Kapitel 14 - Ich hasse DICH!
Das Jahr 2017
Fünf Jahre später.
„Ne Halmeoni (Großmutter). Ich gehe gleich die Sachen kaufen. Ich bin gerade auf den Weg in den Kindergarten um Sarang ab zu holen", sage ich und lege dann auf.
Ich betrete das Grundstück vom Kindergarten und sehe schon wie mein Sonnenschein mit anderen Kindern spielt. Als sie mich entdeckt, springt sie auf und rennt auf mich zu. Ich gehe in die Hocke und breite meine Arme aus. Sie schlingt ihre kleinen Hände um mich und drückt sich ganz fest an mich.
„Ich hab dich vermisst meine kleine Sonne", rau ich ihr zu. Sie schaut mich mit ihren großen und wunderschönen dunkelbraunen Augen an. „Mama, die anderen Kinder haben mir gesagt, dass ich lüge, dass mein Papa nicht im Himmel bei den Engel ist", erzählt sie mir und zeigt mit dem Finger auf eine kleine Gruppe von Mädchen und Jungen die mit einander spielen.
Ich lächele sie an und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dein Papa ist wirklich bei den Engeln im Himmel und passt auf uns auf", lüge ich, denn sie kennt nicht die Wahrheit und sie soll niemals wissen, dass ihr Vater ein großes Arschloch ist, der mir das Herz vor einigen Jahren gebrochen hat, denke ich mir.
Sarang lächelt auf und zeigt den Kindern, die sie gehärgert haben, die Zunge als sie zu uns rüber schauen und nimmt meine Hand dann.
Ich verabschiede mich nun bei den Kindergärtnerinnen und wir beide machen uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt. „Sarang sei vorsichtig", tadel ich meine Tochter, die mit dem Ball auf den Bürgersteig spielt, während wir gehen.
Auf einmal rollt der Ball auf die Straße. Sarang läuft dem Ball hinterher. Ich springe sofort hinter meiner Tochter her und werfe mich schützend über sie.
Ich höre, wie die Bremsen eines Autos quietschen. Die Autotür wird zugeschlagen. „Sind sie Lebensmüde?", schreit mich jemand an. Ich richte mich auf und sehe einen etwas älteren Herren an. „Und Sie? Warum rasen sie hier so?", keif ich zurück.
Sarang klammert ihre kleinen Hände an meine und versteckt sich hinter meine Beine. „Pass besser auf deine kleine Schwester auf, ansonsten kriegst du jede Menge Ärger mit euren Eltern."
Sarang tritt hervor. „Das ist meine Mama Ajusshi", sagt sie und versteckt sich wieder hinter mich. Der Mann schaut zwischen uns hin und her. Ich weiß was er denkt. So denken alle, sobald sie erfahren, dass sie meine Tochter ist.
Ich hab die Nase voll und ziehe einfach Sarang von der Straße weg. „Das nächste Mal rufe ich die Polizei", brumme ich noch hinter mich her und lasse Mann verdattert auf der Stelle stehen. Sarang dreht ihren Kopf zur Seite und zeigt dem Mann frech die Zunge.
Nach einigen Sekunden steigt der Mann in den Van wieder ein. „Was ist passiert Hyung?", fragt ihn eine raue starke Stimme. Der Mann dreht sich auf dem Sitz um. „Ein Kind sprang auf die Straße und die junge Mutter beschwerte sich, dass ich besser aufpassen soll", erzählt er den Jungs, die im schwarzen und verdunkelten Scheiben im vom Van sitzen. Er dreht sich dann wieder um und startet den Motor um weiter zu fahren. „Wenn sie nicht besser auf ihr Kind aufpassen kann, sollte sie es damals abtreiben lassen", murmelt er vor sich hin.
Ich gehe an dem schwarzen Van mit den verdunkelten Scheiben vorbei, der noch auf dem ein und selben Platz steht, obwohl der Motor heult. Nichts ahnend, das dort eine Person sitzt, der mein ganzes Leben verändert hatte. Und nichts wissend, dass wir uns schon in Kürze wiedersehen werden.
Sarang und ich haben Eingekauft und nun gehen wir endlich nach Hause. Vor einem Plakat bleibt sie auf einmal stehen. Ich schaue zurück. „Komm schon Sarang. Halmeoni wartet auf uns", rufe ich ihr zu. „Mama ich will dahin", berichtet sie mir und zeigt dem Finger drauf.
Ich gehe zu ihr rüber und als ich das Plakat erblicke, den ich sehr gut vorher übersehen habe, verspüre ich den tiefen Scherz und mir wird ganz schlecht.
Ich hab in all den fünf Jahren versucht alles was mit ihm zu tun hat, zu um gehen und zum Teufel war es verdammt schwer. Das kann mir keiner glauben. Warum ausgerechnet muss meine Tochter ihn und die anderen aus der Gruppe mögen? Warum macht mir meine Tochter es alles nur so schwer? Wieso ist sie so vernarrt in diese Band?
Ich nähme die Hand von ihr und ziehe. „Komm Srang", sage ich, doch sie bewegt sich kein bisschen. „Sarang. Halmeoni wartet auf uns", tadle ich sie.
„Mama", ruft sie und zieht einen Schmollmund. „Sarang", rufe ich abermals und ziehe sie noch mal. Sie lässt meine Hand los und fängt an zu weinen. Sie weiß, wie ich es hasse, sie weinen zu sehen. Das zerbricht mir immer das Herz. Alle auf der Straße blicken uns an und tuscheln.
Ich hole tief Luft und gebe letztendlich nach, was ich immer mache. Sie kriegt immer ihren Willen. „Na gut." Sarang fängt an sich zu freuen und wir gehen zu dieser dämlichen Autogrammstunde zu der sie unbedingt gehen möchte.
Wir stellen uns hinter all den schreienden jungen Mädchen an, so wie ich es gerade festgestellt habe. Es gibt nur ein paar Jungs und die benähmen sich auch nicht besser, wie die Girls hier.
Ich kann ihn von hier aus schon sehen. Er hat seine Haare PINK gefärbt. Ich sehe wie er all den weiblichen Fans angrinst und am liebsten würde ich sein dämliches grinsen in den Arsch stecken und ihn in den Mars befördern, damit ich ihn nie wieder sehen muss, denke ich mir.
Nach fast einer Stunde, wo ich das Gefühl habe, mich jeden Moment zu übergeben, ist Sarang dran.
Sie hüpft auf das Podest und wird freundlich von den ältesten von ihnen empfangen. Zumindest scheint es mir so, weil er älter und Erwachsen wirkt, als all die anderen jungen Männern neben ihm.
Er spricht mit ihr. Sie lacht und geht weiter zu dem nächsten. Sie alle Strubeln ihr durch das Haar und lächeln bei ihrer zuckersüßen Stimme.
Sie redet mit einem, der wohl der jüngste von ihnen zu sein scheint. So wie ich es nach dem Aussehen beurteilen kann. Ich kann mir schon denken über was sie mit ihm redet. Als er eine Action Figur in die Hand nimmt, weiß ich, dass ich richtig lag. Sie reden über ihre Lieblingssuperhelden.
Einer von ihnen mischt sich damit ein. Er erinnert mich komisch weiße irgendwie an ein Alien.
Dann zum Schluss ist sie bei ihm angekommen. Er lächelt sie an und streicht ihr über das Haar entlang. Sie lächelt goldig auf. Ich trete näher um besser hören zu könne, über was sie sich unterhalten.
Er reicht ihr seine Autogrammkarte. „Du bist ein süßes Mädchen. Wie alt bist du?", fragt er sie. „Vier!", antwortet sie ihm und hält vier Finger hoch. „Das ist ein sehr schönes Alter", fährt er fort und schaut zu mir rüber. Er lächelt.
Am liebsten würde ich auf ihn zu stürmen und ihm sein dämliches Lächeln ausprügeln, denke ich mir.
Er streicht ihr noch mal durch das Haar. „Und nun geh zu deiner Unnie wieder, die auf dich wartet", sagt er ihr.
Sarang schüttelt den Kopf. „Das ist meine Mama. Ist sie nicht hübsch?", erzählt sie munter drauf los. Er sieht mich wieder an und lächelt. Ich bleibe aber kalt und ignoriere ihn einfach, obwohl alles in mir Kocht. Ich muss mich zusammen reißen um nicht über seinen Hals her zu fallen und zu erwürgen.
„Möchtest du mein Papa sein?", fragt sie ihn und reise bei ihren Worten die Augen weit auf. Das hat sie ihn doch nicht wirklich gefragt?
Jimin lächelt abermals. „Dann wird aber dein Papa ganz bestimmt traurig sein." Sarang schüttelt mit dem Kopf und hält ihren Zeigefinger in die Luft. „Mein Papa ist bei den Engeln im Himmel und passt auf Mama und mich auf", dabei schaut sie zur Decke nach oben.
Er findet es süß und fährt ihr wieder durch das Haar. In mir steigt nur noch mehr Wut auf. Er soll gefälligst seine dreckigen Finger bei sich behalten und meine unschuldige Sarang in Ruhe lassen, denke ich mir. Ich kralle meine Hände fester um die Tüte und gehe auf das Podest hoch.
Ich greife nach der Hand meiner Tochter und ziehe sie von hier weg. Ich spüre die Blicke der Jungs auf mir. Sie können denken was sie wollen. Ich kann es nicht mehr ertrage ihn in meiner Nähe zu haben.
Seime Stimme zu hören und sein Gesicht zu sehen, bringen nur all die Wunden wieder zurück, die ich so gut wie es geht verdrängt habe.
Ich habe ganze fünf Jahre gebraucht um ihn zu vergessen und habe alles Mögliche gemacht um mich nie wieder an ihn zu erinnern oder ihn irgendwo zu sehen. Es war schwer und dann muss ausgerechnet mich meine Tochter dazu bringen, ihn wieder zu sehen. Warum? Ich kann es nicht verstehen!
__________________
Annyong Leute ^^
Ich bin wieder aus dem Urlaub zurück und habe ein Kapitel mit gebracht. Ich hoffe euch gefällt die Fortsetzung :D
Und wie findet ihr die kleine Sarang, die Tochter von Sora? Und ratet mal wer der Vater von der kleinen ist? ;)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro