Kapitel 18 - Red Passion
Ich bin vorne und bereite schon mal alles vor, um den Laden bald zu öffnen, als ich auf einmal ein lautes Krachen aus der Küche höre. Sofort schieße ich los und entdecke Halmeoni auf dem Boden liegen.
Ich eile zu ihr und rufe sie. „Halmeoni. Halmeoni", und schnappe ihre Hand. Ich fühle ihren Puls und der ist ganz schwach. Schnell schnappe ich mir mein Handy aus der Hosentasche und rufe einen Rettungswagen.
Nach geraumer Zeit bin ich im Krankenhaus und laufe im Flur auf und ab. „Sora", höre ich Woojins Stimme. Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Was ist passiert?", will er von mir wissen und ich erzähle ihm, dass ich etwas krachen gehört habe und als ich in die Küche kam, lag Halmeoni auf den Boden.
Woojins Familie erscheinen nun auch. Seine Mutter zieht die Augenbrauen hoch und schaut mich verächtlich an. „Das ist alles deine Schuld. Sie hätte dich nie aufnähmen sollen." Sie gibt mir immer für alles die Schuld. Sie hasst mich und ich bin es daran gewohnt. Woojins Vater hingegen ist anders. Er sagt nicht viel und ich habe das Gefühl das er einfach lieber gar nichts sagt um ja kein gemecker seiner Frau zu hören.
Die Tür geht auf und ein Arzt kommt zu uns. In seinem Gesichtsausdruck kann ich erkennen, dass es schlechte Nachrichten sind. „Es tut mir leid, aber wir konnten einfach nichts mehr tun. Es war einfach viel zu spät. Mein Herzliches Beileid", sagt er zu uns und verschwindet.
Tränen fließen meine Wange entlang und auf einmal verspüre ich einen kräftigen Schlag im Gesicht.
Ich halte meine Hand an die Wange und schau mit weit aufgerissenen Augen Woojins Mutter an. „Das ist alles deine Schuld. Du bringst nur Unglück. Verschwinde sofort aus dem Haus meiner Mutter", schreit sich mich durch das ganze Krankenhaus an.
„Aber...wo sollen Sarang und ich hin?", will ich wissen. „Das ist mir egal. Pack sofort deine Sachen und halte dich von meinem Sohn fern", brüllt sie und zieht Woojin von mir weg. „Mom", sagt Woojin. „Halt dich da raus mein Sohn oder sie wird auch noch Unglück über dich bringen."
Ich gehe auf die Knie. „Bitte. Bitte. Lassen sie wenigstens Sarang für eine Weile bei euch Leben bis ich eine Wohnung für uns gefunden habe", flehe ich sie auf Knien an. Woojins Mutter zieht die Nase hoch. „Das geht nicht. Sie ist dein Balg. Sieh zu wie du damit klar kommst."
„Mom!", sagt Woojin und hockt sich vor mich hin. „Keine Sorge. Du kannst Sarang bei mir lassen. Ich passe schon auf sie auf", sagt er mir und legt eine Hand auf meine Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich", und lächelt mich an.
„Hör auf so freundlich zu diesem Mädchen zu sein. Dieses Balg von ihr ist nicht dein Kind, also kümmere dich nicht um sie", schimpft seine Mutter mit ihm.
Woojin richtet sich auf und schaut seine Mutter an. „Das ist mir egal. Wie kann ich Sora und Sarang im Stich lassen. Halmeoni hatte mich mal drum gebeten gehabt, wenn irgendetwas mit ihr passiert, dann solle ich mich um die beiden kümmern. Ich hab es Großmutter versprochen", äußert er sich und dann verpasst sogar seine Mutter ihm einen Schlag ins Gesicht. „Du bist total verrückt. Ich dulde es nicht", und stolziert davon.
Woojins Vater klopft ihm auf die Schulter. „Wir werden jetzt alles für die Beerdigung vorbereiten, kümmer du dich um die beiden Mädchen", sagt er und geht nun auch.
Eine Woche später. Ich habe endlich eine Wohnung gefunden und konnte direkt dort einziehen, dennoch muss ich mir einen Job suchen und das mache ich jeden Tag, sobald Sarang im Kindergarten ist.
Ich gehe durch die Straßen und klappere jede noch so kleine Geschäfte ab und frage ob sie einen Job für mich haben. Ich würde alles tun. Jedoch kriege ich überall eine Absage, sobald ich ihnen sage, dass ich eine kleine Tochter habe.
Niedergeschlagen setzte ich mich irgendwann auf eine Bank und lege meinen Kopf in den Nacken.
Wo bitte soll ich eine Arbeit finden. Über alle kriege ich absagen. Ich habe keine Ausbildung abgeschlossen, geschweige einen Schulabschluss.
Ich starre in den Himmel und richte mich dann auf. Mein Blick gleitet nach vorne. Ich lese den Schriftzug vom Gebäude. „Red Passion." Das ist ein Nachtclub, denke ich mir. Soll ich dorr nach einem Job fragen. Nach irgendeinen?
Ich stehe auf und gehe auf das Gebäude zu. Ich ziehe an der Tür. Sie ist offen, stelle ich fest und betrete das Gebäude.
Ich gehe durch den langen Flur entlang bis mich ein großer stark gebauter Mann entdeckt. „Was kann ich für Sie tun?", fragt er mich. „Ich suche nach einem Job. Haben sie eins für mich?", will ich von ihm wissen.
Er schaut mich von Kopf bis Fuß an. „Folg mir", meint er daraufhin und geht. Ich folge ihm. An einer Tür klopft er an. „Warte kurz hier", sagt er und verschwindet in diesen einen Raum. Einige Sekunden später geht die Tür auf. „Der Chef will dich sehen." Ich nicke und gehe hinein.
Ein Mann mittleren Alters sitzt auf einem Sofa und neben ihm sitzen vier aufgetakelte Frauen mit Lackierten und Manikürten lange Fingernägel. Irgendwie gefällt mir das hier nicht. Er mustert mich kurz. „Sorry aber wir haben keine Jobs frei", sagt er und lässt sich von einem der Mädchen eine Weintraube in den Mund stecken.
Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich brauche einen Job oder ich kann die Miete für die Wohnung nicht zahlen und dann müssen Sarang und ich raus. Ich gehe auf die Knie. „Ich brauche dringend Arbeit. Irgendeins. Egal was. Ich mache alles", flehe ich ihn an.
Abermals mustert mich der Mann und dann deutet er mit einer Bewegung dem Mann neben mir etwas. Ich werde gepackt und auf die Beine gestellt. „Dreh dich", befiehlt der ältere Mann.
Ich drehe einmal um meine eigene Achse und bleibe dann wieder stehen. Der Mann muster mich erneut und lehnt sich etwas vor. Er fährt sich durch die fast nur noch grauen Schulterlangen Haare entlang. „Du würdest alles machen?", hackt er nach. Ich nicke mit dem Kopf. „Ne."
Er neigt sein Kopf nach rechts und dann nach links. „Würdest du in Separaten Räumen dich mit Männern treffen und ihnen ein wenig Gesellschaft leisten?", will er von mir wissen.
Ich nicke wieder mit dem Kopf. „Ne", sage ich obwohl dieser Gedanke mich anwidert. Ich wollte sowas nie machen und konnte nie verstehen, wie es die anderen Frauen tun und dennoch bin ich hier und stimme zu, dasselbe zu machen.
„Okay. Heute Abend fängst du an. Sei Pünktlich", sagt er mir. Ich nicke und gehe zur Tür. „Ach", sagt er und ich drehe mich zu ihm um. „Zieh dir was Hübsches an und mach dich bitte zurecht. Kein Kunde wird bei deinem Aussehen Zahlen. Desto aufreizender desto mehr Kohle kriegst du."
Ich nicke mit dem Kopf. Bedanke mich und verschwinde dann aus dem Gebäude. Auf dem Weg nach Hause fließen mir die Tränen. Egal wie sehr ich diese Arbeit auch hasse, mir bleibt keine Wahl. Ich muss an Sarang denken. Wenn ich nicht meine Tochter hätte, würde ich alles hinschmeißen und mich schon längst in Hangang ertränken.
Vor einem Geschäft bleibe ich stehen. Ich schaue mir die Kleidung von den Schaufensterpuppen an. Ich brauche Kleidung für den Club. Ich habe nichts im Schrank was passen könnte.
Ich betrete den Laden und durchstöber die Wäscheständer nach was passendes. Als ich die Preise von denen sehe, fallen mir fast die Augen aus. Ich beiße mir auf die Unterlippe und beschließe es zu Kaufen, auch wenn ich es mir eigentlich nicht leisten kann, dann muss ich halt ein Monat nur Reiß essen.
Nach dem ich den Laden verlassen habe, hole ich Sarang vom Kindergarten ab und muss mit meiner Vermieterin etwas abklären.
„Können sie bitte auf Sarang aufpassen?", bitte ich sie. Sie ist am hin und her überlegen. „Bitte. Ich habe arbeit gefunden und kann heute Abend anfangen." „Wieso so spät? Was ist das für ein Job?", will sie von mir wissen.
„Es ist ein Restaurant das nur Abends einen Job zu vergeben hat. Ich bitte sie. Sie wird eh um die Zeit schlafen. Sie müssen nur hin und wieder nach oben gehen um nach den rechten zu schauen."
„Na gut, aber dafür will ich dann etwas mehr Geld. Wenn ich noch die Babysitterin spielen muss", beschwert sie sich. „Ne. Sie kriegen mehr Geld von mir", und bedanke mich bei ihr tausendmal.
Am späten Abend lege ich Sarang zum Schlafen hin und mache mich für die Arbeit zu Recht. Damit die Vermieterin nicht bemerkt, dass ich sie wegen meinem Job angelogen habe, ziehe ich mir erstmals normale Straßenkleidung an und ziehe mich dann im Nachtclub um.
Ich gebe meiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und verlasse leise die Wohnung. Gebe meiner Vermieterin Bescheid und mache mich auf den Weg zu meinem neuen Job.
Ich muss an den Türstehern vorbei, die mich erst mal nicht rein lassen wollten, bis ich ihnen erklären musste, das ich neu bin und erst dann konnte ich rein. In der Toilette mache ich mich schnell noch fertig und werde gebeten zum Chef zu kommen. Ich trete in den Raum, in dem ich heute Nachmittag schon war.
Er mustert mich genau. Lehnt sich vor und grinst. „Man erkennt dich ja kaum wieder. Gut siehst du aus kleines. Wie ist dein Name?"
„Yoon Sora", antworte ich ihm. Er neigt den Kopf nach rechts und dann nach links. „Ab heute heißt du Poly hier." Ich nicke mit dem Kopf. „Ne." „Gut. Im Raum 10 wartet ein Gast auf dich. Unterhalte ihn gut POLY", sagt er und ich kann deutlich in der Stimme erkennen, dass es eine Warnung ist, ja nichts dummes an zu stellen. „Ne", antworte ich und werde von einem großen Mann im schwarzen Anzug in den Raum 10 geführt.
Bevor ich rein gehe, hält mich der Mann noch auf. „Stell dich gut an. Der Boss mag es nicht, wenn man nicht auf ihn hört. Wenn du deinen Job behalten willst, dann mach deine Arbeit und schweig", erklärt er mir. Ich nicke und betrete den Raum.
„Das ist Poly. Sie ist neu", stellt mich der Mann im schwarzen Anzug dem älteren Gentleman vor. Der alte schmierige Mann im teuren Anzug mustert mich und grinst auf. „Komm her süße und leiste deinem Oppa Gesellschaft", bittet er mich. Ich nicke und setzte mich neben den Herren hin.
Er geht sofort auf Tuchfüllung und berührt zuerst meinen Arm und dann ruht seine ekelhafte faltige Hand auf meinem Oberschenkel.
Ich muss etwas tun. Ihn abfüllen. Dann schläft er hoffentlich ein, denke ich mir und greife nach der teuren Whisky Flasche. „Oppa darf ich dir was zu trinken geben?", frage ich ihn und spiele ihm auf süßes Mädchen vor. Er steht bestimmt auf diesen Lolita Mist, denke ich mir und klimpere mit meinen Wimpern. „Aber gerne doch Poly", sagt er und reicht mir sein Glas. Ich fülle dieses bis zum Rand und nähme es ihm aus der Hand. „Darf ich das machen, Oppa?" und tu wieder auf süß.
Er lächelt. „Brave Poly", meint er und ich kippe ihm den Kurzen in seinen Mund. Er gibt mir einen Klaps auf den Oberschenkel. „Du weiß was dein Oppa mag." „Ne, Oppa", antworte ich und fülle erneut sein Glas mit Whiskey bis zum Rand voll.
_______________________
Annyong meine lieben Leser ^^
Ja ich habe es geschafft nach langer, langer Zeit hier weiter zu schreiben. Mianhae. Ich war in und bin noch Krank und heute ging es mir besser, das ich beschlossen habe in der Story weiter zu schreiben.
Ich kann nicht versprechen, das es in den nächsten Tagen weiter geht, weil ich nicht weiß wie es mir gehen wird und am Wochenende ist volles Haus, das heißt für mich, ich muss meiner Mutter bei der Vorbereitung helfen -.-
Feedback ist erwünscht und danke das ihr weiterhin am Ball seid und diese Story liest, obwohl ich nicht mehr jeden Tage Update :D
Und ich hab auch noch so viele neue Story Ideen im Kopf, die ich gerne schreiben möchte, aber ich glaube, das wird dann doch zu viel, weil ich schon bereits drei Geschichten schreibe. Bei Love Yourself weiß ich, dass es sehr, sehr lange gehen wird.
In dieser Story (Revenge) wird es auch irgendwann ein Ende geben, aber nicht heute und auch nicht all so schnell. Ich kann aber nicht sagen, wie viele Kapitel es hier geben wird >.< und dann ist da auch noch eine neue Story über Namjoonie, den ich vor einer Weile rein gestellt habe, zwar nur ein Kapitel, aber besser als nichts und wenn ihr Zeit habt, schaut da mal vor bei :D
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro