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11. ICH VERMISSE DICH

A U R E L I A

„Vieni adesso?", die Stimme meines Vaters hallte durch das ganze Haus, bevor ich mit einer lauten Antwort wenig später am Tisch Platz nahm. Fünf Leute, die sich am Esstisch versammelten — und dennoch fühlte ich mich so alleine.

Der Blick meines Vaters brannte, er musterte uns nacheinander, nickte wenig später als Bestätigung. „Habt ihr gut geschlafen?— der Sturm war heute äußerst laut." Es sollte nicht jeder wissen, dass ich seit Monaten an schlaflosen Nächten litt, die verbunden mit unzählig vielen Tränen waren. „Der Sturm war kaum zu hören, hatte mein Fenster zu.", ich nuschelte, da ich dabei war mein Brot zu beschmieren, meine Mutter beobachtete mich von weitem.

„Was habt ihr heute vor?", erwiderte sie schließlich, als sie mich mit einer gehobenen Augenbrauen anstarrte — Nutella mit Butter. „Aurelia, lass den Unfug." Die verzogene Mimik ihrerseits, brachte mich nur zum Augenrollen.

„Training, danach gehe ich zu einer Freundin.", meine Schwester sprach mit vollem Mund, griff hastig nach ihrem Tee. „Schlafen, Essen, Netflix.", grinste meine andere Schwester — mein Mund blieb geschlossen. Es war nicht wirklich so, dass ich etwas besonderes vorhatte. Mit meinen Eltern wollte ich nicht streiten, weshalb ich mich meist zurückhaltend in ihrer Nähe benahm — doch plötzlich hatte ich den Drang dazu.

„Ich werde meinen Freund besuchen.", meine Augen fokussierten sich auf die Mimik meiner Mutter, die interessiert nach oben blickte. „Oliwer?", fragte sie schließlich — ich seufze, blickte kopfschüttelnd auf meinen Teller. „Echt jetzt?"

Meine Mutter musste jedes Mal aufs Neue, Salz in die Wunde streuen.

„Ich bin nur verwirrt, Aurelia. Ich vermisse es ihn hier zu sehen . Ihr seid zusammen aufgewachsen— er war ein Engel.", nahm sie unschuldig die Hände in die Höhe — schenkte mir einen sanften Blick. Ich konnte meine Schwestern kichern hören, meinen Vater seufzen. „Er ist nun mal kein Engel mehr — fang an es zu akzeptieren. Linus ist mein Freund, ob du es willst oder nicht.", mit einer schnellen Bewegung sprang ich von dem roten Stuhl auf, verursachte ein lautes Knirschen.

„Aurelia, Fermare! Piccolo topo ostile!", schrie sie wütend hinterher, ich bemerkte ihren strengen Unterton. Doch wie von alleine nahmen meine Hände den Hausschlüssel, ehe ich nach der Eingangstür griff und wenig später draußen landete.

Das Wetter war sonnig — ich spürte die Wärme der Sonne auf meinen Körper prahlen. Sommer war schon immer meine Lieblingsjahreszeit gewesen — der Winter brachte einem nur negative Gedanken. Leise summte ich vor mich hin, ging einen Stück den Weg entlang, bis ich den großen Stadtpark erblickte. Zögernd, dennoch entschlossen marschierten meine Füße durch das Tor, sodass ich mich wenig später mitten im Park befand.

Als ich ein Paar bemerkte, welches Hand in Hand an mir vorbeilief, drehte ich mich ruckartig um, um die beiden genauer zu beobachteten. Zugegebenermaßen spürte ich den Neid in mir brodeln — wenn nicht sogar die Traurigkeit. Sie sahen glücklich aus, er beschützte sie mit seinem starken Arm, sie genoss seine Nähe blendend.

Mir entwich ein leises Seufzen.
Ich würde niemals so eine Art von Liebe finden.

Meinen ersten richtigen Kuss mit Oliwer, hatte ich auf einer abgelegenen Bank, die mittlerweile schon älter aussah, als jede andere. Ich wanderte langsam dorthin, bemerkte sie von weitem, bevor ich nach wenigen Sekunden davor stand. Nach der Trennung besuchte ich sie öfter, versuchte noch einmal seine Nähe dadurch spüren zu können. Es mag naiv sein, doch es gab mir die Ruhe in meiner Seele, nach der ich mich sehnte.

Langsam setzte ich mich schließlich auf die Bank, atmete erschöpft aus. Die Umgebung war wunderschön — der naheliegende Teich machte den Ort noch romantischer. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, spürte wie mir unkontrolliert eine Träne hinunterfiel. Der Ort war wie Gift für mich, doch ich sehnte mich schrecklichst danach. Es war die einzige Option geistlich bei ihm zu sein — rein Gedanken technisch.

Doch meine geschlossenen Augen öffneten sich plötzlich, als ich merkwürdige Geräusche vernahm, die immer näher kamen — und dann stand er dort. Oliwer.

Sofort sprang ich wie besessen von der Bank auf, atmete schrecklich tief ein, um nicht gleich mein Bewusstsein zu verlieren. Doch seine Hand griff mit einer schnellen Bewegung mein Handgelenk fest, sodass ich gezwungenermaßen in seine dunkelbraunen Augen blicken musste. Mein Herz klopfte so stark — ich fühlte mich schwerelos. „Lass mich los — bitte.", kam es nur flüsternd aus mir heraus, die Stimme viel zu brüchig, um es überhaupt zu verstehen.

„Aurelia.", seine Nervösität spiegelte sich in seiner Stimme wieder. „Aurelia, bitte. Renn nicht weg." Meine Beine fühlten sich wackelig, währenddessen ich mein Arm aus seinem starken Griff befreite. „Bitte rede mit mir. Nur fünf Minuten — höchstens.", seine dunkelbraunen Augen durchbohrten meine.

Ich wollte nicht mit ihm reden und somit auch keine Antwort geben. Doch er ließ mir keine andere Wahl, da er mit seiner Größe vor mir stand und mir den Weg versperrte. „Oliwer.", flüsterte ich und immer mehr Tränen bildeten sich. „Bitte.", versuchte er es erneut, sein Blick war standhaft, unsere Augen spielten das Spiel des Blickkontakts — mir entwich ein Schluchzen.

Möglicherweise war es naiv, stehen zu bleiben und der Bitte meines toxischen Exes nachzugehen, dem ich eigentlich mit meiner Rache so schaden wollte. Aber in ungesunden Beziehungen gab es kein naiv — es gab nur Abhängigkeit und der bittere Entzug. Und ich war immer noch nicht bereit, meine Finger von dieser Droge zu lassen.

Doch genau wie ich mich nach seiner Anwesenheit sehnte, genauso tat sie auch das Gegenteil mit mir. Ich erinnerte mich ständig an das Geräusch der zwei Lippen, die sich trafen, als ich schweratmend vor ihnen stand. Seine reine Präsens ließ mich mittlerweile zum Erbrechen bringen. Es war eine Panikattacke, die jedesmal erneut begann.

„Por favor, Aurelia. Eine Chance. Hör mir bitte einmal zu.", er setzte sich flehend auf die Bank — auf unsere Bank. Schweratmend ließ er seinen Kopf in seine Hände fallen, bevor er mich wieder innig musterte. „Aurelia. Ich kann das nicht mehr. Es fickt mich.", seine Mimik wurde immer ernster. „Es fickt mein Kopf, mein Leben, alles. Ich rauche jede Minute, versuche mit jedem scheiss Tropfen Alkohol dich zu vergessen — es geht nicht. Es geht einfach nicht.", er gestikulierte auf sein Herz. „Es brennt, es schmerzt, es tötet mich. Du hast die Entscheidung getroffen und es macht mich kaputt. Du bist überall. Du bist verdammt noch mal überall. Diese Schuldgefühle zerstören mich."

Ich wagte es ihm nicht in die Augen zu sehen. „Schuldgefühle, die du verdienst, Oliwer."

„Natürlich verdiene ich sie, mi amor. Ich verdiene daran zu sterben. Du verdienst mir dabei zuzusehen.", er musterte mich immer noch, mein Blick galt dem Rasen. „Ich habs verschissen. Ich hab dich verloren. Aurelia, ich war nicht ganz bei Verstand."

„Die ganzen zwei Monate voller Lügen und Geheimnisse und — und Verrat . . . warst du nicht ganz bei Verstand?", ironisch lachte ich auf, schüttelte fassungslos den Kopf. „Es geht immer nur um dich. Natürlich. Ich — ich ganz allein wurde betrogen. Ich hab dir beim fremdgehen zugesehen und Oliwer, ich habe dich gehört. Ich habe euch gehört. Weißt du wie ich mich gefühlt habe? Aber nein, Oliwer. Ich musste leiden aber du heulst rum, wegen scheiss Schuldgefühlen?", ich blickte ihn zum ersten Mal in seine Augen.

„So habe ich das verfickt noch mal nicht gemeint.", aufgebracht stand er von der Bank auf, sah mich verzweifelt an. „Du kennst mich. Du weißt, was ich meine — was ich fühle. Ich hab einen Fehler gemacht. Mehrere scheiss Fehler. Aber ich knie vor deinen Füßen nach Vergebung. Aurelia —", nervös griff er nach meine Hand. „Te quiero. Te quiero mucho. Ich war zerstört, als ich gesehen habe, dass du diesen Wichser an dich heran lässt. Denkst du es bricht mich nicht? Nach fünf Wochen lässt du uns gehen?"

Ich schluckte. Es wurde immer schwerer meine Tränen zurückzuhalten. „Denkst du, ich spiele nicht mit den selben Karten? Hast du vergessen, wer ich bin? Oliwer, du kannst uns nicht mehr retten. Du hast alles zerstört."

„Aurelia. Ich liebe dich und du liebst mich. Ich bin nichts ohne dich. Ich hab in diesen Wochen ohne dich so viel begriffen. Es warst immer du. Niemand anderes. Bitte, mi Amor. Gib mir nur eine Chance und ich werde alles gut machen. Alles, was ich je falsch gemacht habe. Por favor, Aurelia."

Gefühle, die ich so lange verdrängte, kamen wieder hoch. Er hatte Recht. Ich liebte ihn. Vielleicht sogar noch mehr als mich selbst — und das war mein bitterer Untergang.

„Oliwer—"

„Verzeih mir. Verzeih mir. Verzeih mir.", flüsterte er die drei Sätze.

Doch langsam fielen meine Augen auf eine rote Stelle, die er mit einem Rollkragen versuchte abzudecken. Mit einer flüchtigen Bewegung packte ich an den Stoff, um es zu Seite zu schieben und erstarrte — ein Knutschfleck. Ein frischer Knutschfleck. „Willst du mich verarschen?"

Ich schloss meine Augen, drehte mich zur Seite, als die Tränen nur so hinunterliefen.

„Fuck, Aurelia. Das ist—"

„Fass mich nicht an.", zischend schlug ich seine Hand weg, die sich versuchte mir zu nähern. „Sag mir die Wahrheit, Oliwer — das schuldest du mir. Warst du bei ihr? War es Milena?"

Es herrschte eine unangenehme betrübte Stille. Ich blickte ihn feurig an, er schloss seine Augen für eine Minute, die er sich seufzend rieb.

„Aurelia—"

Das genügte mir als Antwort. Nickend klatschte ich in meine Hände. „Du bist und bleibst ein Arschloch, Oliwer. Steck dir deine Te quiero's sonst wohin." Damit ließ ich ihn stehen.

Ich wollte Rache.

Voller Tränen wählte ich die Nummer von Linus, während ich aus dem Park stürmte. „Wo bist du?", sprach ich in den Hörer, man konnte kaum noch meine Stimme erkennen. „Zuhause.", erwiderte er verschlafen. Ich hörte jedoch noch eine Stimme im Hintergrund, weshalb ich verwirrt mit schnellen Schritten zu seinem Haus ging.

Ich musste lange warten, als ich dort klingelte. Ungeduldig klopfte ich erneut gegen die Tür. Doch als jemand unerwartetes die schwere Tür aufmachte, erstarrte mein Blick.

„Luana?"

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