von drei runter. Nach eins drücke ich sofort auf Gas und düse vor seiner Nase davon. Nach wenigen Metern hat er mich aber eingeholt.
Leider verliere ich, so wie auch damals. Gikwang ist einfach zu gut in diesem Spiel. Wir spielen noch weitere Spiele an verschiedenen Dingen. In manchen kann ich doch noch gegen ihn gewinnen. Zum Beispiel beim Tanzspiel. Da war ich schon damals Unschlagbar.
Wir verlassen nach einigen Stunden die Spielhalle und fahren nun wo anders hin. Dieses Mal weiß ich es sofort. Das ist der Weg zum Spielplatz.
Dort angekommen, gehen wir auf die Schaukeln. Es herrscht eine Weile der Stille, bis er auf steht und zu mir rüber kommt. Ich sehe ihn von unten aus an. Er schaut mich mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, dass ich von ihm noch nicht kenne.
Er hockt sich auf einmal hin und wir haben nun Blickkontakt. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum. Irgendwie ist diese Situation merkwürdig. Ich weiß nicht was gerade in ihm vorgeht.
Er greift nach den Ketten der Schaukel und zieht mich etwas näher zu sich. „Oppa was wird das? Weh du gibst mir eine Kopfnuss. Dann kannst du dir jetzt dein eigenes Grab schaufeln", drohe ich ihm.
Er lässt die Ketten der Schaukel los und umfasst mit seinen Händen mein Gesicht. Ich sehe wie sein Kopf mir bedrohlich nahe kommt.
Will? Will er mich etwa? Ich komme gerade nicht mit meinen Gedanken klar. Will er mich gerade wirklich küssen? Frage ich mich in Gedanken und sehe wie seine Lippen meinen bedrohlich nahe kommen.
„Oppa", flüstere ich und ich kann es schon kommen sehen.
Ich spüre etwas Warmes. Er öffnet die Augen und sieht was er gerade küsst. Er schaut mich verwundert und mit leichtem roten Gesicht an. „Sora!", raut er. Ich nähme meine Hand runter, die ich vor meinen Lippen hielt. „Mian Oppa", entschuldige ich mich bei ihm.
„Sora!", raut er abermals meinen Namen. „Mian Oppa, aber ich kann einfach nicht", entschuldige ich mich wieder bei ihm.
„Sora ich liebe dich", gesteht er mir auf einmal seine Gefühle. Ich reiße die Augen weit auf. Hab ich es richtig gehört? „Oppa!"
„Ich habe dich schon immer geliebt Sora", offenbart er mir und zieht etwas aus seiner Hosentasche hervor. Er öffnet die klein schwarze Schachtel und holt ein Ring heraus. Er nimmt meine Hand und zieht mir den Ring über meinen Ringfinger an.
Ich bin wie erstarrt. Macht mir gerade Gikwang einen Heiratsantrag? Ich schaue ihn und wieder den Ring an. „Oppa!", sage ich seinen Namen.
„Sora ich will dich zu meiner Frau haben. Wir werden nicht sofort Heiraten. Du kannst in Ruhe deinen Schulabschluss machen und in fünf Jahren. Nach dem ich wieder aus USA zurück komme, heiraten wir. Könntest du solange auf mich warten?", fragt er mich.
Mir kommen die Tränen. „Mian Oppa. Ich kann das nicht. Ich liebe dich nicht. Du bist schon immer für mich wie ein großer Bruder gewesen. Mein Herz gehört bereits seit einigen Jahren jemand anderen", gestehe ich ihm.
Ich sehe, wie ich ihm gerade das Herz gebrochen habe. „Mian Oppa", entschuldige ich mich bei ihm und ziehe den Ring aus. Ich nähme seine Hand und lege den Ring in seine Handfläche rein. „Mian Oppa. Ich kann heute und auch nicht in fünf Jahren deine Frau werden." Ich hab mich schon gefühlt Tausendmal bei ihm entschuldigt und dennoch habe ich das Gefühl dass ich gerade sein Herz in tausende von Stücken zerstört habe. Ich stehe auf und kann einfach nicht mehr. Ich will ihn nicht mehr so ansehen. Ich renne los. Tränen verdecken meine Sicht.
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Wie versprochen habe ich ein weiteres Kapitel noch heute geschafft ^^
Und wie findet ihr die Fortsetzung? Ich hoffe ich halte die Spannung :D
Was haltet ihr von Gikwang? Sowohl in der Geschichte wie auch im echten Leben?
Übrigens sind das alte Bilder und Gifs. Es ist aus dem Jahr 2012. Passend gemacht, weil die Story gerade auch im Jahr 2012 abspielt ;)
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